www.wikidata.de-de.nina.az
Mycosporine sind chemisch betrachtet Enamin Ketone und wurden erstmals 1965 im Pilz Ascochyta pisi nachgewiesen Diese Stickstoff substituierten Aminosaurederivate von 6 Deoxygadusol 3 5 Dihydroxy 5 hydroxymethyl 2 methoxycyclohex 2 en 1 on sind hydrophile optisch aktive und sehr instabile Substanzen und entstammen dem Shikimisaureweg via 3 Dehydrochinonsaure und 4 Deoxygadusol Die Bezeichnung Mycosporine fur diese wasserloslichen UV Strahlung absorbierenden Substanzen wurde erstmals von Favre Bonvin et al 1975 eingefuhrt die auch die Struktur einer dieser Verbindungen die bis dahin noch als P310 bezeichnet wurden mit Hilfe von Gaschromatographie und Kernresonanzspektroskopie aufklarten 1 Beispiele von Mycosporinen 4 Deoxygadusol 1 Mycosporinglycin 2 und Mycosporinserinol 3 Mycosporine wurden spater bei verschiedenen Pilzgruppen Deuteromycetes Basidiomycota Ascomycota aber auch bei Cyanobakterien heterotrophen Bakterien und marinen Algen nachgewiesen In marinen Organismen kommen Mycosporine als Iminderivate vor und werden als Mycosporine like Amino Acids MAAs bezeichnet Mycosporin 2 glycin ein MMA mit einem Absorptionsmaximum von 331 nm 2 In der Literatur existieren verschiedene Hypothesen uber die Rolle der Mycosporine in der Natur Die am weitesten verbreitete Meinung ist dass Mycosporine als UV Filter sowohl in marinen als auch bei terrestrischen Organismen fungieren Den Mycosporinen werden auch eine antioxidative Rolle und osmoregulatorische Funktionen zugeschrieben Wie auch andere sekundare Stoffwechselprodukte konnen Mycosporine die Differenzierung der Zellen beeinflussen was z B bei einem Vergleich zwischen deren Produktion und der Sporulation bei Pilzen deutlich wird Die Synthese von Mycosporinen wird durch das Licht beeinflusst und ist von der Wellenlange und der Lichtintensitat des eingestrahlten Lichts abhangig Es gibt Hinweise darauf dass Mycosporine einen regulatorischen Effekt bei der Sporulation besitzen und nur in spezialisierten Vermehrungsstrukturen wie Sklerotien oder Sporen angereichert werden Bis jetzt wurde berichtet dass direkte Zusammenhange zwischen Mycosporinen und Sterolen in der Zellmembran existieren und auf diesem Weg Anderungen im Zellteilungsmuster hervorgerufen werden Weiter ist eine keimungshemmende Eigenschaft der Mycosporine bekannt die bei Sporenansammlungen das vorzeitige Wachstum und eine Auskeimung der Sporen verhindert Weitere zellulare Funktionen wie z B antioxidative oder osmoprotektive Eigenschaften werden den Mycosporinen ebenfalls zugeschrieben Literatur BearbeitenJames B McClintock Bill J Baker Marine Chemical Ecology CRC Press 2001 ISBN 978 0 8493 9064 7 JM Shick WC Dunlap Mycosporine like amino acids and related Gadusols biosynthesis acumulation and UV protective functions in aquatic organisms In Annu Rev Physiol 2002 64 S 223 262 PMID 11826269 doi 10 1146 annurev physiol 64 081501 155802 T Rezanka et al Natural microbial UV radiation filters mycosporine like amino acids In Folia Microbiol Praha 2004 49 4 S 339 352 englisch PMID 15530001 cssm info PDF A Oren N Gunde Cimerman Mycosporines and mycosporine like amino acids UV protectants or multipurpose secondary metabolites In FEMS Microbiol Lett 2007 269 1 S 1 10 PMID 17286572 doi 10 1111 j 1574 6968 2007 00650 x M Klisch DP Hader Mycosporine like amino acids and marine toxins the common and the different In Mar Drugs 2008 6 2 S 147 163 PMID 18728764 PMC 2525485 freier Volltext Einzelnachweise Bearbeiten Jean Favre Bonvin Noel Arpin Christian Brevard Structure de la mycosporine P 310 In Canadian Journal of Chemistry 54 7 1976 S 1105 13 doi 10 1139 v76 158 L Kedar et al Mycosporine 2 glycine is the major mycosporine like amino acid in a unicellular cyanobacterium Euhalothece sp isolated from a gypsum crust in a hypersaline saltern pond In FEMS Microbiology Letters 2002 208 2 S 233 237 PMID 11959442 doi 10 1111 j 1574 6968 2002 tb11087 x Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mycosporine amp oldid 210852855