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Der Newinnomyssker Kanal russisch Nevinnomy sskij kana l Newinnomysski kanal ist ein Bewasserungskanal am Nordrand des Grossen Kaukasus in der Region Stawropol Russland Er dient der teilweisen Umleitung des Wassers des Flusses Kuban in den fruher wasserarmen Jegorlyk im Einzugsgebiet des Don und damit als Teil des Kuban Jegorlyk Kanalsystems der Bewasserung landwirtschaftlicher Nutzflachen im Westteil der Region Stawropol im Norden der Region Krasnodar und im Sudosten der Oblast Rostow Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDer Kanal beginnt am nordwestlichen Rand der Grossstadt Newinnomyssk am rechten Ufer des Flusses Kuban an dem sich dort ein Sperrwerk bei etwa 310 m Hohe befindet Lage 44 65089 41 91162 Koordinaten 44 39 3 N 41 54 42 O Er verlauft uber 49 2 Kilometer 1 in nordwestlicher Richtung zunachst entlang der rechten Flanke des Kuban Tals unterhalb des mehr als 800 Meter hohen Stawropoler Hohenzuges Auf diesem Abschnitt wird dem Kanal Wasser zur Bewasserung der Flachen zwischen ihm und dem Kuban entnommen Dabei kreuzt der um 30 Meter breite Kanal eine Reihe kleinerer rechter Kuban Zuflusse darunter die Barsutschka durch Duker oder uber Kanalbrucken Nach zwolf Kilometern treibt das Wasser des Kanals das kleine Swistucha Wasserkraftwerk an Swistuchinskaja GES Leistung 11 8 MW Lage 44 74225 41 90136 2 Im weiteren Kanalverlauf wird der Nedremanny Kamm des Stawropoler Hohenzuges der die Wasserscheide zum Jegorlyk darstellt vom Kanal durch einen etwa sechs Kilometer langen Tunnel bestehend aus zwei nebeneinander verlaufenden Stollen unterquert Lage des Tunneleingangs 44 89186 41 71211 Lage des Tunnelausgangs 44 93821 41 67286 Nordwestlich der Bergkette teilt sich der Kanal nach wenigen Kilometern kurz vor seinem Ende Ein Teil des Wassers wird dem Oberlauf des Jegorlyk zugefuhrt der wenig spater uber ein kunstliches Bett den fruheren See und heutigen Stausee Sengilejewskoje speist Ein linker Zweig des Kanals fuhrt uber etwa funf Kilometer in den Jegorlyk unterhalb des Stausees Dabei uberwindet das Wasser den Hohenunterschied von 46 5 Metern hinab zum Flussspiegel auf gut 220 m Hohe durch Rohren und treibt die Turbinen des Sengilejewskoje Wasserkraftwerkes an Sengilejewskaja GES Leistung 15 MW Lage 45 01706 41 67193 Es wird heute wie auch das Swistucha Wasserkraftwerk von der Filiale Kuban Wasserkraftwerks Kaskade Kubanski kaskad GES von RusHydro betrieben 2 Die maximale Durchflussmenge betragt 75 m s 1991 wurde beschlossen sie auf 135 m s zu erhohen 2 1985 betrug die vom Kanal bewasserte landwirtschaftliche Nutzflache 130 000 Hektar 3 Bei Newinnomyssk wird der Kanal von der entlang dem Kaukasus Nordrand zur aserbaidschanischen Grenze fuhrenden Fernstrasse R217 sowie von deren in die Regionshauptstadt Stawropol fuhrenden Zweig uberquert ebenso von der Hauptstrecke der Nordkaukasischen Eisenbahn Rostow am Don Machatschkala Aserbaidschan Geschichte BearbeitenNachdem bereits 1918 erste Erkundungsarbeiten fur den Bau eines Kuban Jegorlyk Kanals durchgefuhrt worden waren die aber durch den Russischen Burgerkrieg unterbrochen wurden beschloss der Rat der Volkskommissare der Sowjetunion 1935 zu Ehren des 15 Jahrestages des Sieges uber die Weissen durch den Bau eines Kanals die Wasserversorgung des unter sommerlicher Trockenheit leidenden Kaukasusvorlandes zu verbessern Mit dem Bau des Newinnomyssker Kanals wurde 1936 begonnen Er gehorte zu den grossen sowjetischen Wasserbauprojekten der 1930er Jahre und stellte den bedeutendsten Bewasserungskanal dieser Zeit neben dem Grossen Ferghanakanal im usbekischen Ferghanatal dar Dementsprechend wurde der Bau nach den sowjetischen Gepflogenheiten unter grossem propagandistischen Aufwand als Volksbauwerk Wsenarodnaja stroika betrieben So wurden 1940 zur Beschleunigung des Baus 50 000 Werktatige des Stawropoler Gegend und der umliegenden Gebiete eingesetzt die in 30 Tagen eine Arbeit bewaltigten fur die ohne ihre Beteiligung noch zwei bis drei zusatzliche Jahre benotigt worden waren 4 Die Eroffnung war fur den 7 November 1941 geplant den 27 Jahrestag der Oktoberrevolution Der Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges unterbrach den Bau das Gebiet wurde 1942 von der deutschen Wehrmacht besetzt und fertiggestellte Einrichtungen des Kanals wurden beschadigt oder zerstort Nach dem Zuruckdrangen der deutschen Truppen durch die Rote Armee Anfang 1943 wurde der Kanalbau 1944 fortgesetzt 1945 waren die Einrichtungen am Kanalkopf am Kuban fertig 1947 der Tunnel durch den Stawropoler Hohenzug Am 1 Juni 1948 wurde der Kanal ubergeben Bauleiter war Andrei Botschkin 1948 wurde am 10 August auch das Swistucha Wasserkraftwerk in Betrieb genommen Dessen bereits installierte Ausrustung war bei Kriegsbeginn wieder demontiert worden und uberdauerte die Zeit deutschen Besatzung in einem Versteck Das Sengilejewskoje Wasserkraftwerk entstand ab 1949 und wurde bis 1954 fertiggestellt 2 In den Folgejahren wurde auch das hauptsachlich durch den Newinnomyssker Kanal gespeiste Bewasserungssystem am Jegorlyk ausgebaut Als wichtigstes Bauwerk entstand zwischen 1949 und 1960 der Rechte Jegorlyk Kanal zur Bewasserung des Gebietes zwischen Jegorlyk und dem Manytsch Quellfluss Kalaus Anfang der 1980er Jahre wurde der Kanal nach dem 1982 verstorbenen Politiker Michail Suslow benannt 3 Diese Bezeichnung setzte sich wegen der wenig spater beginnenden Perestroika nicht durch und wurde kaum verwendet Literatur BearbeitenV Gnilovskoj Zanimatelʹ noe kraevedenie Stawropol 1974 Unterhaltsame Heimatkunde russisch online Einzelnachweise Bearbeiten Artikel Newinnomyssker Kanal in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D080707 2a 3D 2b 3DNewinnomyssker 20Kanal a b c d Kuban Wasserkraftwerks Kaskade auf der RusHydro Webseite russisch a b Newinnomyssker M A Suslow Kanal im Grossen enzyklopadischen Worterbuch Landwirtschaft Moskau 1998 russisch V Gnilovskoj Zanimatelʹnoe kraevedenie s Literatur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Newinnomyssker Kanal amp oldid 233894358