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Die Pfarrkirche Notre Dame du Lac liegt zentral in der Stadt Le Thor im Westen des Departements Vaucluse in der Region Provence Alpes Cote d Azur funf Kilometer westlich von L Isle sur la Sorgue und etwa 20 Kilometer ostlich von Avignon Sie gilt als eines der schonsten Beispiele romanischer Baukunst der Provence und als von der Antike inspiriert Sudansicht vom Place de l EgliseInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 2 1 Aussere Erscheinung 2 1 1 Ahnlichkeiten 2 1 2 Lage 2 1 3 Gliederung 2 1 4 Dach 2 1 5 Glockenturm 2 1 6 Fassade 2 1 7 Langsseiten 2 1 8 Vorhalle 2 1 9 Nordwand 2 1 10 Chorhaupt 2 2 Inneres 2 2 1 Schiff 2 2 2 Vierung 2 2 3 Chorhaupt 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Errichtung der romanischen Kirche wird auf das spate 12 Jahrhundert datiert Das gotische Kreuzrippengewolbe des Kirchenschiffs wurde vermutlich statt eines ursprunglich geplanten Tonnengewolbes errichtet Aufgrund finanzieller Probleme wahrend der Bauzeit hat man auf die Errichtung eines Glockenturms zunachst verzichtet Der heutige verhaltnismassig kleine Glockenturm uber der Vierung entstand einige Jahrhunderte spater Notre Dame du Lac stand im Mittelalter unter der Obhut der Abtei Saint Andre in Villeneuve lez Avignon Im Jahr 1840 wurde die Kirche in die Liste der historischen Denkmaler eingetragen Bauwerk Bearbeiten nbsp Grundriss HandskizzeAbmessungen ohne Strebepfeiler aus Grundriss entnommen und hochgerechnet Lange uber alles 39 25 m Lange Innenraum 37 25 m Schiffbreite aussen 14 00 m Schiffbreite innen 11 00 m Chorbreite aussen 10 65 mAussere Erscheinung Bearbeiten Ahnlichkeiten Bearbeiten Notre Dame du Lac soll Ahnlichkeiten aufweisen mit der Kirche St Restitut Saint Restitut dem Priorat in der Nahe von Val des Nymphes La Garde Adhemar der Kathedrale von Notre Dame des Doms in Avignon der Kapelle von St Quenin in Vaison la Romaine und der Kapelle Notre Dame d Aubune in Beaumes de Venise Lage Bearbeiten Das gewaltig wirkende Gebaude riegelt in Ost West Richtung den weitlaufigen Place de l Eglise ab dem es seine ganze Sudseite prasentiert Auf der Nordseite breitet sich der Fluss Sorgue seenartig um eine Insel herum aus was offensichtlich zum Namensbestandteil du Lac gefuhrt hat siehe Luftbild unter Weblinks Ansonsten ist hier in der naheren Umgebung kein See bekannt der zum Beinamen du Lac hatte beitragen konnen Gliederung Bearbeiten Die Kirche ist einschiffig und in drei gleich breite Joche und eine etwas breitere Vierung aufgeteilt an die sich die Chorapsis anschliesst Die Teilung in Joche und Vierung erfolgt aussen auf jeder Seite durch funf ungewohnlich kraftige scharfkantige Strebepfeiler Dach Bearbeiten Das Schiff wird im Joch eins bis drei von einem knapp 30 Grad geneigten Satteldach uberdeckt das mit grauen Steinplatten in durchgehenden Schichten eingedeckt ist Die unteren Platten kragen leicht uber das machtige mehrfach profilierte Traufgesims aus das seinerseits weit auskragt und von aufgereihten kraftigen Kragsteinen unterstutzt wird deren Sichtkanten ausgerundet sind Diese Traufausbildung reicht uber die Vierung hinweg Sie wird an den Gebaudeenden ein kurzes Stuck waagerecht um die Ecke herumgefuhrt Die schragen Ortgange der Westfassade sind ahnlich den Traufen ausgebildet nbsp Vierung mit GlockenturmGlockenturm Bearbeiten Uber der nahezu quadratischen Vierung erhebt sich der erst in spateren Jahrhunderten entstandene oktogonale