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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur gleichnamigen Pianistin siehe Nina Leonidowna Kogan Nina Iossifowna Ossipowna Kogan russisch Nina Josifovna Osipovna Kogan wiss Transliteration Nina Josifovna Osipovna Kogan geboren 25 Marzjul 6 April 1889greg in Sankt Petersburg gestorben 1942 in Leningrad war eine russische Kunstlerin Kunsterzieherin und Buhnenbildnerin Kogan schloss sich fruh dem Suprematismus an und wurde ein wichtiges Mitglied der Kunstlergruppe UNOWIS Ihr Suprematistisches Ballett von 1920 ist eine der ersten kinetischen Theaterauffuhrungen uberhaupt und wird als Vorwegnahme der Performance als Kunstform gesehen Nina Kogan 1919 Vorhang zum suprematistischen Ballett UNOWIS Almanach 1920 Suprematistische Komposition 1921 23 Strassenbahn UNOWIS Almanach 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Elternhaus und Ausbildung 1 2 Bekanntschaft mit Malewitsch und Mitglied bei UNOWIS 1 3 Ruckkehr zum Realismus 2 Werk 3 Werke Auswahl 4 Ausstellungen 5 Sammlungen 6 Schriften 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenElternhaus und Ausbildung Bearbeiten Der Vater Iosif Osip Kogan war Militararzt er war ursprunglich Jude konvertierte aber zum russisch orthodoxen Christentum um Karriere machen zu konnen Nina Kogan wuchs in einem gutburgerlichen Elternhaus auf 1 1905 schloss Nina Kogan die Schule des St Katharinen Ordens ab eine Schule fur Tochter der Oberschicht in St Petersburg ab Sie hatte Bestnoten in Zeichnen und genoss eine hohe Bildung In den Jahren 1905 bis 1908 studierte an der Zeichenschule der Gesellschaft zur Forderung der Kunste bei Alfred Eberling Arkadi Rylow und Alexei Schusjew Anschliessend von 1908 bis 1911 nahm sie private Stunden im Atelier von Jan Ciaglinski und von 1911 bis 1913 besuchte sie an der Schule fur Malerei Skulptur and Architektur in Moskau Im Marz 1913 brach sie die Ausbildung ohne Diplom ab 1913 kehrte sie nach Sankt Petersburg ab 1914 Petrograd zuruck und unterrichtete Zeichnen privat und an Schulen zudem arbeitete sie mit Nadeschda Ljubawina im Stadtmuseum in der Abteilung fur Schilder welche in dieser Zeit von Wera Jermolajewa geleitet wurde Jermolajewa wurde ebenso wie Kogan spater Mitglied der Kunstlergruppe UNOWIS Bekanntschaft mit Malewitsch und Mitglied bei UNOWIS Bearbeiten 1918 lernte sie Kasimir Malewitsch und Marc Chagall kennen der sie mit der Leitung des Grundkursateliers an der 1918 von ihm organisierten Witebsker Kunstschule des Volkes Prawdastr 5 betraute nachdem die bisherigen Kunstakademien im Zuge der Oktoberrevolution geschlossen wurden Zunachst arbeitete sie unter der Direktion von Marc Chagall und ab Herbst 1919 unter Kasimir Malewitsch Schuldirektorin war ab 1920 Wera Jermolajewa Durch Malewitsch und El Lissitzky wurde sie eine Anhangerin des Suprematismus Eine enge Verbindung hatte sie auch zu Nikolai Suetin Iwan Tscherwinko 2 Ilja Tschaschnik u a aus der Kunstlergruppe UNOWIS Verfechter der Neuen Kunst in der sie eine leitende Funktion hatte 1920 veroffentlichte sie das Flugblatt Uber die Graphik und andere programmatische Beitrage in der Zeitschrift UNOWIS Nr 1 und Nr 2 und in Put Unowisa 3 Sie nahm teil an den Ausstellungen der Gruppe UNOWIS in Witebsk 1920 1921 und Moskau 1921 1922 Kogan choreografierte und gestaltete Buhne und Kostume 1920 das erste und einzige Suprematistische Ballett eine Ausweitung des Suprematismus auf die darstellende Kunst im Lettischen Club in Witebsk So wurde sie Teil der Erneuerungsbewegung des russischen Theaters nach der Oktoberrevolution 1922 zog sie nach Moskau und heiratete den Kunstler Anatoly Borisov Scheidung in den fruhen 1930er Jahren Dort arbeitete sie u a am Museum fur Malerische Kultur Kogan nahm mit Werken an der von Naum Gabo und El Lissitzky 1922 organisierten Ersten Russischen Kunstausstellung 1922 in der Galerie van Diemen in Berlin teil 1926 ubersiedelte sie zusammen mit der Malewitsch Gruppe von denen nur wenige in Witebsk blieben nach Leningrad nachdem die Spannungen zwischen der Chagall Gruppe und auch mit der Partei und der ortlichen Kunstkritik uber die gesellschaftlich geforderten Kunstrichtungen grosser geworden waren Ruckkehr zum Realismus Bearbeiten Ende der 1920er Jahre gab Kogan den Suprematismus auf und kehrte zur realistischen Kunst zuruck Sie kuratierte Ausstellungen am Kulturhaus Wyborg und am Museum der Revolution 1926 27 und trug Werke bei zur Dauerausstellung moderner Kunst am Russischen Museum Unter Wladimir Lebedew arbeitete sie ab 1928 in der Abteilung