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Fulgencio Batista y Zaldivar fulˈhensjo baˈtista i salˈdibar 16 Januar 1901 in Banes Kuba 6 August 1973 in Marbella Spanien war Befehlshaber und Politiker in Kuba Von 1940 bis 1944 amtierte er als gewahlter und von 1952 bis 1958 als diktatorisch regierender Staatsprasident Kubas Er wurde 1958 im Rahmen der Kubanischen Revolution gesturzt Fulgencio Batista 1952 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Aufstieg zur Prasidentschaft 1 2 Staatsstreich 1952 1 3 Sturz 1958 infolge der kubanischen Revolution und Exil 2 Auszeichnungen Auswahl 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Aufstieg zur Prasidentschaft Bearbeiten Batista war der Sohn von Belisario Batista Palermo und Carmela Zaldivar y Gonzalez Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Stenographen Kurz darauf trat Batista 1921 in die kubanische Armee ein und wurde Sergeant Stenograph des Generalstabs der Armee Nach einem Generalstreik gegen die Diktatur von Gerardo Machado auf Kuba am 3 August 1933 musste der Diktator zurucktreten weil er auch nicht mehr mit der Unterstutzung der USA rechnen konnte Gegen die von den USA mit Unterstutzung von drei Zerstorern eingesetzte neue Regierung unter Carlos Manuel de Cespedes y Quesada gab es einen erneuten Aufstand den Aufstand der Sergeanten dem sich die Soldaten des zentralen Militarlagers Columbia unter der Fuhrung ihrer Unteroffiziere anschlossen Einer der Sergeanten war Fulgencio Batista In der Folgezeit gelang es ihm das alte Offizierskorps zu entmachten und sich selbst an die Spitze des Militars zu stellen Er war ein einflussreicher Strippenzieher im Hintergrund der politischen Macht und konnte so mit Hilfe der USA weitgehenden Einfluss auf die Ein und Absetzung kubanischer Prasidenten nehmen Ende der 1930er Jahre unterstutzte Batista den wachsenden Einfluss der Kommunisten als Gegengewicht zur bis dahin dominierenden linksliberalen Partido Revolucionario Cubano PRC Autenticos von Ramon Grau und dem Radikalismus der damaligen Studentenbewegungen zu denen spater auch Fidel Castro gehorte In der verfassungsgebenden Versammlung die im November 1939 einberufen wurde stellten das Bundnis aus Batista Anhangern und den kommunistischen Verbundeten sowie die PRC die Mehrheit und verabschiedeten gemeinsam die Verfassung von 1940 welche damals als die fortschrittlichste Lateinamerikas galt Sie fuhrte neben allen burgerlichen Freiheiten auch eine Reihe sozialer Sicherheiten wie den Acht Stunden Arbeitstag ein Im Jahre 1940 wurde Batista dann zum Prasidenten gewahlt Kuba nahm wahrend dieser Zeit diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion auf und trat der Anti Hitler Koalition bei In seiner Regierung gab es zahlreiche kommunistische Minister Kubas Volkswirtschaft erlebte eine starke Kriegskonjunktur Fur die Wahlen 1944 bei denen Batista nicht mehr personlich antreten konnte wurde sein amtierender Ministerprasident ins Rennen geschickt Es gewann jedoch der burgerliche Kandidat Grau Batista zog sich vorerst aus der Politik zuruck und liess sich nach einer Lateinamerikareise schliesslich in Florida nieder 1 Staatsstreich 1952 Bearbeiten 1948 kehrte Batista in die kubanische Politik zuruck Er wurde zum Senator gewahlt hatte aber wenig politischen Einfluss Jedoch war er inzwischen zum Lobbyisten US amerikanischer Mafiosi unter ihnen Meyer Lansky geworden die die kubanische Hauptstadt Havanna zur Vergnugungsmetropole nordamerikanischer Touristen gemacht hatten und sich ihrerseits der US Justiz entzogen 2 Als sein spaterer grosser Gegner Fidel Castro die aus einer