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Mian Mohammed Nawaz Sharif Urdu میاں محمد نواز شریف 25 Dezember 1949 in Lahore ist ein pakistanischer Politiker der Muslimliga PML N und Chef des Industriekonzerns Ittefaq der der politisch einflussreichen Sharif Familie gehort Er war von 1990 bis 1993 und von 1997 bis 1999 pakistanischer Premierminister Im Jahr 2013 wurde er zum dritten Mal zum Premierminister von Pakistan gewahlt und verlor sein Amt im Zuge der Enthullungen der Panama Papers Nawaz Sharif 2013 Nawaz Sharif rechts wird 1998 von William Cohen empfangen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Politische Laufbahn 1 3 Amtsenthebung und Gerichtsverfahren 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Nawaz Sharif entstammt der einflussreichen Familie Sharif die neben der Familie Bhutto traditionell grossen Einfluss in der pakistanischen Politik hatte Die Familie ist kaschmirischen Ursprungs Die Familie des Vaters Mian Muhammad Sharif stammte aus Anantnag und die Familie der Mutter Shamim Akhtar aus Pulwama beide Orte liegen heute im indischen Jammu und Kashmir Nawaz Sharifs Vater wurde in einem Dorf nahe Amritsar im heute indischen Teil des Punjab geboren und seine Familie siedelte aus geschaftlichen Grunden 1936 nach Lahore in den spater pakistanischen Teil des Punjab uber wo Nawaz Sharif 1949 geboren wurde 1 Dieser besuchte dort das Government College und studierte anschliessend Rechtswissenschaft an der Universitat des Punjabs in Lahore 2 Danach war er als Geschaftsmann tatig Im Jahr 1971 heiratete er Kulsoom Nawaz die ebenfalls einer Familie kaschmirischen Ursprungs entstammt Aus der Ehe gingen zwei Sohne Hassan und Hussain sowie zwei Tochter Maryam und Asma hervor 3 Der ausgedehnte Unternehmensbesitz der Sharif Familie wurde schwer erschuttert nachdem unter dem damaligen Premierminister Zulfikar Ali Bhutto in den 1970ern eine Politik der Verstaatlichung eingeleitet wurde Dies war der Ausloser fur Nawaz Sharif zusammen mit seinem Bruder Shehbaz Sharif in die Politik zu gehen Das unmittelbare Ziel der Bruder war es zunachst den enteigneten Familienbesitz wieder zuruckzugewinnen 4 Politische Laufbahn Bearbeiten Im Jahr 1976 schloss er sich der konservativen Muslimliga an Er unterhielt enge Beziehungen zum Militarregime des Generals Muhammad Zia ul Haq in den 1980ern Am 24 Oktober 1990 gewann das von der Muslimliga dominierte Parteienbundnis Islamische Demokratische Allianz unter Fuhrung Nawaz Sharifs die Parlamentswahlen in Pakistan gegen die PPP von Benazir Bhutto Nawaz Sharif wurde Premierminister und kehrte zur Islamisierungspolitik Mohammed Zia ul Haqs zuruck Im April 1993 wurde Nawaz Sharif durch Staatsprasident Ishaq Khan entlassen Benazir Bhutto wurde erneut Ministerprasidentin Bei der Parlamentswahl am 3 Februar 1997 nach der Absetzung Benazir Bhuttos errang die Muslimliga unter Nawaz Sharif eine absolute Mehrheit Am 12 Oktober 1999 wurde Nawaz Sharif vom Generalstabschef des Heeres Pervez Musharraf durch einen unblutigen Putsch abgesetzt Im Dezember 2000 einigten sich Pervez Musharraf und Nawaz Sharif unter Vermittlung von Saudi Arabien und Libanons Altpremier Rafik al Hariri darauf dass Sharif fur zehn Jahre Pakistan in Richtung Saudi Arabien verlassen sollte Im Gegenzug sollten Vorwurfe gegen Nawaz Sharif wie Landesverrat Steuerhinterziehung und Korruption fallen gelassen werden Bei der Parlamentswahl am 10 Oktober 2002 wurde eine dem Staatsprasidenten Pervez Musharraf nahestehende Abspaltung der Muslimliga die Pakistan Muslim League Quaid e Azam PML Q starkste Fraktion Die Muslimliga Nawaz Sharifs PML N war nur noch eine Splitterpartei Nachdem Sharif nach dem Umsturz zunachst ins Exil nach Saudi Arabien dann nach London gegangen war wurde ihm und seinem Bruder Shehbaz Sharif vom Obersten Gerichtshof Pakistans im August 2007 die Ruckkehr nach Pakistan erlaubt Diese Moglichkeit nahm er wahr Er wurde jedoch am 10 September 