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Manuel Pineiro Losada 14 Marz 1933 in Matanzas Kuba 11 Marz 1998 in Havanna genannt Barbarroja Rotbart war ein kubanischer Politiker und einer der militarischen Fuhrer der Kubanischen Revolution Pineiro war von 1961 bis 1964 der erste Direktor des staatlichen kubanischen Nachrichtendienstes Direccion de Inteligencia und bis 1968 Vize Minister im Innenministerium mit der Zustandigkeit fur die staatlichen Sicherheitsdienste Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPineiro entstammte einer beguterten Familie eines Angestellten des Spirituosenherstellers Bacardi Er beteiligte sich an den Studentenprotesten und Demonstrationen gegen den Staatsstreich vom 10 Marz 1952 mit dem sich der Diktator Fulgencio Batista an die Spitze der kubanischen Regierung putschte Im September 1953 schickte ihn seine Familie zum Studium an die Columbia University in New York City um ihn von den politischen Unruhen auf Kuba fernzuhalten Wahrend er in den USA studierte begann er auch gegen die sozialen rassistischen und politischen Diskriminierungen in den USA zu opponieren 1955 kehrte er in seine Heimatstadt zuruck wo er eines der Grundungsmitglieder der Bewegung des 26 Juli wurde Bald nach seiner Ruckkehr wurde er von Batistas Sicherheitsdienst wegen seiner Teilnahme an der politischen Untergrundbewegung verhaftet Nach seiner Freilassung setzte er seine Widerstandsarbeit in Havana fort Als er bemerkte dass er weiterhin von der Geheimpolizei observiert wurde entschied er sich dazu in die Berge der ostlichen Sierra Maestra zu gehen um dort die Guerrillabewegung um Fidel Castro zu unterstutzen Im Marz 1958 wurde er fur seine Verdienste im kubanischen Freiheitskampf von Fidel Castro ausgezeichnet und mit der Integration der neugeschaffenen zweiten Front beauftragt die unter dem Namen Frank Pais von Castros jungerem Bruder Raul kommandiert wurde Wahrend seiner Fronteinsatze hatte Pineiro vielfaltige Begegnungen mit Angehorigen der regularen kubanischen Armee des Diktators Batista Daraus ergab es sich dass er zum Leiter der Abteilung Personal und Inspektion der kubanischen Revolutionsarmee wurde Dies beinhaltete auch den Nachrichtendienst der Guerrilleros und die daraus entstandene Policia Rebelde Wahrend der Kampfe zur Befreiung der zweitgrossten kubanischen Stadt Santiago de Cuba wurde Pineiro zum Comandante Major der Rebellenarmee befordert dem hochsten Dienstgrad Bis zum vollstandigen Sieg der Revolution in Kuba wurde er zum Militarkommandeur der Garnison in Santiago de Cuba Danach wurde er nach Havana berufen wo er in verschiedenen Funktionen an der Entstehung und Entwicklung der kubanischen Sicherheitsbehorden und Nachrichtendienste beteiligt war Im Marz 1959 war er Vorsitzender des auf personlichen Befehl Fidel Castros wiederholten Revolutionstribunals gegen Angehorige der kubanischen Luftwaffe das als grober Verstoss gegen Grundprinzipien der Justiz fur internationale Aufmerksamkeit sorgte Nach einem ausfuhrlichen Verfahren waren die als Kriegsverbrecher Beschuldigten aus Mangel an Beweisen Anfang Marz freigesprochen worden bevor unter dem Vorsitz Pineiros ein zweites Verfahren wenige Tage spater ohne neue Beweise mit bis zu 30 jahrigen Haftstrafen endete 1 2 Im zweiten Halbjahr 1959 wurde er aus der ostkubanischen Provinz Oriente in die Hauptstadt Havanna abkommandiert um von dort aus den Sicherheits und Geheimdienstapparat der Revolutionsregierung aufzubauen Am 6 Juni 1961 wurde er zum Vize Minister im kubanischen Innenministerium ernannt 1964 ubernahm er selbst die Leitung der von ihm initiierten Direccion de Inteligencia DI Eine zentrale von ihm betreute Aufgabe die ihn bis zu dessen Tod eng mit Ernesto Che Guevara zusammenarbeiten liess war von Beginn an der Revolutionsexport also die Unterstutzung verbundeter linksrevolutionarer Organisationen in anderen Landern 3 Eines der ersten Ziellander war