www.wikidata.de-de.nina.az
Das Palais Nesselrode an der Schulstrasse 4 und Hafenstrasse 2 in Dusseldorf Carlstadt ist ein historisches Stadtpalais Das im Zweiten Weltkrieg beschadigte Backsteinhaus das uber zwei Hauptgeschosse und ein Geschoss im Mansarddach verfugt wurde wieder aufgebaut und beherbergt heute das Hetjens Museum Seine dreiteilige Anlage die aus zwei durch einen schmalen Mittelteil miteinander verbundene pavillonartige Gebaudeflugel besteht ist unregelmassig um einen kleinen Ehrenhof gelagert Fur den Bau diente das Schloss Benrath im Stil des Rokoko Klassizismus als Vorbild 1 2 Das Doppelhaus an der Schulstrasse 4 und Hafenstrasse 2 bildete die einzige nach der Strasse offene Hofanlage in Dusseldorf 3 4 Westflugel des Palais Nesselrode als Point de vue der Citadellstrasse 2011Palais Nesselrode an der Schulstrasse Foto 1910Palais Nesselrode 1911Ausbildung der Decke Wandtafelung und Fussboden des ehemaligen Damenzimmers im ObergeschossObergeschossgrundriss Details von Decken Treppen und Fussboden etc Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Haus gehorte dem Grafen von Nesselrode zu Ehreshoven Als Dusseldorf unter Napoleon die Hauptstadt des Grossherzogtums Berg war diente es im Jahre 1809 teilweise den Zwecken der Prafektur des Rhein Departments In den Freiheitskriegen befand sich in dem Palais das Hauptquartier des danischen Armeekorps Danach erwarb es die Stadt die das Haus vollstandig renovieren liess 1911 bewohnte eine kleine Naherin den ehemaligen Festsaal im Obergeschoss des Palais dabei diente ein kleiner Nebenraum als Werkstatt Im Unterhaus waren noch einige Sale durch dunne Wande in mehrere Zimmer fur kleinere Familien unterteilt worden 5 Das Gebaude ist erhalten geblieben und steht heute unter Denkmalschutz Baubeschreibung BearbeitenHans Muller Schlosser beschreibt die Architektur des Palais Es galt als das grosse stattliche Haus Nummer 4 wobei die Innenarchitektur des Palais noch fast vollstandig erhalten geblieben war Das Gebaude hatte hohe Fenster mit grunlichem Glas und eine grosse mit Steinplatten gepflasterte Diele Eine breite Treppe die zum Festsaal im Obergeschoss fuhrte zeigte ein kunstvoll geschwungenes handgearbeitetes Gelander das der damalige Handwerksmeister fur die Ewigkeit gemacht zu haben schien Der Festsaal zeichnete sich noch durch den prachtigen alten Parkettboden aus der noch vollstandig erhalten geblieben war Dieser bestand aus Ebenholz Eichenholz und Perlmutterplattchen Diese drei Materialien sind zu originellen Blumenornamenten in der zierlichsten Weise zusammengesetzt Wohl in keinem Dusseldorfer Hause wird sich ein gleicher oder auch nur ein ahnlicher Parkettboden heute noch finden Die alte einfache Stuckdecke wurde jedoch tapeziert Die alten kostbaren Tapeten an den Wanden wahrscheinlich alte handgemalte Empireoriginale waren durch einen Anstreichermeister verdorben worden 6 Hans Vogts beschreibt das Palais das sich durch seine vorzugliche Raumdisposition auszeichnete Das Treppenhaus galt als Kennzeichen fur die Dusseldorfer Innenarchitektur der damaligen Zeit das lichtdurchflutete Treppenhaus war fur die Dusseldorfer Wohnungsbaukunst typisch 7 Paul Sultenfuss beschreibt insbesondere Es zeige eine klassizistische Zeichnung der Einrahmung der Konsolen Profile vor allem der Rosetten in Kassetten in der Unteransicht der Portalbekronung Beeinflusst sei dieses Portal durch das Schloss Benrath und durch das Portal von St Andreas 8 Die Stallungen und Remisen waren laut Ferber 9 im Hofe des gegenuberliegenden Hauses Citadellstrasse 3 Hinter dem Palais befand sich einst der Hafen Die Lage des Hafens und der Lauf der Hafen und Schulstrasse ergaben den spitzwinklig zulaufenden Bauplatz Der linke Bauflugel des Doppelhauses bildete den Abschluss der einmundenden Citadellstrasse Der Bau reichte jedoch uber die Breite der Citadellstrasse hinaus daher wurden die funf Achsen die noch in das Strassenbild fielen oben in einer eigenen pavillonartigen Dachlosung 10 zusammengefasst Stadtebaulich eine sehr gluckliche Losung 11 Der auf der Ruckseite befindliche mittlere Verbindungsflugel des Hofes sowie der rechte Seitenbau der Hafenstrasse hatten fruher ein Mansarddach das durch ein drittes Obergeschoss ersetzt wurde Die Aufstockung zerstorte das einheitliche Erscheinungsbild Das fruhere geschlossene schone Bild ist dadurch nicht unwesentlich beeintrachtigt worden 12 Klassizistische Pfeiler rahmten den Hof ein Eine Freitreppe fuhrte aus dem Hof auf der linken Seite in den Hauptbau in ein grosses Vestibul Von dort war das Treppenhaus zu erreichen Seitlich gelangte man in ein Empfangszimmer daran anschliessend auf der Strassenseite in einen Saal und in ein drittes Zimmer 13 Aus der ruckwartigen Lage der Wirtschafts und Kuchenraume ist anzunehmen dass eines der beiden auf der Strassenseite befindlichen Zimmer seitlich vom Empfangszimmer