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Der Olbersdorfer See ist ein Tagebaurestsee auf dem Gebiet der Gemeinde Olbersdorf im Landkreis Gorlitz in Deutschland Er ist mit 60 Hektar die grosste Wasserflache in der Umgebung von Zittau und dient als Freizeit und Erholungsgewasser Olbersdorfer SeeGeographische Lage Gemeinde Olbersdorf Landkreis Gorlitz Sachsen DeutschlandZuflusse GrundbachAbfluss Grundbach MandauDatenKoordinaten 50 53 24 N 14 46 49 O 50 890040343622 14 780302047729 236 5 Koordinaten 50 53 24 N 14 46 49 OOlbersdorfer See Sachsen Hohe uber Meeresspiegel 236 5 mFlache 60 haMaximale Tiefe 40 mWasserstandsmesser am Olbersdorfer See 1998Vorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFE Blick vom Topfer auf den SeeUm den See fuhren Rundwege von 4 5 Kilometer und 6 Kilometer Lange Das Speichervolumen des bis zu 40 Meter tiefen Sees betragt etwa 6 Mio Kubikmeter Seine Wasseroberflache befindet sich auf einer Hohe von 236 5 Metern uber NN Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Bergbauversuche und untertagiger Abbau 1799 1913 2 2 Tagebaugeschichte 1910 1938 2 3 Tagebaugeschichte 1947 1991 2 4 Bergbausanierung und Landesgartenschau 3 Nutzung 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeografie BearbeitenDer Olbersdorfer See fullt den zentralen Abbaubereich des ehemaligen Tagebaus Olbersdorf Das Zittauer Braunkohlebecken ist ein etwa sieben Kilometer breites und sechzehn Kilometer langes Braunkohlengebiet das sich in Nordost Sudwest Richtung erstreckt Es besteht aus zwei Flozkomplexen wobei das Unterfloz eine Machtigkeit von etwa 10 bis 15 Metern und das Oberfloz eine Machtigkeit von etwa 50 Metern hat Der Tagebau Olbersdorf befand sich im sudwestlichen Teil dieser Lagerstatte Das Oberfloz reicht im Olbersdorfer Niederdorf fast bis an die Bodenoberflache so dass es fruher leicht war in Gruben und Schachten Braunkohle zu gewinnen 1 Als landschaftliches Element fugt sich der See im Vorland des Zittauer Gebirges in das Oberlausitzer Hugelland und Neissegebiet sowie in das Zittauer Becken ein Der See wird durch den Grundbach gespeist Dieser fliesst in die Mandau ab die wiederum in die Lausitzer Neisse mundet Geschichte BearbeitenBergbauversuche und untertagiger Abbau 1799 1913 Bearbeiten Im Jahr 1799 wurden auf Veranlassung des damaligen Unterschossherrn Bohruntersuchungen angestellt mit deren Hilfe das Vorhandensein von Braunkohle erkundet wurde 1800 wurde neben dem Kretscham zu Olbersdorf wo man an zwei Stellen einen Schacht und einen Stollen trieb ein machtiges Lager von Braunkohle gefunden Diese geforderte Kohle wurde insbesondere zum Heizen fur Backofen benutzt Zuvor wurden die gewonnenen Kohlen vor allem zur Dungung der Felder weniger als Brennmaterial genutzt Die Dungekohlen wurden mit Flegeln gedroschen 1810 trat eine Gesellschaft unter dem Namen Sozial Mineralbergwerkschaft zu Olbersdorf zusammen welche das Bergwerk begrundete Diese Gesellschaft kaufte 1812 das zweite in Niederolbersdorf gelegene Muhlengrundstuck 1817 wurde das Kunstdruckwerk zum Heraufpumpen des unterirdischen Wassers erbaut Mehrere Unglucksfalle ereigneten sich 1817 1853 und 1858 Die etwa 95 Mann starke Knappschaft erhielt um 1850 eine Uniformierung Eine neue Einkleidung fur 20 Mann ebenfalls wie fruher schwarz und rot geschah 1856 1908 wurden die Olbersdorfer Braunkohlenwerke gegrundet die im August 1909 begannen das Grubenfeld zu erschliessen Die Kohle wurde bis Marz 1911 untertagig im Pfeilerbruchbau abgebaut 1913 wurde eine Kettenbahn in Betrieb genommen der untertagige Abbau eingestellt und die Schachte verfullt Tagebaugeschichte 1910 1938 Bearbeiten Im Tagebaubetrieb wurde nur das Oberfloz abgebaut ab 1910 parallel zum untertagigen