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Die Kirche Notre Dame de Bonsecours ist eine katholische Kirche in Nancy Sie steht als Monument historique unter Denkmalschutz 1 Notre Dame de Bonsecours Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Graber 3 1 Kenotaph fur Katharina Opalinska 3 2 Kenotaph fur Maximilien Ossolinski 3 3 Kenotaph fur Stanislas I Leszczynski 3 4 Kenotaph fur Marie Leszczynska 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 5 Januar 1477 besiegten der lothringische Herzog Rene II und seine Verbundeten den burgundischen Herzog Karl den Kuhnen in der Schlacht von Nancy 1484 erhielt ein Monch die Erlaubnis auf dem ehemaligen Schlachtfeld sudlich der Stadt eine Einsiedelei und eine Marienkapelle zum Dank fur den Sieg uber die Burgunder zu errichten 2 Ab 1609 betreute der Paulaner Orden die Kapelle die sich in dieser Zeit aufgrund des Dreissigjahrigen Krieges der Pest und von Hungersnoten zu einem bekannten Wallfahrtsort entwickelte 1629 musste die Kapelle deshalb erweitert und in den folgenden Jahrzehnten immer wieder vergrossert werden 1737 wurde der ehemalige polnische Konig Stanislas I Leszczynski Herzog von Lothringen Im Rahmen der umfassenden stadtebaulichen Massnahmen wurde auch die Kapelle abgerissen und durch eine Kirche ersetzt die er auch zur Grabeskirche der Familie auserkoren hatte und deshalb prachtig ausstatten liess Stanislas beauftragte den Architekten Emmanuel Here mit den Planen und der Ausfuhrung 2 Die Grundsteinlegung erfolgte am 14 August 1738 durch den Bischof von Toul 1741 wurde das Kirchengebaude vollendet Nach seinem Tod im Jahr 1766 wurde der Herzog in der Kirche beigesetzt Wahrend der Franzosischen Revolution wurden die Mausoleen aus der Kirche entfernt und in ein Museum uberfuhrt Die Sarge in der Krypta wurden umgeworfen und die Leichname in einer Ecke in Erde bestattet Die Kirche entging aber der vollstandigen Zerstorung durch Revolutionstruppen 1806 wurde der Chor restauriert ein Jahr spater wurden die Grabmaler wieder in der Kirche aufgestellt und die Graber wiederhergerichtet Anfang des 19 Jahrhunderts wurde Notre Dame de Bonsecours zu einer Filialkirche von Saint Pierre und 1841 zur Kapelle eines Altersheimes fur Monche der Diozese Erst 1844 wurde das Gotteshaus wieder zur Pfarrkirche Der Benediktiner Abt Morel liess das Gebaude 1862 restaurieren und den Chor vergrossern Papst Pius IX schenkte der Kirche ein Diadem mit einem Lothringer Kreuz das von zwei Engeln gehalten wird die Frankreich und Lothringen symbolisieren Architektur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum zum Altar nbsp Innenraum zum EingangDer hohe und schmale Kirchenbau ist ausserlich stark gegliedert Die ostliche Langsseite ist von funf hohen Rundbogenfenstern durchbrochen uber denen kleinere Segmentbogenfenster sitzen Machtige Strebepfeiler stehen zwischen den Fensterachsen ein Gesims uber den unteren Fenstern gliedert den Bau ausserdem Die Hauptfassade im Rokoko Stil wird von einem zweistockigen Glockenturm als Giebelreiter gekront Ein Schweifgiebel verbindet Baukorper und Turm Flammenvasen sitzen auf den Ecken Die Fassade selbst wird von vier halbrunden Saulen gegliedert die einen machtigen Architrav tragen Im Zentrum des Erdgeschosses sitzt ein grosses Bogenportal daruber ein hohes Fenster Rechts und links davon sind grosse Nischen mit Figuren eingelassen Daruber sitzen Fenster mit Segmentbogen Die Innenausstattung der Saalkirche ist eines der seltenen Zeugnisse des Rokokostils in Frankreich Besonders ausdrucksstark sind die polychromen Statuen von Heiligen die in Polen besonders verehrt werden Sie schmucken die Saulen des Kirchenschiffs Auf der linken Seite befinden sich der Johannes Nepomuk dargestellt als entfernter Verwandter des Konigs von Polen Maria Franz Xaver und der Erzengel Michael Auf der rechten Seite stehen Franz von Paola Antonius von Padua Kajetan von Thiene und Joseph von Nazareth Die Schopfer sind unbekannt In einer Kapelle steht eine Marienstatue aus dem Jahr 1505 die der herzogliche Hofbildhauer Mansuy Gauvin schuf Der enge Saalbau ist rund 18 Meter hoch Gurtbogen trennen die vier Tonnengewolbe mit Stichkappen Diese sind reich verziert mit buntem Stuck Fresken und Gemalden Die Stuckarbeiten stammen von Louis und Nicolas Manciaux Die Gewolbe wurden 1742 von dem Maler Joseph Gilles ausgemalt Die Darstellungen zeigen die Verkundigung die Himmelfahrt und die unbefleckte Empfangnis Die Fresken zeugen von der kulturellen Vielfalt der Aufklarung Der eingezogene Chor