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Niccolo Vito Piccinni auch Piccini auch Nicola Marcello Antonio Giacomo Picci n ni 1 16 Januar 1728 in Bari 7 Mai 1800 in Passy bei Paris war ein italienischer Komponist der Klassik Sein Hauptgebiet war die Oper Niccolo Piccinni Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Neapel 1 2 Rom 1 3 Pariser Oper und der Piccinnistenstreit 2 Werke 2 1 Opern Auswahl 2 2 Oratorien 2 3 Instrumental 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNeapel Bearbeiten Seine musikalische Erziehung erhielt Niccolo Piccinni in Neapel 2 1742 1744 durch den Opernkomponisten Leonardo Leo 2 und danach bei Francesco Durante bis 1754 am Conservatorio di Sant Onofrio Sein Vater war Musiker seine Mutter war die Schwester des Opernkomponisten Gaetano Latilla 3 In Neapel debutierte er 1754 am Theatro dei Fiorentini mit seiner ersten Opera buffa Le donne dispettose Es folgten 1756 und 1757 die Opere serie Zenobia und Nitteti 4 Am 30 Juli 1756 heiratete er seine 14 jahrige Gesangsschulerin Sibilla Vincenza 5 6 Rom Bearbeiten 1758 wurde Piccinni nach Rom eingeladen und hatte von hier aus seinen ersten europaischen Erfolg mit der Opera buffa La buona figliuola La Cecchina 1760 deren Text von Carlo Goldoni nach Richardsons Roman Pamela stammte In Rom komponierte er weiterhin sowohl Opern im Stile der opera seria nach Texten Pietro Metastasios als auch opere buffe 1773 kehrte er nach Neapel zuruck wo er zweiter Domkapellmeister und zweiter Organist der koniglichen Kapelle wurde 4 Pariser Oper und der Piccinnistenstreit Bearbeiten Schon seit Beginn des 18 Jahrhunderts spielte sich in Paris ein offentlich ausgetragener Streit um Stilfragen der Oper ab Seitdem der Abbe und Kirchenjurist Francois Raguenet bei einer Italienreise die italienische Oper kennengelernt und 1702 in Paris offentlich dafur Partei genommen hatte diskutierten der konigliche Hof und die Pariser Gesellschaft leidenschaftlich die Frage nach dem Vorrang der italienischen vor der franzosischen Oper und umgekehrt 7 Funfzig Jahre spater flammte die offentliche italienisch franzosische Kontroverse im sogenannten Buffonistenstreit wieder auf nachdem eine erfolgreiche italienische Buffotruppe mit La serva padrona Die Magd als Herrin von Giovanni Battista Pergolesi in Paris fur Begeisterung gesorgt hatte 8 Weitere zwanzig Jahre spater verlangte das Pariser Opernpublikum eine speziell italianisierende Partei erneut nach einem italienischen Komponisten der das italienische Melos vertreten sollte Der Neapolitanische Botschafter in Paris Domenico Caracciolo empfahl seinen Landsmann Piccinni Da inzwischen der franzosische Konig Ludwig XV gestorben war gab es Verzogerungen sodass aus Wien Christoph Willibald Gluck berufen wurde 9 4 Piccinni wurde nun selbst nach seiner Ankunft 1776 in Paris in den erneuten Opern Streit nun zwischen den Gluckisten und den rivalisierenden ihn als Aushangeschild benutzenden Piccinnisten hineingezogen Dieser Streit machte Geschichte im Zusammenhang mit der Gluckschen Opernreform In diesem Konflikt der unter dem Namen Piccinnisten Streit in die Musikgeschichte eingegangen ist behielt Piccinni fast als einziger Wurde und Glaubwurdigkeit Seine Fahigkeit sich den Erfordernissen der franzosischen Opernbuhne anzupassen was er ubrigens in weit hoherem Masse tat als Gluck zeugt von grossem kompositionstechnischen Konnen und Selbstvertrauen Gerhard Allroggen 10 Gluck kehrte 1779 nach Wien zuruck wahrend Piccinni in Paris blieb und als