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Als Nachlesebergbau bezeichnet man die Gewinnung von Lagerstattenteilen die wahrend des vorherigen Betriebes aus wirtschaftlichen sicherheitlichen bergtechnischen oder bergrechtlichen Grunden nicht gewonnen worden waren 1 Weiter wird auch die nachtragliche Gewinnung von nutzbaren Mineralien aus dem Haldenmaterial als Nachlesebergbau bezeichnet 2 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlage fur einen Nachlesebergbau 2 Grunde 3 Durchfuhrung 4 EinzelnachweiseGrundlage fur einen Nachlesebergbau BearbeitenDamit in einem Bergwerk Nachlesebergbau betrieben werden kann mussen noch verwertbare und gewinnbare Vorrate der Lagerstatte vorhanden sein 3 Dies ist dann der Fall wenn aus sicherheitlichen oder bergrechtlichen Grunden Lagerstattenteile als Sicherheitspfeiler stehen bleiben mussen 1 Bei einigen Abbauverfahren bleiben Restpfeiler stehen die aus bergtechnischen Grunden stehengelassen werden mussen und dann zu den Abbauverlusten zahlen 4 Aufgrund unzureichender Aufbereitungsanlagen konnen bzw konnten nicht alle Mineralien voneinander getrennt werden 5 Es entstanden bei der Gewinnung Gemenge aus taubem Gestein Asche Holzkohle und feinkornigem Erz das in dieser Form nicht von den Verhuttungsbetrieben abgenommen wurde 1 Auch wurden Mineralien die mit anderen wertvolleren Mineralien in einer Lagerstatte vorkamen aufgrund von geringen Erlosen nicht abgebaut 5 Mineralien die schlecht aufzubereiten waren wurden entweder als Versatz in den Alten Mann verbracht 1 oder auf Halde gekippt 2 Teilweise enthielt dieses Material bis zu 30 Prozent Mineralbestandteile 3 Grunde BearbeitenDie Grunde fur den Nachlesebergbau sind sehr vielfaltig 1 Zum einen wird aus volkswirtschaftlichen Grunden Nachlesebergbau betrieben 6 So wurde wahrend der Weltwirtschaftskrise auf einigen Bergwerken aus Kostengrunden Nachlesebergbau betrieben 3 Wahrend des Zweiten Weltkriegs betrieb man aus Mangel an bestimmten Rohstoffen Nachlesebergbau 6 Auch aus betriebswirtschaftlichen Grunden kann Nachlesebergbau lukrativ sein So werden Lagerstattenreste im Nachlesebergbau gewonnen um den Zeitraum bis zum Abbau eines neuen Lagerstattenteils zu uberbrucken 1 Teilweise ist der Nachlesebergbau so kostengunstig und die benotigten Mengen des gewonnenen Minerals so gering dass ein normaler Bergbau nicht erforderlich bzw lohnend ist 7 Durchfuhrung BearbeitenDer Nachlesebergbau wird entweder auf einem bereits bestehenden Bergwerk betrieben 1 oder es werden mittels Kleinzechen auf noch vorhandenen Restpfeilern Abbau betrieben oder anderweitig vorhandene Restmineralien abgebaut 8 Allerdings stehen die Pfeiler oftmals unter starkem Druck und ihr Abbau ist bergtechnisch schwierig 3 Als Abbauverfahren wird oftmals der Kammerbau angewendet Hierbei werden die Pfeiler die sich zwischen den abgebauten Kammern befinden scheibenformig abgebaut Man bezeichnet dieses Verfahren als Mittelkammerbau Gelegentlich werden die Pfeiler auch im Querbau abgebaut 1 Die verbleibenden Hohlraume mussen gut ausgebaut werden 3 Als Ausbau werden Holz oder Bergekasten eingebaut 1 Wenn es machbar und gewinnbringend ist wird auch das Versatzmaterial das sich im Alten Mann befindet hereingewonnen und erneut aufbereitet 3 Staubformige mineralienhaltige Gemenge die sich im Alten Mann befinden werden wieder aus diesem Grubenbau herausgeholt und aufbereitet 1 Aber auch auf Halde verkippte Bergematerialien werden im Nachlesebergbau teilweise noch einmal aufbereitet 2 Mit modernen Aufbereitungsanlagen ist es moglich alle diese Materialien wirtschaftlich aufzubereiten und die darin befindlichen Mineralien zum grossen Teil herauszuholen 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Forderverein Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar e V Hrsg Erzabbau im Rammelsberg Eigenverlag des Fordervereins Druck Papierflieger Clausthal Zellerfeld Goslar 2009 S 19 59 60 74 77 106 133 a b c Felix Hermann Die Antimonerzvorkommen Mittel und Sudeuropas ihre lagerstattenkundliche Stellung und wirtschaftliche Bedeutung In Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt Heft 4 6 Wien April Mai Juni 1947 S 77 a b c d e f g Wilfried Liessmann Historischer Bergbau im Harz 3 Auflage Springer Verlag Berlin und Heidelberg 2010 ISBN 978 3 540 31327 4 S 27 228 335 336 Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon 7 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 a b Hartmut Carsten Bittmann Kupfer im Erzgebirge Kupfererz Vorkommen und Abbau im Erzgebirge zwischen 1470 und 1750 geprufte Master Arbeit an der Technischen Universitat Dresden Dresden 2014 S 8 a b Thomas Kiessling Henry Steinborn Frank Schroder Die Flussspatgewinnung bei Ilmenau im Thuringer Wald In Ring Deutscher Bergingenieure e V Hrsg Bergbau Makossa Druck und Medien GmbH Gelsenkirchen Marz 2007 ISSN 0342 5681 S 112 115 Niedersachsisches Landesamt fur Bodenforschung Hrsg Rohstoffsicherungsbericht 2000 des Niedersachsischen Landesamtes fur Bodenforschung Hannover 2001 S 29 Gerhard Koetter Hrsg Bergbau im Muttental 1 Auflage Druckstatt Wohrle Witten 2001 ISBN 3 00 008659 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nachlesebergbau amp oldid 188816980