2007 bereits bei seiner Ankunft auf dem Flughafen von Islamabad wegen Korruptionsvorwurfen verhaftet und umgehend nach Saudi Arabien abgeschoben Am 25 November 2007 kehrte er nach Pakistan zuruck und wurde bei seiner Ankunft in Lahore von tausenden Anhangern begrusst Am Tag darauf liess er sich als Kandidat fur die Parlamentswahl am 8 Januar 2008 registrieren Gleichzeitig schloss er eine Zusammenarbeit mit Pervez Musharraf aus solange dieser Prasident sei Bei den nach der Ermordung Benazir Bhuttos auf den 18 Februar 2008 verschobene Parlamentswahl konnte sich Sharifs PML N als zweitstarkste Partei noch vor der Musharraf nahestehenden Muslimliga PML Q etablieren 5 Der Versuch zusammen mit der PPP eine Koalitionsregierung zu bilden scheiterte nach funf Monaten und einer Woche nach dem Rucktritt von Staatsprasident Musharraf als Sharif die Unterstutzung von Premierminister Yousaf Raza Gilani aufkundigte 6 Der Konflikt zwischen dem Oppositionsfuhrer Sharif und der pakistanischen Regierung verscharfte sich als im Februar 2009 der Oberste Gerichtshof ein Politikverbot gegen Sharif verhangte 7 Es kam zu gewaltsamen Protesten von Anhangern Sharifs in der Provinzhauptstadt Lahore nbsp Langer Marsch am 15 Marz 2009Im Marz 2009 riefen Sharifs Muslimliga und zahlreiche Anwalte zu mehrtagigen Protesten gegen die Regierungspolitik auf In einem Langen Marsch auf die Hauptstadt Islamabad sollte fur eine unabhangige Justiz in Pakistan demonstriert werden Dabei kam es am 15 Marz 2009 in Lahore zu schweren Ausschreitungen zwischen Anhangern Sharifs und der Polizei 8 Nachdem die pakistanische Regierung der Hauptforderung der Opposition nachgegeben hatte und die Wiedereinsetzung mehrerer Richter darunter des ehemaligen Obersten Richters Iftikhar Muhammad Chaudhry angekundigt hatte sagte Sharif den Langen Marsch ab 9 Bei den Parlamentswahlen in Pakistan am 11 Mai 2013 erreichte Nawaz Sharif als Spitzenkandidat der Pakistanischen Muslimliga Nawaz PML N fur viele Beobachter unerwartet mindestens 130 der 371 zu vergebenden Parlamentssitze Er war besonders in seiner Heimatprovinz Punjab erfolgreich Am 5 Juni 2013 wurde er erneut zum Premierminister gewahlt 10 Sharif geriet erheblich in die Schusslinie der offentlichen Kritik als 2015 bekannt wurde dass drei seiner Kinder in den Skandal um die Panama Papers verwickelt waren d h Geldanlagen bei dem panamaischen Offshore Dienstleister Mossack Fonseca besassen Am 20 April 2017 entschied der Supreme Court dass nicht genugend Beweise fur eine Verurteilung vorlagen Deshalb wurde ein gemeinsames Ermittlungsteam Joint Investigation Team JIT eingesetzt um in dieser Sache zu ermitteln Am 10 Juli 2017 legte das JIT seine Ermittlungsergebnisse dem Supreme Court vor Der Bericht stellte fest dass Sharifs Kinder widerspruchliche Angaben gemacht hatten Zusatzlich legte Maryam Safdar die Tochter Nawaz Sharifs dem Supreme Court Dokumente vor die auf das Jahr 2006 datiert und in der Schriftart Calibri verfasst waren Da Calibri erst 2007 veroffentlicht wurde war offensichtlich dass Dokumente gefalscht wurden Am 19 Juli 2017 legte Maryam Safdar ein Dokument aus London vor welches auf einen Samstag datiert war In Grossbritannien sind Behorden samstags aber geschlossen Damit bestand neben dem Vorwurf der Geldwasche auch der der Urkundenfalschung 11 Am 24 Dezember 2018 wurde Sharif wegen Korruption zu sieben Jahren Haft verurteilt 12 Amtsenthebung und Gerichtsverfahren Bearbeiten Am 28 Juli 2017 enthob der oberste Gerichtshof Pakistans Nawaz Sharif seines Amtes Zum Verhangnis wurden ihm falsche und luckenhafte Angaben uber seine Vermogensverhaltnisse 13 Zusatzlich wurde Sharif am 13 April 2018 mit einem lebenslangen Politikverbot belegt 14 Am 6 Juli 2018 wurde Sharif zu 11 Jahren Haft verurteilt 10 Jahre Haft erhielt er wegen nicht deklarierter Einkunfte und ein zusatzliches Jahr wegen Nicht Kooperation mit dem Gericht 15 Mit ihm zusammen wurden auch seine Tochter Maryam