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Otto Gessner 23 August 1895 in Elberfeld 30 Mai 1968 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Arzt Pharmakologe und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGessner war der Sohn eines Zeichenlehrers Er bestand 1913 das Abitur in Elberfeld und studierte anschliessend Mathematik sowie Naturwissenschaften in Munster danach Medizin in Marburg und Strassburg Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied der Landsmannschaft Nibelungia Marburg 1 Als Hilfsarzt war er wahrend des Ersten Weltkrieges von 1915 bis 1918 an der Westfront stationiert und wurde dort mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet 1919 setzte er sein Studium in Marburg fort schloss es 1920 ab und wurde im selben Jahr zum Dr med promoviert Von 1920 bis 1923 praktizierte er als niedergelassener Arzt im Lippischen Von 1923 bis 1935 war er wissenschaftlicher Assistent in Marburg und habilitierte sich dort 1926 mit einer Arbeit uber Amphibiengifte 1926 27 vertrat er den Lehrstuhl fur Pharmakologie in Giessen 1932 wurde er zum nichtbeamteten ausserordentlichen Professor ernannt 1919 bis zu dessen Auflosung durch die Regierung 1922 war er Mitglied im Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten trat er zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 828 327 2 Als Sachbearbeiter fur Rassefragen im Stab der SA Brigade 38 Halle war er SA Mitglied von 1934 bis 1943 Ausserdem war er Mitglied in folgenden NS Organisationen NSFK NSDDB Arbeitsgemeinschaftsleiter NSDAB NSV Arbeitsdank und Reichsluftschutzbund Im November 1935 wurde Gessner nach Halle versetzt wo er in Vertretung des zwangsweise in den Ruhestand versetzten Martin Kochmann als Direktor des Pharmakologischen Instituts amtierte 1936 wurde er zum Ordinarius und Leiter des Institutes ernannt 3 4 Von Dezember 1936 bis Februar 1938 war er Dekan der Medizinischen Fakultat Seit 1940 hielt er den Unterricht uber Kampfstoffe ab 1940 wurde Otto Gessner zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Im Mai 1945 wurde Gessner durch amerikanisches Militar verhaftet und von der Universitat Halle entlassen Im Juni 1945 organisierten amerikanische Besatzungsoffiziere den sogenannten Abderhaldentransport mit dem Forscher die Wehrmachts und Rustungsaufgaben bearbeitet hatten unter Mitnahme von Unterlagen und Arbeitsmaterialien in die amerikanische Besatzungszone deportiert wurden Betroffen waren die Universitat Halle die Flugzeugwerke Dessau und chemische Betriebe in Bitterfeld Bernburg und Leuna Der Transport verliess Halle am Nachmittag des 24 Juni 1945 und umfasste etwa 730 Personen davon 93 aus Instituten der Universitat Halle darunter Professor Otto Gessner vom Pharmakologischen Institut 5 Uber Gessners Tatigkeit in der Nachkriegszeit ist nichts bekannt er lebte nach Kriegsende in Bielefeld und Marburg Formell wurde er 1959 von der Universitat Freiburg im Breisgau emeritiert 6 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenBeitrag zur Verbreitung Statistik und Casuistik der Echinococcenkrankheit Diss med Marburg 1920 Die Gift und Arzneipflanzen von Mitteleuropa Mit besonderer Berucksichtigung ihrer Wirkungen Karl Winter Heidelberg 1931 2 vollig neu bearbeitete Auflage ebenda 1953 3 Auflage hrsg und neu bearbeitet von Gerhard Orzechowski ebenda 1974 Thierische Gifte In W Heubner und J Schuller Herausgeber Handbuch der experimentellen Pharmakologie Erganzungswerk Band 6 Springer Berlin Heidelberg 1938 S 1 83 Teil Digitalisat 17 November 2017 Literatur BearbeitenHans Hubner Herausgeber Geschichte der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 1502 1977 Halle Saale 2 Verbesserte Auflage 1977 Darin Werner Prokoph S 81 90 Die Universitat Halle Wittenberg in der Novemberrevolution und in den Jahren der Weimarer Republik und des Faschismus 1917 1945 Wolfram Kaiser Die Judenfrage an der Medizinischen Fakultat der Universitat Halle Wittenberg In Medizinhistorisches Journal Band 29 1994 Heft 1 S 3 22 Henrik Eberle Die Martin Luther Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2002 S 76 78 254 257 ISBN 3 89812 150 XWeblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Otto Gessner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 1 Dezember 2017 Eintrag zu Otto Gessner im Catalogus Professorum Halensis Otto Gessner in der Deutschen Biographie Werke von und uber Otto Gessner in der Deutschen Digitalen Bibliothek Gessner Otto Paul Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Berthold Ohm und Alfred Philipp Hrsg Anschriftenverzeichnis der Alten Herren der Deutschen Landsmannschaft Teil 1 Hamburg 1932 S 327 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10870730 Wolfram Kaiser Die Judenfrage an der Medizinischen Fakultat der Universitat Halle Wittenberg In Medizinhistorisches Journal Band 29 1994 Heft 1 S 3 22 Henrik Eberle Die Martin Luther Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2002 S 77 78 Henrik Eberle Die Martin Luther Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2002 S 254 257 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 182Normdaten Person GND 13621472X lobid OGND AKS VIAF 80598343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gessner OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt Pharmakologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 23 August 1895GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 30 Mai 1968STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Gessner amp oldid 234725153