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Norberto Rafael Ceresole August 1943 in Buenos Aires 4 Mai 2003 war ein argentinischer Soziologe Militarberater und Politikwissenschaftler der mit verschiedenen militanten Gruppen in Peru Venezuela und Argentinien zusammenarbeitete Er war ausserdem zeitlebens Anhanger des Peronismus In Lateinamerika ist er vor allem fur seine antisemitischen Schriften bekannt 1 2 3 Zu seinen politischen Weggefahrten gehorten unter anderem die Holocaustleugner Robert Faurisson und Roger Garaudy Ceresole berief sich daneben auch auf Ernst Nolte Er war ausserdem ein enger Vertrauter und zeitweiliger Berater des venezolanischen Politikers Hugo Chavez 4 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Argentinien und Spanien 1 2 Rolle in Venezuela 2 Ideologie 3 Schriften Auszug 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCeresole studierte in Deutschland Frankreich und Italien und wurde 1969 bis 1971 Berater von General Juan Velasco Alvarado in Peru Argentinien und Spanien Bearbeiten In den 1970er Jahren gehorte Ceresole zur Montoneros Guerilla der ERP in Argentinien Er wechselte 1977 nach Spanien als Sprecher exilierter Peronisten Er setzte sich offentlich fur eine Allianz Lateinamerikas mit der Sowjetunion ein wurde in das sowjetische Lateinamerikainstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen und befurwortete entsprechende Aktivitaten Salvador Allendes und Manuel Pineiros Nach 1987 wurde er Berater von Aldo Rico und grundete 1994 mit Raul de Sagastizabal und Exmilitars der Grupo Albatros das Studienzentrum Centro de Estudios Argentina en el Mundo und begann sich mit dem Putschisten Mohamed Ali Seineldin auszutauschen Seineldin hatte eine Gruppe argentinischer Militars die Carapintadas gegen Prasident Raul Alfonsin angefuhrt In diesem Zusammenhang kamen erste Treffen mit Hugo Chavez und dessen Mitarbeitern Luis Davila und Manuel Quijada zustande Dem Publizisten Ilan Stavans zufolge hatten die 1992 auf die israelische Botschaft und 1994 auf die Asociacion Mutual Israelita Argentina AMIA in Buenos Aires verubten Bombenanschlage mit uber hundert Toten grossen Einfluss auf die ideologische Ausrichtung Ceresoles 5 Die argentinische Regierung unter Carlos Saul Menem tat sich bei den Ermittlungen mehr als schwer einzelne Medien hatten eine Verbindung zum Iran recherchiert Ceresole unterstellte daraufhin der Schin Bet sei fur die Anschlage verantwortlich gewesen und eine inlandische judische Verschworung wolle den Verdacht auf den Iran lenken Er stellte dies in einem offenen Brief dar und begann Kontakte zum Iran aufzunehmen 5 Er verliess schliesslich auf Anraten seines Anwalts das Land und hielt sich zeitweise im Iran und im Libanon auf 5 Nach einem in Spanien veroffentlichten Buch uber die Hisbollah begann er 1996 und 1997 in mehreren antisemitischen Publikationen den Holocaust als erpresserisches Vehikel des Judentums darzustellen 5 Rolle in Venezuela Bearbeiten 1995 war Ceresole seitens der DISIP unter Prasident Rafael Caldera aus Venezuela ausgewiesen worden da er Hugo Chavez von 1994 an beraten und dessen Putschversuch von 1992 gerechtfertigt hatte Ceresole kehrte 1998 anlasslich der Wahl Chavez zum Prasidenten nach Venezuela zuruck Auf ein Leserbrief Pynchas Breners des Oberrabbiners der Union Israelita in der Zeitung El Nacional in dem er Chavez zwei Wochen nach dessen Amtsantritt Demagogie im Stile Hitlers und Stalins unterstellt hatte 5 antwortete Ceresole mit einem Schreiben in dem er den Rabbiner wie die judische Gemeinde als zionistische Gesandtschaft in Chavez Land bezeichnete und dem moderaten Chavezvertrauten Jose Vicente Rangel unterstellte die judische Option gewahlt zu haben 5 Ceresole und die Regierung gerieten aufgrund solcher und anderer Ausserungen zunehmend unter Druck 1999 stritt Jose Vicente Rangel einen Einfluss Ceresoles auf die Regierung Chavez ab 6 Ceresole verliess schliesslich auf politischen Druck hin das Land 5 1999 veroffentlichte Ceresole zu Ehren von Chavez ein Buch mit dem Titel Caudillo Ejercito Pueblo La Venezuela del Comandante Chavez In Chavez sah er einen mit Peron kongenialen Charakter dessen linke Ansatze er zwar nicht teilte von dem er jedoch einen autoritaren wortlich postdemokratischen Peronismus erhoffte Chavez wiederum erwahnte Ceresole lobend in seinem Buch Habla el Comandante 7 In seiner wochentlichen Videobotschaft Alo Presidente Nr 255 vom 15 Juni 2005 sprach Chavez auch 2006 noch uber seine personliche freundschaftliche Beziehung zu Ceresoles und die Wichtigkeit von dessen Ideen Nach 1999 wurde Ceresole Berater von Adolfo Rodriguez Saa und Aldo Rico Er starb 2003 in Buenos Aires Ideologie BearbeitenCeresole wurde zeitlebens von Juan Domingo Peron beeinflusst mit dem er in Madrid personlich