Glockenturm Auf den Aussenwanden der Vierung stehen mit diesen oberflachenbundig die vier senkrechten Wande in Form symmetrischer Trapeze des allseits geschlossenen achteckigen Turmsockels Die Ostwand des Sockels geht ohne Zasur aus der Ostwand der Kirche hervor Die schragen Trapezkanten werden untereinander mit dreieckigen Mauerwerksflachen verbunden Der Sockel wird oberseitig mit einem umlaufenden Kragprofil abgeschlossen Uber dem Sockel erheben sich zwei oktogonale allseits durchfensterte Turmgeschosse Das untere ist nur geringfugig kleiner als der Sockel und erscheint dadurch sehr breit und niedrig Auf seinen Kanten stehen dreiviertelrunde Saulen die von mit Masken skulptierten Kapitellen vermutlich auch mit profilierten Basen ausgerustet sind Diese werden uberdeckt von einem ausgerundeten Kampferprofil das um den ganzen Turm herumgefuhrt worden ist In jeder der acht Seiten sind je zwei schlanke rundbogige Offnungen ausgespart deren Kanten in Rundprofile aufgelost sind Zwischen den Offnungsbogen ist je ein kleiner skulptierter Wasserspeier angeordnet Wesentlich weiter tritt allseits das zweite und letzte Turmgeschoss gegenuber dem darunter zuruck Auch hier sind die Kanten wieder mit Saulen bestuckt die aber mit floral skulptierten Kapitellen und kantigen Sockeln ausgestattet sind Daruber liegen weit ausladende und vielfach profilierte Kampfer die wieder ganz um den Turm herumgefuhrt worden sind und hier als Traufgesims dienen In jeder der acht Seiten ist eine rundbogige weniger schlanke Klangarkade eingelassen deren Kanten in schlankeren Rundprofilen aufgelost sind Sie sind vor allem durch die waagerechten Klanglamellen als solche zu erkennen Uber dem Traufgesims wird der Turm von einem steilen Helm in Form einer achteckigen Pyramide bekront deren Kanten von schlanken Rundstaben markiert sind Den First kronte eine wohl metallische Kugel auf einem sich blutenartig nach oben offnenden Stangel Auf der Kugel steht ein schlichtes Metallkreuz nbsp Fassade von SudwestFassade Bearbeiten Die hoch aufragende Fassade zeigt die ausseren Dimensionen des Kirchenschiffs Das Mauerwerk dieser Giebelwand reicht vom Bodenniveau ohne jede Zasur bis unter die schragen Ortgange des Satteldachs Sie wird flankiert von je einem der bereits oben erwahnten Strebepfeiler der gegenuber der Fassadenkante leicht zuruckweicht In der Fassadenmitte offnet sich vier Stufen uber dem Bodenniveau das grosse rechteckige Westportal mit einer zweiflugeligen Tur Es wird umschlossen von einer Archivolte die allseitig in Wandruckversatze eingelassen ist Diese besteht seitlich aus sehr schlanken leicht nach oben konisch zulaufenden weissen Saulen die mit floral skulptierten Kapitellen hohen profilierten Kampfern und Basen ausgestattet sind Die sehr hohen scharfkantigen Sockel unter den Basen deuten auf eine Wiederverwendung der Saulen hin Hinter den Saulen treten seitlich in die Turoffnung Wandstreifen hervor deren schmale Sichtseiten mit pflanzlichen Ornamenten dekoriert und deren Laibungsseite mit senkrechten Rillen profiliert sind Das Kampferprofil uber den Kapitellen setzt sich auch daruber fort In der Mitte der Turoffnung wurde eine weitere weisse Saule freistehend und ebenso zurucktretend installiert deutlich dicker und langer als die seitlichen aber ahnlich ausgerustet Das Kapitel weist pflanzliche Skulptur auf wie auch die von Masken Auf den Kampfern der Turlaibungen und der Mittelsaule liegt ein ebenfalls weisser und relativ schmaler Sturzbalken