www.wikidata.de-de.nina.az
Bei den X Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble fand ein Wettbewerb in der Nordischen Kombination statt Austragungsort war Autrans mit der Sprungschanze Le Claret und dem provisorischen Skistadion sudlich des Dorfes Nordische Kombination bei den Olympischen Winterspielen 1968InformationAustragungsort Frankreich Autrans Meaudre en VercorsWettkampfstatte Autrans Le ClaretNationen 13Athleten 41 41 Datum 10 bis 12 Februar 1968Entscheidungen 1 Innsbruck 1964 Sapporo 1972 Blick auf die olympischen Anlagen von GrenobleZum ersten Mal gab es bei Olympischen Spielen mit der Bundesrepublim Deutschland und der DDR die von 1956 bis 1964 in einem gemeinsamen Team bei den Spielen gestartet waren zwei getrennte deutsche Mannschaften Inhaltsverzeichnis 1 Austragungsmodus 2 Ausgangssituation 3 Bilanz 3 1 Medaillenspiegel 3 2 Medaillengewinner 4 Ergebnisse 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAustragungsmodus BearbeitenIn den Anfangsjahrzehnten wurde die Nordische Kombination in nur einer Variante ausgetragen Hier in Grenoble wurde wie bei den vier vorangegangenen Spielen zunachst das Skispringen und als zweite Disziplin der Langlauf ausgetragen Der Sprunglauf bestand aus drei Versuchen von denen die besten zwei Sprunge in die Wertung kamen Die Punkte wurden ermittelt indem man die funf besten Weiten eines Durchgangs addierte und durch funf teilte Entsprechend ihrer Weite erhielten die Wettkampfer eine Wertung unter oder uber diesem Mittelwert Ein Ruckstand von zwolf Punkten bedeutete dass im Langlauf exakt eine Minute aufgeholt werden musste Der Langlauf wurde seit 1956 separat und nicht zusammen mit den Spezialisten ausgetragen Die Distanz betrug 15 Kilometer 1 Ausgangssituation BearbeitenKeiner der sechs Erstplatzierten von den Spielen 1964 in Innsbruck war hier in Grenoble dabei Der Goldmedaillengewinner von 1964 Tormod Knutsen hatte sich nach seinem Olympiasieg aus dem Leistungssport zuruckgezogen Der Olympiadritte und Sieger bei den Spielen 1960 Georg Thoma hatte seine beeindruckende Karriere mit dem Gewinn des WM Tittels bei den Weltmeisterschaften 1966 beendet Als Favoriten gehandelt wurden vor allem der 23 jahrige deutsche Vizeweltmeister von 1966 Franz Keller und der WM Dritte von 1966 Alois Kalin aus der Schweiz Die beiden Rivalen hatten unterschiedliche Qualitaten Keller war ein durchschnittlicher Langlaufer aber ein ausgezeichneter Skispringer wahrend Kalin im Springen oft Probleme hatte jedoch ein hervorragender Laufer war der 1964 bei den Spielen von Innsbruck uber 50 km bei den Spezialisten Platz zwanzig belegt hatte und in der Nordischen Kombination Zwolfter geworden war Daruber hinaus gehorte er zum Stamm der Schweizer 4 10 km Staffel Kalin war einer der wenigen Athleten die sowohl im Langlauf als auch in der Nordischen Kombination auf internationaler Ebene erfolgreich an den Start gingen Ralph Pohland aus der DDR hatte bei den Weltmeisterschaften 1966 den vierten Platz belegt und galt eigentlich als einer der grossen Favoriten Nachdem er Mitte Januar 1968 einen vorolympischen Wettkampf im schweizerischen Le Brassus gewonnen hatte fluchtete er mit Hilfe von Georg Thoma in die Bundesrepublik Deutschland Nach starkem politischem Druck aus der DDR und der Sowjetunion wurde dem Gefluchteten durch einen Beschluss des FIS Rates ein Start fur die Bundesrepublik Deutschland bei den Spielen in Grenoble verwehrt