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Die Papierwerke Waldhof Aschaffenburg PWA gingen 1970 aus dem Zusammenschluss der Aschaffenburger Zellstoffwerke AG und der Zellstofffabrik Waldhof hervor Ab 1979 fungierten die PWA als Holdinggesellschaft eines Konzerns der Papierindustrie Papierwerke Waldhof AschaffenburgRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1970Auflosung 1995Auflosungsgrund Ubernahme durch SCASitz RaublingMitarbeiterzahl 10 000 1986 1 Umsatz 1 5 Mrd DM 1986 1 Branche Zellstoff und Papier 1995 ubernahm die schwedische Svenska Cellulosa Aktiebolaget SCA die PWA AG und bildete einen neuen Konzernverbund 2 2017 wurde der Geschaftsbereich mit Hygieneprodukten abgespalten und unter dem Namen Essity Germany fortgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Zellstofffabrik Waldhof 1884 1970 2 Aschaffenburger Zellstoffwerke 1872 1970 3 Fusion und Entwicklung der Papierwerke Waldhof Aschaffenburg 1970 1995 4 Produkte und Marken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseZellstofffabrik Waldhof 1884 1970 Bearbeiten nbsp Zweigwerk Tilsit 1910 Die Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim Lage 49 534665 8 464082 erzeugte und vertrieb Zellstoff sonstige Papierhalbstoffe und Papier jeglicher Art Sie wurde am 26 Juni 1884 gegrundet Sitz der Hauptverwaltung war zunachst Berlin 2 1907 ubernahm das Unternehmen durch Fusion die Zellstoff Fabrik Tilsit AG in Tilsit Lage 55 089838 21 881071 3 nbsp Werk Mannheim 2021 Im September 1938 ubernahm die Zellstofffabrik Waldhof AG im Zuge der Arisierung die zum Hartmann Konzern gehorenden Papier und Kunstfaserbetriebe Natronag Fur einen Kaufpreis von 7 5 Mio Reichsmark RM erwarb Waldhof ein Unternehmensnetz mit Niederlassungen in Deutschland Polen Osterreich und auf dem Balkan mit einem Umsatz von 42 Mio RM 1937 einem Buchwert von 26 Mio RM und Buchreserven von 14 Mio RM nach eigener Schatzung in einem internen Bericht der Zellstofffabrik Waldhof AG betrug der gezahlte Kaufpreis weniger als die Halfte des wahren Werts der Unternehmen 4 Im Werk Mainz Kostheim wurden Zwangsarbeiter beschaftigt 5 nbsp Die erste Zewa Rolle 19601943 gehorten zum Konzern die O Y Waldhof A B in Helsinki Finnland die Papierfabrik Fockendorf AG in Fockendorf Thuringen die Papierfabrik Unterkochen GmbH in Unterkochen Wurttemberg die Natronzellstoff und Papierfabriken AG in BerlinVon 1957 bis zu seinem Tod 1970 war Friedrich Dorn der Vorstandsvorsitzende der Zellstofffabrik Waldhof AG In der Zeit des Nationalsozialismus war er als SS Sturmbannfuhrer und Ministerialdirigent in fuhrender Funktion an der Lenkung der deutschen Zellstoff und Papierindustrie sowie der Ausplunderung der entsprechenden Ressourcen in den besetzten Ostgebieten beteiligt gewesen Vor der Fusion 1970 hatte die Zellstofffabrik Waldhof einen Umsatz von 606 Mio DM und beschaftigte 10 000 Mitarbeiter 6 Aschaffenburger Zellstoffwerke 1872 1970 Bearbeiten nbsp Aktie uber 1000 RM der AG fur Zellstoff und Papierfabrikation in Aschaffenburg vom 1 Oktober 1921Die Aschaffenburger Zellstoffwerke Lage 49 988284 9 155408 wurden von Philipp Dessauer 1872 unter dem Namen Aktien Gesellschaft fur Maschinenpapier Fabrikation gegrundet 1917 erfolgte eine Namensanderung der Firma in AG fur Zellstoff und Papierfabrikation und 1936 in Aschaffenburger Zellstoffwerke AG Vor der Fusion hatten sie einen Umsatz von 240 Mio DM und beschaftigten 4000 Mitarbeiter Letzter Generaldirektor des borsennotierten Unternehmens Aschzell war Norbert Lehmann 6 Direktor in der Zeit des Nationalsozialismus war der Wehrwirtschaftsfuhrer Wilhelm Bracht Siehe auch Hans WideraFusion und Entwicklung der Papierwerke Waldhof Aschaffenburg 1970 1995 BearbeitenDie Fusion wurde von dem Bankier Anton Ernstberger befordert dessen Bayerische Hypotheken und Wechselbank 28 der Aktien der Aschaffenburger Zellstoffwerke hielt 6 Nach der Fusion und einer Konsolidierungsphase ab 1973 verfolgten die Papierwerke Waldhof Aschaffenburg eine Strategie der rechtlichen Verselbststandigung der Geschaftsbereiche um