Opernleiter an der Academie royale die Leitung einer italienischen Operntruppe ubernahm Er schuf sechs Opern im Stil der franzosischen Tragedie lyrique der Hauptform der franzosischen Oper 1783 hatte seine Didon grossen Erfolg 11 Als italienischer Gesangslehrer wurde Piccinni 1784 Professor an der neugegrundeten Ecole Royale de Chant et de Declamation konigliche Schule fur Gesang und Deklamation dem heutigen Conservatoire de Paris Nach Ausbruch der Franzosischen Revolution 1789 verlor er diese Stellung und kehrte nach Italien zuruck wo er abwechselnd in Venedig Rom und Neapel lebte und Opern auffuhrte Aus politischen Grunden man unterstellte ihm Republikanismus 2 hatte er eine vierjahrige 2 Arreststrafe abzusitzen 1798 kehrte er nach Paris zuruck Dort war Piccinni Mitglied einer Freimaurerloge der sogenannten Philosophenloge Neuf Sœurs in Paris 12 1800 starb er verarmt 2 in Passy bei Paris In seiner Geburtsstadt Bari wurde nach seinem Tod an seinem Geburtshaus eine Gedenktafel angebracht und eine Strasse Via Piccinni sowie das Conservatorio di Musica N Piccinni nach ihm benannt 13 Im Jahr 1854 wurde in Bari das ihm zu Ehren Teatro Piccinni benannte Opernhaus eroffnet Werke BearbeitenPiccinnis Gesamtwerk ist seinem Umfang nach noch nicht erschlossen Ausfuhrliche Listen seiner Werke sind in MGG 2 2005 in New Grove Dictionary of Opera 1998 und in Rivista musicale italiana viii 75 veroffentlicht Die in den Quellen angegebene Anzahl seiner italienischen Opern sie zeigen in spateren Jahren franzosische und deutsche Einflusse schwankt zwischen 80 und 120 Weitere Vokal Kompositionen darunter Oratorien gehoren zur Kirchenmusik Opern Auswahl Bearbeiten Le donne dispettose Neapel 1754 Zenobia opera seria nach Pietro Metastasio Neapel 1756 Nitteti opera seria nach Metastasio Neapel 1757 Alessandro nell Indie opera seria nach Metastasio Rom 1758 Neufassung Neapel 1774 La buona figliuola opera buffa nach Carlo Goldoni Rom 1760 Olimpiade opera seria nach Metastasio 1761 2 Fassung 1768 Ciro riconosciuto dramma per musica nach Metastasio Neapel 1759 Siroe re di Persia dramma per musica nach Metastasio Neapel 1759 Il re pastore dramma per musica nach Metastasio Florenz 1760 Demofoonte opera seria Reggio nell Emilia 1761 La buona figliuola maritata opera buffa Bologna 1761 Antigono dramma per musica nach Metastasio Neapel 1762 Artaserse dramma per musica nach Metastasio Rom 1762 Le donne vendicate opera buffa Rom 1763 Il finto astrologo opera buffa nach Goldoni Rom 1765 La pescatrice opera buffa nach Goldoni Rom 1766 Demetrio dramma per musica nach Metastasio Neapel 1769 Didone abbandonata dramma per musica nach Metastasio Rom 1770 Catone in Utica opera seria nach Metastasio 1770 Wiederauffuhrung in Mannheim 2007 Ipermestra dramma per musica nach Metastasio Neapel 1772 Iphigenie en Tauride 1781 Opera seria Didon Fontainebleau 1783 Penelope Fontainebleau 1785 Oratorien Bearbeiten Gioas re di Giuda 1752 La morte d Abel Neapel 1758 Sara Gionata Neapel 1792 Instrumental Bearbeiten 1799 Hymne a l hymen pour la celebration des mariages Text Ginguene Flotenkonzert in D Dur 2 Andantino fur Violine und Klavier Sinfonia in B Dur 3 SonatenLiteratur BearbeitenGerhard Allroggen Opernreform und Publizistik in Paris In Sabine Ehrmann Herfort Ludwig Finscher Giselher Schubert Hrsg Europaische Musikgeschichte 1 Barenreiter Metzler Kassel 2002 ISBN 3 7618 2024 0 Barenreiter ISBN 3 476 01909 8 Metzler S 551 585 Sabine Ehrmann Herfort Ludwig Finscher Giselher Schubert Hrsg