Nawaz Sharif und sein Schwiegersohn Safdar Awan zu Haftstrafen verurteilt Seine Tochter erhielt sieben Jahre wegen Begunstigung eines Verbrechens und ein zusatzliches Jahr wegen Nicht Kooperation mit dem Gericht und sein Schwiegersohn ein Jahr wegen Nicht Kooperation Tochter und Schwiegersohn wurde ausserdem eine Geldstrafe von umgerechnet 9 Millionen Euro auferlegt 16 Sharif der sich zum Zeitpunkt der Urteilsverkundung in London befand wo seine Frau wegen eines Krebsleidens Malignen Lymphoms behandelt wurde kundigte an nach Pakistan zuruckkehren zu wollen und dort Berufung gegen das Urteil einzulegen Am 19 September 2018 wurde Sharif vorzeitig gegen Kaution aus der Haft entlassen 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nawaz Sharif Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Muhammad Nawaz Sharif The Future Pakistan Deserves In Washington Post 1 Januar 2008 archiviert vom Original am 9 Februar 2013 abgerufen am 8 Juli 2018 englisch Christoph S Sprung Mian Nawaz Sharif Ehemaliger Premierminister Pakistans Sudasien Informationsnetz 7 Juli 2001 abgerufen am 8 Juli 2018 John Pike The Sharif family GlobalSecurity org abgerufen am 8 Juli 2018 englisch Website der Pakistan Muslim League Nawaz Abgerufen am 8 Juli 2018 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Muzamil Jaleel As Nawaz Sharif becomes PM Kashmir gets voice in Pakistan power circuit In The Indian Express 6 Juni 2013 abgerufen am 29 Juli 2017 englisch Mian Sharif dies in Jeddah Dawn 30 Oktober 2004 abgerufen am 7 Juli 2018 englisch Nawaz Sharif Fast Facts CNN Library 15 Dezember 2017 abgerufen am 8 Juli 2018 englisch Kulsoom Nawaz and Shehbaz Sharif The Possible Successors of Nawaz Sharif news18 com 29 Juli 2017 abgerufen am 7 Juli 2018 englisch Mazhar Abbas From entry to exit The politics of Mian Mohammad Nawaz Sharif In Geo TV 14 April 2018 abgerufen am 7 Juli 2018 englisch Pakistan Triumph fur Bhutto Partei In Die Zeit 19 Februar 2008 abgerufen am 8 Juli 2018 Sabina Matthay Das Ende eines Zweckbundnisses In Tagesschau 25 August 2008 archiviert vom Original am 27 August 2008 abgerufen am 5 August 2018 Proteste nach Sharif Urteil erwartet In Focus Online 26 Februar 2009 abgerufen am 8 Juli 2018 Sabina Matthay Eskalation vor Langem Marsch In Tagesschau 15 Marz 2009 archiviert vom Original am 11 September 2009 abgerufen am 5 August 2018 Politische Krise in Pakistan entscharft In Neue Zurcher Zeitung 15 Marz 2009 abgerufen am 8 Juli 2018 Pakistans Parlament wahlt Nawaz Sharif In stern de 5 Juni 2013 abgerufen am 8 Juli 2018 Secunder Kermani Pakistani corruption case hinges on a font In BBC News 12 Juli 2017 abgerufen am 6 Juli 2018 englisch Fruherer Regierungschef Sharif zu sieben Jahren Haft verurteilt in FAZ 24 Dezember 2018 abgerufen am 25 Dezember 2018 Pakistans Premier sturzt uber PanamaPapers In tagesschau de 28 Juli 2017 abgerufen am 8 Juli 2018 Lebenslanges Politikverbot fur Sharif In tagesschau de 13 April 2018 abgerufen am 8 Juli 2018 Pakistans Ex Premier Nawaz Sharif zu zehn Jahren Haft verurteilt In Handelsblatt de 6 Juli 2018 abgerufen am 8 Juli 2018 Pakistan ex PM Nawaz Sharif given 10 year jail term BBC 6 Juli 2018 abgerufen am 6 Juli 2018 englisch Pakistans fruherer Premierminister Sharif wieder frei in Frankfurter Allgemeine Zeitung 19 September 2018 abgerufen am 19 September 2018VorgangerAmtNachfolgerGhulam Mustafa JatoiMiraj KhalidMir Hazar Khan KhosoPremierminister von Pakistan 1990 19931997 19992013 2017Moinuddin Ahmad QureshiZafarullah Khan JamaliShahid Khaqan AbbasiNormdaten Person GND 138784299 lobid OGND AKS LCCN n88186558 VIAF 21238372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sharif NawazALTERNATIVNAMEN Sharif Mian Mohammed Nawaz میاں محمد نواز شریفKURZBESCHREIBUNG pakistanischer Politiker Premierminister von PakistanGEBURTSDATUM 25 Dezember 1949GEBURTSORT Lahore Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nawaz Sharif amp oldid 231156117