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Noor Inayat Khan GC 1 Januar 1914 in Moskau vermutlich 13 September 1944 im KZ Dachau eigentlich Noor un Nisa Inayat Khan war eine Agentin der britischen nachrichtendienstlichen Spezialeinheit Special Operations Executive SOE Noor Inayat Khan Codename Madeleine 1943 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Siehe auch 4 Publikationen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKhan wurde 1914 als altestes von vier Kindern des indischen Sufi Predigers Hazrat Inayat Khan und seiner amerikanischen Frau Ora Meena Ray Baker geboren Einer ihrer Vorfahren war Tipu Sultan das Oberhaupt des Konigreiches Mysore Kurz nach Noor Inayat Khans Geburt zu Beginn des Ersten Weltkrieges zog die Familie nach London sechs Jahre spater nach Paris Dort erhielt Khan eine Musikausbildung bei Nadia Boulanger und veroffentlichte das Buch Twenty Jataka Tales Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges liess sie sich zur Krankenschwester ausbilden 1940 verliess sie mit ihrer Familie Paris und floh vor den deutschen Besatzern Westfeldzug vom 10 Mai bis 25 Juni 1940 nach London Im November 1940 trat Khan in die Women s Auxiliary Air Force WAAF ein um zum Unterhalt der Familie beitragen zu konnen obwohl der Militardienst ihrer pazifistischen religiosen Uberzeugung widersprach Sie wurde zur Funkerin ausgebildet und leistete ihren Dienst auf einem Militarflugplatz Im Oktober 1942 wurde sie von SOE wegen ihrer perfekten Franzosischkenntnisse fur die Sektion F angeworben um im besetzten Frankreich die Resistance zu unterstutzen und erhielt eine umfangreiche Ausbildung Am fruhen Morgen des 17 Juni 1943 landete sie zusammen mit zwei weiteren SOE Agentinnen Cecily Lefort und Diana Rowden mit Fallschirmen in der Nahe von Angers Unter dem Tarnnamen Madeleine und mit einem gefalschten Ausweis auf den Namen Jeanne Marie Regnier sollte sie von Paris aus als erster weiblicher SOE Funker fur einen britischen Agentenring arbeiten der unter seinem Leiter Francis Suttill Tarnname Prosper bereits mit der Resistance zusammenarbeitete In den folgenden Wochen wurden zahlreiche Agenten aus dem Prosper Umfeld von den Deutschen verhaftet doch Khan konnte ihren Funkverkehr nach London noch bis Mitte Oktober aufrechterhalten Vermutlich um den 13 Oktober 1943 wurde sie von der Gestapo festgenommen wahrscheinlich war sie von einem Doppelagenten verraten worden Etwa einen Monat lang wurde Khan verhort gab aber nichts von Bedeutung preis Allerdings fand die Gestapo bei ihr Kopien ihrer gesendeten und empfangenen Nachrichten in Klartext und auch verschlusselt die Khan entgegen den Londoner Sicherheitsrichtlinien aufbewahrt hatte Der deutsche militarische Nachrichtendienst Amt Ausland Abwehr erhielt dadurch die Moglichkeit mit einem sogenannten Funkspiel den Funkverkehr mit London an Khans Stelle weiter zu fuhren und die Ankunft weiterer SOE Agenten im Voraus zu erfahren Nach zwei fehlgeschlagenen Fluchtversuchen wurde Khan schliesslich am 27 November 1943 nach Deutschland uberfuhrt und im Rahmen des Nacht und Nebel Erlasses in Pforzheim in Einzelhaft untergebracht die uber zehn Monate andauerte Wahrscheinlich am 10 September 1944 wurde Khan von Pforzheim aus in das Gefangnis von Karlsruhe transportiert von wo sie in der Nacht zum 12 September mit den dort bereits seit langem inhaftierten SOE Agentinnen Yolande Beekman Madeleine Damerment und Eliane Plewman in das Konzentrationslager Dachau deportiert wurde Am Morgen des 13 September mussten nach offizieller Darstellung die vier Frauen in der Nahe des Krematoriums auf dem sandigen Boden niederknien und wurden einzeln mit Genickschussen getotet Ihre Leichen wurden verbrannt Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Gedenktafel aus dem Jahre 1975 im Krematorium des KZ Dachau fur die britischen SOE Kampferinnen Y Beekman M Damerment N Inayat Khan und E Plewman dort wird das Todesdatum noch mit dem 12 September 1944 angegeben Khan wurde posthum in Grossbritannien das Georgs Kreuz verliehen die hochste zivile Tapferkeitsauszeichnung In Frankreich wurde sie mit dem Croix de guerre geehrt Als eine von 91 Mannern und 13 Frauen die im Dienst von SOE fur die Freiheit Frankreichs starben wird sie auf dem Memorial de Valencay in Valencay im Departement Indre gewurdigt Eine Gedenktafel im Krematorium im KZ Dachau erinnert ebenfalls an sie Im Londoner Gordon Square Garden steht eine Statue von Noor Inayat Kahn die Enthullung erfolgte ihr zu Ehren durch Princess Anne 1 Siehe auch BearbeitenFrauen in der Resistance nbsp Air Forces Memorial England Gedenken an die SOE Offiziere ohne GrabPublikationen BearbeitenTwenty Jataka Tales G G Harrap London 1939 Stories selected from the Gatakamala by Ayre Sura translated from the Sanskrit and Jataka translated from the Pali Retold by Noor Inayat and pictured by H Willebeek Le Mair 137 pp 25 plates some col Zwanzig Jataka Marchen Ubs Eva Linck Zeichnungen Henriette Willebeek Le Mair East West Publications Fonds Den Haag 1978 ISBN 978 90 70104 30 6 Zwanzig Jataka Geschichten Ubs Puran 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Januar 1914GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM unsicher 13 September 1944STERBEORT Dachau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Noor Inayat Khan amp oldid 233016651