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Nan Hoover 12 Mai 1931 in New York City 9 Juni 2008 in Berlin gehort zu den Pionierinnen der internationalen Licht Video und Performancekunst Ihre fruhen Arbeiten waren gepragt durch die Malerei des Surrealismus Seit Beginn der 1970er Jahre naherte sie sich in ihren Performances Videoarbeiten und Lichtinstallationen einer auf Reduktion und Reflexion angelegten minimalistischen Formensprache an in der die Zeit durch das Mittel extremer Langsamkeit und der Raum durch das Medium des Lichts interpretiert und bewusst gemacht werden Weltweit hat sie seither in internationalen Museen Ausstellungshausern und im offentlichen Raum mit Ausstellungen Performances und Lichtinstallationen von sich reden gemacht 1977 nahm sie an der sechsten und 1987 an der achten documenta in Kassel teil 1986 war sie Dozentin am San Francisco Art Institute 1986 1996 Professorin an der Kunstakademie Dusseldorf und 1998 1999 Professorin an der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam Nan Hoover 2007FLORA by Nan Hoover CCA Glasgow 2007Nan Hoover im Videostudio an der Kunstakademie Dusseldorf 1991 The Ls Installation im Bahnhof Hardenberg Niederlande 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ausstellungen 2 1 Ausstellungen 2008 2016 3 Performances Auswahl 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSchon in den Jahren des Neuaufbruchs nach dem grossen Borsencrash in New York entschied sich Nan Hoover dafur Kunstlerin zu werden Die Entscheidung zwischen Tanz und Malerei fiel zugunsten der Malerei aus einem Medium in dem sie unabhangig von ausseren Bedingungen die eigene Kreativitat bewerten konnte Dem Studium am Corcoran College of Art and Design in Washington D C folgten erste Jahre als Malerin zunachst in Washington und spater in New York Mit dem Abstrakten Expressionismus jener Zeit und den heftigen Diskussionen daruber in der New Yorker Kunstszene hatte Hoovers Kunst wenig zu tun Zu gross war ihr Interesse am menschlichen Korper und an der Psychologie des menschlichen Wesens Interessiert war sie auch an den Geheimnissen des Lichts auf die sie neugierig geworden war durch Rembrandt van Rijn dessen Olstudien sie bei ihren Besuchen der Washingtoner National Gallery of Art immer wieder aufs Neue faszinierten Die Umwalzungen der 1960er Jahre als in der New Yorker Kunstszene in schneller Folge Minimal Art Anti Form und Konzeptkunst entstanden blieben auf Hoovers figurliche surreal gepragte Bildwerke zunachst ohne erkennbaren Einfluss Der Entschluss des Jahres 1969 nach Amsterdam zu ziehen mag gleichwohl dem Bedurfnis entsprungen sein die eigene kunstlerische Arbeit die sich so sehr vom gesamten damaligen New Yorker Mainstream unterschied an einem Ort mit gunstigerem Umfeld fortzusetzen Es sollte dann ausgerechnet Amsterdam sein wo sie durch ihren zweiten Ehemann Richard Hefti erstmals mit einer Videokamera in Beruhrung kam wo sie das seit der Kindheit schlummernde Interesse am Tanz ins Medium der Performance ubertrug wo sie zur Photographie und zur Lichtkunst fand und wo sie im Alter von fast vierzig Jahren einen Neuanfang wagte bei dem sie zwar dem Anliegen treu bleiben konnte sich der menschlichen Figur und ihrer Psychologie zu nahern bei dem es ihr aber gelang dieses Anliegen mit neuen Mitteln in eine zeitgemasse kunstlerische Sprache zu ubersetzen Der Video und Performancekunstlerin die bald auch die niederlandische Staatsangehorigkeit annahm war in den 1970er und 1980er Jahren ein rasanter Erfolg beschieden 1977 wurde sie von Manfred Schneckenburger zur documenta 6 nach Kassel eingeladen im gleichen Jahr schaffte sie den Sprung zu einer Videoprasentation ins Museum of Modern Art in New York und 1980 erhielt sie die Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes fur ein artist in residence Stipendium in Berlin Dort entstand der Film Doors in dem Hoover den impulsgebenden Schritt von New York nach Berlin als Metapher des Durchschreitens einer Tur und als grundsatzliche Thematik von Kommen und Gehen von Veranderung und Bewegung Ubergang und Initiation interpretiert Die Hand die in den Sequenzen dieses Films immer wieder nach der Klinke greift und sie herunterdruckt kann auch gelesen werden als Symbol fur den Schritt von der Malerei zum Video weg vom Kreieren des Lichts auf der Leinwand und hin zum Einsatz des Lichts vom