Wenige Tage spater gewann er mit Olympiasieger Keller auf dem zweiten Platz die nationalen Meisterschaften Bei den Spielen 1972 vertrat er die Bundesrepublik Deutschland und kam dort auf den zehnten Platz 2 Bilanz BearbeitenMedaillenspiegel Bearbeiten Platz Land nbsp nbsp nbsp Gesamt1 Deutschland BR nbsp BR Deutschland 1 12 Schweiz nbsp Schweiz 1 13 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 1 1Gesamt 1 1 1 3Medaillengewinner Bearbeiten Disziplin Gold Silber BronzeEinzel Deutschland BR nbsp Franz Keller FRG Schweiz nbsp Alois Kalin SUI Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Andreas Kunz GDR Ergebnisse BearbeitenRang Land Athlet Skispringen Skilanglauf GesamtPkte Pl Zeit min Pkte Pl Punkte0 1 Deutschland BR nbsp FRG Franz Keller 240 1 0 1 50 45 2 208 94 13 449 040 2 Schweiz nbsp SUI Alois Kalin 193 2 24 47 21 5 254 79 0 1 447 990 3 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp GDR Andreas Kunz 216 9 10 49 19 8 227 20 0 3 444 100 4 Tschechoslowakei nbsp TCH Tomas Kucera 217 4 0 9 50 07 7 216 74 0 6 434 140 5 Italien nbsp ITA Ezio Damolin 206 0 13 49 36 2 223 54 0 4 429 540 6 Polen 1944 nbsp POL Jozef Gasienica 217 7 0 8 50 34 5 211 08 11 428 780 7 Sowjetunion 1955 nbsp URS Robert Makara 222 8 5 51 09 3 204 12 17 426 920 8 Sowjetunion 1955 nbsp URS Wjatscheslaw Drjagin 222 8 5 51 22 0 201 58 19 424 380 9 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp GDR Roland Weisspflog 186 3 29 48 33 5 238 00 0 2 424 3010 Japan nbsp JPN Hiroshi Itagaki 237 4 0 2 53 26 2 177 25 29 414 6511 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp GDR Karl Heinz Luck 198 8 20 50 14 7 215 22 0 8 414 0214 Deutschland BR nbsp FRG Gunter Naumann 190 0 28 49 48 5 220 89 0 5 410 8925 Deutschland BR nbsp FRG Alfred Winkler 192 8 25 52 26 0 188 79 24 381 5929 Deutschland BR nbsp FRG Hans Rudhart 195 4 22 53 15 3 179 34 28 374 7432 Osterreich nbsp AUT Ulrich Ohlbock 168 8 36 52 23 9 189 20 23 358 0034 Osterreich nbsp AUT Waldemar Heigenhauser 197 2 21 55 00 4 159 49 38 356 6935 Osterreich nbsp AUT Helmut Voggenberger 181 9 32 54 57 2 160 07 37 341 97Skispringen 10 Februar 13 00 Uhr Schanze Le Claret Autrans K Punkt 70 mLanglauf 15 km 12 Februar 09 00 Uhr Hohenunterschied 275 m Maximalanstieg 70 m Totalanstieg 470 m41 Teilnehmer aus 13 Landern alle in der Wertung nbsp Albanische Briefmarke zum Skispringen bei den Winterspielen 1968 nbsp Albanische Briefmarke zum Langlauf bei den Spielen von Grenoble Nach dem Springen fuhrte Franz Keller die Wertung an Im ersten Teil der Nordischen Kombination zeigte der Deutsche eine hervorragende Form und gewann mit dem weitesten Sprung des Tages von 77 5 Metern aus dem zweiten Durchgang Sein Vorsprung hatte deutlicher ausfallen konnen wenn er nicht bei seinem dritten Sprung auf 77 Meter gesturzt ware Der kaum bekannte Japaner Hiroshi Itagaki wurde Zweiter der Pole Erwin Fiedor Vierzehnter bei den Spielen 1964 kam auf den dritten Platz Fiedor war als eher mittelmassiger Langlaufer bekannt Itagakis Langlauffahigkeiten waren kaum einzuordnen Kalin belegte unter den 41 Teilnehmern den 24 Rang und musste auf den fuhrenden Keller dreieinhalb Minuten aufholen was auch fur ihn schwierig werden wurde Resultat vom Springen 1 Franz Keller FRG 240 1P 73 0 77 5 m 0 8 Jozef Gasienica POL 217 7P 72 5 71 5 m 2 Hiroshi Itagaki JPN 237 4P 73 5 76 0 m 0 9 Tomas Kucera CSSR 217 4P 72 0 73 0 3 Erwin Fiedor POL 234 3P 74 0 74 0 m 10 Andreas