Abbau 1917 wurde eine Drahtseilbahn zum Elektrizitatswerk in Olbersdorf errichtet 2 Der Betrieb in der Grube Gluckauf wurde 1938 eingestellt 2 nachdem es bereits 1933 eine erste Rutschung in der Innenkippe gegeben hatte und der Konkurrenzkampf mit der Grube Herkules in Turchau zu gross geworden war Der Tagebau wurde aufgegeben und die Grube dem Selbstlauf uberlassen Anschliessend fullte sie sich mit aufsteigendem Grundwasser Tagebaugeschichte 1947 1991 Bearbeiten nbsp V10C der GrubenbahnNach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Tagebaubetrieb 1947 wieder aufgenommen 2 um die in Zittau und Umgebung ansassige Industrie mit Rohbraunkohle zu versorgen 1948 wurde deshalb eine 2 4 Kilometer lange Anschlussbahn zum Bahnhof Olbersdorf Oberdorf an der Schmalspurbahn Zittau Oybin Jonsdorf gebaut die 1949 in Betrieb genommen wurde 2 Im gleichen Jahr ereignete sich auch eine Vier Meter Schollensenkung Ab 1958 2 wurde die Braunkohle nicht mehr manuell gewonnen fortan wurden Greiferbagger eingesetzt Ein Schaufelradbagger wurde 1966 umgesetzt 1975 wurde der Tagebau dem Braunkohlenwerk Hagenwerder zugeordnet und ab 1985 systematisch um zwei weitere Felder erweitert Die Erweiterung stellte die Kohlezufuhr fur die Kraftwerke Hagenwerder und Hirschfelde sicher Die Zittauer Kohle war bekannt fur ihre hervorragende Verschwelbarkeit Durch den Tagebaubetrieb entstand ein 38 m tiefes Restloch Wegen der geplanten Erweiterung zum Grosstagebau Zittau Sud wurden Teile des Olbersdorfer Niederdorfes in das Neubaugebiet im Oberdorf umgesiedelt Einen ausgezeichneten Blick uber das Tagebaugelande erhalt man von der sogenannten Kirchbergaussicht Hier stand die 1883 errichtete evangelische Kirche in Olbersdorf die der geplanten Erweiterung des Tagebaus 1986 durch eine Sprengung weichen musste Heute erinnert eine Tafel sowie das Eisenkreuz der Turmspitze an diesen Umstand 1988 wurde das Heizwerk in Olbersdorf in Betrieb genommen nbsp Tafel mit einem Schaufelradbagger im Tagebau Olbersdorf im August 1991Der Ministerrat der DDR beschloss am 1 Marz 1990 die Kohleforderung in Olbersdorf einzustellen 2 Die tatsachliche Einstellung erfolgte zum 30 September 1991 2 Im gesamten Tagebaubetrieb von 1908 bis 1991 wurden insgesamt 21 5 Millionen Tonnen Kohle gefordert Am 3 Juni 1991 wurden die Sanierungsarbeiten im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmassnahmen aufgenommen Mehrere Altlastenflachen wurden saniert Tagebaugebaude und technik wurden ruckgebaut und demontiert Es wurden Uferzonen hergestellt Stutzschuttungen vorgenommen Boschungen abgeflacht und ein umfangreiches Wegenetz hergestellt Das Grundwasser begann ab August 1996 aufzusteigen als die Pumpen ausser Betrieb genommen wurden Die Flutung des Tagebaurestlochs erfolgte im Zeitraum vom 15 September 1996 bis zum 2 Marz 1999 durch Einleitung des Grundbaches und Goldbaches Bergbausanierung und Landesgartenschau Bearbeiten nbsp Am See aufgestelltes altes SchaufelradDie 2 Sachsische Landesgartenschau fand vom 7 Mai bis zum 17 Oktober 1999 in Olbersdorf und Zittau statt und stand unter dem Motto Landschaft nach dem Bergbau Fur die Ausfuhrung des Projektes wurden insgesamt 20 Mio DM investiert davon 17 5 Mio DM als Fordermittel Bereits 1992 hatte sich die Stadt Zittau um die Austragung dieser Gartenschau beworben Am 27 Februar 1994 erhielt sie den Zuschlag und erste Planungsarbeiten zur Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft begannen Bis 1999 war der Tagebaurestsee geflutet und samtliche Sanierungsarbeiten abgeschlossen Als Maskottchen der 2 Sachsischen Landesgartenschau diente das Zittauer Zwiebelchen Mit der fortgeschrittenen Sanierung des Tagebaugebietes wurden gleichzeitig landschaftliche Elemente