einflussreichen kubanischen Familie stammende Mirta Diaz Balart heiratete soll er zwei Schecks im Wert von insgesamt 1000 US Dollar als Hochzeitsgeschenk beigesteuert haben 3 in heutiger Kaufkraft mehr als 10 000 US Dollar Im Vorfeld der Wahlen 1952 grundete Batista eine eigene Partei fand jedoch nicht genugend Unterstutzer in Form von Wahlbundnissen um sich realistische Siegchancen ausrechnen zu konnen So nahm er das Angebot einiger Offiziere an sich an die Spitze eines Militarputsches zu stellen der dann auch im Rahmen der Karnevalsfeiern in Havanna relativ reibungslos durchgefuhrt wurde Der mit Korruptionsvorwurfen traktierte amtierende Prasident Carlos Prio fluchtete uber Mexiko in die USA Ein Versuch der Autenticos einen Generalstreik auszurufen wurde im Keim erstickt Es wurde jedoch niemand verhaftet oder getotet Die Verfassung wurde kurzfristig ausser Kraft gesetzt und der Kongress beurlaubt Batista begrundete seinen Staatsstreich mit dem Kampf gegen Korruption Demonstrationen und Streiks wurden verboten jedoch herrschte weiterhin eine weitgehende Pressefreiheit Die US Regierung war von diesem Schritt wohl uberrascht Nachdem Batista jedoch versprochen hatte seine ehemaligen Verbundeten die Kommunisten unter rigoroser Kontrolle zu halten erkannten auch die USA nach vielen lateinamerikanischen und europaischen Staaten Kubas neue Regierung an Fidel Castro klagte wie kurz zuvor schon gegen die korrupte Regierung von Prio gegen den Putsch vor dem Obersten Gericht und verlangte die sofortige Verhaftung und Verurteilung der Putschisten wegen Verfassungsbruchs 4 Die Klage wurde jedoch abgewiesen Im November 1954 liess Batista Wahlen durchfuhren die er nach Meinung von Beobachtern moglicherweise sogar hatte gewinnen konnen Sie wurden jedoch von der Opposition weitgehend boykottiert und zusatzlich von Batista manipuliert So gerieten sie zur Farce Unter der Diktatur Batistas wurden nach Angaben der Castro Regierung etwa 20 000 nach anderen Quellen ungefahr 2000 Menschen vom Geheimdienst 5 oft nach schweren Folterungen ermordet Viele der Leichen wurden aus fahrenden Autos auf die Strasse geworfen um die Bevolkerung einzuschuchtern und von jeglichem Widerstand abzuschrecken Sturz 1958 infolge der kubanischen Revolution und Exil Bearbeiten Der Widerstand gegen Batista wuchs besonders nach dem missgluckten Sturm der Gruppe um Fidel Castro auf die Moncada Kaserne in Santiago de Cuba 1953 der eigentlich als Fanal fur einen Volksaufstand gedacht war Zwischen 1956 und 1959 entstanden uberall auf Kuba Widerstandsgruppen sowohl in den Stadten wie auch als Guerilla Einheiten in den Bergen der Provinz Oriente Die Bewegung gegen Batista erfasste zunehmend alle Gesellschaftsschichten Die USA verhangten abweichend von ihrer vorherigen Politik 1958 ein Waffenembargo Nach dem letzten erfolgreichen Kampf der Revolutionare am 31 Dezember 1958 mit dem Fall der Stadt Santa Clara floh Batista am 1 Januar 1959 mit einigen Gefolgsleuten in die Dominikanische Republik im Gepack rund 40 Millionen Dollar in bar 6 und fand spater sein dauerhaftes Exil in Portugal und Spanien wo er 1973 an der Costa del Sol an einem Herzinfarkt starb 7 Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1957 Sonderstufe des Grosskreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik DeutschlandVeroffentlichungen BearbeitenRespuesta Mexiko 1960 spanisch Cuba betrayed Vantage Press New York 1962 englisch Piedras y leyes Balance sobre Cuba Mexiko 1963 spanisch The Growth and Decline of the Cuban Republic Devin Adair 1964 englisch Literatur BearbeitenFrank Argote Freyre Fulgencio Batista