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Okehampton Castle ist eine Burgruine in Okehampton Devon England und thront uber dem Tal des River Okement Sie geht auf eine heute nur noch ruinose normannische Motte aus dem spaten 11 Jahrhundert zuruck und sie erhielt spatere bauliche Erganzungen Die vorhandenen Reste der Burg vor allem der Bergfried und die Umfassungsmauern stammen aus dem 14 Jahrhundert 1 Okehampton CastleStaat Vereinigtes KonigreichEntstehungszeit 11 Jh Erhaltungszustand RuineGeographische Lage 50 44 N 4 0 W 50 739166666667 3 9977777777778 Koordinaten 50 44 21 N 3 59 52 WOkehampton Castle Devon p1p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geologie und Baumaterialien 3 Herren von Okehampton Castle 3 1 Die Normannen 3 1 1 Der Grunder und die Sohne 3 1 2 Die weibliche Linie 3 2 Haus Courtenay 4 Die Bauphasen der Burg 4 1 Die normannische Motte 4 2 Das Hochmittelalter 4 3 Der Wildpark 5 Folklore 6 Die Ruine und die heutige Nutzung 7 Weiterfuhrende Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte BearbeitenSie wird erstmals im Domesday Book das 1086 fertiggestellt wurde als Besitz von Baudouin de Meules erwahnt der zu den reichsten normannischen Herren im Westen Englands zahlte und der Sheriff von Devon war Seine drei Sohne starben kinderlos mit der Folge dass zwei Jahrzehnte die Besitzverhaltnisse ungeklart waren 2 Schliesslich ubernahmen die Linien der Erbtochter aus der Nachkommenschaft von Baudouin die Burg Durch Heirat ging die Herrschaft samt Burg letztlich auf die Familie Courtenay uber Anfangs in der Funktion eines Militarstutzpunktes zur Absicherung der Eroberungen hatte sie fur die spateren Eigentumer die in Tiverton residierenden Courtenay nur noch die Bedeutung als reprasentativer Jagdsitz und wurde von ihnen nicht dauerhaft bewohnt 3 Im Zusammenhang mit der Hinrichtung von Henry Courtenay 1 Marquess of Exeter 1 des damaligen Burgherrn im Jahr 1539 wurden die Burg und der als Jagdrevier angelegte Tierpark konfisziert und aufgegeben Das Gebaude verfiel bzw wurde auch als Steinbruch durch die Bevolkerung genutzt Unter Konigin Maria I wurde das Herzogtum zwar fur seinen Sohn Edward Courtenay 1 Earl of Devon restituiert er hatte also kurzfristig nochmals Lander und Titel zuruckerhalten aber letztlich musste er sich in das Exil begeben und starb ohne Nachkommen in Padua 1556 3 Auch nach dem Erloschen der Hauptlinie der Courtenay war die Burg nicht ganz bedeutungslos denn eine Verfugung von Jakob I besagte dass der Besitz der Burg mit einem Parlamentssitz einherging ein Privileg das 1831 aufgehoben wurde Im englischen Burgerkrieg wurde sie immer wieder von Armeen beider Parteien als Lager genutzt Auch der spatere Burgermeister Ellacott betrieb im angemieteten ehemaligen Westtrakt ein Backhaus Es soll Hinweise geben dass auch die Kapelle noch einmal in Betrieb genommen wurde 3 Geologie und Baumaterialien BearbeitenDie Geologie von Okehampton und Umgebung ist recht vielfaltig und ist durch seine sehr fur ein bestimmtes Erdzeitalter typischen Sedimentgesteine gepragt so dass nach dieser Gegend das betreffende Erdzeitalter als Devon bezeichnet wird Die fur die Errichtung der Burg benotigten Gesteine konnten somit aus der direkten Umgebung entnommen werden Es handelt sich zudem um Granit vulkanische und als Sedimente metamorphe Gesteine sowie Schiefer und Calciumsalze diese als Kalk und Oxalate vorliegend Der normannische Bau wurde aus Granit und metamorphen Gesteinen gefertigt fur den spateren An und Umbau wurde Abbruchmaterial und Schiefer verwendet Fur die jungeren Bauten wurden auch Kalkgesteine verwendet dabei Fensterlaibungen auch mit Granit gestaltet Der Kalk kam teilweise auch aus dem Sudwesten von Devon und der Schiefer auch aus der Umgebung von Launceston in Cornwall wo er haufig vorkommt Die Gebaude hatten je nach ihrer Bedeutung auch gepflasterte Boden fur Feuerstellen hat man Granit verwendet Zudem wurden keramische Materialien verwendet Fur Bedachungen hat man Blei und Schindeln aus Schiefer verwendet 4 5 Herren von Okehampton Castle BearbeitenDie Normannen Bearbeiten Der Grunder und die Sohne Bearbeiten Baudouin de Meules 1090 Sheriff von Devon 2 3 Guillaume 1096 dessen Sohn Robert de Meules nach 1101 dessen Bruder Richard FitzBaldwin 1137 Bruder 6 nbsp Wappen CourcyDie