Standort hinter der Kamera Auch Hoovers mit nur einer einzigen Einstellung aufgenommenen Videos zeigten kunftig oftmals einen Korper Ausschnitt ihrer selbst Finger Gesicht Silhouette der sich zwischen Licht und Dunkel bewegt Hoover nutzte den Kontrollmonitor wahrend der Video Aufzeichnung um ihr Tun zu beobachten Ohne Unterbrechung oder spateren Video Schnitt malte sie mit ihrem Korper oder mit transparentem Papier und mit Lichtquellen ein meist langsam bewegtes Bild Von der Fotografie dem Video und dem Licht sprach sie spater als unterschiedlichen Pinseln fur ihre Arbeit 1984 nahm Hoover an der Biennale di Venezia teil 1986 wurde sie Professorin fur Videokunst an der Kunstakademie Dusseldorf Seit den 1990er Jahren realisierte sie spektakulare Lichtinstallationen im Innen und Aussenraum darunter Die Spur des Lichtes 1991 vor der Glyptothek Munchen in out 1993 in Dusseldorf Movement from either direction 1995 in der Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn Movement in Light 1997 vor dem Museum Wiesbaden und Art in Castles 1997 im Kasteel Huis Bergh in s Heerenberg in den Niederlanden 2002 und 2003 war Hoover Teilnehmerin der Lichtrouten Ludenscheid 1 Hoover kombinierte ihre teils interaktiven Lichtinstallationen haufig mit Performances in denen sie sich langsam und zeitverzogert durch ihre eigenen Arrangements aus schwarzen Kuben und versteckten Scheinwerfern bewegte wobei ihr Korper das Licht streifenweise aufnahm und wieder ins Dunkel eintauchte Sie wurde so zur Meisterin im Erfahrbarmachen des Lichts dieses alltaglichsten aller physikalischen Vorgange Die Besucher ihrer Lichtinstallationen wurden von Betrachtenden mehr und mehr zu Wahrnehmenden und machten den Schritt vom unbewussten zum bewussten Aufnehmen dessen was Hoovers Malerei mit dem Medium des Lichts an Assoziationen und an Emotionen in uns auszulosen vermag Zu diesem Unterschied zwischen Betrachten und Wahrnehmen fuhrte Hoover selber aus Es ist nicht so wichtig wie wir eine Sache betrachten sondern wie wir sie wahrnehmen das kann innerhalb einer Sekunde passieren aber mit Nachwirkung uber Jahrzehnte oder ein ganzes Leben zitiert nach Night Letters Koln Salon Verlag 2000 Im Dialog mit dem niederlandischen Kurator und Kunstkritiker Rob Perree fugte sie hinzu Ich mochte die Vorstellungskraft des Betrachters anstossen Ich mochte einen Dialog mit ihm herstellen Dialog bedeutet dass ich mich davor hute dem Betrachter zu erzahlen dies ist eine Tasse Tee Stattdessen sage ich Was meinst Du konnte dies vielleicht eine Tasse Tee sein Wenn es um Wahrnehmungen geht muss die Vorstellungskraft in Bewegung versetzt werden um herauszufinden was man tatsachlich sieht Wenn etwas sehr konkret dargestellt wird gibt es gar keinen Grund diese Vorstellungskraft zu aktivieren zitiert nach Rob Perree Dialogue About Nan Hoover Koln Salon Verlag 2001 Von 1998 bis 1999 leitete Nan Hoover die Multimediaklasse an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam Seit 2005 lebte und arbeitete sie in Berlin in der Gartenstadt Atlantic 2008 starb sie in Berlin Die kunstlerische Nachlassverwaltung liegt bei der Nan Hoover Foundation in Zusammenarbeit mit der Galerie Sebastian Fath Contemporary in Mannheim Nan Hoovers Werke Desert 1985 Halfsleep 1984 Projections 1981 und Returning to Fuji 1984 befinden sich u a im Archiv des Imai inter media art institute 2 Der von Hoover gezielt eingesetzte Effekt der Brummstorung bei Returning to Fuji wird exemplarisch im Kompendium der Bildstorungen beim analogen Video 2013 vorgestellt 3 Ausstellungen BearbeitenNan Hoovers Werke wurden u a im Museum of Modern Art New York City dem Stedelijk Museum in Amsterdam dem Kunstmuseum Bern der Neuen Pinakothek in Munchen der Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn im Kunsthaus Zurich im Museum Wiesbaden und in der Kunsthalle Darmstadt ausgestellt Zudem nahm sie mit Werken an der documenta 6 und 8 und der Biennale in Venedig teil Ausstellungen 2008 2016 Bearbeiten G Group Show C Catalogue 2016 Stasis and Latenz Symposium Art Academy Dusseldorf 28 30 Januar 2016 G 2015 Nan Hoover Akademie Galerie Die Neue Sammlung Dusseldorf 22 Oktober 2015 17 Januar 2016 Nan Hoover 1931 2008 Zeit Natur Licht Museum Kunst der Westkuste Alkersum auf Fohr 19 Juli 2015 10 Januar 2016 20 Galerietage Mannheim Mannheimer Kunstverein 27 29 Marz 2015 G 2014 time space silence