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Die Nipmuck sind eine Gruppe Algonkin sprechender Indianerstamme die das zentrale Plateau des heutigen Massachusetts besonders den sudlichen Teil des Worcester Countys und das heutige nordliche Rhode Island und Connecticut bewohnten Sie lebten von der Jagd dem Fischfang und dem Anbau von Mais Bohnen und Squash und wanderten saisonal zwischen bestimmten Platzen an denen ihre Nahrungsquellen lagen Die Nipmuck waren in territoriale Gruppen unterteilt die aus mehreren Grossfamilien bestanden und in einem oder mehreren Dorfern wohnten jedes von einem Sachem gefuhrt Ihre Dorfer waren nicht politisch vereinigt und in verschiedenen Gebieten waren sie mit ihren machtigen Nachbarn verbundet wie den Massachusett Wampanoag Narraganset und Mohegan Wohngebiet der Nipmuck und benachbarter Stamme um 1600 Inhaltsverzeichnis 1 Demografie 2 Name 3 Kultur 4 Geschichte 4 1 Fruhzeit 4 2 Kolonialzeit 4 3 Epidemien im sudlichen Neuengland 4 4 18 bis 20 Jahrhundert 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDemografie BearbeitenSchatzungen der Bevolkerungszahl vor dem europaischen Kontakt sind deshalb verwirrend weil es keine Einigkeit unter den Ethnologen gibt welche Stamme tatsachlich zu den Nipmuck gehorten Die Zahlen variieren zwischen 3000 und 10 000 Stammesmitgliedern die in etwa 40 Dorfern lebten Einige der Nipmuck Stamme waren von den Pequot unterworfen worden und gehorten zeitweilig zur Pequot Konfoderation Nachdem sie 1637 nach der Niederlage der Pequot im Pequot Krieg befreit wurden klassifizierte man sie in spateren Jahren wieder als Nipmuck Ahnliche Probleme gibt es auch bei den Narragansett Massachusett Pocumtuc und Penacook Die erste wirklich genaue Schatzung der Nipmuck stammt aus dem Jahr 1680 nach dem Ende des King Philip s Wars Damals zahlte man weniger als 1000 uberlebende Nipmuck die sich in Gebetsstadten mit den Uberresten anderer Stamme versammelt hatten Uber die Zahl der Nipmuck die zu den Abenaki und Mahican geflohen waren und derjenigen die im Krieg getotet wurden kann man nur Vermutungen anstellen Innerhalb weniger Jahre wurde es zunehmend schwieriger die Stammesangehorigkeit innerhalb der gemischten Bevolkerung der Gebetsstadte zu bestimmen Name BearbeitenDie Nipmuck tauchen auch als Neepmuck Neepnet Nipnet Neipnett Nipmug Nipmuc und in anderen Schreibweisen auf Der Name Nipnet ist ein Algonkin Wort und bedeutet wortlich Platz am kleinen Teich oder auch Volk am frischen Wasser Kultur BearbeitenDie Nipmuck lebten gewohnlich an Ufern von Flussen oder von kleinen Seen und scheinen das Gebiet schon seit Menschengedenken bewohnt zu haben Wie die anderen Algonkin im sudlichen Neuengland betrieben sie intensive Landwirtschaft auf dem Boden der fruchtbaren Flusstaler Sie wechselten je nach Jahreszeit ihren Wohnort blieben aber stets innerhalb der Grenzen ihres eigenen Territoriums Sie ernahrten sich zum Teil auch von der Jagd dem Fischfang und von wilden Pflanzen doch sie lebten nicht in dem Uberfluss an Meeresfruchten wie die Kustenstamme Jede Gruppe hatte ihren eigenen Sachen doch es gab nur eine schwach ausgepragte politische Organisation auf Dorfebene Der Mangel an Fuhrungsstruktur scheint darauf hinzuweisen dass die Nipmuck nicht den Entwicklungsstand ihrer Nachbarn hatten doch das ist ein Irrtum Nur wenige Dorfer waren befestigt was auf wenig kriegerische Aktivitaten schliessen lasst Offensichtlich lebten die Nipmuck in Frieden untereinander und mit ihren Nachbarn so dass sie wenig Grund fur ein aufwandiges Fuhrungssystem hatten Geschichte BearbeitenFruhzeit Bearbeiten Vor uber 10 000 Jahren kamen Palao Indianer aus dem Sudwesten in das