weibliche Linie Bearbeiten Hauptartikel Haus Courcy Mathilde de Meules dessen Schwester William FitzEdmund d Avranches Robert d Avranches deren Sohn Vicomte d Avranches Hawise de Dol Tochter von Gelduin II de Dol und Noga de Tinteniac Mathilde d Avranches Maud 1173 deren Erbtochter 7 I William de Courcy Tochter Hawise de Courcy weiter s u bei Haus Courtenay II Robert FitzEdith 1172 unehelicher Sohn des Konigs Heinrich I Haus Plantagenet sein Sohn aus 1 Ehe Rainaud II de Courtenay s u Haus Courtenay Maud du Sap 1224 Tochter von Mathilde Maud und Robert FitzEdith Rainald I de Courtenay 1190 nbsp Wappen der Familie CourtenayHaus Courtenay Bearbeiten Hauptartikel Courtenay Adelsgeschlecht Hawise de Courcy deren Tochter Rainaud II de Courtenay 1194 Robert de Courtenay 2 deren Sohn 1242 Mary de Vernon Tochter von William de Redvers 5 Earl of Devon John de Courtenay 2 dessen Sohn 1242 Isabel de Vere Tochter von Hugh de Vere 4 Earl of Oxford Hugh de Courtenay 2 dessen Sohn 1292 Eleanor le Despenser Tochter Hugh le Despenser 1 Baron le Despenser Hugh de Courtenay 1 Earl of Devon dessen Sohn 1340 2 auch Herr uber Plympton 2 mehrere Generationen Henry Courtenay 1 Marquess of Exeter 1539 hingerichtet sein Sohn Edward Courtenay starb ohne Erben 1556 im Exil nbsp Heutiger Zustand der Ruine Blick von Nordost auf die Motte mit der imposanten Ruine des Treppenturmes nbsp Die jungeren Bauabschnitte von der Motte aus gesehen Blickrichtung nach NordostDie Bauphasen der Burg BearbeitenDie Burg weist deutlich erkennbar zwei unterschiedliche Bauphasen auf die eine in der Grundungsphase aus der Zeit der Normannen und spater aus der Zeit der Familie Courtenay Die normannische Motte Bearbeiten Der alteste Teil der Burg aus dem 11 Jahrhundert befindet sich auf einem hohen kunstlich aufgeschutteten Hugel mit einem naturlichen Bergsporn als Basis der ursprunglich von einem ca 4 m tiefen Graben umgeben war Dessen Aushub bildete das Material fur die Aufschuttung der Motte Der heutige Zugang von Norden ist modern Der ursprungliche Zugang erfolgte von Suden Der auf dem Hugel befindliche Keep gewahrte eine gute Sicht auf das Umland und diente hauptsachlich militarischen Zwecken Selbst bei diesem altesten Teil der Anlage sind unterschiedliche Bauabschnitte an der unterschiedlichen Mauerwerksqualitat erkennbar Der Ostteil mit sehr massiven Wanden lasst den Bauabschnitt aus der Zeit des Erbauers Balduin erkennen Der jungere westseitig gelegene Trakt fallt durch dunneres Mauerwerk auf Insgesamt war dieser Bau nicht auf Komfort ausgerichtet eine Kuche eine eigene Wasserversorgung und sogar eine Kapelle fehlten Der Graben hatte wohl eine Holzbrucke der Eingang des Keep war ursprunglich nicht ebenerdig sondern nur uber eine holzerne Leiter erreichbar so dass Ersturmungen mittels Rammbock nicht moglich waren Eine Notpforte oder geheime Fluchttur ist an der Sudseite erkennbar An der Nordseite ist die bizarr geformte Ruine des Treppenturmes erkennbar Vorrichtungen fur die Entsorgung von Abfallen sind nicht eindeutig erkennbar Die ausgedehnten Reste lassen noch die quadratische Grundstruktur des Gebaudes aus dem 11 Jahrhundert erkennen welches noch von Balduin stammt Diesem Bauwerk wurde im 14 Jahrhundert das ebenfalls rechteckige westlich gelegene Gebaude hinzugefugt 3 Das Hochmittelalter Bearbeiten Die Burg wurde noch 1274 als eine heruntergekommene und wertlose Motte beschrieben Erst nachdem die Familie Courtenay Tiverton zum Hauptsitz machten begann die Errichtung des moderneren Teils der Burg 3 Nach Nordosten schliesst sich an die Motte ein recht umfangreicher hochmittelalterlicher Gebaudekomplex an der sich den Gelandegegebenheiten anpasst einen grossen Festsaal Wirtschaftsgebaude eine Kapelle sowie Privatraumlichkeiten inklusive Aborterkern umfasst sowie eine Burgmauer Der Zugang zu dieser spateren Anlage erfolgte von Nordosten Dort befindet sich ein aufwandiges Torhaus dessen Reste einen Raum mit Latrine fur einen Wachter beinhalten Interessant sind die aus der Bauphase zu Anfang des 14 Jahrhunderts noch erhaltenen Gerustlocher die normalerweise nach Demontage des Baugerustes verschlossen wurden An der Westseite des Gebaudes finden sich der Rittersaal und nach Sudwesten sich anschliessend die Kuche einschliesslich der Wirtschaftsraume mit gut durchdachten