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Mythologie der Maori oder Maori Mythologie sind Begrifflichkeiten mit denen die Mythen Legenden und Geschichten der Maori in Neuseeland sinnvoll beschrieben werden konnen Die Rituale der Glaube und die Weltanschauungen der Maori Kultur basieren auf einer sehr differenzierten Mythologie die von der polynesischen Herkunft geerbt worden und in der neuen Umgebung in Neuseeland weiterentwickelt worden war 1 Die sechs wichtigsten Maori Gotter symbolisiert durch Holzstifte Tumatauenga Tawhirimatea Tane Tangaroa Rongo and Haumia von links nach rechts In der Mythologie der Maori spielt das gottliche Elternpaar Rangi und Papa Himmel und Erde eine wesentliche Rolle von denen weitere Gotter und Nachfahren abstammen die wiederum alle Lebewesen hervorbrachten und die fur Walder das Meer Vogel Fische usw zustandig sind Die Uberlieferungen berichten im Gegensatz zu den Mythen von Begebenheiten die uberwiegend so hatten passieren konnen Ahnenforschung platziert diese in eine Zeitspanne nicht weiter zuruckliegend als ein Jahrtausend Alle spielten sich geographisch gesehen in Neuseeland selbst ab und das Allgemeinwissen ist auf dieses Land begrenzt 1 Sehr wesentlicher Punkt in den Uberlieferungen ist die Herkunft der Maori von Hawaiki und die ihrer Kanus Waka in denen sie vor Jahrhunderten nach Aotearoa Neuseeland eingewandert sind Inhaltsverzeichnis 1 Quellen des 19 Jahrhunderts 1 1 Missionare 1 2 Nicht Missionare 2 Vortragsformen 2 1 Ahnenlieder 2 2 Das Gedicht 2 3 Erzahlungen Prosa 3 Mythen 3 1 Rangi und Papa 3 2 Die wesentlichen Maori Mythen 4 Uberlieferungen 4 1 Die wichtigsten Maori Uberlieferungen 4 1 1 1 und 2 Uberlieferungen zur Entdeckung Neuseelands 4 1 2 3 Uberlieferungen zur Einwanderung und Besiedelung Neuseelands 4 1 3 Regionale Unterschiede 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise und AnmerkungenQuellen des 19 Jahrhunderts BearbeitenMissionare Bearbeiten In der ersten Zeit nach Ankunft europaischer Siedler wurde nur wenig der sehr umfangreichen Maori Mythologie aufgezeichnet Missionare hatten noch die besten Moglichkeiten Informationen zu sammeln aber versaumten dies sicherlich auch weil ihre Maori Sprachkenntnisse nicht ausreichten Zudem war der Glaube der Maori den Missionaren nicht Recht sie betrachteten ihn als kindisch oder gar als Teufelswerk Ausnahmen stellten J F Wohlers von der Sudinsel 2 Richard Taylor der in der Region Taranaki und entlang des Whanganui River arbeitete und William Colenso der an der Bay of Islands und in der Hawke s Bay lebte Die Aufzeichnungen dieser Manner sind mitunter die besten Quellen fur die Legenden aus den Gegenden in denen sie arbeiteten 1 Nicht Missionare Bearbeiten In den 1840ern begannen Edward Shortland George Edward Grey und andere die keine Missionare waren die Mythen und Uberlieferungen der Maori aufzuzeichnen Zu dieser Zeit konnten bereits viele Maori lesen und schreiben und das Material wurde in demselben Stil aufgeschrieben wie es von den Maori mundlich uberliefert oder beschrieben worden war Das neue Medium des Geschriebenen schien zunachst wenig Einfluss auf Stil und Inhalt zu haben Uberlieferungen Lieder Erzahlungen wurden in vollem Umfang dokumentiert als ob sie genauso berichtet oder gesungen worden waren Viele dieser fruhen Manuskripte wurden veroffentlicht und heute konnen viele Wissenschaftler auf dieses Material zuruckgreifen das umfangreicher ist als vergleichbares anderer Regionen des pazifischen Raums wo es neben den neuseelandspezifischen viele Mythen und Uberlieferungen in ahnlichen Versionen gibt Die besten Sammlungen heute stellen zwei Bucher