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Der Nikischplatz liegt in der Inneren Westvorstadt von Leipzig Er wurde 1922 nach dem Dirigenten Arthur Nikisch 1855 1922 benannt der von 1906 bis zu seinem Tode in der Thomasiusstrasse 28 wohnte einem Eckhaus des Platzes welches den Beinamen Marchenhaus hatte Die Platzanlage steht unter Denkmalschutz 1 NikischplatzPlatz in LeipzigDer Nikischplatz nach Nordwesten 2020 BasisdatenOrt LeipzigOrtsteil Zentrum WestAngelegt um 1900Neugestaltet nach 1990Einmundende Strassen Thomasiusstrasse BosestrasseNutzungNutzergruppen Autoverkehr Radfahrer FussgangerTechnische DatenPlatzflache ca 0 2 ha Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Fechterfigur und Tor des Kunstlerhauses 2014 Der Nikischplatz ist ein umbautes Rechteck von etwa 60 m Lange und 35 m Breite an der Ecke von Bose und Thomasiusstrasse die hier beide jeweils enden Die Langsausdehnung des Platzes verlauft von Nordwest nach Sudost Eine Fahrstrasse mit Parkmoglichkeiten fuhrt um ein langliches abgerundetes mit niedrigem Metallzaun eingefasstes Grunflachenfeld an dessen Enden zwei barocke Fechterfiguren sich entfernt gegenuberstehen Den Platz zieren weiter vier Schinkelleuchten Umstanden wird der Nikischplatz im Suden von drei sanierten unter Denkmalschutz stehenden Altbauten und im Norden von Plattenbauten aus den 1980er Jahren An der Sudecke bleibt zwischen den Altbauten eine Lucke von achteinhalb Metern die von einem Tor mit drei Durchgangen ausgefullt wird Es ist das Tor des Kunstlerhauses das ehemals hier stand Durch das Tor fuhrt ein Fussweg zur Zentralstrasse Vor dem Neubaublock an der Nordecke steht seit 1997 ein Gedenkstein fur Arthur Nikisch 2 Geschichte BearbeitenWegen des sumpfigen und uberschwemmungsgefahrdeten Bereichs an der Weisses Elster im Westen des alten Leipzig entwickelten sich die Vorstadte vornehmlich nach Osten und Suden Im Westen und Norden entstanden reprasentative Gartenanlagen so auch ab 1692 der Kleinbosische Garten des Ratsherren Georg Bose 1650 1700 Dieser blieb bis etwa 1760 in Familienbesitz nbsp Das Kunstlerhaus 1902 Nach mehreren Besitzerwechseln und Verwustungen durch die Volkerschlacht kam der Garten 1829 in den Besitz des Klavierhandlers Christian Friedrich Lehmann und hiess nun Lehmanns Garten 1835 wurde uber die Lange des Gartens ein vierstockiges Mietshaus das sogenannte Lange Haus errichtet und das Gelande davor in Mietgarten zerteilt nbsp Das Marchenhaus um 1910 1880 erwarb die Leipziger Immobiliengesellschaft einen Grossteil von Lehmanns Garten und begann mit dessen Bebauung der auch das Lange Haus weichen musste Im hinteren Teil legte sie einen Schmuckplatz an auf dem zwei Fechterfiguren aus dem Kleinbosischen Garten aufgestellt wurden und der nach und nach mit hochwertigen Mietshausern umbaut wurde An der Sudecke kaufte der Leipziger Kunstverein ein Grundstuck das nur eine Front von 8 5 m Breite zum Platz besass und sich deshalb nicht fur ein Wohnhaus eignete Hier erbaute der Verein in den Jahren 1899 1900 sein Vereinshaus in reinem Jugendstil das Kunstlerhaus Von da an wurde der Platz auch Platz am Kunstlerhaus genannt 3 wahrend die am Platz stehenden Hauser offiziell zu den angrenzenden Strassen gerechnet und in deren Folge auch nummeriert wurden 4 Erst mit der Benennung zum Nikischplatz 1922 erhielten sie zum Platz gehorige Nummern Seine bauliche Vollendung fand der Platz 1905 1906 mit der Errichtung eines Wohnhauses an der Nordwestecke Thomasiusstrasse 28 mit zahlreichen bildlichen Darstellungen auf Keramikplatten das bald Marchenhaus genannt wurde obwohl keine Marchen dargestellt waren 5 Beim Luftangriff auf Leipzig vom 4 Dezember 1943 wurden das Kunstlerhaus das Marchenhaus und das Eckhaus Thomasius Bosestrasse zerstort Nach Beseitigung der Trummer blieben die Grundstucke bis uber die Mitte der 1980er Jahre unbebaut Ende der 1980er Jahre erfolgte die Luckenschliessung durch Plattenbauten der WBS 70 Serie die durch die Verwendung von Steildachern dem Charakter der umgebenden Altbauten etwas angepasst wurden 1992 wurden die beiden Fechterfiguren durch Kopien des Leipziger Bildhauers Markus Glaser 1960 ersetzt Die Altbauten sind inzwischen umfassend saniert Vom Kunstlerhaus blieb jedoch nur das Tor Literatur BearbeitenAnsgar Scholz Annekatrin Merren Vom Lustgarten zum Hort der Kunste In Vergessene Avantgarde Kunstlerhaus und Nikischplatz Leipziger Blatter Sonderheft Passage Verlag Leipzig 2016 ISBN 978 3 95415 055 7 S 10 33Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikischplatz Sammlung von Bildern Nikischplatz In Leipzig Lexikon Abgerufen am 15 Mai 2020 Nikischplatz In Burgerverein Kolonnadenviertel Abgerufen am 15 Mai 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Liste der Kulturdenkmale in Leipzig Zentrum West ID Nummer 09291501 Markus Cottin Gina Klank Karl Heinz Kretzschmar Dieter Kurschner Ilona Petzold Leipziger Denkmale Sax Verlag Beucha 1998 ISBN 3 930076 71 3 Band 1 S 53 Gina Klank Gernoth Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Hrsg Stadtarchiv Leipzig 1 Auflage Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 157 Leipziger Adressbucher Nicht mehr online verfugbar In Historische Adressbucher Sachsens Ehemals im Original abgerufen am 6 Juni 2020 1 2 Vorlage Toter Link adressbuecher sachsendigital de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Das Marchenhaus In Ansgar Scholz Annekatrin Merren Vom Lustgarten zum Hort der Kunste S 24 2751 339882 12 367912 Koordinaten 51 20 23 6 N 12 22 4 5 O Normdaten Geografikum GND 1124626077 lobid OGND AKS VIAF 3326148632937130630009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikischplatz amp oldid 229063507