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Das Museumsdorf Volksdorf ist ein Freilichtmuseum in Hamburg Volksdorf Es besteht aus sieben Wohn und Wirtschaftsgebauden aus dem 17 bis 19 Jahrhundert und einer Ausstellung mit Haus und Arbeitsgeraten Drei der Gebaude stehen an ihrem Originalstandort die anderen wurden aus der Umgebung in das Museumsdorf Volksdorf transloziert oder nach alten Gebauden neu errichtet An Gewerketagen werden alte Handwerkstechniken vorgefuhrt Museumsdorf VolksdorfDas Museumsdorf Volksdorf wird vom Verein De Spieker fast ausschliesslich ehrenamtlich betrieben und erhalten Die fur den Betrieb erforderlichen Mittel werden durch den Verein aus Mitgliederbeitragen Spenden und Einnahmen aus Veranstaltungen aufgebracht Eigentumerin der Gebaude ist die Stiftung Museumsdorf Volksdorf die auch die finanziellen Mittel fur Investitionen zum Erhalt der Gebaude sammelt und zur Verfugung stellt Das Gelande ist ausser montags frei zuganglich die Innenraume konnen nur mit Fuhrungen besucht werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 2 1 Spiekerhus 2 2 Harderhof 2 3 Dorfkrug 2 4 Wagnerhof 2 5 Grutzmuhle 2 6 Schmiede mit Emmis Kramerladen 2 7 Durchfahrtscheune 2 8 Backhutte und Backhaus 3 Veranstaltungen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1960 standen auf dem heutigen Gelande des Museumsdorfes das um 1624 erbaute und sichtbar verfallene Spiekerhus der nach einem Brand 1757 wieder aufgebaute Harderhof in dem der stadtische Bauhof untergebracht und der heruntergekommen war das wohl ebenso alte Instenhaus der heutige Dorfkrug das in Wohnungen aufgeteilt und vermietet war Ein Planungsentwurf der Baubehorde sah damals vor die Gebaude abzureissen und auf dem Gelande mehrgeschossige Wohnhauser zu errichten Durch das Engagement von Volksdorfer Burgern wurden diese Planungen nicht realisiert Voraussetzung fur die Grundung des Museums war dass ein geeigneter Trager gefunden wurde da die Behorden der Stadt Hamburg nicht bereit waren das finanzielle Risiko zu tragen So wurde 1962 der Verein DE SPIEKER Gesellschaft fur Heimatpflege und Heimatforschung in den Hamburgischen Walddorfern e V gegrundet In den folgenden Jahren gelang es dem Verein weitere Gebaude umzusetzen bzw zu rekonstruieren Dadurch wurde ein uberliefertes Dorfbild des stormarnischen Geestlandes geschaffen das jetzt in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz steht Zu Beginn der 1990er Jahre entwickelte der Verein das Konzept des Lebendigen Museums Gewerketage und ahnliche Veranstaltungen wurden regelmassig und mit steigendem Interesse bei den Besuchern durchgefuhrt Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Museumspadagogik gelegt Aus dem erhaltenen Teil des alten Volksdorfer Dorfkerns entwickelte sich zunehmend ein lebendiger Mittelpunkt des neuen Volksdorfs Dazu trug auch die Ausweitung der Tierhaltung bei Insbesondere die Arbeit mit den angeschafften Kaltblutpferden liefert Besuchern einen realistischen Einblick in die Arbeit und das Leben einer Volksdorfer Bauernfamilie um das Jahr 1900 Bei Untersuchungen wurden Anfang der 2000er Jahre erhebliche bauliche Mangel an den Gebauden festgestellt die eine umfassende Sanierung notwendig machten Nachdem die Stadt Hamburg erneut nicht bereit war die Kosten dafur zu ubernehmen gelang es dem Tragerverein mit grosser Unterstutzung der ortlichen Bevolkerung vielen Spendern Stiftern und Organisationen die erforderlichen Mittel aufzutreiben und ein umfassendes Konzept zur Erhaltung