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Jana Wynandina Nina Gertrut d Aubigny von Engelbrunner auch d Aubigny von Engelbronner 15 April 1770 in Kassel 29 Januar 1847 in Krumegg bei Graz 1 Anm 1 war eine deutsche Schriftstellerin Sangerin und Musikpadagogin Nina d Aubigny von Engelbrunner Lithographie vermutlich 1806 in London entstanden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend in Kassel 1 2 Buckeburg 1795 1803 1 3 Englandaufenthalt 1803 1807 1 4 Indienaufenthalt 1807 1816 1 5 Europareisen und letzte Lebensjahre 1818 1847 2 Die Schriftstellerin Nina d Aubigny von Engelbrunner 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenLeben BearbeitenKindheit und Jugend in Kassel Bearbeiten Sie wurde als zweite Tochter des Sachsen Gotha schen Geheimen Legationsrats und Hofmeisters Johann Conrad von Engelbronner 1729 1817 und der Sabine Jacobine d Aubigny 1749 1818 in Kassel geboren Sie hatte funf weitere Geschwister von denen zwei ebenfalls schriftstellerisch tatig wurden Ihre Schwester Emilie liegt auf dem Generalkogel nordostlich von Graz bei Judendorf gelegen begraben D Aubigny von Engelbrunner erhielt ihre Erziehung durch ihre Eltern und vor allem durch den Vater Sie lernte mehrere Sprachen darunter Franzosisch Italienisch und Latein und bildete sich auch durch Kontakte zu Gelehrten und Kunstlern der Zeit wie Johann Heinrich Tischbein und Komponist David August von Apell 1754 1832 Auch Reisen im spaten Jugend und fruhen Erwachsenenalter wie 1786 nach Mannheim ein Jahr spater nach Koblenz wo sie Gesangsstunden von Pompeo Sales 1729 1797 erhielt Paris und 1790 nach Holland pragten d Aubigny von Engelbrunner Buckeburg 1795 1803 Bearbeiten nbsp Nina D Aubigny von Engelbrunners Gonnerin Juliane von Schaumburg LippeIhre altere Schwester Susanna Christiana genannt Susette heiratete 1795 den Konsistorialrat Carl Gottlieb Horstig 1763 1835 und zog nach Buckeburg D Aubigny von Engelbrunner folgte der Schwester und begann als Erzieherin der Tochter von Grafin Juliane von Schaumburg Lippe Eleonore Luise 1781 1783 und Wilhelmine Charlotte 1783 1858 zu arbeiten Sie unterrichtete sie im Nahen in Italienisch im Gesang Pianofort und Harfenspiel 2 Spater wurde sie auch die Musiklehrerin der Enkelin Johann Christoph Friedrich Bachs und unterrichtete ihre Nichten und Neffen In Buckeburg trat sie auch als Sangerin in Erscheinung und musizierte sowohl privat als auch offentlich Nach dem Tod ihrer Gonnerin Juliane von Schaumburg Lippe zog d Aubigny von Engelbrunner um 1800 nach Kassel zuruck und widmete sich dem Schreiben ihres ersten Buches Briefe an Natalie uber den Gesang Zu Beginn des Jahres 1803 unternahmen d Aubigny von Engelbrunner die Familie Horstig und Schwester Emilie eine lange Reise nach Frankreich England und Holland wo sie unter anderem Jens Immanuel Baggesen Friedrich Schlegel und Johann Heinrich Pestalozzi kennenlernten In London traf die Reisegesellschaft mit Henry Cavendish Benjamin West und Charles Burney zusammen Im Jahr 1806 veroffentlichte Carl Gottlieb Horstig ein Buch uber die Erlebnisse unter dem Titel Reise nach Frankreich England und Holland Englandaufenthalt 1803 1807 Bearbeiten Nach der Veroffentlichung ihres Werks Briefe an Natalie uber den Gesang zog sie 1803 nach England Neben den positiven Eindrucken der Englandreise zu Beginn des Jahres 1803 fuhrten auch politische Unruhen nach der Besetzung Hannovers durch die Franzosen und finanzielle Probleme zur Entscheidung des Umzugs In England war sie als Hauslehrerin tatig und veroffentlicht erste Eindrucke unter anderem von Reisen im Journal London und Paris Bereits 1804 war d Aubigny von Engelbrunners Schwester Emilie als Erzieherin nach Kalkutta in Indien gereist D Aubigny von Engelbrunner entschied sich vor allem aus finanziellen Grunden in