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N Hydroxysuccinimid NHS in Strukturformeln meist als HOSu abgekurzt nach IUPAC 1 Hydroxy 2 5 pyrrolidindion ist das N Hydroxy Derivat von Succinimid Die Substanz wird in organischen Synthesen vor allem zur Herstellung sogenannter NHS Ester verwendet StrukturformelAllgemeinesName N HydroxysuccinimidAndere Namen 1 Hydroxy 2 5 pyrrolidindion HOSu N HYDROXYSUCCINIMIDE INCI 1 Summenformel C4H5NO3Kurzbeschreibung farb und geruchloser kristalliner Feststoff 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 6066 82 6EG Nummer 228 001 3ECHA InfoCard 100 025 456PubChem 80170Wikidata Q408833EigenschaftenMolare Masse 115 09 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 99 101 C 3 Loslichkeit loslich in Wasser 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P Satze 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 Toxikologie 5 Literatur 6 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenN Hydroxysuccinimid entsteht bei der Umsetzung von Bernsteinsaureanhydrid mit Hydroxylamin 4 Die Reaktion findet nach Verdampfen des als Losungsmittel eingesetzten Methanols im Vakuum bei 160 C in der Schmelze statt Nach mehrfacher Extraktion des viskosen Ruckstandes wird das Reinprodukt in 46 iger Ausbeute erhalten nbsp N Hydroxysuccinimid durch Reaktion von Bernsteinsaureanhydrid mit HydroxylaminEine einfachere Variante nutzt statt Hydroxylamin das leichter zu handhabende Hydroxylamin hydrochlorid im Gemisch mit Bernsteinsaureanhydrid das im Rotationsverdampfer unter Vakuum auf 160 C erhitzt wird bis kein Wasser mehr aus der Schmelze entweicht Nach mehrmaliger Extraktion mit mehreren organischen Losungsmitteln fallt reines NHS in 44 iger Ausbeute an 5 Eine weitere Verfahrensvereinfachung ist die Reaktion von Hydroxylamin und Bernsteinsaureanhydrid in Wasser vermutlich zunachst unter Bildung der Monohydroxamsaure und anschliessender Ringschluss unter Wasserabspaltung im Vakuum bei 105 C die unter Vermeidung aufwendiger Extraktionen in 70 78 iger Ausbeute zum NHS Monohydrat fuhrt nbsp Wasserfreies N Hydroxysuccinimid uber das MonohydratZweistundiges Erhitzen des Monohydrats unter Vakuum ca 1 mbar auf 80 90 C liefert reines wasserfreies N Hydroxysuccinimid in quantitativer Ausbeute 6 Eigenschaften BearbeitenN Hydroxysuccinimid ist ein farb und geruchloser kristalliner Feststoff Es ist in Wasser leicht loslich und zeigt darin eine schwach saure Reaktion NHS ist ein schwaches Oxidationsmittel Die mittels DSC bestimmte Zersetzungswarme betragt 174 kJ mol 1 bzw 1510 kJ kg 1 7 Verwendung BearbeitenIn chemischen und biochemischen Synthesen ist N Hydroxysuccinimid eine vielseitig und haufig eingesetzte Verbindung Durch Umsetzung mit einer Carbonsaure und einem Aktivierungs Reagenz wie beispielsweise Dicyclohexylcarbodiimid DCC oder 1 Ethyl 3 3 dimethylaminopropyl carbodiimid EDC werden damit NHS Ester hergestellt NHS Ester sind aktivierte Carbonsauren und reagieren leicht mit Aminofunktionen beispielsweise von Peptiden oder Proteinen die deutlich nukleophiler als Alkohole sind 8 nbsp Prinzip der Herstellung und Umsetzung eines NHS EstersNHS Ester sind relativ hydrolysestabil 9 Ahnliche Reagenzien zur Aktivierung von Carbonsauren sind N Hydroxysulfosuccinimid Natriumsalz 1 Hydroxybenzotriazol HOBT 1 Hydroxy 7 azabenzotriazol HOAT und Pentafluorphenol Die oxidierenden Eigenschaften von NHS konnen zur Ruthenium katalysierten Umwandlung endstandiger Alkine in Carbonsaure Derivate genutzt werden 10 Die Verwendung von NHS zur Herstellung von Aktivestern wurde erstmals 1963 von George W Anderson Joan E Zimmerman und Francis M Callahan beschrieben 11 Toxikologie BearbeitenN Hydroxysuccinimid ist im Tiermodell Maus und Ratte weder kanzerogen noch teratogen Bei der Backhefe Saccharomyces cerevisiae lost es keine mitotischen Genveranderungen aus 12 Literatur BearbeitenB Lygo Handbook of Reagents for Organic Synthesis Activating Agents and Protecting Groups A J Pearson und W R Roush Hrsg Verlag Wiley 1999 S 225 227 C A Montalbetti und V Falque Amide bond formation and peptide coupling In Tetrahedron 61 2005 S 10827 10852 doi 10 1016 j tet 2005 08 031 V A Shibnev u a N hydroxysuccinimide esters in the synthesis of collagen type structures In Russian Chemical Bulletin 18 1969 S 2367 2370 doi 10 1007 BF00906511 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu N HYDROXYSUCCINIMIDE in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 16 September 2021 a b c d Datenblatt N Hydroxysuccinimid bei Merck abgerufen am 25 Dezember 2019 Eintrag zu Succinimid In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 28 Dezember 2014 Patent US2816111 Sulfonic acid derivatives Angemeldet am 9 Februar 1954 veroffentlicht am 10 Dezember 1957 Anmelder Farbenfabriken Bayer AG Erfinder R Wegler F Grewe K Mehlhose G W Anderson J E Zimmerman F M Callahan The use of esters of N hydroxysuccinimide in peptide synthesis In J Am Chem Soc Band 86 Nr 9 1964 S 1839 1842 doi 10 1021 ja01063a037 Patent US5493031 N Hydroxysuccinimide monohydrate Angemeldet am 16 Juni 1994 veroffentlicht am 20 Februar 1996 Anmelder PPG Industries Inc Erfinder C Govindan Grewer T Klais O Exotherme Zersetzung Untersuchungen der charakteristischen Stoffeigenschaften VDI Verlag Schriftenreihe Humanisierung des Arbeitslebens Band 84 Dusseldorf 1988 ISBN 3 18 400855 X S 9 M A Gauthier u a Synthese funktioneller Polymere durch polymeranaloge Reaktionen In Angew Chem 121 2009 S 50 60 doi 10 1002 ange 200801951 E Pedone u a An information rich biomedical polymer library In J Mater Chem 13 2003 S 2825 2837 doi 10 1039 B306857A B M Trost u a Ruthenium katalysierte Reaktionen eine Schatzkiste fur atomokonomische Umwandlungen In Angew Chem 117 2005 S 6788 6825 doi 10 1002 ange 200500136 G W Anderson u a N Hydroxysuccinimide Esters in Peptide Synthesis In JACS 85 1963 S 3039 doi 10 1021 ja00902a047 H Dannenberg N Hydroxy succinimid eine nicht krebserzeugende N Hydroxy Verbindung In Zeitschrift fur Krebsforschung und Klinische Onkologie 76 1971 S 216 218 doi 10 1007 BF00303565 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title N Hydroxysuccinimid amp oldid 224859172