sowie zur denkmalgerechten Rekonstruktion umzusetzen Dazu wurde nach langen Verhandlungen zwischen der Stadt Hamburg und dem Verein im Jahre 2007 die Stiftung Museumsdorf Volksdorf gegrundet In ihr wurden das Grundstuck mit den der Stadt gehorenden Hausern sowie die Hauser die Eigentum des Vereins waren als Stiftungsvermogen zusammengefasst Das Gelande des Museumsdorfes wurde langfristig von der Stadt Hamburg gepachtet Aufgabe der Stiftung ist es dauerhaft Mittel fur den Erhalt der historischen Gebaude aufzubringen sowie notige Investitionen zu tatigen 1 Gebaude BearbeitenSpiekerhus Bearbeiten nbsp Das Spiekerhus im MuseumsdorfDas Spiekerhus ist das alteste Volksdorfer Haus Es steht immer noch an der Stelle an der es im Jahr 1624 errichtet wurde Von der Konstruktion her handelt es sich um ein niederdeutsches Fachhallenhaus in Zwei Stander Bauweise Die Lange betragt 26 m die Breite 13 5 m Seitlich der Stander befinden sich Verbreiterungen Kubbungen in denen entlang der Deel hochdeutsch Diele ehemals das Vieh untergebracht war Im Anschluss an die Diele verlauft quer ohne bauliche Trennung das Flett der ursprungliche Aufenthaltsbereich fur die Bewohner des Hauses mit der Feuerstelle dem Esstisch und vergrosserten Fenstern Die Herdstelle auf dem Flett wird zum Schutz gegen Funkenflug durch einen Fuerrahm uberspannt der durch einen Kreuzbaum gestutzt wird Da Flett und der Dielenbereich raumlich nicht getrennt sind bezeichnet man diese Bauart als Flettdielenhaus Harderhof Bearbeiten nbsp Der Harderhof ist das grosste Gebaude im MuseumsdorfDas Haus wurde 1757 nach einem Brand an dieser Stelle errichtet Bis 1935 wurde es bewohnt anschliessend diente es der Stadt bis zur Ubernahme durch den Verein DE SPIEKER im Jahr 1962 als Bauhof Das Gebaude brannte 1967 nach einer Brandstiftung vollig aus wurde aber unter Verwendung noch brauchbarer Originalteile wieder aufgebaut Von der Konstruktion her handelt es sich um ein niederdeutsches Fachhallenhaus in Zwei Stander Bauweise Seitlich der Stander befinden sich Verbreiterungen Kubbungen in denen entlang der Deel die Stalle angelegt waren und sind Im Anschluss an die Deel verlauft quer ohne bauliche Trennung das Flett der ursprungliche Aufenthaltsbereich fur die Bewohner des Hauses mit vergrosserten Fenstern fur mehr Licht Mit einer Breite von 14 m und fast 29 m Lange ist der Harderhof das grosste Gebaude im Museumsdorf Im Inneren ist es wie ein klassisches Flettdielenhaus gegliedert Diele und Flett gehen ineinander uber Das Kammerfach erstreckt sich uber die gesamte Hausbreite eine Durchfahrt ist deshalb nicht moglich Die zwei beheizbaren Donsen boten einen vergleichsweise gehobenen Wohnkomfort Hinter dem Harderhof befindet sich ein nach historischen Vorbildern als Kunstobjekt angelegter Niederdeutscher Bauerngarten der durch eine Sammlung heimischer Gewurz und Heilpflanzen erganzt wird Dorfkrug Bearbeiten Ursprunglich wurde das im 18 Jahrhundert errichtete Gebaude als Instenhaus an Leute vermietet die auf dem Harderhof als Tagelohner arbeiten mussten den so genannten Insten Mit Grundrissmassen von 10 70 13 60 m ist es viel kleiner als ein Haupthaus trotzdem beherbergte es zwei Familien mit Vieh und Vorraten Es handelt sich wieder um ein Fachhallenhaus mit Deel Flett und Kammerfach das wie ein verkleinertes Haupthaus erscheint Ein Durchgang fuhrt zu einer Tur im Wohngiebel und trennt die Wohnbereiche der beiden Familien Der Dorfkrug ist vom Gelande des Museumsdorfs aus nicht direkt zuganglich Im Inneren