www.wikidata.de-de.nina.az
Osseointegration lateinisch osseus knochern integrare einbinden ist ein Begriff aus der implantologischen Kieferchirurgie Man versteht darunter einen im lichtmikroskopischen Bereich sichtbaren direkten funktionellen und strukturellen Verbund zwischen dem organisierten lebenden Knochengewebe und der Oberflache eines belasteten Knochenimplantats 1966 beschrieb Per Ingvar Branemark als erster Wissenschaftler den Begriff Osseointegration der in die internationale Nomenklatur eingegangen ist Die wissenschaftliche Anerkennung der zahnarztlichen Implantologie erfolgte durch die Deutsche Gesellschaft fur Zahn Mund und Kieferheilkunde DGZMK im Jahre 1982 Inhaltsverzeichnis 1 Biologische Grundlagen 2 Diagnostik 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBiologische Grundlagen BearbeitenDie Osseointegration ist das Ergebnis eines knochernen Heilungsprozesses bei dem die Knochenzellen Osteoblasten direkt an das Implantat heranwachsen und eine feste Anheftung an der Implantatoberflache erzielen Im Zuge der chirurgischen Implantation von alloplastischen Materialien kommt es zu einer primaren und sekundaren Nekrose Die primare Nekrose stellt dabei die Gewebstraumatisierung und die anschliessende Apoptose im Operationsbereich aufgrund von mechanischen thermischen und osmotischen Einflussen dar Die sekundare Nekrose wird als Konsequenz der operationsbedingten Unterbrechung der vaskularen Mikrozirkulation angenommen 1 Gleichzeitig setzen enossale Implantate Knochentraumen und fuhren durch die Inkorporation des Implantats in den Kieferknochen zu einer exsudativen oder proliferativen Entzundung Der Einheilungsprozess beginnt mit dem schrittweisen Umbau des periimplantaren Thrombus in der kunstlich geschaffenen Knochenalveole sowie der nekrotischen Randzone durch einsprossende Angioblasten und Histiozyten Die Tiefe des iatrogen traumatisierten Gewebes betragt dabei etwa 500 mm 2 Im weiteren Verlauf werden die restlichen Knochenfragmente durch Makrophagen und Osteoblasten abgebaut Aus der freiliegenden Spongiosa treten knochenstimulierende Zytokine und chemotaktisch angeregte Praosteoblasten aus und induzieren die Knochenneubildung 3 Diagnostik BearbeitenKennzeichnend fur diesen Verbund ist ein typischer heller harter Klopfschall im Gegensatz zum gedampften weicheren Klopfschall eines nicht integrierten Zahnimplantates Ein osseointegriertes Implantat ist unbeweglich mit dem Kieferknochen verbunden Mit geeigneten Geraten kann man aber mikroskopisch feine Bewegungen dennoch messen Im Rontgenbild ist bei einem osseointegrierten Zahnimplantat keine trennende dunkle Zone zwischen dem rontgenologisch hell erscheinenden Implantat und dem weniger hellen Knochen erkennbar Demgegenuber zeigt ein nicht integriertes Implantat eine dunkle Zone als Ausdruck einer nicht verknocherten Trennschicht zwischen Knochen und Implantat Meistens ist das Implantat grob mit blossem Auge sichtbar und dann beweglich wenn es allein und nicht im Verbund durch eine Zahnbrucke mit anderen Implantaten oder Zahnen steht Siehe auch BearbeitenPeriimplantitis Explantation Zahnimplantat Literatur BearbeitenHans Jurgen Hartmann Vom Extensionsimplantat zur Hightech Schraube PDF 1 9 MB In zm 16 November 2009 Einzelnachweise Bearbeiten J R Strub J C Turp S Witkowski M B Hurzeler M Kern Curriculum Prothetik Band III Kombinierte und abnehmbare Prothetik Implantologie Nachsorge Psychologie Quintessenz Verlag 2010 ISBN 3 86867 028 9 T Albrektsson Knochengewebsreaktion In P I Branemark G A Zarb T Albrektsson Hrsg Gewebeintegrierter Zahnersatz Quintessenz Verlag Berlin 1985 ISBN 978 3 87652 536 5 S 129 143 J Wiltfang S Schultze Mosgau Einfluss von Implantatbett und Implantatlager auf die Osseointegration In Zahnarztl Mitt 2001 23 S 44Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osseointegration amp oldid 224524696