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Der Bund der Landwirte estnisch Pollumeeste Kogud PK war eine konservativ agrarische Partei im Estland der Zwischenkriegszeit Konstantin Pats der unumstrittene Fuhrer der Partei Er war von 1918 bis 1938 insgesamt acht Mal estnischer RegierungschefDer mehrfache Minister Jaan Hunerson Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Programm 2 Vereinigung 1932 3 Staatsstreich 1934 4 Wahlergebnisse 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte und Programm BearbeitenDer Bund der Landwirte entstand aus der Estnischen Landvolkunion Eesti Maarahva Liit die sich im russischen Revolutionsjahr 1917 gebildet hatte Wahrend sich der Bund der Landwirte anfangs als eine Partei fur die gesamte landliche Bevolkerung verstand entwickelte er sich in der ersten Halfte der 1920er Jahre immer mehr zu einem starken Interessenverband der Grossbauern Zu seiner Stammwahlerschaft gehorten auch diejenigen Teile des stadtischen Burgertum die mit dem Agrarhandel und der landwirtschaftlichen Industrie wirtschaftlich verbunden waren Den Mitgliedern gemeinsam war das Interesse an der Entwicklung der Landwirtschaft durch Grossbetriebe und flachen Zahlreiche Parteianhanger kamen aus dem Bankenwesen oder der Grossindustrie Da Estland in der Zwischenkriegszeit noch weitgehend ein Agrarstaat war konnte die Partei zu den Wahlen ein grosses Wahlerpotenzial mobilisieren Sie war kulturell konservativen Werten verbunden Reformen stand sie skeptisch gegenuber Nach einem enttauschenden Abschneiden bei der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung der Republik Estland 1919 das vor allem unpopularen Requisitionsmassnahmen des provisorischen Ministerprasidenten Konstantin Pats wahrend der deutschen Besetzung Estlands 1918 und des Estnischen Freiheitskrieges gegen Sowjetrussland 1918 bis 1920 geschuldet war konnte die Partei ab Mitte 1919 grosse Kreise der estnischen Bevolkerung fur sich gewinnen Bei allen Parlamentswahlen zwischen 1920 und 1932 blieb sie starkste oder zweitstarkste Partei Prominente Vertreter des Bunds der Landwirte waren der mehrmalige estnische Regierungschef Konstantin Pats Jaan Teemant Regierungschef 1925 1927 und 1932 der mehrfache Minister Jaan Hunerson sowie der Militar Johan Laidoner 1 Daneben pragten Politiker wie Karl Einbund Regierungschef 1932 und 1938 39 der Militar Jaan Soots und die Minister Georg Vestel August Jurman und Juri Uluots Regierungschef 1939 40 das Erscheinungsbild der Partei Sprachrohr der Partei war von 1919 bis 1935 die Tageszeitung Kaja Echo Ihr Nachfolger war ab 1935 die Zeitung Uus Eesti Neues Estland Vereinigung 1932 BearbeitenAm 26 Januar 1932 kam es zur Vereinigung der beiden Fraktionen des Bunds der Landwirte Pollumeeste Kogud und des Siedlerverbands Asunikkude Vaikepollupidajate ja Riigirentnikkude Koondis 2 Die Vereinigung reprasentierte die Kleinbauern in Estland die meist erst mit der estnischen Landreform von 1919 eigenen Grund und Boden erhalten hatten Im Bund der Landwirte waren hingegen die alten traditionellen Grossbauern vertreten Der offizielle Parteizusammenschluss unter dem Namen Uhinenud Pollumeeste Erakond Partei der vereinigten Landwirte wurde auf einem Vereinigungskongress am 29 Februar 1932 beschlossen Bei der Parlamentswahl 1932 errang die Partei mit 39 8 der Stimmen einen uberwaltigenden Wahlerfolg und stellte fortan mit 42 von 100 Abgeordneten die mit Abstand grosste Fraktion im Parlament Im folgenden Jahr brach der Zusammenschluss allerdings wieder auseinander Am 18 Mai 1933 verliessen 16 Abgeordnete die Fraktion und stellten den Bund der Landwirte wieder her 3 Der Bund der Landwirte behielt 21 Mandate im Parlament die Asunike Koondus 20 Staatsstreich 1934 BearbeitenAm 12 Marz 1934 riss Staats und Regierungschef Konstantin Pats vom Bund der Landwirte mit Hilfe von Johan Laidoner in einem unblutigen Putsch die Macht an sich und errichtete eine Diktatur Die Parteien wurden mit einem Betatigungsverbot belegt und das Parlament nicht mehr zusammengerufen Pats leitete damit das Ende der estnischen Demokratie ein Seine autoritare Herrschaft wurde 1940 von der stalinistischen Besetzung Estlands und der Einverleibung des Landes in die Sowjetunion abgelost Wahlergebnisse BearbeitenWahl Legislaturperiode Stimmen Abgeordnete Asutav Kogu 120 Mandate Riigikogu 100 Mandate 1919 Asutav Kogu 6 5 81920 1 Riigikogu 20 8 211923 2 Riigikogu 21 6 231926 3 Riigikogu 21 4 231929 4 Riigikogu 23 1 241932 5 Riigikogu 39 8 4 42Literatur BearbeitenSulev Vahtre Hrsg Eesti Ajalugu Band 6 Vabadussojast Taasiseseisvumiseni Ilmamaa Tartu 2005 ISBN 9985 77 142 7 S 65 Einzelnachweise Bearbeiten Mati Laur et al History of Estonia Tallinn 2002 ISBN 9985 2 0606 1 S 229 englisch Archivierte Kopie Memento des Originals vom 14 Juni 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nlib ee Archivierte Kopie Memento des Originals vom 12 Juni 2012 im Internet 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