Europaische Musikgeschichte 1 Barenreiter Metzler Kassel 2002 ISBN 3 7618 2024 0 Barenreiter ISBN 3 476 01909 8 Metzler Wolfram Ensslin Niccolo Piccinni Catone in Utica Quellenuberlieferung Auffuhrungsgeschichte und Analyse Quellen und Studien zur Geschichte der Mannheimer Hofkapelle Bd 4 Lang Frankfurt am Main u a 1996 ISBN 3 631 49810 1 Zugleich Heidelberg Universitat Magisterarbeit 1994 Pierre Louis Ginguene Notice sur la vie et les ouvrages de Nicolas Picinni Panckoucke Paris An IX 1800 1801 Digitalisat Lorenzo Mattei Piccinni Niccolo In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 83 Piacentini Pio V Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2015 Riemann Musik Lexikon Bd 4 Schott Verlag 2012 ISBN 978 3 7957 0006 5 Elisabeth Schmierer Artikel Piccini Niccolo in Musik in Geschichte und Gegenwart MGG 2 Personenteil 13 Barenreiter Kassel 2005 hauptmassgeblich fur die Vita Elisabeth Schmierer Die Tragedies lyriques Niccolo Piccinnis Zur Synthese franzosischer und italienischer Oper im spaten 18 Jahrhundert Thurnauer Schriften zum Musiktheater Bd 18 Laaber Verlag Laaber 1999 ISBN 3 89007 497 9 Zugleich Berlin Technische Universitat Habilitations Schrift 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niccolo Piccinni Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Niccolo Piccinni im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Niccolo Piccinni in der Deutschen Digitalen Bibliothek Liste der Buhnenwerke von Niccolo Piccinni auf Basis der MGG bei Operone Suche nach Opern von Niccolo Piccinni Suchbegriff im Feld Autore Piccinni Niccolo im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Noten und Audiodateien von Niccolo Piccinni im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Elisabeth Schmierer Artikel Piccini Niccolo in Musik in Geschichte und Gegenwart a b c d e Clive Unger Hamilton Neil Fairbairn Derek Walters deutsche Bearbeitung Christian Barth Holger Fliessbach Horst Leuchtmann et al Die Musik 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte Unipart Verlag Stuttgart 1983 ISBN 3 8122 0132 1 S 88 The New Grove Dictionary of Opera Vol 3 1998 Artikel Piccinni 1 Niccolo der sich auf alte Quellen stutzt a b c Artikel Piccinni In Riemann Musik Lexikon 2012 Bd 4 July 30 1756 auf musicandhistory com abgerufen am 19 Februar 2014 Piccini Nicolo Louis in Allgemeine deutsche Real Encyklopadie fur die gebildeten Stande Band 8 Brockhaus Leipzig 1827 OCLC 311708826 S 537 online Wilhelm Seidel Der Streit um die italienische und die franzosische Oper um 1700 In Europaische Musikgeschichte 1 S 320 Gerhard Allroggen Opernreform und Publizistik in Paris Darin Der Buffonisten Streit S 552ff In Europaische Musikgeschichte 1 Gerhard Allroggen Der Streit zwischen Gluckisten und Piccinnisten In Europaische Musikgeschichte 1 S 568 Gerhard Allroggen Europaische Musikgeschichte 1 S 569 Elisabeth Schmierer MGG 2 2005 Niccolo Piccinni auf mvmm org abgerufen am 19 Februar 2014 Conservatorio di Musica N Piccinni auf nuke conservatoriopiccinni it abgerufen am 19 Februar 2014 Normdaten Person GND 119314061 lobid OGND AKS LCCN n81084049 VIAF 17319986 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Piccinni NiccoloALTERNATIVNAMEN Piccini Nicola Vincenzo Piccinni Nicola Vincenzo Piccinni Niccolo VitoKURZBESCHREIBUNG italienischer Komponist der KlassikGEBURTSDATUM 16 Januar 1728GEBURTSORT BariSTERBEDATUM 7 Mai 1800STERBEORT Passy Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niccolo Piccinni amp oldid 216811296