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Mut eigene Schreibweise MUT war ein von 1965 bis 2017 existierendes deutsches Abonnenten Monatsmagazin mit dem Untertitel Forum fur Kultur Politik und Geschichte ehemals Das Nationaleuropaische Magazin Die Zeitschrift im DIN A5 Format hatte eine Auflage von etwa 10 000 Exemplaren Der zugehorige Mut Verlag hatte seinen Sitz in Asendorf Beide gehorten Bernhard Christian Wintzek MutBeschreibung deutsche politisch kulturelle ZeitschriftVerlag Mut VerlagHauptsitz AsendorfErstausgabe 1965Einstellung 2017Erscheinungsweise monatlichHerausgeber Bernhard C WintzekWeblink mut verlag de Memento vom 5 August 2018 im Internet Archive ISSN Print 0027 5093 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Politische Wandlung ab 1980 3 Redaktion 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Zeitschrift Mut wurde im Oktober 1965 von Schulern und Studenten als Zweimonatszeitschrift gegrundet Federfuhrend dabei war Bernhard C Wintzek Die Zeitschrift hatte zunachst eine Auflage von 300 Exemplaren Ab Mai 1969 erschien Mut monatlich und trat unter dem Eindruck des innenpolitischen Reizklimas mit zunehmender Polarisierung einen Irrweg in die rechte Ecke an wie der Eigentumer und ehemalige NPD Aktivist Bernhard C Wintzek spater selbst sagte So stand das Blatt von 1967 bis 1982 den militanten Gruppen Junge Nationaldemokraten Bund Heimattreuer Jugend und Wiking Jugend nahe Herausgeber Wintzek selbst war Mitinitiator des Arbeitskreises Volkstreuer Verbande und der gewalttatigen Aktion Widerstand Brandt an die Wand sowie 1972 NPD Bundestagskandidat Er organisierte bundesweite Treffen wobei die Zeitschrift in NPD Kreisen eifrig gelesen wurde 1 Neben Wintzek war in den 1970er Jahren Hans Hertel der bestimmende Autor 2 der Zeitschrift Von 1971 bis 1983 wurde die Zeitschrift in den Verfassungsschutzberichten als rechtsextrem eingestuft nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Aus nationalrevolutionarer Perspektive wurden in Mut die Themen Demokratie und Gesellschaft Umwelt und Natur Bildung und Kultur und vor allem die Spaltung Europas die Friedens und Wiedervereinigungspolitik Deutschlands behandelt so z B der Mut Titel vom November 1974 Wir sind ein Volk Diese Titelzeile brachte der Zeitschrift damals erhebliche Angriffe und zugleich verstarkte Vorwurfe ein Das SPD nahe Informationsportal Blick nach Rechts schrieb die Zeitschrift habe sich in den spaten Siebzigern als eines der fuhrenden rechtsextremistischen Periodika etabliert Der moralische Tiefpunkt war laut Hoffmann mit dem Januarheft 1979 erreicht Anlasslich der Ausstrahlung des US Fernsehfilms Holocaust im deutschen Fernsehen stellte einer der Mut Autoren die Frage ob Auschwitz nicht bloss ein industrielles Arbeitslager und die Gaskammern in Dachau nicht von den Alliierten erbaut worden seien Darauf folgte die Indizierung der Nummer 137 Januar Heft 1979 diese Ausgabe durfte als sozialethisch desorientierend und damit politisch jugendgefahrdend nur noch an Erwachsene abgegeben werden Die Zeitschrift klagte dagegen und verlor 3 Politische Wandlung ab 1980 BearbeitenZum endgultigen Bruch und Neubeginn kam es auf einer Mitarbeitertagung Ende 1979 Mit den Hebbel Worten Es gehort oft mehr Mut dazu seine Meinung zu andern als ihr treu zu bleiben startete Wintzek sein redaktionelles und personliches Credo fur eine vorbehaltlose Offnung fur Liberalitat Toleranz und geistige Pluralitat Ab 1984 wurde die Zeitschrift nicht mehr im Verfassungsschutzbericht des Bundes genannt Zuvor hatte sie einen Artikel des damaligen Bundesinnenministers Friedrich Zimmermann nachgedruckt 4 Sie gewann zunehmend international