eine dem jeweiligen Umsatzwachstum und Kapitalbedarf angemessene Finanzierung zu ermoglichen So wurden die ursprunglich vier Geschaftsbereiche Feinpapiere Endverbraucherartikel Weichverpackungen Zellstoff Rohwatte Verpackungspapier Sacke und Wellpappe Druckbis 1979 in 15 rechtlich selbststandige Gesellschaften gegliedert Nicht zum Kernbereich Papier und Zellstoff gehorende Unternehmen wurden sukzessive veraussert so 1985 die Efkadruck GmbH mit 260 Mitarbeitern und 14 Mio DM Umsatz 1983 und die Kaiser GmbH amp Co KG mit 150 Mitarbeitern und 10 Mio DM Umsatz 1983 1 Im Jahr 1991 wurde von der Papierfabrik Laakirchen die Bunzl amp Biach AG mit Werken Osterreich an die Papierwerke Waldhof Aschaffenburg verkauft 7 Produkte und Marken Bearbeiten nbsp Zewa LogoBekannteste Marke ist Zewa die aus dem Akronym des Waldhofer Firmennamens hervorging und seit 2007 vom schwedischen SCA heute Essity weiterbetrieben wird 8 Ikonisch wurde seit den 1960er Jahren das Produkt Zewa wisch und weg eine Marke fur ein Einweg Kuchenreinigungstuch Der Produktname Zewa fand als Synonym fur solche Reinigungstucher sogar Eingang in die Umgangssprache SCA musste im Zuge der Ubernahme der Marke Tempo im Jahr 2007 von Procter amp Gamble ihre eigene Taschentuchmarke Softis gemass der europaischen Kommission veraussern Zusammen mit den dazugehorigen Warenzeichen und Verarbeitungsmaschinen hat das italienische Tissue Unternehmen Sofidel deren Taschentuchmarke lautet Regina die Taschentuchmarke Softis gekauft Der Verkauf beinhaltete auch die Nutzungsrechte an der Dachmarke Zewa fur einen Zeitraum von drei Jahren SCA heute Essity behielt allerdings eine Lizenz fur den Vertrieb von Softis in den Landern ausserhalb von Deutschland und Osterreich 9 Im osterreichischen Werk Pernitz wurde durch den Kauf der Bunzl amp Biachl AG die Taschentuchmarke Feh die seit 1956 produziert wird 10 eingebracht Die Werbung Oh it s a feh ist ein feststehender Werbeslogan seit Jahrzehnten bis heute Literatur BearbeitenTheodor Goebel Zellstofffabrik Waldhof 1884 1909 Leipzig o J 1909 Heinz Haas Bearb 75 Jahre Zellstofffabrik Waldhof Hoppenstedt Darmstadt 1959 teilweise auch mit der Titelangabe 75 Jahre Zellstoff Konrad Wernicke Flucht und Neubeginn Schicksalsjahre eines Unternehmens 1944 1948 Bergstadtverlag Wurzburg 1996 ISBN 3 87057 211 6 Matthias Georgi Florian Neumann Zwangsarbeit in der Papierfabrik Redenfelden 1939 1945 August Dreesbach Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 940061 97 3 Weblinks BearbeitenFernsehbeitrag anlasslich des 125 jahrigen Jubilaums Rhein Neckar Fernsehen vom 26 Juni 2009 Lange 2 02 Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Zellstofffabrik Waldhof AG in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b c Rolf Buhner Betriebswirtschaftliche Organisationslehre 10 Auflage Oldenbourg Munchen 2004 ISBN 3 486 27500 3 S 417 419 a b Zellstofffabrik Waldhof abgerufen am 20 Februar 2012 Tilsiter Rundbrief 1980 81 Memento des Originals vom 10 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tilsit stadt de PDF 342 kB Peter Hayes State Policy and Corporate Involvement in the Holocaust In Michael Berenbaum Abraham J Peck Hrsg The Holocaust and History Indiana University Press Bloomington 2002 ISBN 0 253 21529 3 S 207 Hedwig Bruchert Auslandische Zwangsarbeiter in Mainz wahrend des Zweiten Weltkrieges PDF a b c Bund in Papier In Der Spiegel Nr 15 1970 vom 6 April 1970 S 60 Gerhard A Stadler Das Erbe Niederosterreichs 2006 Bohlau Verlag S 528 ISBN 3 20577460 4 http faql de etymologie html marken SCA Hygiene Products AG verkauft Taschentuchmarke Softis Nicht mehr online verfugbar 4 Dezember 2007 archiviert vom Original am 2 Dezember 2016 abgerufen am 22 November 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sca com Die Geschichte von Feh abgerufen am 21 Februar 2021 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Normdaten Korperschaft GND 2017280 1 lobid OGND AKS VIAF 142540290 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papierwerke Waldhof Aschaffenburg amp oldid 237222702