fur die Landesgartenschau geschaffen So wurden verschiedene Themengarten eine Lindenallee angelegt und eine Rasenparterre vollkommen neu gestaltet Der andere Teil der Schau befand sich im Zittauer Westpark welcher einen wertvollen alten Baumbestand besitzt Das ehemalige Freibad wurde zu einem Seerosenbecken mit grosser Parkwiese umgestaltet Fur die Uberquerung der Mandau wurden 2 Brucken neu errichtet Die Parkbrucke wurde 1998 eingeweiht Im neuen Gewachshaus der Stadtgartnerei fanden verschiedene Hallenschauen statt Als dauerhafte Besonderheiten die auch heute noch vorhanden sind sind die Erdpyramiden die Silhouette des Zittauer Gebirges auf einem Aussichtspunkt die breite Freitreppe zum Strand der Wasserspielplatz die Strandhugel mit den Schneckenverstecken sowie diverse Alttagebaugerate darunter das sechs Meter hohe Schaufelrad zu nennen nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick auf den Olbersdorfer See mit der neu gestalteten Landschaftsarchitektur nbsp O See Challenge Triathlon 2017 nbsp Schwimmen bei der O See ChallengeNutzung Bearbeiten nbsp Terrassengarten am Olbersdorfer See nbsp Sonnenuntergang am Olbersdorfer SeeDer See dient heute der Erholung Umfangreiche Freizeitsportmoglichkeiten z B zum Baden Beachvolleyball Surfen sind vorhanden Ausserdem gibt es ein Fischrestaurant Hotels einen Campingplatz usw Angeln ist ebenfalls moglich Der See wird nicht zur Wasserversorgung oder zum Hochwasserschutz genutzt Er hat eine Insel auf die sich Vogel zuruckziehen konnen Seit 2000 findet alljahrlich im August der Crosstriathlon O SEE Challenge statt 3 Im Rahmen des Veranstaltungswochenendes wird auch der Ranglistenlauf der XTERRA Germany gewertet und 2007 wurde erstmals auch der Deutsche Meister gekurt Fur die Nachwuchssportler sowie Kinder und Jugendliche gibt es zur gleichen Zeit die O SEE X KIDS Challenge 4 2014 wurde im Rahmen der O SEE Challenge die ITU Cross Triathlon WM am Olbersdorfer See ausgetragen 5 Im Jahr 2011 und 2016 fand ebenfalls im Rahmen des Sportevents die XTERRA Europameisterschaft statt welche im Jahr 2018 zum dritten Mal vor Ort ausgetragen wird 6 Daruber hinaus finden am Olbersdorfer See regelmassig Beachvolleyball Meisterschaften statt Am Nordstrand gibt es sehr gute Badebedingungen und Zugangsmoglichkeiten Am Sudstrand gibt es eine weitere Bademoglichkeit die jedoch nur uber das Wegesystem zu erreichen ist Siehe auch BearbeitenListe der Gewasser in SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Tagebau Olbersdorf 1910 1991 Pdf 1 6MB LMBV abgerufen am 29 Januar 2014 a b c d e f g Freizeit Oase Olbersdorfer See e V Geschichte des Tagebaues Website O SEE Challenge Abschnitt Geschichte Wettkampfubersicht O See Challenge Abgerufen am 29 Januar 2014 2014 Zittau ITU Cross Triathlon World Championships Wasser und Surfsportverein Zittau e V abgerufen am 29 Januar 2014 XTERRA Germany 2018 XTERRA European Championship 2018 In O SEE Challenge o see challenge de abgerufen am 29 November 2017 Literatur BearbeitenTatjana Fjodorowa Daniela Niedel Gerd Peschke Der Olbersdorfer See und sein Wasserhaushalt In Sachsische Heimatblatter 47 2001 4 5 S 242 250 Hermann Pressler Beitrage zur Kenntnis der Zittauer Braunkohle Zittau 1843 Digitalisat abgerufen am 29 Januar 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olbersdorfer See Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 1 2 Vorlage Toter Link www rpv oberlausitz niederschlesien de Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan fur den Tagebau Olbersdorf Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Freizeit Oase Olbersdorfer See e V Tauchplatzbeschreibung Olbersdorfer See Abgerufen von https 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