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Neurossgarten war ein Stadtteil von Konigsberg Preussen Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Geschichte 4 Sakralbauten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseName Bearbeiten nbsp ObservatoriumMit Rossgarten wurde eingezauntes Weideland bezeichnet das nicht ausschliesslich den Pferden vorbehalten war sondern auch anderem Vieh als Wiese diente Lage BearbeitenDieser Stadtteil wurde nordostlich vom Steindamm und dem Tragheim sudlich von der Laak westlich vom Deutschordensring und nordlich von der Kniprodestrasse begrenzt Im Westen lag der Stadtteil Amalienau im Osten Altstadt Konigsberg nordwestlich schlossen sich die Vorderhufen an Geschichte BearbeitenDer Neue Rossgarten war ursprunglich ein Weideplatz der wegen der herrlichen Aussicht zunachst nur mit Garten und Gartenhausern bebaut wurde Er war eine der Freiheiten Sie gehorte zu Altstadt und wurde 1635 gegrundet Die Hauser des Neu Rossgartens haben grosstentheils eine vortrefliche Aussicht vorzuglich aber verdienen deshalb das Kantelsche jetzt Rohdesche Haus das Haus des Herrn Kriegsrath Bock und des Herrn Kriegsrath Scheffner bemerkt zu werden Ludwig v Baczko 1 In diesem Gebiet lagen fast alle Kliniken und Institute der Albertina insbesondere das Anatomische und das Geologische Institut Hier befanden sich der Volksgarten mit Bastion Observatorium und Sternwarte 1811 1813 der Sternengarten der Botanische Garten 1809 das Archaologische und Zoologische Museum 1830 der sog Gelehrtenfriedhof Konigsberg das Kinderkrankenhaus zwei Volksschulen eine Kaserne und das Heeresverpflegamt Sakralbauten BearbeitenDie Neurossgarter Kirche wurde 1644 1647 mit einem 84 m hohen quadratischen Turm erbaut Sie ist nicht erhalten Die Neu Rossgartsche Kirche liegt auf der Stelle wo sich vor ihrer Erbauung ein Begrabnissplatz befand Der Grund zu derselben wurde am 30 May 1644 gelegt und die Kirche schon am 5 December 1647 eingeweiht Der Thurm welcher uber 30 000 Gulden kostet wurde mit Kupfer gedeckt ehe dieses aber noch geschah schlug der Blitz am 9 May 1695 in den Thurm zundete aber nicht sondern schmolz blos die eisernen Bander des obersten gegen Norden zu liegenden Fensters so dass das Eisen tropfenweise herabfioss Von einem stahlernen Winkeleisen das am untern Fenster der namlichen Seite gelehnt war schlug er ein Stuck und schmelzte auch einige Tropfen ab Jm Jahr 1721 am 21 Jun schlug der Blitz abermals in den Thurm das Feuer aber ward glucklich geloscht Die Kirche selbst hat eine holzerne Decke in Form eines Gewolbes die ihrer Grosse ungeachtet auf keinem Pfeiler ruht Die Kanzel ist im Jahr 1643 und der Altar im Jahr 1668 errichtet Das Junkernchor ist von der altstadtschen Kaufmannschaft erbauet und das Magistratschor im Jahr 1783 errichtet worden und die jetzige Orgel kam im Jahr 1747 zu Stande Es ist merkwurdig dass diese Kirche mit allen dazu gehorigen Gerathschaften und der Pfarrwohnung blos durch milde Beitrage der Konigsbergschen Einwohner zu Stande kam Der erste Prediger bei derselben wurde im Jahr 1648 vom Magistrate eingesetzt Die Landesherrschaft ertheilte dem Magistrat dieses Recht obgleich das Gericht und die Burgerschaft vieles dagegen einwandten Am 12 Januar verglich sich das altstadtsche Ministerium mit dem Prediger dieser Kirche uber alles was etwa zu Streitigkeiten zwischen beiden Gemeinen Anlass geben konnte und dieser Vergleich dient noch jetzt zur Richtschnur Der Geistliche bei dieser Kirche gehorte vormals zum altstadtschen Ministerium jetzt aber hat die Kirche einen besondern Pfarrer Neben der Kirche liegt die Schule und das altstadtsche Wittwenstift Ludwig v Baczko 1 Personlichkeiten BearbeitenAuf dem Gelehrtenfriedhof Konigsberg wurden unter anderem Friedrich Wilhelm Bessel Friedrich Julius Richelot Theodor Gottlieb von Hippel der Altere Franz Ernst Neumann und Albrecht Wagner beigesetzt Literatur BearbeitenLudwig von Baczko Versuch einer Geschichte und Beschreibung von Konigsberg Konigsberg 1804 Hermann Frischbier Preussisches Worterbuch Ost und Westpreussische Provinzialismen Bd 1 2 Berlin 1882 82 Fritz Gause Konigsberg in Preussen Leer 1987 Friedrich Leopold von Schroetter Karte von Ost Preussen nebst Preussisch Litthauen und West Preussen nebst Netzedistrict 1796 1802 In Historisch Geographischer Atlas des Preussenlandes Lieferung 6 Steiner Wiesbaden 1978 ISBN 3 515 02671 1 Robert Albinus Konigsberg Lexikon Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 441 1 Richard Armstedt Geschichte der konigl Haupt und Residenzstadt Konigsberg in Preussen Reprint der Originalausgabe Stuttgart 1899 Fritz Gause Die Geschichte der Stadt Konigsberg in Preussen 3 Bande Koln 1996 ISBN 3 412 08896 X Jurgen Manthey Konigsberg Geschichte einer Weltburgerrepublik Hanser 2005 ISBN 3 446 20619 1 Gunnar Strunz Konigsberg entdecken Berlin 2006 ISBN 3 89794 071 X Baldur Koster Konigsberg Architektur aus deutscher Zeit Husum Druck 2000 ISBN 3 88042 923 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b Baczko Ludwig von Versuch einer Geschichte und Beschreibung von Konigsberg Konigsberg 1804 S 16154 713056 20 494444 Koordinaten 54 43 N 20 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neurossgarten amp oldid 221451576