light the influence of Nan Hoover PuntWG Amsterdam 20 September 20 Oktober 2014 G Last seen Entering the Biltmore South London Gallery London 26 Juni 14 September 2014 G 2013 Images of an Infinite Film Museum of Modern Art New York 7 September 2013 2 Marz 2014 G Re act feminism Akademie der Kunste Berlin 21 Juni 18 August 2013 G Illusory landscapes of Nan Hoover National Centre for Contemporary Arts Moskau 21 Januar 4 Februar 2013 2012 Big Picture III Szenen Figuren Kunstsammlung Nordrhein Westfalen K 21 Dusseldorf 14 April 2012 27 Januar 2013 G Reich mir die Hand Art Foyer der DZ Bank Frankfurt am Main 13 April 2 Juni 2012 G C Bilder gegen die Dunkelheit Videokunst aus dem Archiv des imai im KIT Kunst im Tunnel Dusseldorf 28 April 24 Juni 2012 G Kaleidoscope of Pacific Standard Time Los Angeles and San Francisco 21 22 Januar und 27 28 Januar 2012 G 2011 Big Picture II Zeitzonen Kunstsammlung Nordrhein Westfalen K 21 Dusseldorf 9 Dezember 2011 1 April 2012 G Exchange and Evolution Worldwide Video Long Beach 1974 1999 Long Beach Museum of Art California 7 Oktober 2011 12 Februar 2012 G C To Transfer or to Transform Netherlands Media Art Institute NIMK Amsterdam 6 Dezember 2011 Inspired by Nan Hoover A comprehensive program highlighting the work of Nan Hoover and new work inspired by Nan Hoover Netherlands Media Art Institute NIMK Amsterdam in co operation with the Nan Hoover Foundation 2 3 Dezember 2011 G Cine Sonic Nan Hoover and Banabilla Netherlands Media Art Institute NIMK Amsterdam 2 Dezember 2011 Landscape Program Public Art Screens Stavanger 1 November 2011 31 Dezember 2011 G Die Erfindung der Wirklichkeit Photographie an der Kunstakademie Dusseldorf von 1970 bis heute Akademie Galerie Dusseldorf 16 September 2011 5 Februar 2012 G C Cine Sonic Nan Hoover and Banabilla Goethe Institut Amsterdam 9 September 2011 Nan Hoover Out of the Ordinary Sebastian Fath Contemporary Mannheim 14 28 Mai 2011 2010 Point of View on The Collection Acts of Presence Musee d Art Contemporain de Montreal Montreal 4 November 2010 31 Marz 2011 G Hommage an Nan Hoover Onomato Verein Dusseldorf Dusseldorf Mai 2010 Schwarz und Weiss Mannheimer Kunstverein und Sebastian Fath Contemporary Mannheim 7 9 Mai 2010 G Movement in Light Camden Arts Center London 7 Oktober 2010 Licht und Schatten Sebastian Fath Contemporary Mannheim 15 Januar 13 Februar 2010 G 2009 Record Again 40 Jahre Videokunst de Teil 2 Zentrum fur Kunst und Medientechnologie ZKM Karlsruhe 17 Juli 6 September 2009 G C Nan Hoover I am a painter Early video works and late print works Soledad Senile Gallery Amsterdam 4 April 17 Mai 2009 Ars Luminosa VI Lichtgestalten Schattenwesen Kunstraum Akademie der Diozese Rottenburg Stuttgart Stuttgart 25 Oktober 2009 24 Januar 2010 G Nan Hoover Lightscapes Centrum Kunstlicht in de Kunst Eindhoven 17 Februar 19 Mai 2009 Deep North Transmediale 09 Haus der Kulturen der Welt Berlin 27 Januar 1 Februar 2009 G Videolounge 2009 Galerie Dieter Reitz Berlin 2009 Fluchten Kunstlerverein Walkmuhle Wiesbaden 16 Mai 28 Juni 2009 G Movement in Light Dutch Art Institute University Twente Twente 2009 Overzicht 35 jaar beeldende kunst festivals in Arnhem Museum voor Moderne Kunst Arnhem 12 September 24 Oktober 2009 G 2008 Nan Hoover Fotografie und Videoarbeiten 1981 2007 Museum Villa Rot Burgrieden Rot 2 November 18 Januar 2009 Nan Hoover Recent photographs and drawings Suzanne Biederberg Gallery Amsterdam 8 November 6 Dezember 2008 Nan Hoover Zeichnung Skulptur Video Galerie Dieter Reitz Berlin 25 September 8 November 2008 Breeze Galerie Nelson Freeman Paris 20 September 31 Oktober 2008 G Meeting Nan Hoover Presentation of a videoportrait by Sam Schoenbaum Kunstakademie Dusseldorf 23 Oktober 2008 Museum Wiesbaden 30 Oktober 2008 Uit de Tijd De Service Garage Amsterdam 24 September 19 Oktober 2008 G Nan Hoover Gestures Sebastian Fath Contemporary Mannheim 2008 Nan Hoover and Bill Viola Some Times Museum der Moderne Salzburg 20 Marz 6 Juli 2008 Nan Hoover Galerie XRAY Lubon Poland 22 Oktober 2007 22 Oktober 2008Ausstellungen bis 2007 siehe www nan hoover comPerformances Auswahl Bearbeiten1976 1977 Videoperformance Licht Performance 1976 in Berlin 1978 movement in dark 1979 Progressions 1981 Doors in Stuttgart 1981 Performance Eins in BerlinAuszeichnungen Bearbeiten1980 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