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Die Obusier de 155 mm CTR modele 1904 CTR court a tir rapide kurz Schnellfeuer war eine franzosische Feldhaubitze des Ersten Weltkrieges Die Besonderheit dieses Geschutzes ist der Einsatz eines der ersten halbautomatischen Verschlusssysteme 1904 bezeichnet das Modelljahr das Kurzel TR steht fur tir rapide frz Schnellfeuer Obusier de 155 mm CTR modele 1904Franzosische 155 mm Haubitze Rimailho 1904 CTRAllgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung Obusier de 155 mm CTR modele 1904Herstellerbezeichnung canon de 155 court T R M 1904 1 Entwickler Hersteller Emile Rimailho Arsenal de BourgesEntwicklungsjahr 1898Stuckzahl 122Modellvarianten 1Waffenkategorie HaubitzeTechnische DatenRohrlange 2 4 mKaliber 155 mmKaliberlange 16Kadenz 5 6 Schuss minHohenrichtbereich 0 43 WinkelgradSeitenrichtbereich 5 AusstattungVerschlusstyp Rimailho HalbautomatikMunitionszufuhr Halbautomatisch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schwere Artillerie zur Disposition der Armeen 3 Einsatz von 1914 bis 1918 4 Aufbau des Geschutzes 5 Der Verschluss System Rimailho 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer franzosische Colonel Emile Rimailho entwickelte neben anderen Geschutzen und Waffensystemen auch diese Haubitze Sein Hauptaugenmerk lag darauf die Kadenz der mittleren und schweren Artillerie deutlich zu erhohen Die neuentwickelten Verschlusse und Rucklaufe der leichten Artillerie ermoglichten Kadenzen von bis zu 20 Schuss min Bei den grosseren Kalibern lag man mit bis zu 5 Schuss min deutlich darunter Rimailho verfolgte das Ziel im Kaliber 155 mm auf einen vergleichbaren Wert zu kommen Die verhaltnismassig einfachen Konstruktionen der leichten Feldgeschutze wie beispielsweise der Canon de 75 mle 1897 waren auf die schwereren Kaliber nicht 1 1 ubertragbar Dies lag zum einen an den naturgemass grosseren Kraften beim Abschuss als auch den deutlich schwereren Geschossen und deren Treibladungen Aufgrund des hohen Geschoss Treibladungsgewichts wird anders als bei kleineren Kalibern selten Patronenmunition eingesetzt Der Einsatz von Patronenmunition war jedoch ein wesentliches Merkmal von Schnellfeuergeschutzen dieser Zeit Erschwerend kam hinzu dass Geschoss und Treibladung mit speziellen Tragegestellen und Ladestocken von mehreren Menschen bewegt werden mussten Rimailho loste diese Probleme mit seinem halbautomatischen Verschluss mit Ladevorrichtung und einem hydropneumatischen Rucklauf Der Einsatz von Patronenmunition war nicht vorgesehen Die maximale Feuerweite war mit 7000 m vergleichsweise gering Sie wurde bewusst limitiert um in den mit der CTR 155 ausgerusteten Einheiten keine Inkompatibilitaten mit alteren Geschutzen zu erzeugen Die alteren franzosischen Kurzrohrgeschutze dieses Kalibers hatten in der Regel eine Maximalschussweite von 6000 bis 7000 m Hierdurch war die CTR 155 den im Ersten Weltkrieg eingesetzten modernen deutschen Haubitzen deutlich unterlegen Schwere Artillerie zur Disposition der Armeen Bearbeiten nbsp Ein Lafettenwagen der Haubitze CTR M04 in der Gegend von Reims auf dem Weg zur FrontDiese Haubitzen wurden zur Ausrustung der schweren Artillerie bestimmt sie sollten die 75 mm Feldkanonen erganzen die die Hauptbewaffnung der franzosischen Artillerie darstellten Theoretisch waren die Haubitzen zur Bekampfung von Feldbefestigungen vorgesehen Das Modell sollte bis zum Ersatz durch moderneres Gerat im Einsatz bleiben die letzten Exemplare wurden jedoch erst am Ende des Ersten Weltkrieges ausgemustert Vier Haubitzen bildeten eine Batterie drei Batterien eine Gruppe 2 In der ersten Zeit bildeten die Haubitzen die 4 Gruppe dieser sechs bestehenden Feldartillerieregimenter 2 12 13 20 31 und 32 Feldartillerieregiment Im Fruhjahr 1914 wurden die Gruppen herausgezogen und in funf schwere Artillerieregimenter 1er 5e regiment d Artillerie lourde eingegliedert Sie sollten die schwere Artillerie zur Disposition der funf Armeen bilden die im Falle der Mobilmachung gemass dem Plan XVII aufgestellt wurden Einsatz von 1914 bis 1918 BearbeitenBei Kriegsbeginn im August 1914 standen 104 dieser Haubitzen in den funf Regimentern schwerer Artillerie der Armeen im Einsatz Jedes Geschutz hatte zu diesem Zeitpunkt eine Dotierung von 540 Granaten gesamt standen 