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Paradies ist eine Benennung fur bestimmte Vorhallen an mittelalterlichen Kirchen Paradiesvorhalle Kloster Maulbronn unten links Paradiesvorhalle am Lubecker Dom Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche Entwicklung 2 Verwandte Begriffe 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichtliche Entwicklung BearbeitenIm St Galler Klosterplan um 820 sind Hofe um die beiden Apsiden als plana paradisi und campus paradisiacus benannt Umfangreiche Vorhallen besassen Kirchen der Cluniazenser in Burgund Cluny III 1135 Paray le Monial 11 Jh von geringerer Tiefe waren sie bei den Zisterziensern Pontigny gegen 1170 Maulbronn Ende des 12 Jhts und an den Domen von Mainz Strassburg Merseburg oder Fritzlar Ihre Bauweise und Funktion war vielfaltig Fruhe Anlagen hatten die Form atriumartiger Vorplatze so noch Maria Laach 13 Jh Sie dienten fur Prozessionen als Bestattungsort und boten Asylsuchenden einen Zufluchtsort Im Grimmschen Worterbuch ist vermerkt der zuweilen mit gartenanlagen versehene auch zum begrabnisplatz der geistlichen dienende vorhof einer kirche sowie der klostergarten und der begrabnisplatz fur die klostergeistlichen hiesz mlat paradisus und darnach deutsch paradies In gotischer Zeit entstanden Paradiesvorhallen oft auch vor den Eingangen an den Langhausseiten wo sie bevorzugt zu Marienportalen fuhrten Dome in Magdeburg Munster Paderborn Lubeck Hildesheim Manche werden bis heute als Brautportale bezeichnet das hangt damit zusammen dass die Vorhallen bis zur Reformation und zum Teil daruber hinaus als Ort der kirchlichen Eheschliessung genutzt wurden Nachmittelalterlich wurde vor allem an kleineren Kirchen statt der Paradiesvorhalle nur ein kleines mit Satteldach gedecktes Brauthaus vor den Eingang gesetzt Verwandte Begriffe BearbeitenDie Bezeichnung Paradies uberschneidet sich in unterschiedlichen Weisen mit den Begriffen Atrium Narthex Paradies und Galilaa Als Narthex bezeichnet man eine westliche Vorhalle vor allem in byzantinischen und fruhchristlichen Kirchen Ein Narthex kann geschlossen sein Die Bezeichnung Paradies wird vor allem fur offene Vorhallen verwendet Ein Paradies kann auch vor einem Seitenportal liegen Atrium ist die bei Kirchen eindeutige Bezeichnung fur einen im Westen vorgelagerten mit einem Saulengang umschlossenen Hof 1 Galilaa ist ein Name fur Vorhallen der romanischen Zeit in Frankreich galilee und England galilee Beispiele Vezelay Tournus Lincoln Literatur BearbeitenJurgen Kruger Paradies VI Architektur In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau 1998 Sp 1364 Ludwig Joutz Der mittelalterliche Kirchenvorhof in Deutschland Berlin 1936 Grimm Deutsches Worterbuch Bd 13 Sp 1455 Hans Reinhardt Atrium Paradies Vorhof Galilaea Vorkirche Vestibulum Narthex Vorhalle In Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Band 1 1937 S 1197 1205 RDK Labor abgerufen am 28 Januar 2020 RDK Labor Atrium Paradies Vorhof Galilaea Vorkirche Vestibulum Narthex Vorhalle Einzelnachweise Bearbeiten Wilfried Koch Baustilkunde 33 Auflage 2016 ISBN 978 3 7913 4997 8 Paradies Stichwort 536 Narthex Narthex Stichwort 503 auch Galilaa Paradies griech Paradeisos Park 1 das Atrium der altchristlichen und mittelalterlichen Basilika von Saulenhallen umgebener Vorhof 2 Vorhalle der Kirchen oft reich mit Bauplastik geschmuckt Fruher wurden hier die Leichen niedergelegt und gesegnet bevor sie in die Kirche gebracht wurden Der narthex wird im byzantinischen Kirchenbau Litai genannt Atrium Stichwort 53 1 zentraler meist nach oben geoffneter Raum antiker Wohnhauser 2 Narthex Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paradies Architektur amp oldid 235780016