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Otto Sperling 30 Dezember 1602 in Hamburg 26 Dezember 1681 in Kopenhagen war ein deutscher Arzt und Botaniker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Sperling der Altere war ein Sohn des Rektors der Gelehrtenschule des Johanneums zu Hamburg Paul Sperling 1560 1633 Der Theologe Paul Sperling 1605 1679 der letzte Lehrer der Furstenschule Bordesholm und nach 1666 einer der ersten Professoren an der Universitat Kiel war sein jungerer Bruder Otto Sperling besuchte das Johanneum und das Akademische Gymnasium zu Hamburg an welchem sein Vater neben dem Rektorat am Johanneum die Professur fur Beredsamkeit und Dichtkunst hielt Ab 1617 studierte er Medizin an der Universitat Greifswald und ab 1619 in Leiden 1621 1622 bereiste er die Niederlande und Danemark und setzte sein Studium im Wintersemester 1622 1623 an der Universitat Rostock fort 1 Im folgenden Sommer 1623 bereiste er Schonen Halland Blekinge und Gotland mit dem Kopenhagener Mediziner und spaterem Kanzler von Norwegen Jens Bjelke 1580 1659 um ein Herbarium dieser Region Skandinaviens anzulegen Den Winter verbrachte er in Hamburg und reiste dann 1624 nach Italien 1626 schuf er in Venedig den botanischen Garten fur den venezianischen Senator und spateren Dogen Nicolo Contarini 1627 wurde Sperling an der Universitat Padua zum Doktor der Medizin promoviert Im Januar 1628 kehrte er nach Hamburg zuruck Im Fruhjahr 1628 wollte Sperling von Rotterdam per Schiff nach London reisen infolge widrigen Wetters in der Nordsee musste das Schiff jedoch einen Hafen in Norwegen ansteuern Dieser Schicksalsschlag bewog ihn sich im damaligen Christiana als Arzt niederzulassen In Norwegen heiratete er die Arztwitwe Margarethe Andreae die von ihrem Vater dem Domherrn Andreas Schwendy in Roskilde das Gut Jernlos auf der danischen Hauptinsel Seeland besass 1634 zogen die Eheleute Sperling dorthin um und Otto Sperling wurde 1637 zunachst Arzt des Waisenhauses in Kopenhagen 1638 Hofbotaniker und Inspektor der Koniglichen Garten bei Schloss Rosenborg und schliesslich 1641 Stadtphysicus in Kopenhagen mit dem Titel eines Leibarztes von Konig Christian IV von Danemark 1644 pflegte er den Konig nach dessen schwerer Verwundung bei der Seeschlacht auf der Kolberger Heide Als Arzt begleitete er in seiner Kopenhagener Zeit mehrfach den danischen Reichshofmeister Corfitz Ulfeldt auf dessen Gesandtschaftsreisen nach England in die Niederlande und nach Frankreich und ging auf allen diesen Reisen auch seinen botanischen Interessen nach Nach dem Tod von Christian IV geriet Ulfeldt in Widerspruch zu dessen Nachfolger Friedrich III von Danemark Infolgedessen wurde auch Otto Sperling verdachtigt in ein angebliches Komplott Ulfeldts gegen das Leben des Konigs verwickelt gewesen zu sein Er sollte wie Dina Vinhofvers behauptete das Gift gemischt haben mit dem der Konig ermordet werden sollte Zwar wurde Dina Vinhofvers 1651 wegen Meineids hingerichtet doch obwohl damit die Unschuld der Verdachtigten bewiesen war musste Sperling 1652 Danemark unter Verlust seiner Amter verlassen Sperling folgte Ulfeldt in die Niederlande und arbeitet zunachst zwei Jahre als Arzt in Amsterdam Von dort aus begleitete er ihn auch an den Hof in Stockholm wo er zum Leibarzt von Konig Karl X Gustav von Schweden ernannt wurde Nach dem Tode seiner Frau 1654 kehrte er nach Hamburg zuruck wurde dort in das Collegium medicum aufgenommen und erhielt eine Vikarie am Hamburger Dom der dem schwedischen Konig seit dem Westfalischen Frieden in seiner Eigenschaft als Herzog von Bremen Verden unterstand Mit Ulfeldt der inzwischen als schlimmster danischen Staatsfeind galt blieb er im Kontakt und vertrat dessen Interessen wahrend dieser selbst sich im Ausland aufhielt Den mit Schweden verfeindeten danischen Behorden blieb Otto Sperling daher verdachtig Als er im August 1658 auf einer Reise nach Gluckstadt kam wurde er vom danischen Kommandanten Gluckstadts Ernst Albrecht von Eberstein als schwedischer Agent ein erstes Mal verhaftet und erst im Marz 1659 auf Befehl des danischen Konigs wieder freigelassen Am 16 April 1664 wurde Sperling durch einen danischen Offizier aus Hamburg weggelockt gefesselt und geknebelt und als Gefangener nach Kopenhagen gebracht Grund waren seine nach wie vor bestehenden Verbindungen zu Corfitz Ulfeld dessen Sohn Leo in Sperlings Haus aufwuchs Sperling wurde in Kopenhagen im Blauen Turm inhaftiert Er wurde der Majestatbeleidung schuldig gefunden und blieb trotz aller diplomatischen Proteste des Hamburger Senats und des schwedischen Konigs und obwohl Ulfeldt bereits 1664 auf der Flucht umkam bis zu seinem Tod 17 Jahre in danischer Haft Im Gefangnis korrespondierte er mit Leonora Christina Ulfeldt Corfitz Frau die ebenfalls uber Jahrzehnte im Blauen Turm inhaftiert war und verfasste eine Autobiographie fur seine Kinder 2 Sein gleichnamiger Sohn Otto Sperling 1634 1715 war Jurist und zuletzt Professor an der kurzzeitig von 1690 bis 1710 bestehenden Ritterakademie in Kopenhagen 3 Schriften BearbeitenHortus christianeus 1642 Katalog des Kopenhagener Koniglichen Gartens Catalogus plantarum indigenarum 1662Literatur BearbeitenRichard Hoche Sperling Otto In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 136 138 Otto Sperling im Dansk Biografisk Leksikon Erich Ebstein Otto Sperling 1602 1681 In Erich Ebstein Hrg Arƶte Memoiren Springer Berlin Heidelberg 1923 S 28 33 doi 10 1007 978 3 642 48590 9 4 Hanne Dobbertin Die Autobiographie des Arztes Otto Sperling Studien zu Leben Personlichkeit und Weltanschauung eines Menschen im Jahrhundert des Barock 1954Einzelnachweise Bearbeiten Im Rostocker Matrikelportal nicht nachweisbar Dr med Otto Sperlings Selvbiografi 1602 1673 1885 ins Danische ubersetzt herausgegeben von S Birket Smith Digitalisat VIAF 59989592Normdaten Person GND 122225481 lobid OGND AKS VIAF 45177395 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sperling OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und BotanikerGEBURTSDATUM 30 Dezember 1602GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 26 Dezember 1681STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Sperling Mediziner amp oldid 238895554