heutige Neuengland in dem zu dieser Zeit subarktisches Klima herrschte Im Laufe der archaischen Periode Nordamerikas 8000 v Chr bis 1000 v Chr erwarmte sich langsam das Klima und brachte neue Pflanzen und Tiere hervor die den Menschen dort eine andere Kultur und Lebensweise ermoglichten Die Vorfahren der Nipmuck stellten damals steinerne Schusseln her fertigten Behalter aus Baumrinde und entwickelten eine Schriftsprache die bis in die historische Periode uberdauerte Pesu poncks waren steinerne zeremonielle Schwitzhutten und wurden fur Reinigungs Rituale genutzt Man findet diese steinernen Kammern noch heute an den Ortslagen fruherer Nipmuck Dorfer Die Wigwams der Nipmuck bestanden aus den Schosslingen von Laubbaumen die mit Fellen Baumrinde und gewebten Matten bedeckt wurden In der Woodland Periode 1000 v Chr bis 1000 n Chr war das Land der Chaubunagungamaug Ausgangspunkt zahlreicher Pfade zu allen Teilen des amerikanischen Nordostens Die Nipmuck handelten mit den anderen indianischen Volkern und brachten ihnen die drei Geschwister Mais Bohnen und Squash Pfeil und Bogen sowie Speere wurden sowohl bei der Jagd als auch zur Verteidigung genutzt Kolonialzeit Bearbeiten Bevor die Englander kamen waren die Nipmuck den Konfoderationen der Pequot Narragansett und Pennacook verpflichtet Da ihr Wohngebiet nur etwa 50 km westlich vom Hafen Bostons begann hatten sie schon bald nach der Landung der Pilgervater im Jahre 1620 in Plymouth Kontakte zu den Englandern die sich entscheidend vermehrten als die Puritaner 1630 an der Massachusetts Bay siedelten Handler aus Boston erreichten den Connecticut River um 1633 und bald danach folgten die ersten Siedlungen und puritanischen Missionare Als sich die englischen Siedlungen nach Westen ausdehnten schwand die Macht der Konfoderationen uber die Nipmuck besonders nach der Niederlage der Pequot im Pequot Krieg 1637 Die Quinebaug und Massomuck waren plotzlich von den Pequot befreit und hatten von anderen Stammen keine Forderungen zu erwarten Obwohl die Englander in der fruhen kolonialen Periode behutsam beim Landkauf vorgingen stellt sich die Frage was passiert ware wenn sich die Nipmuck geweigert hatten ihr Land zu verkaufen Der Lancaster Purchase dt Lancaster Kauf 1643 der Tantiusque Deed dt Tantiusque Ubertragung 1644 und die Eliot und Brookfield Purchases 1655 liessen das Nipmuck Land stetig schrumpfen doch durch die unkontrollierten Siedlungen der Squatter dt Landbesetzer verloren sie noch mehr Land Das Schlimmste aber war dass die Weissen ihnen das beste Farmland in den Flusstalern wegnahmen wodurch die Nipmuck ernste Ernahrungsprobleme bekamen Im Austausch dafur bekamen die Nipmuck ab 1640 das Christentum von John Eliot und anderen puritanischen Missionaren Um 1674 gab es acht Gebetsstadte fur konvertierte Nipmuck zum Beispiel Chabanakongkomun Hassanamesit Magunkaquog Marchaug Pakachoog Quabaug Weshakim und Wacuntug Diese waren den Englandern so dankbar fur den neuen Glauben dass sich fast alle von ihnen 1675 dem King Philip s War gegen die Kolonisten anschlossen Unter der Fuhrung von Sachem Sam zogen die Nipmuck im Sommer 1675 in den King Philip s War Nipmuck Krieger uberfielen zweimal Brookfield und im September griffen sie gemeinsam mit den Pocumtuck den Ort Deerfield an Im gleichen Monat beteiligten sie sich auch am Gefecht von Bloody Brook bei Hardley wo das Kommando von Captain Thomas Lothrop vernichtet wurde Die Gefolgschaft der Nipmuck zu King Philip jedoch ist fraglich denn bei Philips Kriegern war es ublich die Schadel derjenigen Indianer einzuschlagen die ihnen nicht folgten oder sie in anderer Weise unterstutzen wollten Die wenigen neutralen Nipmuck wurden