From Revolutionary to Strongman The Making of a Dictator Rutgers University Press New Brunswick 2006 ISBN 978 0 8135 3701 6 doi 10 36019 9780813541006 englisch Jorge I Dominguez The Batista Regime in Cuba In Sultanistic Regimes Herausgegeben von H E Chehabi und Juan J Linz Johns Hopkins University Press Baltimore und London 1998 S 113 131 englisch online abrufbar Lillian Guerra Heroes Martyrs and Political Messiahs in Revolutionary Cuba 1946 1958 Yale University Press New Haven 2018 ISBN 978 0 300 17553 0 doi 10 12987 9780300235333 englisch Gerd Koenen Traumpfade der Weltrevolution das Guevara Projekt Kiepenheuer amp Witsch Koln 2008 ISBN 978 3 462 04008 1 Inhaltsverzeichnis Inhaltstext Robert Whitney The Architect of the Cuban State Fulgencio Batista and Populism in Cuba 1937 1940 In Journal of Latin American Studies Vol 32 No 2 Mai 2000 S 435 459 doi 10 1017 S0022216X00005800 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fulgencio Batista Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fulgencio Batista y Zaldivar in Internationales Biographisches Archiv 37 1973 vom 3 September 1973 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Zeitungsartikel uber Fulgencio Batista in den Historischen Pressearchiven der ZBW Kuba Despot Batista Freiheitskampfer mit Folterkammer Artikel von Peter Maxwill in einestages auf Spiegel online 8 Marz 2012 Batista y Zaldivar Fulgencio Artikel von Aimee Estill im Historical Text Archive 29 Juli 2002 englisch Cuba amp Batista 1952 59 Artikel von Don Mabry im Historical Text Archive 22 Dezember 2003 englisch David Bennett Fulgencio Batista Why History Will Absolve Him PDF 307 kB 1996 2007 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Gerd Koenen Traumpfade der Weltrevolution ISBN 978 3 462 04008 1 S 79ff Gerd Koenen Traumpfade der Weltrevolution S 81 Gerd Koenen Traumpfade der Weltrevolution S 86 Gerd Koenen Traumpfade der Weltrevolution S 89 f Minor Atrocities of the Twentieth Century Cuba 1952 59 von Matthew White letzte Aktualisierung Februar 2005 Miami Herald via Latin American Studies Batista Lives in Constant Fear of Bullet 25 Oktober 1959 Peter Maxwill Kuba Despot Batista Freiheitskampfer mit Folterkammer In Der Spiegel 8 Marz 2012 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 22 Juli 2023 Staatsprasidenten bzw Prasidenten des Staatsrates der Republik Kuba Carlos M de Cespedes Salvador C Betancourt Juan B Spotorno Tomas Estrada Palma Francisco J de Cespedes Vicente Garcia Manuel de Jesus Calvar Salvador Cisneros Betancourt Bartolome Maso Tomas Estrada Palma Jose Miguel Gomez Mario Garcia Menocal Alfredo Zayas y Alfonso Gerardo Machado y Morales Carlos Manuel de Cespedes y Quesada La Pentarquia Ramon Grau San Martin Guillermo Portela Jose Miguel Irizarri Sergio Carbo Porfirio Franca Ramon Grau San Martin Carlos Hevia Manuel Marquez Sterling Carlos Mendieta y Montefur Jose A Barnet Miguel Mariano Gomez Federico Laredo Bru Fulgencio Batista y Zaldivar Ramon Grau San Martin Carlos Prio Socarras Fulgencio Batista y Zaldivar Anselmo Alliegro y Mila Manuel Urrutia Lleo Osvaldo Dorticos Torrado Fidel Castro Ruz Raul Castro Ruz Miguel Diaz Canel Normdaten Person GND 118657550 lobid OGND AKS LCCN n50007891 VIAF 24590058 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Batista FulgencioALTERNATIVNAMEN Batista y Zaldivar FulgencioKURZBESCHREIBUNG kubanischer Politiker Staatsprasident und Diktator von KubaGEBURTSDATUM 16 Januar 1901GEBURTSORT Banes KubaSTERBEDATUM 6 August 1973STERBEORT Marbella Spanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fulgencio Batista amp oldid 235821264