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Der Nebelgraue Trichterling die Nebel oder Graukappe Clitocybe nebularis syn Lepista nebularis ist eine sehr haufige Pilzart aus der Familie der Ritterlingsverwandten Weitere deutsche Namen sind Graukopf Herbstblattl oder Nebelgrauer Roteltrichterling Der haufige Blatterpilz wachst im Herbst in der Streu von Laub und Nadelwaldern und fruktifiziert gerne in Hexenringen Nebelgrauer TrichterlingNebelgrauer Trichterling Clitocybe nebularis SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Ritterlingsverwandte Tricholomataceae Gattung Trichterlinge Clitocybe Art Nebelgrauer TrichterlingWissenschaftlicher NameClitocybe nebularisBatsch 1789 ex P Kumm 1871 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie und Phanologie 4 Verbreitung 5 Systematik 6 Bedeutung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenMakroskopische Merkmale Bearbeiten Der in der Mitte dickfleischige Hut misst 5 20 cm im Durchmesser Junge Fruchtkorper haben einen gewolbten altere Exemplare einen flachen und schliesslich trichterformig vertieften Hut Der Rand ist haufig zum Stiel hin eingerollt oder wellig verbogen Wahrend die Hutfarbe bei trockener Witterung hell aschgrau bis weiss ausfallt nimmt der Hut bei Feuchtigkeit eine dunklere grau braune Farbung an der Rand ist dabei stets etwas heller Die Oberflache ist besonders jung etwas weisslich bereift Die Huthaut ist glatt und bis zur Mitte abziehbar Die Hutunterseite ist mit etwa 60 90 weissen oder gelblichen dicht stehenden Lamellen besetzt Sie sind 3 7 mm breit und am Stiel breit angewachsen oder wenig herablaufend Durch seitliches Verschieben sind sie leicht vom Hutfleisch trennbar Der weissliche Stiel besitzt oft faserige Rillen Er ist 5 15 cm lang und 1 5 5 cm breit vollfleischig jedoch nur locker markig Im Alter hohlt sich der Stiel meist aus Er ist etwas bis deutlich keulig oder zylindrisch An der Basis befindet sich weisser Mycelfilz Junge Exemplare haben ein weisses festes Fleisch das im Alter weich und schwammig wird Sein starker susslicher bisweilen unangenehmer Geruch erinnert mitunter an Schimmelkase auch der Geschmack des rohen Fleischs ist in der Regel eher unangenehm 2 3 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die elliptischen farblosen und glattwandigen Sporen messen 5 5 8 µm 3 5 5 µm Die Jod Farbreaktion ist negativ Artabgrenzung BearbeitenVerwechslungen sind mit dem giftigen Riesen Rotling moglich Dieser besitzt erst gelbe spater rosafarbene entfernt stehende Lamellen sowie einen unangenehmen Geruch und bevorzugt Kalkboden in Laubwaldern Ahnlichkeit haben auch andere Trichterlinge wie der giftige Bleiweisse Firnis Trichterling Clitocybe phyllophila Von diesen unterscheidet sich der Nebelgraue Trichterling vor allem durch den deutlichen bisweilen als unangenehm empfundenen susslich mehlartigen Geruch Verwechslungen sind auch mit Rotelritterlingen Lepista moglich zu denen auch der Nebelgraue Trichterling gelegentlich gestellt wird Ahnliche Farben besitzt der Marmorierte Rotelritterling Lepista panaeolus Diese Art besitzt jedoch meist konzentrisch angeordnete Wasserflecken auf dem Hut und einen schwachen mehlartigen Geruch Gewisse Ahnlichkeit konnen auch einige Arten der Krempentrichterlinge Leucopaxillus s l aufweisen Diese haben jedoch meist hellere Farben und werden in der Regel grosser Okologie und Phanologie Bearbeiten nbsp Der Nebelgraue Trichterling bildet haufig Hexenringe oder bogenDer Nebelgraue Trichterling ist an nahezu allen Standorten zu finden Besonders bevorzugt werden jedoch mullreiche Buchenwalder Zu den Waldgesellschaften in denen der Pilz haufiger vorkommt zahlen Waldmeister Buchen Haargersten Buchen Hainsimsen Buchen Tannen Buchen und Eichen Hainbuchenwalder sowie Fichtenforste Unter den naturnahen Vorkommen stellen die besiedelten Biotope jedoch fast ausschliesslich Laubwaldgesellschaften dar Dabei werden junge bis mittelalte Bestande bevorzugt Ausserhalb von Waldern ist die Art ebenfalls nur selten zu finden Die Art ist sehr tolerant gegenuber dem pH Wert des Bodens bodenvag Dabei wachst sie jedoch auf frischen bis massig