auf Dieser tragt oberflachenbundig ein glatt gemauertes halbrundes Bogenfeld Das wird wandbundig vortretend vom Archivoltenbogen uberfangen der auf beiden Seiten auf den Kampfern der seitlichen Kapitelle aufsteht Seine Aussenseite ist mit einem kleinen langlichen floralen Motiv das sich in kurzen Abstanden wiederholt strahlenformig dekoriert Dieser Schmuckstreifen wird beidseitig von schlanken Profilen begleitet Die Archivolte des Portals wird zunachst oberflachenbundig mit der Fassade flankiert von einem gut einen halben Meter breiten Wandstreifen der mit unterschiedlich langen senkrechten Kanneluren verziert ist Diese stehen auf Sockeln in Hohe derjenigen unter den seitlichen Saulen und enden auf Oberkante Kampfer Unmittelbar neben ihnen stehen halbrunde Saulen mit deutlich grosser dimensionierten Durchmessern Sie reichen vom Bodenniveau mit ihren Kampfern bis deutlich uber den Bogenscheitel der Archivolte Sie sind mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen auf Plinthen ausgestattet Das linke Kapitell zeigt pflanzlichen Dekor das rechte figuralen Dekor mit Adlern die ihre Flugel ausgebreitet halten Die Saulenschafte sind mit kraftigen Kanneluren dekoriert Bei der linken Saule drehen diese sich in den oberen zwei Drittel spiralformig um den Schaft darunter kreuzen sie sich untereinander Bei der rechten Saule verlaufen die Kanneluren zick zack formig um den Schaft Die Kampferprofile der Saulen sind untereinander mit einem fast gleichen Gesimsprofil verbunden Auf den Saulenkampfern steht ein Gebilde in Form von Ortgangen eines Satteldachs mit knapp uber 30 Grad Neigung Die Formgebung der sich in kurzen Abstanden wiederholenden tiefgrundigen Motive ist kompliziert etwa vergleichbar den Hobelspankragsteinen Kurze Rollenprofilstucke werden von gleich breiten Pflanzenfachern unterstutzt und auf Abstand gehalten und das in zwei Reihen Jede dieser Reihen wird begleitet von einem schmalen Band mit rechteckigen Vertiefungen und dreieckigem Querschnitt Aussenseitig sind die Ortgange plan abgeschlossen Inmitten des Bogenfeldes der Archivolte gibt es ein besonderes Motiv Dargestellt ist eine zum Betrachter geoffnete rechte Hand die Zeige und Mittelfinger wie zum Schwur oder zum Segensgestus Christi nach oben ausgestreckt halt Die Hand ist umgeben von einem dekorierten kreisformigen Band das von einer Blattrosette eingerahmt wird nbsp WestportalEtwa mittig zwischen dem First des Portals und demjenigen des Schiffs ist ein kreisrundes Ochsenauge ausgespart Dessen Gewande sind stark aufgeweitet und mehrfach profiliert Knapp darunter sind zwei schlanke rundbogige Fenster ausgespart deren Gewande kraftige Ruckversatze aufweisen Ihre Bogen werden mit Abstand uberdeckt von dekorativen Kragprofilen die an ihren Bogenansatzen ein kurzes Stuck waagerecht abknicken Knapp uber dem Rundfenster ist eine Dreiergruppe von tiefen rundbogigen Wandnischen eingelassen Die mittlere ist grosser als die seitlichen besitzt einen Ruckversatz der Laibungskanten und sein Bogen ist leicht angespitzt Auf dem First des Satteldachs steht unmittelbar uber der Giebelwand ein kleines Steinkreuz in einer kaum bekannten Form Nicht weit dahinter ragt quer zur Firstrichtung eine freistehende Wand auf mit einem rundbogigen Durchlass dessen Bogenansatze mit Kampfern markiert sind Die Wand ist oberseitig in Neigung des Dachs und in deren Richtung nach beiden Seiten abgeschragt und mit Steinplatten abgedeckt nbsp Westportal Adlerkapitell nbsp Westportal