als Esszimmer verwendet wurde Uber dem Vestibul im Obergeschoss befand sich der kleine Saal der bei grosseren Gesellschaften auch als Speisesaal diente Daran anschliessend befanden sich die Damenzimmer der grosse Saal und das Zimmer des Hausherrn Auf der anderen Seite des Treppenhauses nach dem Hafen zu befanden sich uber den unteren Wirtschaftsraumen verschiedene Schlafzimmer Bemerkenswert waren dort die Parkettboden und die herrschaftlichen Raume 14 Der rechts vom Hof befindliche Flugel an der Hafenstrasse war als Gastequartier gedacht Dieser hatte Eingange sowohl von der Hafenstrasse wie aus dem Binnenhof der beiden Flugelbauten Er hatte wie der Eingang des linken Hauptbaues ein eigenes Vestibul und zwar im mittleren Verbindungsflugel Von dort aus verlief ein schmaler Korridor zum Treppenhaus des Mittelbaues von dort ein Durchgang zum Vestibul des linken Flugelgebaudes Im Obergeschoss des Mittelbaus befanden sich Zimmer fur Wirtschafts und Dienstboten Das Palais bestand ursprunglich aus zwei selbststandigen Gebauden Das Haus auf der linken Seite reichte bis zum Durchbruch zum Treppenhaus des Verbindungsflugels und hatte fur die Wirtschaftsraume auf der Ruckseite hinter dem grossen Treppenhaus einen kleinen Wirtschaftshof Der Einfluss von Schloss Benrath auf die Inneneinrichtung des Nesselroder Hofes war bedeutend So fur das Damenzimmer im Seitenflugel und das Treppenhaus 15 16 Ein gleicher Reiz liegt uber dem kleinen Damenzimmer des einen Seitenflugels des Nesselroder Hofes Hafenstr 2 ausgebreitet Tafel 37 Man vergleiche die rechteckigen schlichten Wandfelder den Kaminaufbau Deckenhohlkehlen und Deckenschmuck mit den erwahnten Zimmern zu Benrath Das grosse Treppenhaus des gegenuber liegenden Flugels Schulstr 4 zeigen eine Verwandte rechteckige Wandaufteilung und ebenso wird an den Rostten und Wandschmuck an den Decken beider Hauser mit Schloss Benrath in Verbindung bringen mussen Das grosse handwerkliche Konnen dieser Zeit zeigt sich vor allem aber in der soliden Ausfuhrung der Parkettfussboden des Nesselroder Hofes an erster Stelle im grossen Saale des ersten Obergeschosses Tafel 36 eine Rosettenintarsia in einem Schachbrettmuster aus Weiss und Rotbuche Ahorn und Perlmutter Man vgl damit die Zeichnung der Fussboden in den Hauptraumen des Benrather Schlosses und auch den Fussboden vor dem Kamin im Haus Pempelfort wo ubrigens auch die Losung des Mansardenraumes uber dem Pavillon des vorspringenden Gartensaales eine grosse Verwandtschaft mit den Benrather Dachzimmern aufweist Tafel 43 Das Treppenhaus des Hauptflugels des Nesselroder Hofes zusammen mit den hohen Fenster gehort zu den schonsten Raumgebilden der Zeit Karl Theodors in Dusseldorf und die Treppe selbst durch ihren Schmuck wie die Anordnung der Antrittsstufen und die Einfugung der Stufen in die Wangen und das Steigungsverhalnis wohl die eleganteste und bequemste Anlage ihrer Art in der Stadt Da die Ausbildung des Treppenhauses als einheitlicher Raumkorper einer der bezeichnenden Faktoren der Baukunst des 18 Jahrhunderts ist habe ich zur besseren Ubersicht versucht zeichnerisch eine geschichtliche Zusammenstellung von Treppen und Dusseldorfer Hausern in Zusammenhang noch einmal vorzunehmen Literatur BearbeitenTheo Lucker Steine sprechen Kleiner Wegweiser durch die Dusseldorfer Altstadt Verlag T Ewers Dusseldorf 1977 S 113 114 Nr 58 Das Nesselrod sche Palais Weblinks BearbeitenEintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dusseldorf beim Institut fur Denkmalschutz und DenkmalpflegeEinzelnachweise Bearbeiten Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 76 Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 92 Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 80f Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 79 Hans Muller Schlosser Das schone alte Dusseldorf Dusseldorf 1911 S 101 Hans Muller Schlosser Das schone alte Dusseldorf Dusseldorf 1911 S 101 Hans Vogts Das Burgerhaus in der Rheinprovinz Dusseldorf 1929 S 322 aus der Reihe Verband deutscher Architekten und Ingenieur Vereine Hrsg Das Burgerhaus im Deutschen Reich und in seinen Grenzgebieten Druck und Verlag L Schwann in Dusseldorf Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 92 H Ferber In Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf Herausgegeben vom Dusseldorfer Geschichtsverein Verlag C Kraus 1889 Teil II S 78 Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 80 Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 80 Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 80 Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 80f Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Dazu Tafelwerk in Grossfolio mit 75 Blatt Aachen 1922 S 79f Weidenhaupt76 Sultefuss S 9251 223966 6 771026 Koordinaten 51 13 26 3 N 6 46 15 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Nesselrode amp oldid 217637128