mit dreiseitigem Schluss wird von einem Kuppelgewolbe uberragt Die Kanzel ist aufwendig und filigran gestaltet Sie ruht auf einem vierbeinigen Stander im Louis quinze Stil mit den Symbolen der Evangelisten Die Motive der Kanzel zeigen Reliefe mit dem von den Aposteln umgebenen Christus und den drei Evangelisten Matthaus Markus und Johannes Auf der Ruckseite ist eine Golgatha Szene abgebildet Ein schmiedeeisernes Tor am Eingang von der Vorhalle zum Saal und zwischen Saal und Chor wurden Jean Lamour zugeschrieben Die Beichtstuhle im Louis quinze Stil sind mit aufwendigen Schnitzereien verziert und stammen aus dem Jahr 1889 Sie wurden in den Werkstatten von Eugene Vallin und Victor Huel hergestellt Die Buntglasfenster des Chores stammen von dem Metzer Glasmaler Charles Laurent Marechal und zeigen die Hochzeit von Maria und Darstellungen von Jesus im Tempel Die hellen Fenster des Kirchenschiffes stammen aus dem Jahr 1904 und wurden von dem Glasmaler Joseph Janin geschaffen Jedes Fenster zeigt ein Medaillon das eine Szene aus der Geschichte der Kirche darstellt Unter der durch drei Bogen vom Kirchenschiff abgetrennten Orgelempore befinden sich die Eingangshalle sowie rechts und links davon zwei kleine Kapellen Graber BearbeitenKenotaph fur Katharina Opalinska Bearbeiten Das erste Grabmonument der Kirche wurde 1749 nach dem Tod von Stanislas Gattin Katharina Opalinska errichtet Herzog Stanislas beauftragte Nicolas Sebastien Adam mit der Gestaltung des Grabmales Die Konigin ist kniend vor einem Engel dargestellt auf einem schwarzen Sarkophag Dahinter ragt eine Pyramide auf Vor dem Sarkophag breitet ein goldener Adler seine Schwingen aus Auf dem Sockel flankieren zwei Medaillons eine Tafel mit Inschrift die die Tugenden der Herzogin preist Kenotaph fur Maximilien Ossolinski Bearbeiten Im Jahr 1756 wurde das Grabmal des polnischen Aristokraten Franciszek Maksymilian Ossolinski in der Kapelle links des Einganges von Nicolas Sebastien Adam errichtet Seit 1807 steht es neben dem Grabmal von Katharina Opalinska Der Bildhauer stellt den Grafen in weissem Marmor dar mit dem Mantel der Ritter des Ordens vom Heiligen Geist Zwei Engel wachen uber eine silberne Axt die Insignien des Herzogs von Lothringen Kenotaph fur Stanislas I Leszczynski Bearbeiten Stanislas starb im Alter von 88 Jahren am 23 Februar 1766 auf Schloss Luneville Ludwig XV liess den Bildhauer Claude Louis Vasse ein Kenotaph anfertigen Vollendet wurde das Grabmal von Vasses Schuler Felix Lecomte Das Grabmal ist dem von Opalinska nachempfunden Kenotaph fur Marie Leszczynska Bearbeiten Auch fur die Tochter von Stanislas wurde ein Kenotaph von Vasse errichtet Maria Leszczynska war als Frau von Ludwig XV Konigin von Frankreich Sie starb am 24 Juni 1768 Ihr Herz wurde am 23 September in der Kirche beigesetzt Das kleine Kenotaph aus weissem Marmor besteht aus einem hohen Sockel mit Inschrift Darauf stehen zwei Engel die ein Medaillon mit dem Antlitz der Konigin leicht verhullen und dabei in Trauer verharren Orgel BearbeitenDas ursprungliche Orgelgehause wurde 1989 entfernt Errichtet worden war es 1858 von dem Orgelbauer Cuvillier Der Erbauer nutzte ein altes Retabel mit dem Bildnis der Maria aus dem 18 Jahrhundert als Schmuck fur das Gehause Das Instrument wurde eingelagert und ist unbrauchbar Auf Initiative des Pfarrers erwarb man 2013 eine unfertige Orgel die Victor Gonzalez 1954 fur die Kirche Saint Louis in Vincennes erbaut hatte Die neue Orgel wurde unsichtbar in zwei Nischen hinter den Saulen der Orgelempore aufgestellt und von Bernard Dargassies im Februar 2014 uberarbeitet Eingeweiht wurde sie am 30 Marz 2014 mit einem Konzert 3 Literatur BearbeitenNicolas Morel Pelerinage de Notre Dame de Bon Secours notice historique et descriptive Vagner Nancy 1846 Leon Jerome L Eglise et le pelerinage de Notre Dame de Bon Secours a Nancy Nancy 1934 Gerard Voreaux Jean Charles Taillandier Joseph Gilles dit Provencal 1679 1749 Peintre lorrain du XVIIIe siecle notable de Vandoeuvre Ville de Vandoeuvre les Nancy 2007 ISBN 978 2 9529107 0 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame de Bonsecours Nancy Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag Nr PA00106108 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch a b Notre Dame de Bonsecours Tourismusburo Nancy De Saint Louis au mausolee des Lesczinski Narthrex 23 September 201448 676666666667 6 1994444444444 Koordinaten 48 40 36 N 6 11 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame de Bonsecours Nancy amp oldid 191000934