florales Kapitell nbsp Westportal SegensgestusLangsseiten Bearbeiten Die Teilung der Sud und Nordseite der Kirche erfolgt durch je funf ungewohnlich kraftige scharfkantige Strebepfeiler deren abgeschragte Oberseiten bis unter die Kragsteine der Traufen hinaufreichen Die oberen gut zwei Meter hohen Abschnitte der Pfeiler treten dreiseitig geringfugig zuruck und in deren Vorderseiten sind grosse rechteckige Nischen eingelassen Auf der Sudseite ist in den Jochen eins bis drei in Hohe dieser Nischen mittig je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart Ihre Laibungen sind in breiten Ruckversatzen aufgelost In diese sind Archivolten eingestellt die etwa halb so breit sind wie die Ruckversatze Sie bestehen seitlich aus Saulchen die mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgerustet sind Sie sind deutlich kurzer als die Fensterhohe so dass unter den Basen die Ruckversatze etwas hoher liegen als die Fensterbrustungen Auf ihren Kampfern stehen oberflachenbundig scharfkantige Keilsteinbogen Diese werden von schmalen Kragprofilen uberdeckt die an ihren Bogenansatzen ein Stuck waagerecht abknicken In dem Wandabschnitt der Vierung ist in Hohe der ubrigen Fenster ein grosses kreisrundes Ochsenauge ausgespart dessen Gewande mehrfach profiliert ist Der letzte Strebepfeiler auf der Sudseite steht von der Gebaudeecke etwas weiten zuruckversetzt als der erste Das hat seinen Grund darin dass man bereits mit der Errichtung des romanischen Schiffs diesen Pfeiler im unteren Bereich verbreitert hat um darin einen kleinen Raum vielleicht eine Sakristei unterzubringen nbsp Vorhalle von Suden nbsp Sudportal in VorhalleVorhalle Bearbeiten nbsp Adlerkapitell an VorhalleIm dritten Joch auf der Sudseite hat man in seiner Mitte ein breites Sudportal ausgespart das als Hauptportal genutzt wird vor dem dann eine Vorhalle entstanden ist deren Satteldachfirst etwa in Hohe der Fensterbrustungen des Schiffs liegt Ihre Breite entstand aus den Pfeilerbreiten beidseitig des dritten Jochs einschliesslich ihres Zwischenraums Innerhalb der Vorhalle wurden dann die Pfeiler nach innen verbreitert und sudwarts vertieft Das Portal besitzt wieder wie beim Westportal eine Archivolte die in einen Wandruckversatz gestellt worden ist Seine Saulen sind mit pflanzlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgerustet Hinter den Saulen reichen Wandstreifen in die Portaloffnung deren Oberflachen mit Schuppen und Rillenmustern dekoriert und oberseitig von den Verlangerungen der Kapitellkampfer uberdeckt sind Auf letzteren steht ein kantiger Arkadenbogen dessen Dekoration denen des Westportals ahnelt Auch hier teilt eine glatte Mittelsaule die Portaloffnung die von einem hohen pflanzlich skulptierten Kapitell bekront ist Auf den seitlichen Wandvorlagen ruht ein eher flacher Sturzbalken unterseitig glatt und vorderseitig profiliert Das Bogenfeld ist offensichtlich in der barocken Epoche dekoriert worden und enthalt eine Madonna mit ihrem Kind Der Raum der Vorhalle ist von einem gotischen Kreuzrippengewolbe uberdeckt das noch etliche Reste der farbigen Fassung aufweist Die seitlichen Wande sind eben und bleiben ohne Dekor Am unteren Rand der Wande sind steinerne Sitzbanke angeordnet die nach aussen als Sockel der Saulen weitergefuhrt werden nbsp Kapitelle an VorhalleDie aussere Offnung in die Vorhalle wird von dreifachen Archivolten eingefasst die deutlich hoher und breiter sind als die des Portals Die rechteckigen Pfeiler der mittleren