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Der Otterstedter See auch Pastorensee genannt ist ein See im Ort Otterstedt der Gemeinde Ottersberg Landkreis Verden Niedersachsen Otterstedter SeeGeographische Lage Gemeinde Ottersberg Landkreis Verden NiedersachsenAbfluss Aalgraben zum DauensiekgrabenOrte am Ufer OtterstedtDatenKoordinaten 53 8 2 N 9 9 33 O 53 133888888889 9 1591666666667 Koordinaten 53 8 2 N 9 9 33 OOtterstedter See Niedersachsen Hohe uber Meeresspiegel f1 20 mFlache 4 5 haMaximale Tiefe 11 mVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFE Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Flora und Vegetation 3 Wissenschaftliche Untersuchungen 4 Sage 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer See liegt sudostlich von Otterstedt in einer Senke 1 die von einem flachen Wall umgeben ist und soll vor rund 12 000 Jahren entstanden sein 2 der Sage nach durch einen Erdfall 3 Die Wissenschaft geht allerdings von einer nacheiszeitlichen Bildung aus Vermutlich ist der See der Uberrest eines kollabierten Pingos 4 Der in einem Wochenendhausgebiet gelegene See gehort seit 1984 dem Flecken Ottersberg Davor war er in Privatbesitz 5 Bevor die Wochenendhauser am See 1975 an eine Abwasserkanalisation angeschlossen wurden gelangten die Abwasser in den See was zu einer starken Nahrstoffanreicherung fuhrte Weiterhin gelangen u a durch die den See umgebenden Geholze Nahrstoffe in den See Ein Ringgraben um den See soll den Eintrag von belastetem Oberflachenwasser minimieren Aufgrund des Nahrstoffeintrages treten im polytroph eingestuften See immer wieder Algenteppiche auf Im Fruhsommer 2002 kam es zu einem massenhaften Auftreten von Blaualgen so dass eine Sanierung des Sees notig wurde 1 Hierfur wurde 2006 ein Phosphatbinder in den See eingebracht der das Algenwachstum allerdings nur einige Jahre hemmte 6 Am Ostufer des Sees befinden sich drei Strandbereiche die im Sommer von der Deutschen Lebens Rettungs Gesellschaft bewacht werden Die DLRG nutzt den See auch zu Ausbildungszwecken 7 Der See hat nach Norden einen Abfluss zum Dauensiekgraben dessen Wasser uber Otterstedter Beeke und Walle westlich von Ottersberg in den Wumme Nordarm mundet Er wird von Grundwasser gespeist 5 Flora und Vegetation BearbeitenDer See ist von einem schmalen Rohrichtgurtel umgeben der von zahlreichen Steganlagen und Badestellen unterbrochen wird In ihm dominiert das Schilfrohr Phragmites australis Daneben findet man die Gelbe Schwertlilie Iris pseudacorus und den Grossen Schwaden Glyceria maxima Am Westufer befinden sich grossere Schwimmblattbestande mit der Gelben Teichrose Nuphar lutea und der Weissen Seerose Nymphaea alba Fruher siedelten in dem Gewasser einige seltene Pflanzen die heute aber aufgrund der zunehmenden Eutrophierung und intensiven Erholungsnutzung vollig verschwunden sind darunter Strandling Littorella uniflora Schmalblattriger Igelkolben Sparganium affine See Brachsenkraut Isoetes lacutris und Schmalblattriges Wollgras Eriophorum angustifolium 8 Die letztgenannten Arten deuten darauf hin dass das Gewasser fruher wesentlich nahrstoffarmer war als heute Wissenschaftliche Untersuchungen BearbeitenDie Wissenschaft ist seit vielen Jahrzehnten an einer Klarung der Entstehungsgeschichte des Sees interessiert Bereits 1938 wurde von Lundbeck 9 ein Zusammenhang mit der eiszeitlichen Landschaftsgeschichte erkannt Er sieht im Otterstedter See typische geomorphologische Merkmale fur ein Strudelloch etwa die asymmetrische trichterartige Form des Sees Garleff 1968 10 vermutete hingegen der See sei Ergebnis einer kryogene Kave also einer Hohlform die durch Eisanreicherung im Permafrostboden entstanden ist Pollenanalytische Untersuchungen von Muller 1970 4 zeigen dass der See am Ende der letzten Eiszeit entstand Interessanterweise ist der See seitdem nicht zunehmend verlandet sondern hat sich im Laufe des Holozans im Gegenteil zunehmend vertieft Daraus folgerte Muller der See sei aus einem weichselzeitlichen spatglazialen Quelleishugel Pingo entstanden Die Vertiefung spiegelt demnach den fortschreitenden Kollaps des Pingos wider Sage BearbeitenNach einer Sage soll der See entstanden sein als der Teufel der im nahen Wald Duvelshoop heute Kreuzbuchen lebte die Kirche von Otterstedt vernichten wollte Dazu schleuderte er einen Hunenstein gegen den Kirchturm woraufhin die Erde erbebte und riss Infolgedessen quoll Wasser aus dem Erdreich und verschlang das Gotteshaus mitsamt den es umgebenden Baumen 5 3 Der Name Pastorensee soll allerdings auf einen fruheren Eigentumer des Sees zuruckgehen welcher im 17 und 18 Jahrhundert lebte und Pastor von Otterstedt war 5 In einer anderen Version der Geschichte wurde die Kirche wahrend des Gottesdienstes an Heiligabend von einer Gruppe Unglaubiger uberfallen und verwustet Als die Kirchenschander die Kirche wieder verliessen brach ein Sturm los und die Erde erbebte woraufhin die Kirche versank An der Stelle an der einst die Kirche stand befindet sich heute der See 11 Siehe auch BearbeitenListe von Seen in NiedersachsenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Otterstedter See Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Otterstadter See Badegewasser Atlas Niedersachsen Otterstedter See Faltblatt des Fleckens Ottersberg PDF 3 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b Blaualgen im Otterstedter See Memento vom 14 Juli 2014 imInternet Archive Initiative Rettet den Ottersberger See Uwe Dammann Schutzzone fur den Otterstedter See In Weser Kurier 26 Juli 2012 Abgerufen am 3 September 2012 a b Der Otterstedter See der Duvelshoop und die Hexenkreise bei Eckstever Datenbanken zur Europaischen Ethnologie Volkskunde Traditionelle Sagen Abgerufen am 3 September 2012 a b H Muller Okologische Veranderungen im Otterstedter See im Laufe der Nacheiszeit In Berichte der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover Bericht 114 1970 S 33 47 a b c d Leuchten die Zinnen einer Kirche In Rotenburger Rundschau 5 August 2001 Abgerufen am 3 September 2012 Uwe Dammann Blaualgen vermehren sich wieder In Weser Kurier 15 Januar 2011 Abgerufen am 3 September 2012 Otterstedter See Deutsche Lebens Rettungs Gesellschaft Ortsgruppe Ottersted e V Abgerufen am 8 April 2016 Franz Buchenau Flora von Bremen Oldenburg Ostfriesland und der ostfriesischen Inseln 10 Auflage Bremen 1936 Seite 58 59 Lundbeck J 1938 Das Werden und Vergehen der nordwestdeutschen Seen In Geol Meere u Binnengewasser 2 S 22 61 Garleff K 1968 Geomorphologische Untersuchungen an geschlossenen Hohlformen Kaven des niedersachsischen Tieflandes In Gottinger geographische Abhandlungen 44 S 142 Die Sage vom Otterstedter See Abgerufen am 8 April 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otterstedter See amp oldid 235138958