zusammengetrieben und in Gefangenenlager in Nashoba gebracht Nach einer Serie von Uberfallen im sudostlichen Massachusetts zog sich Philip im Sommer 1675 nach Westen ins Nipmuck Land zuruck und griff englische Siedlungen im Tal des Connecticut Rivers an Im Fruhling 1676 uberfiel Philip vom Nipmuck Land aus weitere Siedlungen im sudlichen Neuengland bis er schliesslich im August 1776 gefangen und getotet wurde Nach King Philips Tod endete der indianische Widerstand Allerdings war der Krieg damit nicht vorbei denn die Englander verfolgten und bekampften die Angehorigen der Nipmuck und anderer Gruppen aus Philips fruherer Gefolgschaft wo sie sie finden konnten Manche Kolonisten machten keine Gefangenen andere verkauften sie als Sklaven Einige Nipmuck flohen deshalb nach Norden zogen den Connecticut River hinauf bis nach Quebec wo sie nach Odanak auch Saint Francis genannt gingen und den Krieg als Alliierte der Franzosen fortsetzten Der christliche Name Saint Francis ist irrefuhrend denn man kann sich kaum erbittertere Feinde der Kolonisten vorstellen als die Saint Francis Indianer in den nun folgenden 50 Jahren Sowohl im King William s War 1689 1697 als auch im Queen Anne s War 1701 1713 verubten sie in ganz Neuengland zahllose Uberfalle Andere Nipmuck und Neuengland Algonkin zogen es vor nach Westen zu gehen und bei den Mahican am Housatonic und Hudson River zu siedeln Einige von ihnen uberquerten auch den Hudson River und suchten bei den Munsee Delaware in New Jersey Zuflucht Diese Fluchtlinge des King Philip s Wars wurden schliesslich Angehorige ihrer Gaststamme und ihre Nachfahren zogen als Teil der Lenni Lenape und Mahican weiter nach Westen zunachst ins Tal des Susquehanna Rivers und spater nach Ohio Epidemien im sudlichen Neuengland Bearbeiten Epidemie JahrPocken 1631 1633 1639Grippe 1647Pocken 1649Diphtherie 1659Pocken 1670Grippe 1675Pocken 1677 1679Pocken und Masern 1687Pocken 1691 1729 1733 1755 1758 1776Nach hohen Verlusten durch eine ununterbrochene Reihe von Epidemien zwischen 1614 und 1676 gab es noch etwa 15 000 Ureinwohner im sudlichen Neuengland zu Beginn des King Philip s Wars In weniger als zwei Jahren verloren 2000 Indianer bei Kampfen ihr Leben allein 1000 von ihnen bei einer einzigen Schlacht in Rhode Island Weitere 1000 wurden gefangen und als Sklaven nach Westindien verkauft Nach dem Krieg wurden den Nipmuck und anderen Neuengland Algonkin von der Kolonialregierung harte Friedensbedingungen auferlegt Sie mussten sich in einer Anzahl von Gebetsstadten einfinden die von puritanischen Missionaren uberwacht wurden oder bekamen kleine Reservate in abgelegenen Gegenden zugewiesen Diese Tatsache jedoch erlaubte die erste zuverlassige Zahlung der Indianer im sudlichen Neuengland die 1680 durchgefuhrt wurde und nur 4000 uberlebende Ureinwohner ergab Auch vorsichtige Schatzungen der indigenen Population von 1614 ergeben etwa 100 000 Ureinwohner so dass man von einem Bevolkerungsverlust von mindestens 96 Prozent ausgehen kann fast ausschliesslich verursacht durch den Kontakt mit Europaern Ohne Zweifel waren in der Hauptsache europaische Krankheiten fur die grossten Bevolkerungsverluste der Neuengland Indianer verantwortlich Wenn man den Stand des medizinischen Wissens dieser Zeit berucksichtigt kann man den Kolonisten keine vorsatzliche Infektion der Ureinwohner vorwerfen Trotzdem gibt es das Gerucht aber keine Beweise dass man es um 1673 moglicherweise versucht habe Allerdings haben im King Philip Krieg viele englische Kolonisten die Grenzen der normalen Kriegsfuhrung verlassen und nachweislich versucht die Ureinwohner Neuenglands auszurotten 18 bis 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach 1680 fand man die Reste der Indianer im sudlichen Neuengland zusammengedrangt in Gebetsstadten und kleinen Reservaten z B Natick place of hills Hassanamesit heute Grafton Wabaquasett mats for covering the house Chabankongkomun heute Webster Ponkapoaq Pakomit heute Canton Stoughton wo sie innerhalb weniger Jahre ihre Stammesidentitat und die traditionellen Sitten und Gebrauche der Neuengland Algonkin verloren Sogar das wenige verbliebene eigene Land wechselte schnell in weissen Besitz Fast 250 Jahre nach der Ankunft der Pilgervater in Plymouth verabschiedete die Regierung von Massachusetts 1869 schliesslich ein Gesetz das den Nipmuck die Burgerrechte garantierte Nur zwei Gruppen der Nipmuck die bis heute ihre Identitat bewahren konnten wurden vom Commonwealth of Massachusetts anerkannt und haben annahernd 1400 Mitglieder von denen 250 in Connecticut leben Die Nipmuc Nation 1 fruher als Hassanamesit Nipmuc jetzt oft als Grafton Nipmuc bezeichnet besitzen das kleine zwei Acres etwa 8100 m umfassende Hassanamesit Hassanamisco Reservat bei Grafton in Massachusetts Die heute uber 500 Stammesmitglieder leben verstreut in Zentral Massachusetts im Nordosten von Connecticut und Teilen von Rhode Island Die Webster Dudley Band of Chaubunagungamaug Nipmuck Indians auch Chaubunagungamaug Band of Nipmucks oder Chabankongkomun Nipmuc vereinzelt Pegan Indians 2 leben im zehn Acres 40 470 m grossen Chaubunagungamaug Reservat nahe dem Lake Chaubunagungamaug im nordostlichen Connecticut sowie in den Stadten Webster Dudley dem Verwaltungssitz sowie Worcester im Worcester County in Massachusetts Obwohl beide Stamme sich um bundesstaatliche Anerkennung bewarben wurde dies 2004 vom Bureau of Indian Affairs verneint da sie laut den Statuten vier der sieben notigen Kriterien fur die bundesstaatliche Anerkennung als Tribe oder Nation nicht erfullen wurden Zudem gibt es noch die in ehemaligen Gebetsstadten und angrenzenden Gebieten lebenden Praying Indians of Natick and Ponkapoaq 3 auch Natick Band of Nipmucs in Natick und Canton bei Stoughton sowie der Historical Nipmuc Tribe 4 ursprunglich lebten sie auf der Halbinsel Deer Island im heutigen Boston Harbor verliessen diese in den spaten 1700er Jahren das Reservat Natick und siedelten in Wabaquasett ca 15 Acres 60 702 m 5 Die Quinsigamond Band of the Nipmucs auch Pakachoag Tribe of the Nipmuc Nation in Worchester Massachusetts ursprunglich in der Umgebung des Lake Quinsigamond beheimatet hatten ihr Hauptdorf auf Pakachoeg Hill im heutigen Auburn nannten ihr Stammesgebiet Quinsigamond Angelplatz fur Hechte Traditionell unterhielten sie enge verwandtschaftliche Verbindungen mit der Nipmuc Nation und der Webster Dudley Band of Chaubunagungamaug Nipmuck Indians Siehe auch BearbeitenListe nordamerikanischer IndianerstammeLiteratur BearbeitenBruce G Trigger Hrsg Handbook of North American Indians Bd 15 Northeast Smithsonian Institution Press Washington D C 1978 ISBN 0 16 004575 4 Weblinks BearbeitenNipmuckEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 16 Juni 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bia gov Acknowledgment Denied Petition 069a Nipmuc Nation Hassanamisco Band MA vom 28 Januar 2008 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 16 Juni 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bia gov Denied Petition 69b Webster Dudley Band of Chaubunagungamaug Nipmuck Indians vom 28 Januar 2008 http www natickprayingindians org index html Praying Indians of Natick and Ponkapoaq Archivierte Kopie Memento des Originals vom 11 Februar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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