Archivolte sind dreiseitig in Rundprofile aufgelost und mit pflanzlich skulptierten Kapitellen fein dekorierten Kampferprofilen und profilierten Basen ausgerustet Innenseitig folgt eine Archivolte aus schlanken Saulen mit ahnlicher Ausrustung Die aussere Archivolte besitzt wieder dicke halbrunde Saulen deren Schafte mit Schuppen und spiralformig gedrehten Kanneluren dekoriert sind Ihre Kapitelle zeigen wieder Adler mit ausgebreiteten Flugeln Ihre Kampfer sind wieder dekoriert wie bei der mittleren Archivolte Das mindestens siebenfach gestufte Bundel der Archivoltenbogen ist ausserst feingliedrig mit pflanzlichen und geometrischen Motiven dekoriert Nicht mehr weit uber dem Scheitel des ausseren Archivoltenbogens finden sich die Ortgange des Vorhallendachs die etwa denjenigen des Schiffs entsprechen nbsp NordseiteNordwand Bearbeiten Die Nordwand des Schiffs besitzt etwa die gleiche Teilung durch Strebepfeiler Es gibt allerdings keine Fenster die das Schiff erhellen Im Vierungsjoch ist im unteren Bereich zwischen den Pfeilern ein Raum jungeren Datums angebaut vermutlich eine Sakristei Er wird von einem Pultdach uberdeckt dessen Traufe aus einem abgestuften Gesims auf Kragsteinen besteht nbsp Chorhaupt von OstenChorhaupt Bearbeiten Das Chorhaupt ist im Wesentlichen die grosse polygonale Chorapsis vor der Ostwand des Schiffs uber der sich der Glockenturm erhebt Wahrend sonst ublicherweise das Polygon aus funf Wandabschnitten zusammengesetzt ist sind es hier sieben Diese vielfaltige Brechung erzeugt in Verbindung mit den hoch aufgehenden grazilen Pilastern auf den Kanten ein energisches Aufwartsstreben welches man an anderen provencalischen Choren nicht kennt Le Thor weist die differenzierteste Chorgestaltung aller Kirchen der Provence auf Die Pilaster werden von je vier senkrechten Kaneluren durchfurcht und von je einem floral dekorierten Kapitell bekront dessen profilierter Kampfer entsprechend den Polygonkanten mittig abgeknickt ist Diese tragen jeweils zwei profilierte Bogen die jeweils gemeinsam auf einem Kragstein stehen in Form einer Tiermaske In drei Wandabschnitten zwischen den Pilastern ist jeweils in der oberen Halfte ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart dessen Gewande aufgeweitet sind Ihre Keilsteinbogen werden von schmalen Kragprofilen uberdeckt Die glatten Wandabschnitte uber den Bogen werden oberseitig durch ein Zackenprofil abgeschlossen Daruber kragt ein mehrfach profiliertes Traufgesims aus auf dem die unteren Steinplatten der Eindeckung aufliegen Das Dach der Chorapsis besitzt entsprechend dem Polygon die Form einer halben vierzehnseitigen Pyramide deren Kanten mit dreiviertelrunden Profilen markiert sind Diese treffen sich im First unter einer halbkreisformigen Scheibe auf der menschliche Busten dargestellt sind nbsp Chorapsis nbsp Chorapsis nbsp Chorapsis Blendbogen nbsp First der ChorapsisInneres Bearbeiten Der Innenraum entpuppt sich als uberraschende Zwittererscheinung Einerseits zeigt er Grundzuge provencalischer Romanik Einschiffigkeit mehrfach gestufte Wandpfeiler fensterlose Nordwand andererseits fallt die Anwendung von Kreuzrippengewolben vollig aus dem Rahmen Dies ist in der Romanik der Provence einzigartig und nur aus der Baugeschichte zu erklaren Danach wurde die Kirche zu einer Zeit errichtet als die Zisterzienser burgundische Stilelemente in der Provence heimisch gemacht hatten Aber abgesehen von dieser modernen Komponente steht der Bau fest in provencalischer Tradition