Lagerraumen einer eigenen Muhle und Wasserversorgung Diese Bauten sind bis in das 15 Jahrhundert immer wieder verbessert worden Zudem lagen an der Westseite die Wohntrakte der Familie fur deren Errichtung der Graben der Motte verfullt wurde Die Ostseite der Burg wurde von der Kapelle dominiert die einen grossen Teil dieses Traktes beansprucht Zudem befanden sich auch an der Ostseite ebenfalls hochkomfortable Wohneinheiten Der Burgherr konnte sich auch eine eigene Wohnung fur einen Priester in seiner Burg leisten Die Dacher waren teilweise mit Blei gedeckt und offenbar nicht sehr steil Die Burgmauer ist teilweise eingefallen durch ein Nachgeben des Untergrundes Teile aus dem 14 Jahrhundert mogen auf alteren Mauern stehen es gibt Hinweise auf das Vorhandensein von Brustungen 1 3 Der Wildpark Bearbeiten In Richtung zum Dartmoor schliesst sich das Gelande des ehemaligen Wildparks 3 an Offenbar war dies vorher landwirtschaftlich genutzte Flache die aber wegen einer Abkuhlung des Klimas im Laufe des 14 Jahrhunderts nicht mehr nutzbar war und so der neuen Verwendung zugefuhrt werden konnte Folklore BearbeitenEs soll dort in der Ruine der Geist einer Lady Howard aus dem 17 Jahrhundert erscheinen die drei ihrer Gatten und zwei ihrer Kinder ermordet haben soll Man sagt sie kame in einer Kutsche aus den Knochen ihrer Opfer daher die von einem einaugigen abgemagerten Hund gezogen wird In der Ruine und dies soll ihr Fluch sein nimmt sie jeweils einen Grashalm mit bevor sie wieder abfahrt Ihre Seele soll erst dann ewigen Frieden finden wenn sie alle Grashalme zusammengetragen hat oder die Welt untergeht Eine alte Ballade wird daruber gesungen My Ladye hath a sable coachWith horses two an four My Ladye hath a gaunt blood houndThat goeth before My Ladye s coach hath nodding plumesThe driver hath no head My Ladye is an ashen whiteAs one who is long dead Eine historische Grundlage konnte bisher nicht eruiert werden 3 nbsp A view of Okehampton Castle and town taken in the park Zeichnung von 1772 von Francis Towne 1739 1816 Yale Center for British Art New Haven USADie Ruine und die heutige Nutzung BearbeitenAls romantische Ruine wurde sie spater haufig gemalt unter anderem zweimal von William Turner und einmal von Samuel John Birch Anfangs des 20 Jahrhunderts erwarb und restaurierte Sydney Simmons die Ruine die dann 1917 in eine Stiftung Okehampton Castle Trust uberfuhrt wurde Ab 1967 wurden durch das dann zustandige Bauministerium umfangreiche Sicherungsarbeiten durchgefuhrt 3 Heute ist Okehampton Castle zur Besichtigung gegen Eintritt freigegeben und steht seit 1984 unter Verwaltung von English Heritage 8 Neben der Burg befindet sich noch ein Waldlehrpfad auf dem man Naturbesonderheiten der Gegend studieren kann sowie die von Kunstlern gewahlten Ansichten der Burg nachvollziehen kann 3 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenDevon Archeological Society Proceedings No s 35 1978 36 1978 38 1980 40 1982 Alan Endacott Okehampton Castle Devon English Heritage London 2003 I J Sanders English Baronies A Study of their Origin and Descent 1086 1327 Oxford 1960Einzelnachweise Bearbeiten a b c Historic England Okehampton Castle In www pastscape org uk Historic England 2021 abgerufen am 10 Dezember 2021 englisch a b c d e f g I J Sanders English Baronies A Study of their Origin and Descent 1086 1327 Oxford 1960 S 60 70 138 a b c d e f g h i j k Alan Endacott Okeampton Castle Devon Hrsg English Heritage 1 Auflage English Heritage London 2003 ISBN 978 1 85074 825 0 R A Higham Okehampton Castle Devon Hrsg Her Majesty s Stationary Office Crown Copyright London 1984 Clement Reid et al The geology of Tavistock and Launceston The Country Around In His Majesties Stationary Office Hrsg Memoirs of The Geological Survey England and Wales Explanation of Sheet 337 London 1911 englisch Cokayne The Complete Peerage new edition vol IV p 309 Keats Rohan Domesday Descendants p 263 English Heritage Okehampton Castle In english heritage org uk English Heritage 2021 abgerufen am 12 Marz 2021 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Okehampton Castle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Castle Xplorer English Heritage Historic England Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Okehampton Castle amp oldid 238759496