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Ofenplatten sind gusseiserne Platten in unterschiedlichen Grossen die oft mit Reliefs geschmuckt sind Es handelt sich um Einzelteile von eisernen Kastenofen die vom 15 bis 19 Jahrhundert verbreitet waren Ofenplatte mit Wappen source source source source source source source source Giessen einer eisernen Ofenplatte 1983Geschichte BearbeitenMit zunehmender Entwicklung der Eisengiesserei nach dem Entstehen leistungsfahiger Hochofen begann am Ende des 15 Jahrhunderts die Entwicklung eiserner Kastenofen zur Beheizung von Raumen die aus einzelnen Gusseisenplatten zusammengesetzt wurden Die am weitesten verbreitete Form war der sogenannte Hinterladerofen der aus insgesamt funf Platten bestand Boden und Deckplatte einer Vorderplatte und zwei seitlichen Platten die alle miteinander verschraubt wurden Boden Deck und Seitenplatten waren zudem in die hinter dem Ofen stehende Wand eingemauert Durch eine Offnung in der Wand konnte der Ofen vom Nachbarraum aus befeuert werden Die Vorderplatte und die beiden Seitenplatten wurden meist mit Reliefs geschmuckt Sie stellten haufig Heilige Szenen aus der Bibel oder historische Ereignisse dar haufig wurden auch Wappen verwendet Die Model fur diese Reliefs wurden oft nach Vorlagen bedeutender Kunstler geschnitzt Die Boden und Deckplatte blieben unverziert sie waren aber meist mit einer umlaufenden Nut versehen in der die Seiten und Vorderplatten sassen Manchmal wurde der Ofen auch noch mit einem Aufbau aus Kacheln versehen so dass eine Mischform zwischen Eisen und Kachelofen entstand In diesem Fall hatte die Deckplatte des Eisenofens eine Offnung durch die die Hitze des Feuers in den Aufbau gelangen konnte Bei manchen Ofen sass auf dem unteren Kasten auch ein zweiter ebenfalls aus Eisenplatten gebildeter Zur Verbindung der Seiten und der Frontplatte wurden schmale oft verzierte Deckleisten verwendet die von aussen uber die Ecke des Ofens gelegt und von innen mit Schrauben gesichert wurden Der ganze Kastenofen ruhte unten auf einem gemauerten oder aus Stein gehauenen Sockel manchmal aber auch auf Saulen oder eisernen Fussen nbsp Renaissanceofen Jahreszahl 1572 im Rathaus Rapperswil aufgebaut aus OfenplattenDurch die ab der Mitte des 18 Jahrhunderts aufkommenden Rundofen die auch scherzhaft Kanonenofen genannt wurden sank die Bedeutung der Plattenofen Im 19 Jahrhundert verschwanden sie endgultig aus der Produktion der Eisenhutten Die einzelnen Platten abgebauter Ofen wurden aber oft fur andere Zwecke verwendet z B als Schachtdeckel auf Jauchegruben oder Wetterschutzdach auf Schornsteinen wegen ihres hohen Gewichts mussten sie dort nicht weiter befestigt werden Durch die haufige Zweitverwendung blieben sie erhalten und wurden schon bald von Sammlern gesucht bis heute sind sie auf dem Antiquitatenmarkt beliebt Sie werden haufig mit Takenplatten oder Kaminplatten verwechselt zumindest die Seitenplatten eines Ofens lassen sich aber durch ihren unverzierten Seitenrand der in der Mauer sass leicht unterscheiden Boden und Deckplatten finden sich in Sammlungen meist seltener da sie nicht besonders dekorativ sind Von verschiedenen Giessereien werden heute auch Ofenplatten nachgegossen fur den Sammler ist hier Vorsicht geboten da sie oft als Originale verkauft werden Museum BearbeitenIm Heinrich Blickle Museum in Rosenfeld und im Volkskunde und Freilichtmuseum Roscheider Hof sind Ofenplatten aus verschiedenen Jahrhunderten ausgestellt Literatur BearbeitenKarl Heinz von den Driesch Handbuch der Ofen Kamin und Takenplatten im Rheinland Werken und Wohnen Volkskundliche Untersuchungen im Rheinland Band 17 Koln 1990 Normdaten Sachbegriff GND 4172473 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ofenplatte amp oldid 225715921