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Der Mykenische Friedhof von Kokla griechisch Mykhnaiko Nekrotafeio ths Koklas liegt 1 4 km ostlich des Ortes Kokla und etwa 3 km sudwestlich der Stadt Argos in Griechenland Im Norden grenzt Koucheika ein Ortsteil von Kokla an die Nekropole Die Graber wurden vom 16 bis zum 13 Jahrhundert v Chr verwendet Bisher wurden ein Tholosgrab Grab I neun Kammergraber Graber II X zwei Schachtgraber in einem langen Graben und funf einfache Schachtgraber Graber 1 5 entdeckt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Erforschung 2 Das Tholosgrab 3 Kammer und Schachtgraber 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErforschung Bearbeiten1981 wurde das Tholosgrab unter Leitung der Archaologin Katie Demakopoulou und Dina Kaza freigelegt 2 Im Sommer des folgenden Jahres wurden die weiteren Graber unter Leitung von Katie Demakopoulou Dina Kaza und Katerina Barakari entdeckt 3 Im Marz 1983 untersuchten die Archaozoologen Joachim Boessneck und Angela von den Driesch die in Grab II aufgefundenen Tierknochen im Archaologischen Museum von Argos 4 Die dazugehorige Siedlung wurde bisher nicht entdeckt Sie lag vermutlich auf dem Hugel 300 400 m nordlich des Friedhofs Hier fand man am Fusse des Hugels eine kyklopische Stutzmauer 5 Das Tholosgrab BearbeitenDas Tholosgrab ist eigentlich eine Mischung aus Kammer und Tholosgrab Anders als bei Tholosgrabern ublich bei denen der Dromos und der Eingang gemauert sind sind diese beim Tholosgrab von Kokla wie bei mykenischen Kammergrabern in den anstehenden Felsen gehauen Nur die Fassade des Grabs und ein kleiner Teil des Dromos direkt vor der Fassade haben eine Steinverkleidung Die Grabkammer ist jedoch wie fur ein Tholosgrab ublich als runde Kuppel in Kraggewolbe errichtet 6 Der Zugang zum Grab erfolgt von Osten uber den 23 m langen und 2 2 20 m breiten Dromos Er verengt sich wie bei Kammergrabern ublich nach oben etwas Am ostlichen Ende des Dromos wurde eine niedrige Quermauer errichtet Auf dem Boden des Dromos fand man Scherben von Vorratsamphoren im Palaststil und direkt vor dem Eingang Kylikes aus dem Spathelladikum SH III A1 1400 1350 v Chr Mit diesen wurden wahrscheinlich beim letzten Begrabnis Trankopfer dargebracht Ausserdem fand man in der Nahe des Eingangs Schaf oder Ziegenknochen In einer Nische in der Sudwand des Dromos 2 m vom Eingang entfernt fand man zwei Skelette ohne Grabbeigaben und ein weiteres Skelett in einer Nische am Anfang des Dromos 7 Die Fassade des Grabs war 6 m hoch Durch sie fuhrte ein 2 65 m hoher 1 25 m hoher und 2 60 m tiefer Eingang ins Innere Er war innen und aussen mit einer Tonschicht verputzt und mit einer Trockenmauer verschlossen Als Tursturz diente ein grobbehauener Steinblock der auf zwei Saulen ruhte Daruber gab es nicht das ubliche Entlastungsdreieck sondern der anstehende Fels diente als Fassade daruber Dieser war mit Lehm und Kalk verputzt Hierauf war eines der altesten mykenischen Fresken von 1 30 0 80 m gemalt und zeigte rote und blaue Scheiben auf cremefarbenem Grund Die Scheiben sollen vermutlich die Enden von runden Tragerbalken darstellen 8 In einer 7 m tiefen oben offenen Grube wurde direkt auf den eingeebneten Fels eine Kuppel mit einem Durchmesser von 5 40 m in falschem Gewolbe mit grossen und kleinen grob behauenen Steinen und einer Mauerstarke von etwa 0 85 m errichtet und mit Ton verputzt Sie hatte eine ursprungliche Hohe von 5 5 50 m ist aber heute nur noch bis etwa 1 90 2 m hoch erhalten Im Boden fand man Locher die vermutlich zur Aufnahme von Balken des Gerusts das zur Errichtung der Kuppel benotigt wurde dienten Im Suden des Grabs fand man einen 2 25 m langen 0 45 m hohen und 1 m tiefen Tisch Auf diesem Tisch fand man vier silberne Kilikes und daneben auf dem Boden drei silberne Becher einen goldenen halbkugelformigen Becher und eine mit Schraubendekor verzierte Goldfolie die vermutlich vom Rand eines Holz Metall oder Steingefasses stammte In dem Goldbecher und um ihn herum verteilt fand man Glasperlen Ausserdem fand man im Grab ein Achatsiegel mit der Darstellung eines liegenden Stiers und ein Siegel aus graugrunem Stein mit der Darstellung eines laufenden Stiers Des Weiteren kamen zwolf Bronzegabeln 14 bronzene Pfeilspitzen ein Bronzering ein kleines konisches Webgewicht aus hellgrunem Steatit einige Steingefasse und eine grosse Amphore mit drei Griffen und Spiraldekor SH III A1 zum Vorschein Man fand jedoch keine Knochen in dem Grab Entweder wurden sie durch ein Feuer das in der Mitte des Grabes festgestellt wurde zerstort oder spater fortgeschafft Anhand der Steine mit denen das Grab verschlossen wurde konnte festgestellt