Indien als Erzieherin tatig zu werden Indienaufenthalt 1807 1816 Bearbeiten Von September 1807 bis Marz 1808 reiste d Aubigny von Engelbrunner von Portsmouth nach Kalkutta Hier ubernahm sie zunachst die Schule ihrer Schwester Emilie und wurde 1810 die Reisebegleiterin der Frau des Vize Oberrichters von Kalkutta Sir William Burrough 1753 1829 und deren Freundin Zu viert unternahmen sie von Februar bis November 1810 eine Reise nach Murshidabad wo d Aubigny von Engelbrunner die Bekanntschaft des Nawab von Bengalen machte Im Jahr 1811 kehrte Schwester Emilie und damit d Aubigny von Engelbrunner einziger familiarer Ruckhalt in Indien nach Europa zuruck D Aubigny von Engelbrunners finanzielle Situation verschlechterte sich ab 1812 sodass sie 1813 begann in Kalkutta offentliche Konzerte zu geben Obwohl sich ihre finanzielle Situation in den folgenden Monaten verbesserte da sie wieder als Lehrerin arbeitete verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand Bereits wahrend der Uberfahrt nach Indien war sie am Gallenfieber erkrankt das in der zweiten Jahreshalfte 1814 erneut ausbrach und sich bis 1815 so stark verschlechterte dass sie ihr Testament aufsetzte 3 Sie verliess Kalkutta im November 1816 und kehrte nach einem Zwischenaufenthalt in Kapstadt wo sie auch als Sangerin auftrat im Marz 1818 nach London zuruck Europareisen und letzte Lebensjahre 1818 1847 Bearbeiten Uber Holland kehrte d Aubigny von Engelbrunner 1819 nach Kassel zuruck wo sie den Hausstand ihrer 1817 und 1818 verstorbenen Eltern aufloste Im Oktober 1820 zog sie nach Dresden und verkehrte hier unter anderem im literarischen Zirkel Ludwig Tiecks Auf Emilies Gut in Michelbach ordnete d Aubigny von Engelbrunner von 1821 bis 1823 ihre Aufzeichnungen die wahrend der Reisen durch Indien entstanden waren Zudem uberarbeitete sie ihr Werk Briefe an Natalie uber den Gesang fur die zweite Auflage die 1824 erschien Es folgten 1823 Reisen nach Prag Leipzig und Wien sowie 1824 nach Italien Im Jahr 1827 mietete sich d Aubigny von Engelbrunner in Wien im Palais der Grafen Paar ein und unterhielt hier einen Salon Sie gab im Winter 1827 zahlreiche grosse Feste und Balle zu denen uber 100 Gaste eingeladen waren 4 In Wien kam sie in Kontakt mit Franz Grillparzer Caroline Pichler und Franz Schubert Ihre Briefe an Natalie hatten d Aubigny von Engelbrunner neben ihrem Gesangstalent und ihrem Harfenspiel bekannt gemacht Ludwig van Beethoven besass ein Exemplar ihres Hauptwerkes in seiner Handbibliothek 5 und empfahl es weiter auch wenn ein personlicher Kontakt zwischen ihm und d Aubigny von Engelbrunner nicht nachgewiesen ist 6 Nach dem Tod ihrer Neffen Eduard und Georg Horstig zog d Aubigny von Engelbrunner im Jahr 1828 auf das Erkoschlossl auch Bethanien in Krumegg bei Graz und damit in die Nahe ihrer Schwester Emilie Hier betrieb sie Landwirtschaft und Viehzucht und zog sich weitgehend aus dem gesellschaftlichen Leben zuruck Sie verstarb 1847 im Alter von 73 an einer Lungenlahmung 1 und wurde auf dem Dorffriedhof von Nestelbach bei Graz beerdigt Ihr Grab ist nicht erhalten Die Schriftstellerin Nina d Aubigny von Engelbrunner BearbeitenD Aubigny von Engelbrunner begann ihre schriftstellerische Arbeit mit einer Ubersetzung des Tagebuchs einer Reise durch die portugiesische Provinz Alentejo aus dem Hollandischen die 1799 erschien Schon im Vorjahr hatte sie unter dem Pseudonym David August von Apell dem Namen ihres Freundes Apell ihr Werk Essai sur Cassel veroffentlicht Weitere Werke erschienen unter der Vorgabe einer mannlichen Autorschaft wenn auch nicht mehr unter Pseudonym In Zeitungsartikeln widmete sie sich vor allem wahrend ihrer Zeit in England kulturellen geografischen aber auch politischen Themen Auch hier blieb sie als Autorin anonym Ich bin immer verlegen in die Lage zu