78 000 Granaten zur Verfugung 3 nbsp Haubitze 155 Rimailho bei Gernicourt Aisne Januar 1915 4 Ich sah die 155 mm Rimailho Schnellfeuerkanonen ankommen ich bewunderte diese erfinderischen Mechaniken das Schnellfeuer und das rauchlose Pulver waren ausgereifte Ideen Dann musste ich aber erkennen dass das Schnellfeuer allzu bald die vorhandene Munition verbrauchte aber vor allen Dingen die Rohre uberhitzte so dass die Geschutze bald unbrauchbar waren Weiterhin musste ich bemerken dass die Rimailho eine lacherlich kurze Reichweite hatten man musste also unnotig nahe an die Front heranrucken Die grossen deutschen Haubitzen wirkten auf zwolf Kilometer sie befanden sich damit ausser unserer Reichweite Alain Emile Chartier Souvenirs de guerre 5 Um die Reichweite im Ersten Weltkrieg zu verbessern erhohten die Artilleristen die Pulverladungen wodurch die Rohre schneller abgenutzt wurden Die Haubitzen 155 mm CTR modele 1904 wurden kontinuierlich nach und nach ausgesondert und durch die Canon de 155 mm C modele 1915 Saint Chamond und die Canon de 155 C modele 1917 S ersetzt Aufbau des Geschutzes BearbeitenDas eigentliche Geschutz ist bis auf den Verschlussmechanismus einfach aufgebaut Das Rohr ist in einer Wandlafette System Deport mit hydropneumatischem Rucklauf gelagert Die Zapfen an der Rohrmundung enthalten wie die der Canon de 75 mle 1897 ein Rollenpaar das beim Rohrrucklauf in die Fuhrung eingreift und ein Verkippen vermeiden soll Zum Transport wurde eine mit Pferden bespannte Protze an der Spatenseite der Lafette eingehangt Durch diesen einfachen Aufbau war der Auf und Abbau des Geschutzes wenig zeitintensiv Der Verschluss System Rimailho BearbeitenVom Grundprinzip her ist der Verschluss der 155 CTR ein Verschluss mit unterbrochenem Gewinde Die Neuerung Rimailhos war die halbautomatische Konstruktion mit einer Auflage fur Geschoss und Treibladung Der Verschluss wird manuell geladen und ausgelost das Offnen und Schliessen erfolgt jedoch automatisch Zum erstmaligen Laden wird der Verschluss manuell geoffnet und gespannt Hierbei wird die geoffnete Verschlussschraube axial zum Geschutzrohr auf Fuhrungsschienen nach hinten bewegt In dieser Stellung werden das Geschoss und die Treibladungskartusche in eine dafur vorgesehene Vorrichtung eingelegt Durch das Betatigen des Abzugshebels schnellt der vorgespannte Verschluss vor und schiebt hierbei die Ladung in das Rohr In der vorderen Endstellung wird der Verschluss automatisch verriegelt und der Schuss ausgelost Nach der Schussabgabe gleitet das Rohr im Rucklauf nach hinten Im Umkehrpunkt wird der Verschluss entriegelt und wahrend der Vorwartsbewegung des Rohres neu gespannt Wenn das Rohr wieder die vordere Position erreicht hat ist der Verschluss geoffnet und die Ladevorrichtung wieder ausgefahren Eine neue Ladung kann aufgelegt werden Durch die recht aufwendige Verschlusskonstruktion ergaben sich Probleme bei der Zuverlassigkeit gegenuber den rein manuell bedienten Systemen Hingegen ist die Kadenz auch fur heutige Verhaltnisse in diesem Kaliber als hoch anzusehen Literatur BearbeitenIan Hogg Artillerie des 20 Jahrhunderts Gondrom Verlag Bindlach 2001 ISBN 3 8112 1878 6 Moreshoffen Franzosische Geschutze in Kriegstechnische Zeitschrift Mittler amp Sohn Berlin 1907 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Canon de 155 court modele 1904 Rimailho Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien L obusier de 155 C modele 1904 Rimailho In Fortiff Sere Obusier 155mm Rimailho Mdle 1904 Bruxelles In MaquetLandEinzelnachweise Bearbeiten Moreshoffen Franzosische Geschutze Seiten 171 180 online bei archive org in Deutschland Abteilung genannt Maurice Naert Lefranc Gratien Jean Laxague Jean Courbis J Joubert Les armees francaises dans la Grande Guerre Band 1 La guerre de mouvement avant le 14 novembre 1914 Hrsg Ministere de la guerre Service historique de la Defense Imprimerie nationale Paris 1922 1934 Teilband 1 Les preliminaires La bataille des frontieres S 522 Digitalisat auf Gallica Antoine Verney Artillerie lourde 1915 1916 et 1917 In Blog zur Prasentation des Album de la guerre europeenne Alain Emile Chartier Souvenirs de guerre Paul Hartmann Paris 1937 S 46 PDF 477 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obusier de 155 mm CTR modele 1904 amp oldid 236603422