werden dass das Grab nach der ersten Beisetzung nochmals zwei bis dreimal wieder geoffnet wurde um weitere Toten zu bestatten Die erste Beisetzung fand in der Ubergangszeit von SH II B nach SH III A1 also am Ende des 15 Jahrhunderts statt Die letzte Bestattung erfolgte vor Ende SH III A1 also vor 1350 v Chr 9 Kammer und Schachtgraber BearbeitenDie fruhesten Kammergraber sind die Graber IV V VI VII und VIIA Sie zeichnen sich durch einen breiten kurzen Dromos aus und datieren in SH II A B etwa 1500 1400 v Chr Die anderen Kammergraber III VIII IX und X datieren in SH III A B etwa 1400 1200 v Chr Sie haben einen langen schmalen Dromos Die Schachtgraber stammen aus derselben Zeit So fand man in einem Grab eine grosse Amphore aus SH III A1 10 Die Grabkammern der Kammergraber sind viereckig oder ellipsoid mit Nischen Die Toten wurden auf dem Boden der Graber abgelegt Bei erneuter Beisetzung wurden die Knochen der zerfallenen Leichname in Gruben die in den Kammern angelegt wurden verbracht In Grab II fand man neben Menschenknochen auch die Knochen von vier Pferden und eines Hundes Ein Skelett eines Hengstes war ungestort und fast komplett erhalten Es hatte nur 5 Lendenwirbel und die Widerristhohe der Pferde lag bei 1 31 1 33 m Die Knochen der anderen Pferde und des Hundes lagen verstreut im Grab und man fand auch nicht alle Knochen so dass nicht klar ist ob die Tier hier komplett oder nur in Teilen im Grab abgelegt wurden Anhand der Keramik aus SH III A2 B1 wird das Grab zwischen 1350 und 1250 v Chr datiert 11 Insgesamt fand man 230 Gefasse aus dem 16 bis zum 13 Jahrhundert v Chr Man fand nur wenige aus SH I und die meisten stammten aus SH II A bis SH III A1 Auch aus der Zeit SH III A2 B1 stammen noch recht viele Keramiken Sie waren alle von hoher Qualitat und die haufigsten Formen waren Vaphio Becher halbkugelformige Tassen Kylikes Ephyra Schalen Askoi Alabastra und Wasserkruge Bei drei Gefassen handelte es sich um Importe von Kreta eine glockenformige Tasse mit Kleeblattdekor ein Amphoriskos und eine tiefe halbkugelformige Tasse mit Schilfdekor Weitere Beigaben waren bronzene Waffen und Werkzeuge sowie Schmuckstucke wie zum Beispiel ein bronzenes Kurzschwert ein grosses Messer Perlen aus Amethyst Bergkristall Karneol Fayence und Glaspaste in verschiedenen Formen goldene Perlen in Form eines achtformigen Schilds Siegel aus Karneol mit Amphorenabbildung Tonfiguren vom Tau Proto phi Phi und Psi Typ und eine Rinderfigur aus dem 15 Jahrhundert v Chr SH II B 12 Literatur BearbeitenKatie Demakopoulou Kokla 8olwtos tafos in Arxaiologikon Deltion Band 36 1981 Teil B1 Athen 1988 S 94 97 Katie Demakopoulou Kokla Mykhnaikh nekropolh in Arxaiologikon Deltion Band 37 1982 Teil B1 Athen 1989 S 83 85 Joachim Boessneck Angela von den Driesch Die zoologische Dokumentation der Reste von vier Pferden und einem Hund aus einem mykenischen Schachtgrab in Kokla bei Argos Peloponnes in Spixiana Band 7 1984 S 327 333 online Weblinks BearbeitenBilder des TholosgrabsEinzelnachweise Bearbeiten Katie Demakopoulou Kokla Mykhnaikh nekropolh in Arxaiologikon Deltion Band 37 1982 Teil B1 Athen 1989 S 83 Katie Demakopoulou Kokla 8olwtos tafos in Arxaiologikon Deltion Band 36 1981 Teil B1 Athen 1988 S 94 Katie Demakopoulou Kokla Mykhnaikh nekropolh in Arxaiologikon Deltion Band 37 1982 Teil B1 Athen 1989 S 83 Joachim Boessneck Angela von den Driesch Die zoologische Dokumentation der Reste von vier Pferden und einem Hund aus einem mykenischen Schachtgrab in Kokla bei Argos Peloponnes in Spixiana Band 7 1984 S 327 Katie Demakopoulou Kokla Mykhnaikh nekropolh in Arxaiologikon Deltion Band 37 1982 Teil B1 Athen 1989 S 84 85 Katie Demakopoulou Kokla Mykhnaikh nekropolh in Arxaiologikon Deltion Band 37 1982 Teil B1 Athen 1989 S 83 Katie Demakopoulou Kokla 8olwtos tafos in Arxaiologikon Deltion Band 36 1981 Teil B1 Athen 1988 S 94 96 Katie Demakopoulou Kokla 8olwtos tafos in Arxaiologikon Deltion Band 36 1981 Teil B1 Athen 1988 S 94 96 Katie Demakopoulou Kokla 8olwtos tafos in Arxaiologikon Deltion Band 36 1981 Teil B1 Athen 1988 S 96 97 Katie Demakopoulou Kokla Mykhnaikh nekropolh in Arxaiologikon Deltion Band 37 1982 Teil B1 Athen 1989 S 83 Joachim Boessneck Angela von den Driesch Die zoologische Dokumentation der Reste von vier Pferden und einem Hund aus einem mykenischen Schachtgrab in Kokla bei Argos Peloponnes in Spixiana Band 7 1984 S 327 333 Katie Demakopoulou Kokla Mykhnaikh nekropolh in Arxaiologikon Deltion Band 37 1982 Teil B1 Athen 1989 S 83 8537 613888888889 22 691027777778 Koordinaten 37 36 50 N 22 41 27 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mykenischer Friedhof von Kokla amp oldid 237795262