www.wikidata.de-de.nina.az
Otto Steiger voller Name Johannes Otto Steiger 16 September 1858 in Bauma Kanton Zurich 1923 1 2 war ein Schweizer Erfinder von Rechenmaschinen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rechenmaschine Millionar 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSteiger war aufgrund seiner Abstammung Burger von Flawil Kanton St Gallen Seine Eltern waren der in Bauma niedergelassene Weber Conrad Eduard Steiger 1823 1885 und dessen Frau Anna Catharina geb Hugentobler 1832 1888 sein ein Jahr alterer Bruder war der spatere Flugzeugkonstrukteur Carl Steiger 3 Die Jacquard Weberei des Vaters brannte um 1858 ab und moglicherweise kam Otto Steiger danach wie sein Bruder Carl zu Verwandten in Pflege Seine Profession wird mit Techniker angegeben 3 Nach einigen Angaben lebte Otto Steiger zeitweise in Munchen 4 dort erfolgte der Bau der Prototypen seiner Rechenmaschine Auf der Patentschrift von 1892 ist als Adresse St Gallen angegeben 5 Rechenmaschine Millionar BearbeitenSteiger ist fur die Erfindung und den Bau der Rechenmaschine Millionar englisch Millionaire bekannt der ersten kommerziell erfolgreichen Rechenmaschine mit direkter Multiplikation deutsches Patent Nr 72870 Kaiserliches Patent vom 23 Dezember 1892 5 Diese ist eine Multiplikationskorperrechenmaschine in der das kleine Einmaleins mit Staben kodiert Die Maschine geht damit ahnlich vor wie ein menschlicher Rechner Sie war deshalb bei Multiplikationen und Divisionen im Vergleich zu Maschinen die die Multiplikation auf Additionsbasis ausfuhrten sehr schnell Ein geubter Operator konnte zwei achtstellige Zahlen in sieben Sekunden multiplizieren Fur Additionen war sie anfangs zu langsam bis 1913 mit einer eigenen zweiten Eingabetastatur und mit einem elektrischen Motor 1911 auch dieses Problem behoben wurde Der Name Millionar stammt wahrscheinlich aus einer Werbeidee der Vertriebsfirma Stolzenburg Buromaschinen AG Das erste kommerzielle Exemplar von 1894 hatte noch den Namen Excelsior 6 Die Maschine wurde ab 1895 von der Firma von Hans W Egli Hans Walter Egli aus Kirchberg SG 1862 1923 in Munchen und ab 1898 in Zurich produziert Die Prototypen von 1893 wurden bei der Feinmechanikerwerkstatt Falter amp Sohn in Munchen hergestellt und vier Maschinen 1895 von der Wurttembergischen Uhrenfabrik Burk amp Sohne in Schwenningen am Neckar 1896 entstanden 12 Exemplare in der Firma Egli in Munchen Maistr 4 der aber schon 1898 mit der Firma nach Zurich zog Die Firma bestand bis 1972 gab aber die Produktion ihres letzten Modells Madas 1968 auf In der Zeit von 1893 bis 1935 wurden 4655 Exemplare gebaut Insgesamt wurden 5074 Millionar Maschinen und 25 Excelsior Maschinen gebaut 7 Zuvor baute der Franzose Leon Bollee Rechenmaschinen die auf dem gleichen Prinzip beruhen aber nicht den Erfolg der Millionar hatten Der Preis der Maschine war relativ hoch zum Beispiel kostete sie Anfang des 20 Jahrhunderts in den USA 475 bis 1100 Dollar etwa so viel wie ein Auto Ein weiterer Nachteil war dass die Maschine mit 35 kg relativ schwer war Die Millionar wurde erst durch das Aufkommen von Rotormaschinen in den 1930er Jahren in der Geschwindigkeit uberholt Auch Egli baute Rotormaschinen MADAS 8 die bis in die 1960er Jahre produziert wurden und Entwurfdetails von Steiger enthielten Die Millionar wurde 1896 bis 1941 und die Madas 1913 bis 1968 produziert von der Madas insgesamt rund 94 000 Exemplare 9 Ein Versuchsmodell das erste mit Multiplikationskorpern von 1891 92 ist im Arithmeum Bonn und unvollstandig Das Versuchsmodell gemass dem im Deutschen Reichspatent 72870 geschilderten Einmaleinskorpers ist im Technorama Winterthur Das Technorama kaufte 1969 den gesamten historischen Bestand der Firma