Man erkennt daran wie beharrlich der Suden am Uberlieferten festhielt Als Le Thor entstand war in der Ile de France die erste Phase der gotischen Baukunst abgeschlossen in Chartres bereits der Grundstein zur zweiten Generation der Kathedralgotik gelegt worden nbsp Schiff zum ChorSchiff Bearbeiten Das Schiff reicht von der Westwand bis zur Vierung und ist in drei gleich breite Joche unterteilt Die Teilungen ubernehmen angespitzte scharfkantige Gurtbogen die auf Vorlagen gleichen Querschnitts stehen die schiffseitig mittig vor machtigen vierfach gestuften Pfeilern stehen Die Bogenansatze der Vorlagen und Abstufungen werden durch Kampferprofile markiert An den Pfeilern zwischen Joch 3 und der Vierung gibt es in gut halber Hohe ebensolche Kampferprofile Die Joche werden uberdeckt von Kreuzrippengewolben deren kantige Rippen auf den inneren Ruckversatzen der vorgenannten Pfeiler stehen Die angespitzten Schildbogen der Wande bestehen aus doppelten Ruckversatzen die auf den ausseren beiden Ruckversatzen der Pfeiler stehen In den Schildbogen der Sudwand ist jeweils ein schlankes rundbogige Fenster mittig ausgespart Auf der Nordseite gibt es keine Fenster Im ersten Joch ist uber die gesamte Grundflache des Jochs eine Emporendecke gespannt die unterseitig diagonale Gratbogen aufweist Auf der Ostkante der Decke ist in ganzer Breite ein flacher Rundbogen gespannt der uber der Decke eine flache Schwelle besitzt auf der ein Schutzzaun aus Metall errichtet ist Die Empore tragt keine Orgel Sie wird erschlossen uber eine Treppe im sudwestlichen Pfeiler In der Westwand uber der Empore ist die von aussen bekannte Dreiergruppe der Fenster ausgespart aus einem Ochsenauge und zwei schlanken rundbogigen Fenstern alle mit aufgeweiteten Gewanden Unterhalb der Emporendecke ist genau mittig das rechteckige Westportal ausgespart Im dritten Joch ist mittig in der Sudwand das rechteckige Sudportal ausgespart das als Hauptportal genutzt wird nbsp Schiff Nordseite nbsp Schiff Sudseite nbsp Schiff Kreuzrippengewolbe nbsp Schiff Empore und Fassadenwand nbsp KanzelVierung Bearbeiten Wenn auch die ausseren Strebepfeiler untereinander denselben Abstand aufweisen ist die innere Breite des Vierungsjochs etwas grosser als die Joche des Schiffs Dennoch ist die Vierung und die sie uberdeckenden Trompenkuppe nicht genau quadratisch Der Gurtbogen Zwischen Joch drei und der Vierung und die Pfeiler auf denen er steht entspricht genau den Pfeilern des Schiffs Dies gilt allerdings nicht fur die Schildbogen mit drei Ruckversatzen statt wie im Schiff zwei und auch nicht fur die Pfeiler neben dem Triumphbogen der Chorapsis die nur drei Ruckversatze aufweisen statt wie im Schiff vier Der untere Rand der achteckigen Kuppel liegt knapp uber der Hohe der Gurtbogenscheitel des Schiffs Die den Vierungsecken gegenuber liegenden Achteckseiten werden von den Trompenfachern in den Vierungecken begrenzt Die Kuppel besteht aus acht dreieckigen nach oben ausgerundeten Gewolbezwickel die von dreiviertel runden Profilen getragen werden Diese treffen sich im Gewolbescheitel auf einem steinernen Kreisring mit einem Ochsenauge Inmitten des Schildbogens der Sudwand ist ein grosses Ochsenauge ausgespart mit leicht aufgeweitetem Gewande In dieser Wand finden sich unten zwei Turoffnungen Die eine erschliesst den kleinen Raum innerhalb des Strebepfeilers die andere fuhrt zu einer Aussentur und zu einer Spindeltreppe die hinauf zum Glockenturm reicht In der gegenuber liegenden Nordwand