dar Nga Mahi a nga Tupuna Dokumente der Vorfahren gesammelt von Sir George Grey und ubersetzt als Polynesian Mythology und Ancient History of the Maori sechs Bande ediert von John White 1 3 Vortragsformen BearbeitenDie drei herausragenden mundlichen Ausdrucksformen der Maori und Polynesier sind die Erzahlung Gedichte und Lieder uber die Ahnen Ahnenlieder Bearbeiten Das Vortragen von Stammbaumen und der Genealogie Whakapapa war in der mundlichen Literatur der Maori sehr gut entwickelt Dies diente dazu an einer Art Zeittafel entlang alle Mythen Uberlieferungen und die Geschichte der Maori zu berichten von entfernter Vergangenheit bis in die Gegenwart Es verband die Menschen von heute mit den Gottern und Helden Durch das Zitieren bestimmter Stammbaumlinien betonte der Erzahler seine eigene Verbindung mit den Charakteren dieser Linie und sein Recht uber diese Gotter und Helden zu sprechen In der kosmogonischen Genealogie wirkt das Erzahlen der Stammeslinien zunachst nur wie ein Aufzahlen von Namen und stellt sich bei genauerer Betrachtung als eine wahrhaftige Form der Literatur heraus die einen Abriss der Entwicklung des Universums beschreibt 1 Das Gedicht Bearbeiten Maori Gedichte wurden stets gesungen oder im rhythmischen Sprechchor vorgetragen Reime oder Halbreime waren keine Stilmittel nur wenn ein Text gesungen oder choralisch vorgetragen wurde wurde der Rhythmus erkennbar Die Sprache unterschied sich stilistisch von jener der Erzahlungen Typische Merkmale der Gedichte sind der haufige Gebrauch von Synonymen oder kontrastierenden Gegenteilen und das haufige Wiederholen bestimmter Schlusselworter Ursprungliche Worter sind ublich einschliesslich Worter die ihre ursprungliche Bedeutung verloren und religios mystische Bedeutung erlangt haben Abgekurzte kryptische Ausdrucksformen und der Einsatz bestimmter grammatikalischer Konstruktionen wie sie in der Erzahlform nicht vorkommen sind ublich 1 Erzahlungen Prosa Bearbeiten Erzahlungen nehmen den grossten Anteil des Materials der Maori Legenden ein Manche wirken heilig oder geheimnisvoll aber die meisten Legenden sind Geschichten zur Unterhaltung an langen Winterabenden Trotzdem sollten sie nicht als schlichte Marchen und Geschichten angesehen werden Die Legende von Maui beispielsweise war nicht nur zur Unterhaltung wichtig sondern verkorperte den Glauben der Menschen uber den Ursprung des Feuers den Tod und des Landes in dem sie lebten Die rituellen Chorale uber Feuermachen Fischen Tod usw bezogen sich auf Maui und erhielten ihre Macht aus diesem Bezug 1 Mythen Bearbeiten Detail eines tahuhu Firstbalken Ngati Awa Bay of Plenty Neuseeland circa 1840 Vermutlich Darstellung einer der beiden Vorfahren Tuwharetoa oder Kahungunu Mythen liegen in sehr weit zuruckliegender Vergangenheit und handeln von Ubermenschlichem Sie zeigen die Ideen der Maori uber die Entstehung des Universums und der Herkunft der Gotter und Menschen Die Mythologie erklart Naturphanomene wie das Wetter Mond und Sterne Fische des Meeres Vogel des Waldes und der Walder selbst Kulturell begrundete Verhaltensweisen erklaren sich aus diesen Modellen und den Grenzen wie sie in den Mythen aufgezeigt werden Das vielleicht herausragendste Merkmal der Mythen ist neben ihrer alten Tradition ihre Universalitat Jede der wichtigen Mythen ist in der einen oder anderen Variante nicht nur in Neuseeland sondern in fast ganz Polynesien bekannt 1 Das Verstandnis der Maori fur die Entwicklung des Universums wurde in der oben beschriebenen genealogischen Form ausgedruckt Diese Genealogien mag es in vielen Versionen geben aber die Kernpunkte finden sich konstant wieder Evolution