feuchten nicht zu nahrstoffarmen Boden So werden Lehmboden gern besiedelt sandige und kiesige sowie moorige und sumpfige Stellen werden gemieden Die Fruchtkorper erscheinen verhaltnismassig spat im Jahr von September bis November oder Dezember Dabei stehen sie oft in Gruppen und bilden nicht selten Hexenringe oder bogen Die Standorte sind mehr oder weniger bewuchsfreie Boden oder in der Laub und Nadelstreu Die Art tritt gerne gemeinsam mit habituell ahnlichen Rotelritterlingen auf Violetter Rotelritterling Lepista nuda und Fuchsiger Rotelritterling Lepista flaccida oft uberschneiden sich deren Hexenringe Mitunter werden die Fruchtkorper des Nebelgrauen Trichterlings von dem Parasitischen Scheidling Volvariella surrecta besiedelt Ein Befall aussert sich durch deformierte Fruchtkorper mit weissem Myzelbelag die besonders im Spatherbst zu finden sind Verbreitung BearbeitenDer Nebelgraue Trichterling ist in der Holarktis meridional bis boreal verbreitet So ist er in Nordamerika USA Nordafrika und ganz Europa anzutreffen und meist haufig In Europa reicht das Gebiet ostwarts bis Belarus und im Norden in Finnland bis an den Polarkreis In Deutschland ist der Pilz uberall dicht verbreitet und kommt nur im Nordwesten etwas luckiger vor Systematik BearbeitenAlbinotische Formen werden als Lepista nebularis var alba bezeichnet Sie besitzen einen weissen Hut und einen weissen Stiel Ausserdem gibt es Lepista singeri die sich durch eine aufgebogene Lamellenhaltung und einen etwas cremefarbenen Hut unterscheidet Die Art ist aus Norwegen beschrieben wurde aber bereits einige Male auch in Mitteleuropa und Deutschland nachgewiesen Bedeutung BearbeitenUber die Verwertbarkeit des Nebelgrauen Trichterlings sind sehr viele unterschiedliche Meinungen im Umlauf Zwar wird er von vielen Personen vertragen hat aber auch schon haufiger zu schweren Vergiftungen Gastrointestinales Syndrom gefuhrt Aus dem Pilz wurde auch bereits 1954 das hitzestabile Nebularin extrahiert Nebularin ist ein genuines zytotoxisches Adenosin Analogon und der Adenosin Antagonist schlechthin Vom Verzehr dieses Pilzes wird deshalb oft abgeraten 4 5 Manche aktuelle Pilzbucher empfehlen die Nebelkappe allerdings als probierenswerten Speisepilz 6 Die Deutsche Gesellschaft fur Mykologie fuhrt die Nebelkappe in einer Liste der Pilze mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert fur Pilzarten bei denen Unvertraglichkeiten auftreten oder die nur unter Einschrankung als Speisepilze gelten konnen 7 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 3 Standerpilze Blatterpilze I Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3536 1 Einzelnachweise Bearbeiten Index Fungorum Cornelis Bas et al Flora Agaricina Neerlandica Vol 3 Critical Monographs on Families of Agarics and Boleti Occurring in the Netherlands CRC Press US 1995 Seite 45 ISBN 9 05410 616 6 Michael Jordan The encyclopedia of fungi of Britain and Europe Frances Lincoln London GB 2004 Seite 148 ISBN 0 711 22379 3 Dietmar Winterstein Pladoyer fur die Giftigkeit der Nebelkappe In Pharmazeutische Zeitung online GOVI Verlag Eschborn 2000 abgerufen am 15 April 2011 gilt fur den gesamten Absatz Nebelgrauer Trichterling Vergiftungsbericht bei der DGfM gilt nur fur den vorangegangenen Satz Dr Rita Luder Grundkurs Pilzbestimmung Eine Praxisanleitung fur Anfanger und Fortgeschrittene 4 Auflage Quelle amp Meyer 2015 ISBN 3 494 01667 4 Liste der Pilze mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert Memento vom 4 November 2012 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Clitocybe nebularis Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Nebelgrauer Trichterling Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Clitocybe nebularis bei First Nature englisch Clitocybe nebularis bei MushroomExpert Com englisch Clitocybe nebularis bei RogersMushrooms englisch Memento vom 9 Dezember 2012 im Internet Archive California Fungi Clitocybe nebularis englisch Nebelkappe auf den Seiten des Tintlings Clitocybe nebularis Nebelkappe bei Pilzlexikon eu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nebelgrauer Trichterling amp oldid 238956028