zusammentraf In seinen Schriften ordnet er dem Militar in Lateinamerika eine zentrale Schlusselrolle bei der Losung der Probleme der Region zu Er ging soweit militarischen Auseinandersetzungen eine positive Wirkung auf das kollektive Selbstbild zuzuordnen Fur Sudamerika sah er den klassischen Caudillo die Kombination aus Despotie und Populismus nicht als Ausdruck von defizitaren Strukturen sondern als angemessenen Ausdruck der sudamerikanischen politischen Kultur 8 Ilan Stavans zufolge war Ceresole ein nationalistischer Ideologe und Kriegstreiber der zeitlebens einen Zickzackkurs zwischen verschiedenen rechten und linken Gruppierungen in Argentinien Peru Venezuela und Spanien verfolgt habe Er habe die Nahe der Macht gesucht nicht ideologischer Prinzipien und habe starke Manner Caudillos unterstutzt unabhangig von deren Weltanschauung In seinen Schriften finde sich zudem Hass gegenuber der liberalen Demokratie Antizionismus und Holocaustleugnung 5 Schriften Auszug BearbeitenUbersetzungen sind unter anderem in Russisch und Persisch erfolgt Ejercito y politica nacionalista Sudestada Buenos Aires 1968 mit Miguel Gazzera Peronismo autocritica y perspectivas Descartes Buenos Aires 1970 Peronismo Teoria e historia del socialismo nacional Centro de Estudios e Investigaciones Sociales CIES Buenos Aires 1972 als Herausgeber Peru Sendero Luminoso ejercito y democracia Prensa y Ediciones Iberoamericanas Madrid Instituto Latinoamericano de Cooperacion Tecnologica y Relaciones Internacionales Buenos Aires 1987 1988 Crisis militar Argentina Instituto Latinoamericano de Cooperacion Tecnologica y Relaciones Internacionales Buenos Aires 1988 Nacion y revolucion Argentina los anos setenta Puntosur Buenos Aires 1988 Politica de produccion para la defensa Economia de la defensa industria de la defensa y geopolitica nacional Instituto Latinoamericano de Cooperacion Tecnologica y Relaciones Internacionales Buenos Aires 1989 Tecnologia militar y estrategia nacional Politica y economia de la defensa Fundamentos de un proyecto nacional Pleamar Buenos Aires 1991 Terrorismo fundamentalista judio Crisis del Nuevo orden mundial Centro de Estudios Argentina en el Mundo CEAM Buenos Aires 1996 andere Ausgabe unter dem Titel Terrorismo fundamentalista judio nuevos escenarios de conflictos Libertarias Madrid 1996 El Nacional judaismo un mesianismo post sionista Vorwort von Roger Garaudy Libertarias Madrid 1997 Espana y los judios Expulsion Inquisicion Holocausto 1492 1997 Amanecer Madrid 1997 La Falsificacion de la Realidad Libertarias Madrid 1998 La Conquista del Imperio Americano Instituto de Estudios Hispano Arabe Al Andalus Madrid 1998 Caudillo Ejercito Pueblo La Venezuela del Comandante Chavez Instituto de Estudios Hispano Arabe Al Andalus Madrid 1999 La cuestion judia en la America del Sur Los casos de Venezuela y Argentina Instituto de Estudios Hispano Arabe Al Andalus Madrid 2001 Caracas Buenos Aires Jerusalen Tres ensayos geopoliticos Entropia de la revolucion venezolana Derrota continental en el atlantico sur Palestina unica victima del holocausto Instituto de Estudios Hispano Arabe Al Andalus Madrid 2001 Weblinks BearbeitenEssays von und uber Ceresole Biographie auf der peronistischen Webseite El Universal Vida y Muerte de Ceresole Nachruf 2005Einzelnachweise Bearbeiten Manuel Caballero Revolucion reaccion y falsificacion Alfadil Caracas 2002 ISBN 980 354 109 9 S 218 Sergio Kiernan Delirios argentinos Las ideas mas extranas de nuestra politica Marea Buenos Aires 2006 ISBN 987 1307 05 5 S 111 112 Freddy Lepage En el nombre de la revolucion Editorial Debate Caracas 2006 ISBN 980 293 391 0 S 177 Claudio Lomnitz Rafael Sanchez United By Hate The uses of anti Semitism in Chavez s Venezuela In Boston Review Juli August 2009 abgerufen am 3 November 2021 a b c d e f g h Ilan Stavans Hugo Chavez Advisor The Anti Semitic Path of Norberto Ceresole Zeek 1 Juli 2010 abgerufen am 3 November 2021 El Universal 3 Marz 1999 Chavez niega a Ceresole como asesor Memento vom 10 August 2011 im Internet Archive Agustin Blanco Munoz Venezuela del 04F 92 al 06D 98 Habla el Comandante Hugo Chavez Frias Fundacion Catedra Pio Tamayo Caracas 1998 ISBN 980 07 5374 5 S 382 Ceresole visto por el mismo Memento vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive Normdaten Person GND 1056640502 lobid OGND AKS LCCN n84084256 VIAF 17264633 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ceresole NorbertoALTERNATIVNAMEN Ceresole Norberto Rafael vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG argentinischer Soziologe Militarberater und PolitikwissenschaftlerGEBURTSDATUM August 1943GEBURTSORT Buenos AiresSTERBEDATUM 4 Mai 2003STERBEORT Buenos Aires Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Norberto Ceresole amp oldid 221724836