wurde eine Tur gestemmt die einen weiteren Nebenraum erschliesst vermutlich die heutige Sakristei nbsp Chor aus Vierung nbsp Vierung Sudwand nbsp Vierung Nordwand nbsp Vierung Trompenkuppel nbsp Vierung KuppelscheitelChorhaupt Bearbeiten nbsp ChorapsisDas Chorhaupt besteht aus der im Grundriss halbkreisformigen Chorapsis in der Ostwand der Vierung Der Triumphbogen besteht seitlich aus den ausseren Ruckversatzen der dreistufigen Pfeiler der Vierung Seine Bogenansatze werden von Kampferprofilen markiert Daruber steht der scharfkantige angespitzte Keilsteinbogen oberflachenbundig mit der Vierungswand Auf Hohe der vorgenannten Kampfer verlauft ein schlankes Kragprofil waagerecht rund um die Apsis das feingliedrig dekoriert ist das auch die Gewolbeansatze der Kuppelkalotte markiert Hinweisen muss man darauf dass die aussen polygonale Apsis und ihre Wolbung innen sauber gerundet ist Unter dem Gewolbeansatz verlauft ein breiter Streifen eines Zackenprofils das bereits vom Ausseren der Apsis unterhalb des Traufgesimses bekannt ist Unter diesem Streifen verlauft ein breiterer Streifen des Wandmauerwerks der Apsisrundung Dieser wird getragen von einer Reihung von sieben kleinen schwach profilierten Blendbogen Ihre Bogenansatze stehen vor der Aussenwand auf glatten schlanken Saulen die mit floral skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen auf kantigen Plinteh ausgerustet sind Auf halber Hohe der Saulen finden sich schlicht profilierte Kapitelle Die Saulenbasen stehen auf einem um die Apsis rund herumlaufenden knapp zwei Meter hohen Sockel In den Hintergrunden der sieben Zwischenraume erscheint das Mauerwerk hinter den Saulen wieder polygonal abgeknickt zu sein In drei Wandabschnitten sind in der oberen Halfte schlanke rundbogige Fenster ausgespart deren Gewande aufgeweitet sind nbsp Chorgewolbescheitel nbsp Chorgewolbescheitel SkizzeDie Apsis wird uberdeckt von einer sauber ausgerundeten halben Kuppelkalotte die von drei Rundprofilen in keilformige gewolbte Abschnitte unterteilt Die Begrenzung der Kalotte ubernehmen hinter dem Keilsteinbogen des Triumphbogens zuruckversetzte Vierkantprofile Alle Profile stehen auf Basen und kleinen Kapitellen in Hohe der Gewolbeansatze Im Gewolbescheitel stossen sie auf einen nicht vollstandigen steinernen Kreisring der unterseitig ganz besonders aufwandig dekoriert ist Die innere Offnung des Kreisrings wird umschlossen von einem schmalen Kreisring den rundum eine lateinische Inschrift ziert Im Kreis ist die rechte Korperseite eines Lamm Gottes zu sehen das seinen Kopf nach hinten gedreht hat Unter seinem Korper biegt sich eine Stange hinauf die ein Tatzenkreuz bekront Um den Steinkreis herum breiten sich strahlenformig funf Adler mit ausgebreiteten Flugeln aus deren Kopfe auf dem Steinring aufliegen Die Skulpturen der Adler und des Lamm Gottes im Kreisring scheinen aus Metall zu bestehen Literatur BearbeitenThorsten Droste DuMont Kunst Reisefuhrer Die Provence DuMont Buchverlag Koln 1986 ISBN 3 7701 1727 1 S 248 Thorsten Droste DuMont Kunst Reisefuhrer Die Provence DuMont Buchverlag Koln 2001 ISBN 3 7701 3927 5 S 203 204 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame du Lac Le Thor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Luftbild43 92989 4 994804 Koordinaten 43 55 47 6 N 4 59 41 3 O Normdaten Geografikum GND 1203345542 lobid OGND AKS VIAF 8221160245371752640008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame du Lac Le Thor amp oldid 234675041