wurde das Haus als Restaurant hergerichtet Wagnerhof Bearbeiten nbsp Der Wagnerhof mit integriertem VeranstaltungssaalDer Wagnerhof ist der Nachbau eines Gebaudes das ca 300 m vom jetzigen Standort entfernt gestanden hat Das Vorbild wurde im 17 Jahrhundert errichtet und im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut 1953 wurde das Gebaude wegen Einsturzgefahr abgebrochen und in den Jahren 1983 1989 nach alten Bestandszeichnungen im Museumsdorf mit neuen Holzern nachgebaut Dabei wurde angestrebt den ursprunglichen Erbauungszustand zu rekonstruieren Von aussen fallt das an einer Giebelseite tief herabgezogene Dach Walm auf Um aber mit einem voll beladenen Erntewagen in das Haus hineinfahren zu konnen musste das Einfahrtstor Groot Door zuruckverlegt werden Dadurch entstand ein windgeschutzter Vorraum Heckschuur der haufig durch ein Holzgatter Heck verschlossen werden konnte Das Haus hat Ausmasse von 12 20 m Breite und gut 28 m Lange 2009 wurde das Gebaude innen zu einem zeitgemass ausgestatteten Saal umgebaut der fur Veranstaltungen Feiern und Eheschliessungen genutzt wird Grutzmuhle Bearbeiten nbsp Aussenansicht der Grutzmuhle1966 1967 wurde das Gebaude der Grutzmuhle im Museumsdorf Volksdorf am ehemaligen Platz einer Altenteilerkate die zu dem benachbarten Hof gehorte nach alten Planen rekonstruiert Das originale Mahlwerk wurde betriebsfertig hergerichtet das Muhlengebaude wurde drumherum gebaut Ursprunglich wurde die Grutzmuhle 1841 in Hummelsbuttel errichtet und dort bis 1885 betrieben Danach verfiel das Gebaude es musste 1962 endgultig abgerissen werden Vor dem Abriss wurde das Mahlwerk aufgemessen geborgen und vorubergehend im Harderhof damals stadtischer Bauhof eingelagert Bei dem Bau handelt es sich um ein einfaches zweistockiges Fachwerkhaus mit der Grundflache von 7 60 m 6 90 m das nur dem Mahlbetrieb diente Im Erdgeschoss ist ein Pferdegopel als Antrieb untergebracht Rossmuhle im Obergeschoss befinden sich zwei Mahlgange sowie die gesamte zum Muhlenbetrieb erforderliche Ausrustung Waagen Hohlmasse Getreidereiniger u a Schmiede mit Emmis Kramerladen Bearbeiten nbsp Die Schmiede beherbergt auch Emmis KramerladenDie Schmiede ist ein 1976 1977 im Museumsdorf errichteter Nachbau der Wohldorfer Schmiede Duvenstedter Triftweg 50 Vermutlich wurde sie dort 1832 errichtet und bis mindestens 1948 lt Angabe von Alexander Sauerland dessen Vater dort seine Pferde beschlagen liess betriebenen lt Branchenverzeichnis existierte der Betrieb noch 1955 Das Original in Wohldorf verfiel langsam und unbeachtet Das Gebaude sturzte 1990 ein 2 Bauherr war damals derselbe Cord Hinrich Bock Hufner in Ohlstedt der die Schulkate von Volksdorf 1830 aufkaufte und nach Ohlstedt umsetzte translozierte Die Besonderheit der Schmiede ist eine drei Meter tiefe Laube die durch sechs starke Eichenstamme gebildet wird Hier werden auch heute wieder Pferde beschlagen Es wird vermutet dass der Bauherr wahrend seiner Gesellenwanderschaft in den deutschen Ostgebieten diesen fur unsere Gegend eher untypischen Haustyp kennengelernt hat Die Schmiede ist mit Dachpfannen hart gedeckt Die Mehrkosten fur die Tonpfannen musste der Schmied in Kauf nehmen weil die Brandgefahr durch das funkenspruhende Schmiedefeuer sonst zu gross war Die Werkstatt die originalgetreu wiederhergestellt wurde schliesst an die Laube an Im anschliessenden Wohnteil hat der Verein Emmis Kramerladen eingerichtet Er entspricht dem Stil einer Gemischtwarenhandlung vor etwa hundert Jahren Sie ist