fur Kinderliteratur am Staatlichen Verlagshaus Sie illustrierte Bucher und schuf Anfang der 1930er Jahre Portrats von Anna Achmatowa 1934 wurde sie ebenso wie Wera Jermolajewa im Zuge der Stalinschen Sauberungen verhaftet und blieb drei Monate in Haft 4 In der zweiten Halfte der 1930er Jahre unterrichtete sie Zeichnen an einem Kinder Kunstatelier und arbeitete mit am Siskin Magazin Nina Kogan lebte in der Wohnung die ihren Eltern gehort hatte die nun aber ein Gemeindehaus mit zwanzig Mietern geworden war 1938 beteiligte sie sich an der Ausstellung von Werken russischer Kunstlerinnen in Leningrad 1940 bis 1941 an der 6 und 7 Ausstellung von Werken Leningrader Kunstler Sie erkrankte an psychischen und nervosen Leiden und vereinsamte wahrend des Krieges Nina Kogan starb im Winter 1942 an Hunger wahrend der Belagerung von Leningrad durch die deutsche Wehrmacht und wurde an einem unbekannten Ort begraben Weder der Monat noch der Tag ihres Todes sind bekannt Ihr Besitz wurde nach ihrem Tode konfisziert und damit wurden vermutlich nahezu alle ihre Kunstwerke zerstort 1 Werk BearbeitenDas Flugblatt Uber die Graphik und vor allem ihre Werke zeichnen Nina Kogan als eine der exponiertesten Kunstlerinnen des nachrevolutionaren Russland aus Ihr suprematisches Ballett von 1920 hatte keine Handlung sondern war ein abstrakter Tanz in dem die farbigen Formen des Buhnenbildes in standiger Bewegung waren und sich bald zu einem Kreuz einem Kreis oder zu einem Quadrat veranderten Auch in ihrem Olgemalde Komposition von 1920 sind die streng geometrischen Formen in einem subtilen Wandel begriffen wobei die kuhle Farbigkeit und die klare fast metallisch wirkende Oberflache das leise Funktionieren einer Maschine suggerieren In der Arbeit Suprematistische Komposition entstanden in der Zeit von 1920 bis 1922 ist die Vorstellung von einer Bewegung der geometrischen Formen und damit standig wechselnder Konfigurationen durchaus lebendig ganz im Sinne ihres Balletts Behutsam vollzog sie die Umwandlung des Suprematismus in die strengere zweckbestimmte um Objektivitat ringende Gedankenwelt des Konstruktivismus Dieser Prozess floss auch in ihre padagogischen Uberlegungen ein die sie den zu ihrem Studio eingeschriebenen Kunststudenten vermittelte In der ersten Stufe der Malereifakultat erfahrt der Schuler dass die gesamte Natur wie jede Wahrnehmung konstruierte Farbe sei Die zweite Stufe ist die Fakultat fur Material der Umgang mit den verschiedenen Materialien als Mittel der Transzendierung Auf der dritten Stufe der Faktischen Fakultat gilt vornehmlich die Technik als Konstruktionsmittel Aufgabe der neuen Schule sei es den Schulern den Weg zum Schopferischen und Erfinderischen zu weisen ihn zu Aktivitaten anzuleiten die schliesslich eine neue utilitar technische Welt aus Elementen die der Suprematismus vorgezeichnet hat hervorbringen 5 Ende der 1970er Jahre kamen eine Reihe ihrer suprematistischen Arbeiten wieder zum Vorschein deren Authentizitat zweifelhaft ist Nina Kogans Name wird durch ihre unklare Biographie und ihren fruhen Tod fur Falschungen missbraucht 1 6 Werke Auswahl Bearbeiten1920 Komposition Ol auf Leinwand 88 66 cm Galerie Gmurzynska Koln 1980 Sammlung Ludwig KolnAusstellungen Bearbeiten1985 Galerie Schlegl Zurich Einzelausstellung 1986 Russische Avantgarde 1910 1930 Sammlung Ludwig Koln Kunsthalle KolnSammlungen BearbeitenRussisches Museum Sankt Petersburg Sammlung des Museum Ludwig Koln Sammlung Hoffmann Berlin 7 Schriften BearbeitenNina Kogan O suprematitscheskom balete In Almanach Unowis Nr 1 1920 Literatur BearbeitenNina Ossipowna Kogan 1887 Witebsk 1942 suprematistische Werke 1920 1923 Ausstellung vom 14 Mai 29 Juni und vom 15 August 14 September Galerie und Edition Schlegl Zurich 1985 Herbert Gerten Red amp Evelyn Weiss Bearb Russische Avantgarde 1910 1930 Sammlung Ludwig Koln Prestel Munchen 1986 ISBN 3 7913 0766 5 S 62f Christiane Post Kogan Nina Iosifovna In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 81 de Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11 023186 1 S 163 f Beat Wismer Hrsg Karo Dame konstruktive konkrete und radikale Kunst von Frauen von 1914 bis heute Baden Muller 1995 ISBN 3 906700 95 X S 98f S 416 Larissa A Shadowa Suche und Experiment aus der Geschichte der russischen und sowjetischen Kunst zwischen 1910 und 1930 Dresden Verlag der Kunst 1978 Abb 173 174Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nina Kogan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nina Kogan bei RussArtNet 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