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Nathanael Schlott 13 Februar 1666 in Danzig 23 Marz 1703 in Lubeck war ein deutscher Lehrer und Dichter des Barock Er wurde aufgrund seiner hochdeutschen Neufassung des Textes des Lubecker Totentanzes bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werk 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNathanael Schlotts Eltern sind unbekannt Er besuchte das Akademische Gymnasium Danzig und hielt dort am 16 Juni 1689 seine lateinische Abschlussrede uber Circa alapam caede vindicandam Die Abhandlung erschien in gedruckter Form als Schulschrift Am 27 Mai 1691 schrieb er sich an der Universitat Jena ein Seinen Gelegenheitsgedichten ist zu entnehmen dass er noch 1695 dort lebte 1 Am 4 Mai 1699 erhielt Schlott das Lubecker Burgerrecht und arbeitete bis Lebensende als Prazeptor des Armen und Werkhauses im ehemaligen St Annen Kloster Die Prazeptoren gaben Unterricht und hielten Betstunden sowie die Gottesdienste an Sonn und Festtagen Am 15 Mai 1699 heiratete er in Lubeck Margareta Leopold In zweiter Ehe heiratete er ebendort am 4 Juli 1701 Maria Elisabeth Arends Beide Ehen blieben kinderlos 1 Werk Bearbeiten nbsp Abschnitt des Totentanzes mit den Versen Schlotts Lithographie nach Carl Julius MildeSchlott wurde insbesondere aufgrund des Lubecker Totentanzes in der dortigen Marienkirche bekannt Bei einer umfassenden Renovierung durch den Lubecker Kirchenmaler Anton Wortmann sollte Schlott die durch den Sprachwechsel von Niederdeutsch zu Hochdeutsch inzwischen schwer verstandlichen und teilweise nicht mehr lesbaren mittelniederdeutschen Verse erneuern und in das Hochdeutsche uberfuhren Da sich viele Personen uber Jahrhunderte mit dem Totentanz beschaftigten fanden die von Schlott geschaffenen Alexandriner weite Verbreitung Sie sind eher eine freie Neufassung als eine Ubertragung des Textes aus dem Spatmittelalter Schlotts Texte wurden oftmals ohne Namensnennung des Autors und weitestgehend ohne Darstellung des Gemaldes abgedruckt Thomas Nugent ubersetzte den Text in einer Reisebeschreibung ins Englische 1 2 Jacob von Melle fallte ein positives Urteil uber Schlotts Text Literaturhistoriker des 19 und 20 Jahrhunderts beklagten jedoch dass der ursprungliche Text ersetzt wurde Schlotts Verse beurteilten diese als manieriert barock Hans Henny Jahnn der die Kirche im Januar 1915 besuchte lobte hingegen Schlotts Fassung wegen ihrer Rhythmik 3 nbsp Titel Eine Hand voll poetischer Blatter 1702Schlott schrieb daruber hinaus zumeist Gelegenheitsgedichte anlasslich von Hochzeiten und insbesondere Trauerfeiern Er erhielt die Auftrage wahrscheinlich aufgrund des Totentanzes Die Gedichte fuhrten nicht zu nennenswerter Rezeption Er veroffentlichte die Gedichtsammlung Eine Hand voll poetischer Blatter die er sechs Lubecker Patriziern widmete darunter Hermann Fock e und Hermann Rodde In diesem Buch sind grosstenteils Gelegenheitsgedichte erhalten und eine zweite Fassung des Totentanzes die er um die These Der Tod ist kein Tantz und die Antithese Der Tod ist ein Tantz erweiterte Von dieser Sammlung existieren nur noch sehr wenige Exemplare 4 Schlott schrieb nachweislich funf Begrabnisgedichte die einzeln in den Druck gingen Als die Bestande der Lubecker Stadtbibliothek wahrend des Zweiten Weltkriegs ausgelagert wurden gingen diese Exemplare verloren Zwei dieser Gedichte fanden Eingang in die Poetischen Blatter 4 Schlotts Gelegenheitsgedichte hatten keine nachhaltige literarische Bedeutung Patrizier und Prediger in Lubeck und Jena schatzten ihn vermutlich als guten Begrabnisdichter 4 Das Killy Literaturlexikon urteilt in seinen Gelegenheitsgedichten finde sich massvoll und elegant eingesetzt die gelehrte Rhetorik der Zeit 5 Werke BearbeitenProbabilismus moralis circa alapam caede vindicandam succinctus examinatus Prases Johann Christoph Rosteuscher Danzig 1689 Lubeckischer Todten Tantz wie selbiger an den Wanden der Kinder Capelle in der Marien Kirche durch den Pinsel des Kunst mahlers A 1701 ist repariret und von ihm mit neuen hochdeutschen Reimen aussgezieret Lubeck 1702 Lubeckischer Todten Tanz oder Sterbens Spiegel in Hartmut Freytag Hrsg Der Totentanz der Marienkirche in Lubeck und der Nikolaikirche in Reval Tallinn Edition Kommentar Interpretation Rezeption Koln u a Bohlau 1993 ISBN 3 412 01793 0 S 363 365 Eine Hand voll poetischer Blatter denen Liebhabern der reinen u ungezwungenen Dicht Kunst zu geziemender Gemuths Belustigung uberreichet Lubeck 1702 Literatur BearbeitenHartmut Freytag Schlott Nathanel in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 340 342 Hartmut Freytag Hrsg Der Totentanz der Marienkirche in Lubeck und der Nikolaikirche in Reval Tallinn Edition Kommentar Interpretation Rezeption Niederdeutsche Studien Band 39 Bohlau Koln Weimar Wien 1993 ISBN 3 412 01793 0 Jurgen Rahtje Red Schlott Nathanael in Killy Literaturlexikon Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes Band 10 Ros Se Berlin de Gruyter 2011 ISBN 978 3 11 022043 8 S 427Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nathanael Schlott Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Druckschriften von und uber Nathanael Schlott im VD 17 Druckschriften von und uber Nathanael Schlott im VD 18 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hartmut Freytag Schlott Nathanel in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 340 dodedans com Lubeck s Dance of Death Thomas Nugent Hartmut Freytag Schlott Nathanel in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 340 341 a b c Hartmut Freytag Schlott Nathanel in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 341 Jurgen Rathje Schlott Nathanael In Killy Literaturlexikon 2012 Berlin Boston De Gruyter Abgerufen am 24 April 2018 auf https www degruyter com view Killy killy 5846Normdaten Person GND 115647430 lobid OGND AKS VIAF 49959519 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlott NathanaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer und DichterGEBURTSDATUM 13 Februar 1666GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 23 Marz 1703STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nathanael Schlott amp oldid 224618019