regelmassig geoffnet es gibt alles was fur Haus und Hof von Nutzen ist Im Obergeschoss ist ein Waschezimmer eingerichtet Durchfahrtscheune Bearbeiten Die Durchfahrtscheune ist im Jahr 1652 im lauenburgischen Dorf Schnakenbek an der Elbe errichtet worden Die Jahreszahl ist in der Inschrift uber dem Einfahrtstor eingeschnitzt Das Gebaude wurde 1972 in das Museumsdorf umgesetzt d h das Holzgerippe wurde in Schnakenbek abgebaut und im Museumsdorf mit neu ausgefullten Gefachen Wandflachen wieder zusammengesetzt Die Besonderheit des Gebaudes besteht darin dass das Traggerust aus drei Standerreihen Dreistanderbau besteht die uber eine Ankerbalken Konstruktion zusammengehalten werden Innen ist die Scheune vollig offen der Besucher kann den Aufbau in allen Details ansehen Die Ernte wurde wie es fur Scheunen charakteristisch ist vom Erdboden bis zum Dach gestapelt Eine Zwischendecke ist nicht vorhanden Die Durchfahrt Scheunentore vorn und hinten ermoglicht ein schnelles Be und Entladen der Wagen Die Scheune wird jetzt als Ausstellungsraum fur grossere landliche Fahrzeuge wie verschiedene Reise und Gebrauchsfahrzeuge Kutschen Erntewagen genutzt Backhutte und Backhaus Bearbeiten Ein Backhaus gab es fruher auf jedem grossen Hof seltener einen alleinstehenden Backofen Etwa alle 3 4 Wochen wurde gebacken nicht nur fur den Bauernhof selbst auch fur die benachbarten kleinen Leute Wegen der Feuergefahrlichkeit hatten Backhaus oder Backofen ihren Platz weit ab von den anderen Gebauden das Dach war deshalb auch mit Tonpfannen gedeckt Der zum Harderhof gehorende Backofen steht frei und ist nur durch ein Tonpfannendach vor Regen geschutzt Er hat einen aus Feldsteinen gemauerten Sockel Daruber befindet sich ein aus Strohlehm errichtetes Gewolbe Der Fussboden besteht aus Kopfsteinpflaster Veranstaltungen BearbeitenAn den im Jahreslauf veranstalteten diversen Fest und Gewerketagen werden alte Handwerkstechniken vorgefuhrt wie zum Beispiel die Ernte von Heu Getreide Kartoffeln und Flachs der Anbau von Obst Gemuse und Kuchenkrautern die Arbeit des Dorfschmieds der Betrieb der Muhle die Wald und Feldarbeit mit Kaltblutpferden und die Backerei am historischen Dorfbackofen Ausserdem finden auf dem Museumsgelande im Jahreslauf vier historische Markte statt Die Bauern und Pflanzenmarkte im Fruhjahr und Herbst die Johanneshoge Ende Juni sowie ein historischer Weihnachtsmarkt Siehe auch BearbeitenListe europaischer Freilichtmuseen Liste der Museen in Hamburg Volksdorfer Schulkate steht als Ensemble gemeinsam mit dem Museumsdorf Volksdorf unter Denkmalschutz Offizielle Seite Verein Schulkate Volksdorf e V Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Museumsdorf Volksdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Museumsdorfes VolksdorfEinzelnachweise Bearbeiten Stiftung Museumsdorf Volksdorf Angelika Rosenfeld Alstertal Lexikon 1 Auflage DOBU Verlag Hamburg 2009 ISBN 3 934632 29 7 S 194 53 649722222222 10 168333333333 Koordinaten 53 38 59 N 10 10 6 O Parks und Grunflachen im Bezirk Wandsbek Berner Gutspark Berner Wald Botanischer Sondergarten Wandsbek Eichtalpark Eilbeker Burgerpark Fischers Park Greifenbergpark Hegen Rahlstedt Heinz Erhardt Park Hennebergpark Hohenbuchenpark Hoopwiesen Jacobipark Katthorstpark Klopperpark Liliencronpark Muhlenteichpark Museumsdorf Volksdorf Ohlendorffs Park Pulverhofpark Saseler Park Timmermoor Volksdorfer Wald Wandsbeker Geholz Wehlbrook Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museumsdorf Volksdorf amp oldid 230528454