Kunz DDR 216 9P 72 5 74 m 4 Akemi Taniguchi JPN 224 4P 73 0 72 5 m 21 Waldemar Heigenhauser AUT 197 2P5 Wjatscheslaw Drjagin URS 222 8P 71 5 74 5 m 32 Helmut Voggenberger AUT 181 9P5 Robert Makara URS 222 8P 72 5 74 m 35 Ulrich Ohlbock AUT 168 8P7 Gjert Andersen NOR 221 2P 72 5 72 5 m Im Langlauf hatte Kalin den Vorteil dass er mit der Startnummer 40 hinter Keller Nr 33 startete Der Zeitunterschied zwischen den beiden betrug mit 3 30 min fast genau die Zeit die Kalin aufzuholen hatte um noch an seinem Konkurrenten vorbeizuziehen Es wurde ein ausserst dramatisches Duell Nach funf Kilometern hatte Kalin 1 03 Minuten Vorsprung auf seinen Verfolger bei Kilometer zehn waren es 2 40 Minuten Keller lag nur noch funfzig Sekunden vor Kalin auf der Strecke Der Schweizer kampfte weiter aber vergeblich und uberquerte die Ziellinie mit genau 6 3 Sekunden Ruckstand auf Keller Es war wesentlich knapper geworden als erwartet doch Franz Keller konnte die Goldmedaille retten fur Alois Kalin gab es Silber 3 Keller errang hier die erste Goldmedaille bei Olympischen Winterspielen fur die Bundesrepublik Deutschland nachdem das Land von 1956 bis 1964 in einem gemeinsamen Team mit der DDR an Olympischen Spielen teilgenommen hatte 4 Andreas Kunz verbesserte sich nach dem Springen von Platz zehn mit der drittschnellsten Laufzeit auf den Bronzeplatz Vierter wurde der junge Tschechoslowake Tomas Kucera Mit dem Italiener Ezio Damolin auf Platz vier und dem Polen Jozef Gasienica auf Rang sechs zeigte sich wie schon bei den Spielen 1964 dass die Nordische Kombination keine rein nordische Angelegenheit mehr war die Norweger und Finnen hatten im Gegenteil den Anschluss verloren Mikkel Dobloug belegte als bester Norweger Platz 21 der beste Finne wurde Dreissigster 2 Weblinks BearbeitenRapport officiel Xes jeux Olympaques d Hiver Official report Xth Winter Olympic Games S 379 library la84 org englisch franzosisch PDF 19 829 KB Abgerufen am 12 August 2023 Olympic Winter Games 1968 Nordic Combined olympedia org englisch Abgerufen am 12 August 2023 Grenoble 1968 Nordic Combined Results olympics com englisch Abgerufen am 12 August 2023 Nordische Kombination bei den Olympischen Winterspielen 1968 in der Datenbank vonSports Reference englisch archiviert vom Original Abgerufen am 12 August 2023Einzelnachweise Bearbeiten Olympic Winter Games 1968 Nordic Combined olympedia org englisch Abgerufen am 12 August 2023 a b Olympic Winter Games 1968 Nordic Combined olympedia org englisch Abgerufen am 12 August 2023 Kombinationsspringen In Arbeiter Zeitung 11 Februar 1968 S 13 Keller ist bester Kombinierer In Arbeiter Zeitung 13 Februar 1968 S 13Sportarten bei den Olympischen Winterspielen 1968 Biathlon Bob Eishockey Eiskunstlauf Eisschnelllauf Nordische Kombination Rennrodeln Ski Alpin Skilanglauf SkispringenNordische Kombination bei den Olympischen Spielen Chamonix 1924 St Moritz 1928 Lake Placid 1932 Garmisch Partenkirchen 1936 St Moritz 1948 Oslo 1952 Cortina d Ampezzo 1956 Squaw Valley 1960 Innsbruck 1964 Grenoble 1968 Sapporo 1972 Innsbruck 1976 Lake Placid 1980 Sarajevo 1984 Calgary 1988 Albertville 1992 Lillehammer 1994 Nagano 1998 Salt Lake City 2002 Turin 2006 Vancouver 2010 Sotschi 2014 Pyeongchang 2018 Peking 2022Siehe auch Liste der Olympiasieger in der Nordischen Kombination Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olympische Winterspiele 1968 Nordische Kombination amp oldid 239296582