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Nikolai Sergejewitsch Akulow russisch Nikola j Serge evich Aku lov englische Transkription Nikolay Akulov 12 Dezember 1900 in Orjol 21 September 1976 war ein russischer Physiker der sich mit Magnetismus beschaftigte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen und Mitgliedschaften 4 Schriften 5 Weblinks 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben BearbeitenAkulow meldete sich 1920 freiwillig zur Roten Armee Er studierte Chemie am Polytechnikum des Kuban Gebiets am Plechanow Institut in Moskau und machte 1926 seinen Abschluss in Physik an der Lomonossow Universitat MSU 1929 wurde er promoviert Kandidatentitel und 1936 habilitierte er sich russischer Doktortitel Er war ein Schuler des deutschen Experten fur Magnetismus Richard Gans in Konigsberg 1931 wurde er zum Professor berufen und Leiter der neu gegrundeten Abteilung fur Magnetismus 1 an der Lomonossow Universitat was er bis 1954 blieb Nach dem Tod von Stalin verlor Akulow seine Position an der Universitat Das stand im Zusammenhang eines allgemeinen Machtkampfs zwischen Physikern der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften Akademiephysikern und Physikern der Lomonossow Universitat 2 in der letztere zwar Ende der 1940er Jahre zeitweise die Oberhand hatten aber ab etwa 1953 systematisch zuruckgedrangt wurden Akulow gehorte dabei zu den militantesten Universitatsphysikern In einem Schreiben an das Zentralkomitee der KPdSU klagte er die ganze Mandelstam Gruppe der Spionage und Sabotage an 3 Auch im Fall des bekannten Chemikers und Akademiemitglieds Nikolai Nikolajewitsch Semjonow versuchte Akulow 1941 dessen Reputation zu vernichten indem er ihn des Plagiats in der Theorie chemischer Kettenreaktionen beschuldigte Zunachst behauptete er ein Plagiat zweier danischer Wissenschaftler als sich das als haltlos erwies bzw man ihn darauf hinwies dass es nicht gut aussah die Prioritat sowjetischer Wissenschaftler in Frage zu stellen grub er einen russischen Chemiker des 19 Jahrhunderts aus Ausserdem beschuldigte er Semjonow vor auslandischen kosmopolitischen Wissenschaftlern zu kriechen weil er sein Buch uber chemische Kettenreaktion von 1934 den beruhmten physikalischen Chemikern Jacobus Henricus van t Hoff und Svante Arrhenius gewidmet hatte Gleichzeitig war Akulow selbst auf diesem Gebiet wissenschaftlich aktiv und wollte sich als fuhrender Fachmann dafur in der Sowjetunion etablieren Semjonow schaltete eine hochrangige Kommission der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften ein die bis 1945 tagte und ihn des Plagiats freisprach Ausserdem ging Semjonow selbst in die Offensive und beschuldigte Akulow der sowjetischen Wissenschaft zu schaden Als Ergebnis verlor Akulow 1954 seinen Lehrstuhl an der Lomonossow Universitat und ging nach Minsk 4 Das Erstarken der Akademiemitglieder war neben ihrem traditionell hohen Ansehen in der Sowjetunion nicht zuletzt darauf zuruckzufuhren dass viele von ihnen auch Semjonow massgeblich an der sowjetischen Atombombe mitwirkten 1955 bis 1957 war Akulow am Moskauer Institut fur Chemische Technik tatig Ab 1959 leitete er das Magnetlabor und das Labor fur Physikalische Probleme des Physikalisch Technischen Instituts der Weissrussischen Akademie der Wissenschaften 1963 grundete er dort die unabhangige Abteilung fur zerstorungsfreie Werkstoffprufung das spatere Institut fur Angewandte Physik der Akademie Dessen Magnetlabor leitete er von 1967 bis zu seinem Tod Werk BearbeitenAkulow entwickelte eine Theorie der Magnetischen Anisotropie der Magnetostriktion und des Zusammenhangs von mechanischen und magnetischen Eigenschaften von magnetischen Festkorpern Er befasste sich auch mit Plastizitatstheorie und Theorie von Dislokationen in Festkorpern woruber er eine Monographie schrieb und mit Methoden der Werkstoffprufung und der Untersuchung ferromagnetischer Verbindungen Er veroffentlichte eine Monographie uber chemische Dynamik und eine uber chemische Kettenreaktionen die er im Rahmen von Verbrennungsprozessen untersuchte Zuletzt wandte er sich auch der Elementarteilchenphysik zu Akulow Bitter Muster sind nach ihm Zusammenarbeit mit M V Degtyar 1932 und Francis Bitter 1931 benannt verteilt man ein feines ferromagnetisches Pulver auf einem Magneten ordnen sich die Teilchen nach diesen Mustern an was zur Abbildung Magnetischer Domanen dient Auszeichnungen und Mitgliedschaften BearbeitenAkulow erhielt 1932 ein Stipendium der Rockefeller Stiftung mit dem er in Deutschland war 1940 wurde er volles Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Weissrussischen SSR Er erhielt den Stalinpreis 1941 und den Lomonossow Preis 1953 1976 wurde er postum mit dem weissrussischen Staatspreis ausgezeichnet Schriften BearbeitenDislocations and Plasticity Rajkamal Prakashan Delhi 1964 russisches Original Minsk 1961 Ferromagnetismus Russisch Moskau Leningrad 1939 Grundlagen der chemischen Dynamik Moskau 1940 Russisch Theorie der Kettenreaktionen Moskau Leningrad 1951 Russisch Weblinks BearbeitenRussische Biographie Biographie bei der weissrussischen Akademie der WissenschaftenAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Ein Labor fur Magnetismus gab es schon seit 1918 gegrundet von Wladimir Arkadjew vgl History Magnetism Department MSU abgerufen am 18 Oktober 2018 englisch Auf diese vereinfachte Formel von Gennady Gorelik Meine antisowjetische Tatigkeit Russische Physiker unter Stalin Vieweg 1995 gebracht Akulows Abberufung in diesem Zusammenhang S 243 Bedeutende Akademiemitglieder wie Igor Tamm und Lew Landau konnten danach wieder Vorlesungen an der Lomonossow halten Gennady Gorelik Andrej Sacharow Ein Leben fur Wissenschaft und Freiheit Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 0348 0474 5 S 128 129 Istvan Hargittai Buried Glory Portraits of Soviet Scientists Oxford UP 2013 S 195Normdaten Person GND 1181131316 lobid OGND AKS VIAF 311414035 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Akulow Nikolai SergejewitschALTERNATIVNAMEN Aku lov Nikola j Serge evich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer PhysikerGEBURTSDATUM 12 Dezember 1900GEBURTSORT OrjolSTERBEDATUM 21 September 1976 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolai Sergejewitsch Akulow amp oldid 226843365