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Oskar Seyffert 23 Januar 1841 in Crossen Oder 1 Juli 1906 in Bad Homburg vor der Hohe war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer der von 1865 bis 1905 am Berliner Sophien Gymnasium unterrichtete Er ist vor allem durch sein Lexikon der klassischen Altertumskunde 1882 und als Herausgeber der Berliner Philologischen Wochenschrift 1884 1906 bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenOskar Seyffert der Sohn des Kommissionars August Seyffert besuchte die Burgerschule seiner Heimatstadt Nach dem Tod des Vaters 1849 wuchs er allein bei der Mutter auf Ab 1855 besuchte Oskar Seyffert das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin im folgenden Jahr starb seine Mutter so dass er im Alter von 15 Jahren Vollwaise war Er schloss sich in der folgenden Zeit an seine Lehrer an denen er lange ein ehrendes Andenken behielt Nach der Reifeprufung 1860 studierte Seyffert an der Berliner Universitat Klassische Philologie Zu seinen akademischen Lehrern zahlten August Boeckh Moriz Haupt Theodor Mommsen Karl Mullenhoff und Friedrich Adolf Trendelenburg Am 2 Juli 1864 wurde Seyffert mit einer Dissertation uber die Metrik der Plautus Komodien zum Dr phil promoviert die Schrift widmete er seinen ehemaligen Lehrern am Joachimsthal Friedrich Wilhelm Gustav Kiessling und Hermann Usener Zum 1 Oktober 1864 trat Seyffert sein Probejahr im preussischen Schuldienst an Er unterrichtete am Gymnasium in Frankfurt an der Oder und am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin Am 25 Januar 1865 absolvierte er die Lehramtsprufung in den Fachern Griechisch Latein philosophische Propadeutik und Deutsch fur alle Klassen sowie Religion und Mathematik fur die Quarta Bereits zum Ende des Probejahres am 1 Oktober 1865 erhielt er eine Festanstellung als ordentlicher Lehrer am Sophien Gymnasium in Berlin wo er seine gesamte weitere Laufbahn verbrachte Ab dem 1 April 1868 verwaltete Seyffert die Lehrerbibliothek der Schule Zum 1 April 1872 wurde er zum Oberlehrer befordert und am 20 April 1885 zum Gymnasialprofessor ernannt Kurz darauf lehnte er das Angebot ab eine ausserordentliche Professur fur Klassische Philologie an der Universitat Konigsberg zu ubernehmen Seine Freizeit verbrachte Seyffert mit wissenschaftlichen Studien Sein Forschungsschwerpunkt war der romische Komodiendichter Plautus Er verfasste Studien und Literaturberichte zu diesem Dichter vor allem aber zahlreiche Rezensionen und Anzeigen in verschiedenen Zeitschriften 1882 veroffentlichte er sein Lexikon der klassischen Altertumskunde ein populares Nachschlagewerk das allerdings weniger in Deutschland als im Ausland Verbreitung fand In einer gekurzten und uberarbeiteten Fassung brachten es die britischen Philologen Henry Nettleship und John Edwin Sandys 1884 auf Englisch heraus Die englische Ausgabe erfreute sich bis ins 20 Jahrhundert hinein weiter Verbreitung und wurde noch in den 1950er und 1960er Jahren neu bearbeitet Im Jahr 2000 erschien eine spanische Ubersetzung von Toni Cutanda Seyfferts wichtigste Tatigkeit war die eines wissenschaftlichen Redakteurs und Rezensenten 1884 trat er in die Redaktion der Philologischen Wochenschrift ein ab 1885 Berliner philologische Wochenschrift die er gemeinsam mit Christian Belger spater mit Karl Fuhr bis zu seinem Tod leitete Von 1896 bis 1897 redigierte er ausserdem zusammen mit Paul Wendland den Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft eines der wichtigsten Rezensionsorgane in der Altertumswissenschaft Er gab die Redaktion jedoch wegen der ubermassigen Belastung bereits nach zwei Jahrgangen wieder ab Seyfferts Gesundheit war zu dieser Zeit nachdem seine Frau 1891 verstorben war bereits empfindlich geschwacht In den letzten Lebensjahren kampfte Seyffert mit einer Lungenerkrankung Wiederholte Kuren in Schlesien Gorbersdorf Bad Reinerz stabilisierten seinen Zustand brachten aber keine Heilung 1904 erlitt er einen Schlaganfall der seine rechte Korperhalfte lahmte Da keine Aussicht auf Besserung bestand trat Seyffert zum 1 Oktober 1905 in den Ruhestand Im Winter 1905 06 verschlimmerte sich sein Zustand Zu Pfingsten 1906 suchte er ein Sanatorium in Bad Homburg vor der Hohe auf wo er am 1 Juli einer Lungenentzundung erlag Er wurde auf dem Friedhof der Georgengemeinde am Konigstor in Berlin beigesetzt Schriften Auswahl BearbeitenQuaestionum metricarum particula De Bacchiacorum versuum usu Plautino Berlin 1864 Dissertation Studia Plautina Berlin 1874 Schulprogramm Lexikon der klassischen Altertumskunde Leipzig 1882 Englische Ausgabe von Henry Nettleship und John Edwin Sandys A Dictionary of Classical Antiquities Mythology Religion Literature and Art London New York 1884 Spanische Ausgabe von Toni Cutanda Diccionario de mitologia griega y romana Barcelona 2000Literatur BearbeitenEdward Adolf Sonnenschein Prof O Seyffert of Berlin In Athenaeum Nr 4110 4 August 1906 S 130f Franz Lortzing Georg Goetz Zur Erinnerung an Oskar Seyffert In Berliner philologische Wochenschrift 26 Jahrgang 1906 Nr 39 29 September 1906 Sp 1217 1225 Georg Goetz Oskar Seyffert In Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft 37 Jahrgang 1909 Bd 145 1910 Nekrologe Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde 32 Jahrgang 1909 Leipzig 1910 S 103 109Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Oskar Seyffert Quellen und Volltexte Personalbogen von Oskar Seyffert in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Literatur von Oskar Seyffert im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 1125407395 lobid OGND AKS LCCN n88001861 VIAF 10624004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seyffert OskarALTERNATIVNAMEN Seyffert August Oskar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe und GymnasiallehrerGEBURTSDATUM 23 Januar 1841GEBURTSORT Crossen OderSTERBEDATUM 1 Juli 1906STERBEORT Bad Homburg vor der Hohe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Seyffert Philologe amp oldid 233956377