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Der Kleinbosische Garten spater Lehmanns Garten war einer der beruhmten Barockgarten im historischen Leipzig Der Kleinbosische Garten um 1700 ganz rechts die Barfussmuhle dahinter der Wiesengarten Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Gestalt 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Gestalt BearbeitenDer Kleinbosische Garten auch Kleinbosescher Garten befand sich westlich der befestigten Stadt im Auegebiet von Pleisse und Weisser Elster das durch Graben entwassert wurde Er begann am Westufer des Pleissemuhlgrabens und erstreckte sich nach Westen Ebenfalls auf dem Westufer des Muhlgrabens lag die Barfussmuhle und wurde vom Garten und dem Muhlgraben umschlossen Die restlichen drei Seiten des Gartens wurden vom Diebesgraben umflossen Im Norden grenzte der Kleinbosische Garten uber den Diebesgraben an den Richterschen und im Sudwesten an Apels Garten Der kurzeste Zugang von der Stadt zum Garten fuhrte durch das Barfusspfortchen Im heutigen Strassennetz wird der Bereich etwa vom Dittrichring der Kathe Kollwitz Strasse der Thomasiusstrasse mit dem Nikischplatz und der Zentralstrasse umschlossen nbsp Der Kleinbosische Garten die Nummern 22 auf einem Plan von 1749 nbsp Der Kleinbosische Garten rechts in der Mitte der Stadtgraben nbsp Gesellschaftsbetrieb im Kleinbosischen Garten Der Kleinbosische Garten gliederte sich in den Lustgarten und den nach Norden anschliessenden Wiesengarten die beide durch einen Graben getrennt waren In den Lustgarten gelangte man uber eine Brucke uber den Pleissemuhlgraben Am Eingang standen ein zweigeschossiges Gartenhaus die Orangerie und ein Gartnerhauschen Nach einem Schmuckplatz fuhrte kunstlerisch gestaltetes Tor auf der zentralen Allee in den Hauptteil des Gartens der nach franzosischem Vorbild streng gegliedert angelegt war Er enthielt im hinteren Teil ein grosses ovales Wasserbassin mit einer Insel Der mit Obstbaumen bestandene Wiesengarten hatte dem Diebesgraben folgend eine unregelmassige Gestalt Dennoch war auch ihm ein rechtwinkliges Wegekreuz eingeschrieben Geschichte BearbeitenDer Kleinbosische Garten wurde von dem Leipziger Ratsherren Georg Bose ab 1692 angelegt In diesem Jahr kaufte er das Gelande von den Erben von Christian Lorentz von Adlershelm Dieser hatte bereits 1639 ein Stuck Land hinter der Barfussmuhle vom Johannishospital erworben und durch den Kauf benachbarter Grundstucke sukzessive vergrossert An der Anlage des Gartens in der oben beschriebenen Form hat der Architekt Leonhard Christoph Sturm mitgewirkt 1 2 Georg Boses Bruder Caspar hatte bereits zuvor den im Boseschen Familienbesitz befindlichen Garten in der Leipziger Ostvorstadt als Barockgarten gestalten lassen Zur Unterscheidung der Garten wurden sie ihrer Grosse entsprechend der Grossbosische und der Kleinbosische Garten genannt nbsp Rosina Elisabetha Bose geb von Russel 1657 1722 links im Hintergrund der Garten nbsp Der Eingang zu Lehmanns Garten rechts das Herrenhaus nbsp Gewerbebetrieb in Lehmanns Garten nbsp Das Lange Haus nbsp Der Bebauungsplan von 1881 Der Kleinbosische Garten blieb nach dem Tode Georg Boses im Jahr 1700 noch 60 Jahre im Besitz der Familie Bose Nach verschiedenen Besitzerwechseln und starken Verwustungen wahrend der Volkerschlacht kam der Garten schliesslich 1829 durch Versteigerung in den Besitz des Klavierhandlers Christian Friedrich Lehmann und hiess fortan Lehmanns Garten Als letzter Besitzer erbte ihn 1854 Hermann Gustav Lehmann Zwar bauten die Lehmanns an der Stelle des ehemaligen Gartenhauses ein prachtiges Herrenhaus aber der Garten hatte im Laufe der Jahre seine Schonheit schon lange eingebusst 1835 wurde uber die volle Lange des Gartens an der Sudseite ein vierstockiges Mietwohnhaus errichtet das Lange Haus und der Garten davor in Mietgarten zerteilt Der nordliche Teil des Gartens wurde gewerblich genutzt und wegen seiner Unubersichtlichkeit und des provisorischen Charakters Barackenstadt oder Leipziger San Francisco genannt 3 1880 erwarb die Leipziger Immobiliengesellschaft einen Grossteil von Lehmanns Garten und stellte einen Bebauungsplan auf der 1881 von den Stadtverordneten genehmigt wurde Nun begann die Bebauung des Wiesengartens dem zum Ende des 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts auch der vordere Teil der ehemalige Lustgarten folgte Der ehemaligen Hauptallee entspricht der Verlauf der Bosestrasse An der Stelle des Lehmannschen Herrenhauses wurde 1908 das Gebaude der Leipziger Lebensversicherungsanstalt errichtet das heute von der Musikhochschule Leipzig genutzt wird An den Kleinbosischen Garten erinnern heute noch die vom Leipziger Bildhauer Markus Glaser geschaffenen originalgetreuen Nachbildungen zweier Fechterfiguren auf dem Nikischplatz der auf ehemaligem Gartengelande liegt Literatur BearbeitenNadja Horsch Simone Tubbecke Hrsg Burger Garten Promenaden Leipziger Gartenkultur im 18 und 19 Jahrhundert Passage Verlag Leipzig 2018 ISBN 978 3 95415 072 4 S 46 51 Johann Gottlob Schulz Beschreibung der Stadt Leipzig Verl A F Bohm Leipzig 1784 S 448 450 Digitalisat Gustav Wustmann Lehmanns Garten Auszug aus Leipzig und die Leipziger Immobiliengesellschaft Leipzig 1899 Digitalisat Innere Westvorstadt Eine historische und stadtebauliche Studie Hrsg von PROLEIPZIG 1998 Horst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z PRO LEIPZIG Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 60 61 Alberto Schwarz Das Alte Leipzig Stadtbild und Architektur Beucha 2018 S 95 96 ISBN 978 3 86729 226 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleinbosischer Garten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leipzig LexikonEinzelnachweise Bearbeiten Stadtlexikon Leipzig von A bis Z S 61 Gemass Wolfgang Hocquel Leipzig Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart Leipzig 1994 S 285 habe Georg Bose durchaus die Fahigkeiten gehabt den Garten selbst zu gestalten Innere Westvorstadt S 1151 34054 12 36881 Koordinaten 51 20 26 N 12 22 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinbosischer Garten amp oldid 238613977