mag verglichen werden mit einer Serie von Abschnitten von Dunkelheit pō oder Leere kore einzeln durchgezahlt oder voneinander abgegrenzt durch erganzende Details Manchmal folgt auf eine Phase der Dunkelheit eine Phase des Lichts ao In anderen Versionen wird die Evolution des Universums mit einem Baum verglichen mit seinem Wurzelwerk Stamm Astwerk und Zweigen Dann wieder wird Evolution wie die Entwicklung eines Kindes im Mutterleib verglichen mit den Schritten die Suche das Erforschen die Befruchtung das Wachstum das Gefuhl die Gedanken die Seele der Wunsch das Wissen die Erscheinung die Weiterentwicklung Manche oder auch alle dieser Themen konnen in derselben vorkommen 1 Rangi und Papa Bearbeiten Die kosmologische Ursprungsgeschichte beginnt ublicherweise mit Rangi und Papa Vater Himmel und Mutter Erde Die Vereinigung dieses himmlischen Paars brachte die Gotter und weiter alle Lebewesen der Erde hervor 1 Der fruheste belegte Bericht des Ursprungs der Gotter und der ersten Menschen ist in einem Manuskript namens Nga Tama a Rangi Die Sohne des Himmels festgehalten verfasst 1849 von Wi Maihi Te Rangikaheke vom Stamm iwi der Ngati Rangiwewehi aus Rotorua Das Manuskript zeigt einen klaren und systematischen Bericht der Religion der Maori und ihrer Glauben uber den Ursprung vieler Naturphanomene der Erschaffung der Frau des Ursprungs des Todes und der Landnehmung Keine andere Version dieser Mythen ist so in sich schlussig und systematisch Aber auch alle fruhen Berichte aus welcher Gegend oder von welchem Stamm auch immer bestatigen die allgemeine Gultigkeit der Rangikaheke Version Sie beginnt wie folgt Meine Freunde hort mir zu Das Volk der Maori hat einen gemeinsamen Ursprung namens Grosser Himmel der alleine steht und Erde die darunter liegt Fur die Europaer erschuf Gott Himmel und Erde und alle Dinge darin Fur die Maori waren Himmel und Erde selbst der Ursprung 1 4 Die wesentlichen Maori Mythen Bearbeiten Die Maori Mythologie wird in drei Zyklen eingeteilt Die kosmologische Ahnengeschichte uber den Ursprung der Gotter und Menschen Rangi und Papa Hine nui te pō Die Maui Legende Maui Irawaru Tinirau and Kae Die Tawhaki Legende Tawhaki Wahieroa Rata Matuku tangotango Tuwhakararo WhakatauUberlieferungen Bearbeiten Jede Gruppe Maori hat ihre eigenen Bestandteile uberlieferten Glaubens aus dem sich Gebietsanspruche ableiten lassen oder die Hohergestellten ihre Autoritat verleihen oder die Abgrenzungen zu anderen Gruppierungen oder Stammen definieren Maori gingen davon aus dass ihre Uberlieferungen realen Ursprungs sind und handelten entsprechend Allianzen wurden dann gebildet wenn geglaubt wurde dass man gemeinsame Ahnen hat Der Respekt gegenuber Stammesfursten basierten wenigstens zum Teil auf dem Glauben an gottliche oder halbgottliche Vorfahren der Hohergestellten 1 Uberlieferungen berichten im Gegensatz zu den Mythen von Begebenheiten die uberwiegend so hatten passiert sein konnen Ahnenforschung platziert diese in eine Zeitspanne nicht weiter zuruckliegend als ein Jahrtausend Alle spielten sich geographisch gesehen in Neuseeland selbst ab und das Allgemeinwissen ist auf dieses Land begrenzt 1 Die wichtigsten Maori Uberlieferungen Bearbeiten Es gibt drei sehr wichtige Uberlieferungen 1 und 2 Uberlieferungen zur Entdeckung Neuseelands Bearbeiten Es gibt zwei Uberlieferungen zur Entdeckung Neuseelands Eine dieser Uberlieferungen nennt Kupe als den Entdecker Die zweite Gruppe bezieht sich auf Toi als den ersten wichtigen Vorfahren Beide Uberlieferungen existieren parallel aber in unterschiedlichen Regionen der Nordinsel Versuche beide in eine zeitliche Reihenfolge zu bringen schlagen