Egli und hat somit noch viele weitere Exemplare Die spatere in kommerziellen Modellen verwendete Form des Einmaleinskorpers ist im US Patent US 558913 von 1895 beschrieben Ein Schweizer Patent CH 6787 wurde 1893 erteilt Ein weiteres Demonstrationsmodell ist im Deutschen Museum in Munchen und die zweite Versuchsmaschine sowie ein Demonstrationsmodell im Museum fur Kommunikation in Bern Im Arithmeum ist auch ein Nachbau der zweiten Versuchsmaschine und ein weiteres kommerzielles Modell Kommerzielle Maschinen sind in vielen Sammlungen zum Beispiel im Science Museum in London im Smithsonian in Washington im Computer History Museum in Mountain View in Kalifornien im Schweizer Nationalmuseum in Affoltern im Historischen Museum Thurgau Schloss Frauenfeld im Mathematisch Physikalischen Salon in Dresden im Deutschen Bergbau Museum in Bochum am Geodatischen Institut der Universitat Hannover in der Sammlung mathematischer Modelle der Universitat Gottingen und im Museum des Arts et Metiers in Paris Die ETH Zurich erwarb 1897 eine Millionar erste Kunde war die Bayerische Hypotheken und Wechselbank 10 Literatur BearbeitenH Sossna Auflosung der Aufgabe des Einkettens mittelst Maschine und numerisch trigonometrischer Tafel Die neue Multiplicationsmaschine von Otto Steiger und Hans W Egli in Zurich Zeitschrift fur Vermessungswesen Konrad Wittwer Stuttgart Band 28 Heft 24 15 Dezember 1899 S 665 696 mit Konstruktionszeichnungen der Millionar z B S 675 690 Digitalisat Archive Herbert Bruderer Meilensteine der Rechentechnik de Gruyter 2015 S 446 mit Fotos der Millionar Ausfuhrlicher in der englischen Ausgabe Herbert Bruderer Milestones in Analog and Digital Computing Band 1 Springer 3 Auflage 2020 Ernst Martin Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte Kontopp 1986 englische Ausgabe The Calculating Machines MIT Press 1992 S 119 125 Gerald Saudan Swiss calculating machines Selbstverlag Yens sur Morges VD 2017Weblinks BearbeitenThe Millionaire of Otto Steiger auf der Website History of Computers englisch Millionair Calculating Machine Model Smithsonian mit Literaturliste Otto Steiger Versuchsmodell Millionar Arithmeum BonnEinzelnachweise Bearbeiten Familienbuch Flawil Band C6 B No 389 Lebensdaten nach Herbert Bruderer Milestones in Analog and Digital Computing Band 1 Springer 3 Auflage 2020 S 756 Dort als Maschinenbauer in St Gallen beschrieben a b Carl Eduard Steiger in der Deutschen Biographie Millionaire Calculator Machine History Computer abgerufen 23 Juli 2021 a b Patentschrift Nr 72870 Rechenmaschine von Otto Steiger St Gallen Bruderer Milestones in Analog and Digital Computing Band 1 Springer 3 Auflage 2020 S 744 Bruderer Milestones in Analog and Digital Computing Band 1 Springer 3 Auflage 2020 S 758 Nach Dokumenten im Museum fur Kommunikation in Bern Zuerst 1908 sie basierte auf Ausfuhrung der Division durch wiederholte Addition Subtraktion und auf einem Prinzip von Alexander Rechnitzer 1883 1922 Friedrich L Bauer Origins and Foundations of Computing Springer 2010 S 12 Das Modell war aber erheblichen Anderungen unterworfen Ray Mackay zu spateren Modellen Bruderer Milestones in Analog and Digital Computing Band 1 Springer 3 Auflage 2020 S 760 Ausfuhrliche Angaben zu den erhaltenen Exemplaren in Bruderer Milestones in Analog and Digital Computing Band 1 Springer 3 Auflage 2020 S 753ffNormdaten Person GND 1080150420 lobid OGND AKS VIAF 87145067112666630110 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steiger OttoALTERNATIVNAMEN Steiger Johannes OttoKURZBESCHREIBUNG Schweizer RechenmaschinenkonstrukteurGEBURTSDATUM 16 September 1858GEBURTSORT BaumaSTERBEDATUM 1923 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Steiger Erfinder amp oldid 214249608