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Das denkmalgeschutzte Palais Porcia auch Palais Portia oder Palais Porzia genannt Kardinal Faulhaber Strasse 12 fruher Promenadestrasse 12 1 in der nordwestlichen Altstadt von Munchen wurde 1693 von Hofbaumeister Enrico Zuccalli fur Maria Anna Katharina Grafin Fugger und ihren Ehemann Paul Graf Fugger zu Mickhausen und Duttenstein als Vierflugelanlage erbaut 1731 37 wurde es durch Francois de Cuvillies d A aufwandig umgestaltet Palais Porcia mit renovierter Fassade 2008 Fassadenansicht im Jahr 1891 Portal vor der Renovierung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenAn der Stelle des spateren Palais zeigt das Munchener Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1570 zwei Hauser die 1622 in adeligem Besitz vereint und um 1625 umgebaut wurden Dieses Anwesen erwarb 1693 Maria Anna Grafin Fugger 1651 1729 2 und liess auf eigene Kosten den Neubau fur sich und ihren Ehemann Paul Graf Fugger zu Mickhausen und Duttenstein 2 errichten Sie war jung als Hofdame der Kurfurstin Henriette Adelheid von Savoyen nach Munchen gekommen und war eine geborene San Martino d Aglie aus Turin Durch den aus italienisch Graubunden stammenden kurfurstlichen Hofbaumeister Enrico Zuccalli liess sie die teilweise erhaltenen Plane anfertigen und durch den Hofmaurermeister Philipp Zwerger 1693 94 ausfuhren Um einen Innenhof gruppierten sich ein je dreigeschossiger Strassen und Ruckflugel die durch Arkadentrakte verbunden wurden Die Fassade zeichnet sich durch die Verwendung einer nobilitierenden Kolossalordnung aus bei der die grossen Pilaster uber zwei Geschosse reichen Uber dem rustizierten Erdgeschoss befinden sich zwei Obergeschosse das Palais verfugt uber sieben Fensterachsen Das Palais war der erste Munchener Palast im Stil des italienischen Barocks 1731 schenkte der bayerische Kurfurst Karl Albrecht den Palast seiner Geliebten Josepha Maria Grafin 1742 Morawitzky auf Tenczin und Rudnitz Nach deren spaterem Mann dem Fursten Porcia hat das Palais seinen heutigen Namen 1731 1737 wurde das Gebaude von Hofbaumeister Francois de Cuvillies im Stil des Rokoko umgestaltet U a ersetzte er die Balkonbalustrade durch ein Schmiedeeisengitter in dessen reicher Verzierung die Initialen J T und M fur Josepha Topor Morawitzky eingearbeitet sind 3 Nach dem Tod der Furstin Josepha kam das Palais 1806 in den Besitz ihrer Nichte Walburga von Rechberg und von deren Ehemann dem Obersthofmeister Maximilian Emanuel von Rechberg Nach dem Tod des Letzteren erbte dessen Sohn der Aussenminister Graf Aloys von Rechberg den Gebaudekomplex den er 1819 fur 70 000 Gulden an die Literarische Gesellschaft Museum verkaufte 4 Diese liess von Leo von Klenze einen Saal einbauen Das Palais wurde 1934 von der Bayerischen Vereinsbank gekauft In den 1930er Jahren diente der Bau unter anderem dem Judischen Kulturbund in Deutschland als Veranstaltungsort Dies ist insofern bemerkenswert da die nichtjudische Bank diesbezuglich mit Unterlassungsforderungen und Bedrangungen seitens der NS Behorden rechnen musste Judisches Kulturleben im Nationalsozialismus war auf die Unterstutzung von Menschen oder Institutionen angewiesen die bereit waren dieses Risiko auf sich zu nehmen 5 1944 wurde das Gebaude von Bomben zerstort 1952 wurde an die gerettete Fassade an der heutigen Kardinal Faulhaber Strasse ein Neubau mit vergrossertem Innenhof angeschlossen Im Inneren wurden einige der neuerbauten Raume an der Strassenfront mit der Fassade nachempfundenen neo barocken Formen geschmuckt Im Sommer 2008 wurde die Fassade saniert und die Fassung von 1736 also nach Cuvillies rekonstruiert Dazu waren genaue Untersuchungen der rund zehn historischen Farbschichten notig Das Gebaude erhielt den Fassadenpreis der Landeshauptstadt Munchen 2009 Das Palais Portia wird von der einzigen erhaltenen Fassade geschmuckt welche eine Vorstellung vom Aussehen der Palais im 17 Jahrhundert geben kann 6 Es gehort heute der HypoVereinsbank Siehe auch BearbeitenListe der Palais in MunchenEinzelnachweise Bearbeiten Elisabeth Kraus Hrsg Die Universitat Munchen im Dritten Reich Aufsatze Teil 2 Munchen 2008 S 37 a b I612647 Anna Maria Caterina Franca Marchesa di San Martino d Aglie di San Germano Abgerufen am 27 August 2020 Josef H Biller Hans Peter Rasp Munchen Kunst amp Kultur Munchen 2003 ISBN 3 7787 5125 5 S 183 Grafl Rechbergsches Familienarchiv Donzdorf RA 655 und 656 Parallele Welten Mimeo Abgerufen am 1 Dezember 2021 Koppelmann Konstantin Pedarnig Dietlind Munchner Palais Allitera Verlag Munchen 2016 ISBN 978 3 86906 820 6 S 138 Literatur BearbeitenElfi Haller Bayerische Vereinsbank Hrsg Zwei Munchner Adelspalais Palais Portia Palais Preysing Munchen 1984 Heinrich Habel Johannes Hallinger Timm Weski Denkmaler in Bayern Landeshauptstadt Munchen Mitte 3 Bde Drittelband 2 Munchen 2009 S 361 363 Koppelmann Konstantin Pedarnig Dietlind Munchner Palais Allitera Verlag Munchen 2016 ISBN 978 3 86906 820 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais Porcia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fassadenpreis der Stadt Munchen 200948 140686666667 11 574735 Koordinaten 48 8 26 5 N 11 34 29 O Normdaten Geografikum GND 4365167 7 lobid OGND AKS VIAF 238101556 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Porcia Munchen amp oldid 231786999