fehl es gibt keinen verlasslichen Beleg der es ermoglichen wurde diese Uberlieferungen in Zusammenhang mit derselben Geschichte zu bringen 1 Kupe Entsprechend den Stammen nordlich von Auckland und der Westkuste der Nordinsel segelte Kupe von Hawaiki aus nach Neuseeland nachdem er zuvor einen Mann namens Hoturapa ermordet hatte und mit dessen Frau Kuramarotini gefluchtet war Uberlieferte Lieder beschreiben seine Reise entlang der Kuste Neuseelands Kupe segelte spater zuruck und kam nie wieder in das Land das er entdeckte Andere jedoch machten sich auf die Reise entsprechend seinen Richtungsangaben 1 Toi Toi kai rakau oder Toi der Holzesser ist in den Uberlieferungen der Ostkuste der Nordinsel der Vorfahr der Stamme dort Deren Uberlieferungen erwahnen nichts uber seine Ankunft in Neuseeland und der Ruckschluss ist dass er in Neuseeland geboren sein musste Der Tuhoe Stamm im Hinterland der Bay of Plenty sagt Tois Vorfahr war Tiwakawaka der das Land als erster besiedelt hatte aber von ihm ist nur sein Name in Erinnerung 1 Tiwakawaka ist der Name eines Vogels des Graufacherschwanzes 3 Uberlieferungen zur Einwanderung und Besiedelung Neuseelands Bearbeiten Es gibt zahlreiche Uberlieferungen zu den Einwanderungen der Maori mit ihren Waka Kanus und jede Gegend bzw jeder Stamm bezieht sich auf ein bestimmtes Kanu Maori stellen sich neben anderen Merkmalen vor inklusive der Nennung ihres Stammes und ihres Kanus Bestimmte Stamme betonen ihre Herkunft von Besatzungen von Kanus starker andere weniger Betont wird dies besonders von den Stammen von Hauraki Waikato King Country Tainui Waka und den Stammen von Rotorua und Taupō Te Arawa Kanu 1 Regionale Unterschiede Bearbeiten Jede Gruppe ob Stamm oder Teil eines Stamms entwickelte in Details eigenstandige traditionelle Uberlieferungen und Sitten die aber allgemein immer von grossen Schlachten und grossartigen Mannern handelten Die Geschichten sind uber die gemeinsame Genealogie miteinander verbunden und stellen entsprechend der Maori Tradition ein Gesamtkunstwerk dar Siehe auch BearbeitenReligion der MaoriLiteratur BearbeitenE Best Tuhoe the Children of the Mist fourth edition 2 Volumes First published 1925 Reed Auckland 1996 Bruce Grandison Bigg Maori Myths and Traditions In Alexander Hare McLintock Hrsg An Encyclopaedia of New Zealand Wellington 1966 S 447 454 englisch Online und 4 folgenden Seiten abgerufen am 15 Dezember 2015 G Grey Polynesian Mythology Illustrated edition reprinted 1976 Whitcombe and Tombs Christchurch 1956 G Grey Nga Mahi a Nga Tupuna fourth edition First published 1854 Reed Wellington 1971 T R Hiroa Sir Peter Buck The Coming of the Maori Second Edition First Published 1949 Whitcombe and Tombs Wellington 1974 C Tremewan Traditional Stories from Southern New Zealand He Kōrero nō Te Wai Pounamu Macmillan Brown Centre for Pacific Studies Christchurch 2002 J White The Ancient History of the Maori 6 Volumes Government Printer Wellington 1887 1891 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q Bigg Maori Myths and Traditions In An Encyclopaedia of New Zealand 1966 Wohlers Werk findet sich in Christine Tremewans Traditional Stories from Southern New Zealand He Kōrero nō Te Wai Pounamu 2002 Spatere Wissenschaftler haben die Uberarbeitungen dieser fruhen Aufzeichner kritisch diskutiert besonders Grey Grey veroffentlichte eine uberarbeitete Version der Te Rangikaheke Geschichte Nga Mahi a Nga Tupuna und ubersetzte sie ins Englische als Polynesian Mythology Grey 1971 und Grey 1956 sind spatere Ausgaben dieses fruhen Werks Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mythologie der Maori amp oldid 231155791