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Der Paradiessittich Psephotus pulcherrimus ist ein Sittich aus der Familie der Eigentlichen Papageien Psittacidae und gilt als ausgestorben Er war im Grasland an der Grenze zwischen Queensland und New South Wales in Australien verbreitet Innerhalb seines kleinen Verbreitungsgebietes war er fruher ziemlich haufig Der letzte lebende Vogel wurde 1927 gesehen Paradiessittichpraparierter mannlicher Paradiessittich Landesmuseum fur Natur und Mensch OldenburgSystematikOrdnung Papageien Psittaciformes Familie Altweltpapageien Psittaculidae Unterfamilie PlatycercinaeTribus Plattschweifsittiche Platycercini Gattung Singsittiche Psephotus Art ParadiessittichWissenschaftlicher NamePsephotus pulcherrimus Gould 1845 Zwei Paradiessittiche an ihrer Nesthohle Fotografie von 1922 Bis heute tauchen immer wieder Meldungen auf dass Paradiessittiche noch existieren wurden Dies wird mitunter auch durch Fotos belegt Es handelt sich jedoch meist um Kreuzungen zwischen dem Goldschultersittich und dem Vielfarbensittich Die Mischlinge weisen eine gewisse Ahnlichkeit mit Paradiessittichen auf 1 Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verhalten 3 Ursachen des Bestandsruckgangs 4 Belege 4 1 Literatur 4 2 Weblinks 4 3 EinzelnachweiseErscheinungsbild BearbeitenDer Paradiessittich erreichte eine Korpergrosse von 27 Zentimeter 2 und war ein ungewohnlich buntgefiederter Sittich Sein Gefieder zeigte eine Mischung aus Turkis Blau Scharlachrot Schwarz und Braun und der Schwanz hatte die gleiche Lange wie der Korper Wie fur Singsittiche charakteristisch bestand ein Geschlechtsdimorphismus der aber nicht so ausgepragt war wie bei den beiden nah verwandten Singsitticharten Goldschultersittich und Schwarzkappensittich Wahrend beim Mannchen die Stirn leuchtend rot war waren beim Weibchen Stirn und Augenumgebung gelblich lederfarben Das Weibchen wies insgesamt ein braunlicheres Gefieder auf teilte aber mehrere Gefiedermerkmale mit dem Mannchen So war auch bei ihr der Scheitel dunkel und beide Geschlechter wiesen einen roten Schulterfleck auf Der Flug des Paradiessittichs war schnell und nur wenig wellenformig Er glich wahrscheinlich sehr dem Flug des Goldschultersittichs Verhalten BearbeitenParadiessittiche lebten paarweise oder in kleinen Familiengruppen Brutnachweise fur diese Sittichart liegen aus den Monaten September Dezember und Marz vor Paradiessittiche waren Hohlenbruter die ihre Nisthohlen meist in einem bodenstandigen Termitenbau errichteten Seltener wurden auch Hohlen in einer sandigen Uferboschung gegraben Es wurde kein Nistmaterial eingetragen Das aus drei bis funf Eiern bestehende Gelege wurde auf dem Erdreich abgelegt Ursachen des Bestandsruckgangs BearbeitenUber die Ursachen seines plotzlichen Populationsruckgangs besteht keine letztendliche Klarheit Sie wird aber auf Uberweidung Landrodungen Bejagung durch Vogelfanger sowie auf einen hoheren Jagddruck durch eingefuhrte Hohere Saugetiere wie beispielsweise Katzen zuruckgefuhrt Der auf australische Papageien spezialisierte Ornithologe Joseph M Forshaw fuhrt als Grund fur den Bestandsruckgang vor allem das Verschwinden der einheimischen Graser von deren Samen sich die Paradiessittiche fast ausschliesslich ernahrten sowie die schnelle Ausbreitung von Opuntia vulgaris in der Folge der Besiedelung dieses Teils Australiens durch europaische Siedler an 3 Der Paradiessittich gilt als ein Musterbeispiel fur eine Art die nicht in der Lage ist sich den plotzlichen Veranderungen ihres Lebensraumes anzupassen oder ihnen auszuweichen Gegen Ende des 19 Jahrhunderts galt der Paradiessittich schon als sehr seltener Vogel bereits im Jahre 1915 hielt man ihn fur ausgestorben Bei einer gezielten Suche nach Individuen dieser Art konnten noch einige Vogel beobachtet werden Die Offentlichkeit reagierte sehr enthusiastisch auf die Presseaufforderung sich an der Suche nach dem Paradiessittich zu beteiligen Bei den eingegangenen Sichtungen handelte es sich jedoch durchweg um Fehlmeldungen vor allem um fehlbestimmte Blutbauchsittiche Die letzte bestatigte Sichtung dieser Vogelart erfolgte am 14 September 1927 4 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Joseph M Forshaw Australische Papageien 1 deutschsprachige Auflage Band 2 Arndt Verlag Bretten 2003 ISBN 3 9808245 2 7 Penny Olsen Glimpses of Paradise The Quest for the Beautiful Parrakeet 2007 Errol Fuller Lost Animals Extinction and the photographic record 2013 Joseph M Forshaw Vanished and Vanishing Parrots 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paradiessittich Sammlung von Bildern Psephotellus pulcherrimus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 16 September 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Forshaw S 538 Forshaw S 537 Forshaw S 541 Forshaw S 538 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paradiessittich amp oldid 227791721