Argentinien die auf Kuba zusammengestellte und trainierte Guerillagruppe Ejercito Guerrillero del Pueblo Volksguerilla Armee EGP wurde 1963 von Ricardo Masetti im argentinisch bolivianischen Grenzgebiet angefuhrt der nach Etablierung einer stabilen Basis von Guevara abgelost werden sollte Die EGP wurde jedoch 1964 von den argentinischen Sicherheitskraften zerschlagen und Guevara entschied sich fur Bolivien als Schwerpunktland fur einen neuen Guerillakrieg in Sudamerika 1965 war Pineiro fur die Organisation der Ruckkehr Guevaras aus dem Kongo uber Tanzania und die Tschechoslowakei nach Kuba und seine spatere Weiterreise nach Bolivien zustandig Beim Guerilla Einsatz in Afrika war Guevara von uber 140 Kubanern begleitet worden nach Bolivien gingen mehr als 20 3 1965 erhielt Pineiro Unterstutzung von Markus Wolf zur Reorganisation der Direccion de Inteligencia 1967 68 war er an der Aufdeckung einer als Mikrofraktion bezeichneten Verschworung einiger fuhrender Mitglieder der Kommunistischen Partei mit hohen Vertretern der Sowjetunion beteiligt die fur eine heftige Krise zwischen den beiden Regierungen sorgte 4 Nach Beilegung dieser Krise verliess Pineiro die DI und ubernahm die Amerika Abteilungen im kubanischen Aussenministerium und im Apparat des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas dessen Mitglied er von 1965 bis 1997 war Anfang der 1970er Jahre lebte er eine Zeitlang in Chile um die Regierung von Salvador Allende zu unterstutzen 1979 unterstutzte er die sandinistische Revolution in Nicaragua 1997 gab er alle seine Amter auf und begann mit der Herausgabe seiner Erinnerungen zur kubanischen und lateinamerikanischen Geschichte Am 11 Marz 1998 starb er durch einen Autounfall Er war in zweiter Ehe mit der chilenischen Soziologin Marta Harnecker verheiratet Ihre gemeinsame Tochter Camila Pineiro Harnecker lebt in den USA von wo aus sie sich fur das Ende des Embargos gegen Kuba einsetzt 5 Schriften BearbeitenChe Guevara and the Latin American Revolutionary Movements Barbarroja Seleccion De Testimonios Y Discursos Del Comandante Manuel Pineiro Losada Literatur BearbeitenJorge Castaneda Utopia Unarmed The Latin American Left after the Cold War Luis de la Rosa Valdes Fidelidad Biografie Verde Olivo Havanna 2011 ISBN 978 959 224 290 6Weblinks BearbeitenNachruf in der New York Times Luis Suarez Salazar Ivette Zuazo und Ana Maria Pellon Exclusive Interview with Comandante Manuel Pineiro Losada Barba Roja Memento vom 21 November 2008 im Internet Archive in Cuba Si englisch Manuel Pineiro Losada in der offiziellen kubanischen Online Enzyklopadie EcuRed spanisch Einzelnachweise Bearbeiten Report No 47 81 Case No 4677 PDF Datei 64 kB Inter American Commission on Human Rights 25 Juni 1981 archiviert vom Original abgerufen am 30 September 2023 englisch Untersuchungsbericht Actuara como Fiscal en juicio contra aviadores el Ministro de Defensa In Diario de la Marina 4 Marz 1959 abgerufen am 29 November 2012 spanisch abgerufen via Digital Library of the Caribbean a b Entrevista con el comandante Manuel Pineiro In Jornada 9 Oktober 1997 abgerufen am 30 September 2023 spanisch Gustavo Silva Enero 25 1971 Micro fraccion o faccion In Emilio Ichikawa 25 Januar 2011 archiviert vom Original abgerufen am 30 September 2023 spanisch Captan a hija de comandante del regimen cubano Manuel Pineiro Barbarroja pidiendo en fin del embargo en Washington In America TV 6 Juni 2022 abgerufen am 2 September 2022 spanisch Normdaten Person GND 1056478691 lobid OGND AKS LCCN n85336985 VIAF 100333129 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pineiro ManuelALTERNATIVNAMEN Pineiro Losada Manuel vollstandiger Name Barbarroja Rotbart Spitzname KURZBESCHREIBUNG kubanischer Politiker und RevolutionarGEBURTSDATUM 14 Marz 1933GEBURTSORT Matanzas KubaSTERBEDATUM 11 Marz 1998STERBEORT Havanna Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manuel Pineiro amp oldid 237763498