renommierte Autoren wie Ralf Dahrendorf Ralph Giordano Helmut Kohl oder Horst Kohler Auch gelang es bekannte Personlichkeiten wie etwa Peter Steinbach den wissenschaftlichen Leiter der Gedenkstatte Deutscher Widerstand fur die Herausgeberschaft zu gewinnen Bundeskanzler Helmut Kohl wurde sogar als standiger Leser zitiert 5 In den 1990er Jahren publizierte der Mut Verlag weiterhin Texte von Autoren die der Neuen Rechten zugerechnet wurden wie beispielsweise Hans Helmut Knutter Zum 40 jahrigen Bestehen im Oktober 2005 hatte Mut bereits eine Gesamtauflage von uber sieben Millionen Exemplaren erreicht Einen erfolgreichen politischen Wandlungsprozess bestatigte der Extremismusforscher Armin Pfahl Traughber der Zeitschrift in der er selbst publiziert hatte 6 Ende der 1990er Zwar habe die Zeitschrift im Zuge des Wandlungsprozesses auch Vertreter der Neuen Rechten zu Wort kommen lassen mittlerweile entbehre die hin und wieder noch anzutreffende Verortung der Zeitschrift als vermeintliches Organ der Neuen Rechten jedoch jeder Grundlage Mit Ideen der Neuen Rechten habe Mut nichts mehr zu tun Stattdessen konne sie mittlerweile als liberal konservativ eingeschatzt werden 7 Mut wurde mit dem Erscheinen der Abschlussausgabe 591 Juli August 2017 eingestellt Redaktion BearbeitenSabine Arnold Moskau Hermann Bohle Brussel u Strassburg Karl Heinz Hense Gummersbach Eckhard Jesse Chemnitz Karin Kneissl Wien Marko Martin Berlin Chaim Noll Jerusalem Peter Schutt Hamburg Peter Steinbach Berlin u Karlsruhe Alfred Zanker Genf Literatur BearbeitenAK Kritische Nachbarschaft Asendorf Hoya Das Chamaleon Argumente gegen die Verharmlosung des faschistischen Mut Verlages Magazin Verlag 1998 ISBN 3 925900 91 8 Katja Eddel Die Zeitschrift MUT ein demokratisches Meinungsforum Analyse und Einordnung einer politisch gewandelten Zeitschrift Mit einem Geleitwort von Eckhard Jesse VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 531 18172 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Katja Eddel Der Wandel der Zeitschrift MUT und die Paradoxie ihrer Rezeption In Gerrit Dworok Thomas Exner Hrsg Komplexitat und Wahrheit Wissenschaft im Spannungsfeld von Beschreibung Deutung und Verzerrung Nomos Baden Baden 2019 ISBN 978 3 8487 4921 8 S 359 419 Claus Leggewie Die Bundeszentrale zeigt Mut In Die Zeit Nr 24 9 Juni 1989 zeit de abgerufen am 9 November 2018 Weblinks BearbeitenInternetseite des Verlags Memento vom 5 August 2018 im Internet Archive Thilo Schmidt Zeitschrift Mut im Wandel Die Abkehr vom Rechtsextremismus In Deutschlandfunk Kultur Sendung Zeitfragen 9 Dezember 2020 abgerufen am 9 Dezember 2020 auch als mp3 Audio 27 3 MB 29 53 Minuten Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Pomorin Reinhard Junge Die Neonazis und wie man sie bekampfen kann Weltkreis Verlag Dortmund 1978 ISBN 3 88142 197 1 S 23 Eddel Zeitschrift Mut S 127 Karsten Dustin Hoffmann Die zweite Chance Der ideologische Wandel der Zeitschrift MUT In Endstation Rechts 17 April 2012 abgerufen am 6 Oktober 2019 Matthias von Hellfeld Die Nation erwacht Zur Trendwende der deutschen politischen Kultur PapyRossa Koln 1993 ISBN 3 89438 055 1 S 20 der kanzler macht das rechtsextreme blatt mut salonfahig Mitgliederzeitschrift der IG Druck Papier 5 1988 Alice Brauner Orthen Die Neue Rechte in Deutschland antidemokratische und rassistische Tendenzen Leske und Budrich Opladen 2001 ISBN 3 8100 3078 3 S 157 Armin Pfahl Traughber Konservative Revolution und Neue Rechte Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat Leske und Budrich Opladen 1998 ISBN 3 8100 1888 0 S 23 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mut Zeitschrift amp oldid 222869143