kommen man konne glauben ich sei hinter der Wissenschaft her um als Gelehrte zu gelten Ich hasse nichts mehr als Autorinnen deren Eitelkeit sich mit den Trummern ihres Wissens vermischt Dies ist es warum ich selbst wenn ich hundert Bucher geschrieben hatte ich dies nur unter dem strengsten Inkognito hielte 7 Als ihr Hauptwerk gilt das Werk Briefe an Natalie uber den Gesang aus dem Jahr 1803 Die Autorin fuhrt darin mit einer fiktiven Natalie in 31 Briefen ein fiktives Gesprach uber Gesangspadagogik Das Werk das unter anderem die Gesangsausbildung im privaten Bereich favorisiert 8 und damit bereits auf die beginnende Romantik mit ihrem geselligen Musikabenden im Freundeskreis vorgreift wurde positiv aufgenommen sodass im Jahr 1824 eine verbesserte und erweiterte zweite Auflage erschien Werke Auswahl Bearbeiten1798 Essai sur Cassel et ses environs 1799 Tagebuch einer Reise durch die portugiesische Provinz Alentejo Ubersetzung zusammen mit Susette Horstig 1800 Uber das Leben und Charakter des Pompeo Sales in Allgemeine musikalische Zeitung 2 Jg Nr 21 1800 Uber den Zustand des musikalischen Geistes in Cassel in Allgemeine musikalische Zeitung 3 Jg Nr 41 1801 Ueber die kleine und grosse Pianoforte Schule des Hrn Milchmayer in Dresden in Journal des Luxus und der Moden Mai 1803 Briefe an Natalie uber den Gesang als Beforderung der hauslichen Gluckseligkeit und des geselligen Vergnugens 2 verbesserte Auflage 1824 1803 Theater in London in Zeitung fur die elegante Welt 3 Jg Nr 126 1805 Windsors Einweihung in London und Paris 15 Bd 3 Stuck Literatur BearbeitenCarl Wilhelm Otto August von Schindel Die deutschen Schriftstellerinnen des 19 Jahrhunderts 1 Theil Brockhaus Leipzig 1823 S 118 120 Elisabeth Friedrichs Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18 und 19 Jahrhunderts Ein Lexikon Metzler Stuttgart 1981 S 10 Manfred Elsberger Nina D Aubigny von Engelbrunner Eine adelige Musikpadagogin am Ubergang vom 18 zum 19 Jahrhundert Untersuchungen zu ihrem Hauptwerk Briefe an Natalie zu ihrem Gesang BUCH amp media Munchen 2000 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Nina d Aubigny von Engelbrunner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ingeborg Harer Artikel Nina d Aubigny von Engelbrunner In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 18 September 2018 Einzelnachweise Bearbeiten a b Sterbeeintrag fur Anna Vinandina d Aubigny In Sterbebuch 6 1841 1877 4363 Nestelbach bei Graz Steiermark Rk Diozese Graz Seckau S 75 Digitalisat Elsberger S 30 Elsberger S 59 Elsberger S 66 Anton Schindler Biographie von Ludwig van Beethoven 3 Aufl Munster 1860 Band 2 S 181 Elsberger S 65 Brief von 16 September 1799 Zit nach Elsberger S 97 Elsberger S 270 Anmerkungen Bearbeiten Nina d Aubigny von Engelbrunner verstarb am 29 Januar 1847 vgl Eintrag aus dem Sterberegister der Gemeinde Nestelbach vom Jahr 1847 und daraus ist der 29 als Todestag und der 31 als Begrabnistag ersichtlich Die Ortsbezeichnung war damals Brunn 70 bei Nestelbach dann heisst es Fraulein Jana Vinandina d Aubigny von Engelbrunner Der zustandige Pfarrer war der protestantische Canonicus Michael Biberauer aus Graz Dieses Sterbebuch findet sich bei den Matriken des R k Diozesanarchivs Graz Seckau Normdaten Person GND 100017932 lobid OGND AKS LCCN no2002061637 VIAF 17383834 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aubigny von Engelbrunner Nina d ALTERNATIVNAMEN Aubigny von Engelbrunner Jana Wynandina Gertrut d Aubigny von Engelbronner Nina d KURZBESCHREIBUNG deutsche Sangerin Musikpadagogin und SchriftstellerinGEBURTSDATUM 15 April 1770GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 29 Januar 1847STERBEORT Krumegg Gemeinde Sankt Marein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nina d Aubigny von Engelbrunner amp oldid 228028652