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Als Mundflora wird die Gesamtheit der Mikroorganismen bezeichnet die die Mundhohle besiedeln Da die Bezeichnung vor allem in der Humanmedizin benutzt wird wird sie meistens auf die Mundflora des Menschen eingeschrankt Mundhohle eines ErwachsenenSchwere Kandidose der MundhohleDie veraltete Bezeichnung Flora beruht auf der fruher oft vertretenen Auffassung Bakterien und viele andere Mikroorganismen gehorten zum Pflanzenreich denn die in einem bestimmten Gebiet vorkommenden Pflanzen werden als Flora dieses Gebiets bezeichnet Heute spricht man von Mikroorganismengemeinschaften oder Mikroorganismengesellschaften und nicht mehr von Mikroorganismenflora Normalerweise wird der Mund von hunderten Bakterienarten und Hefen besiedelt Diese Mundflora hat zum grossten Teil eine Schutzfunktion gegen Krankheitserreger die sich in der Mundhohle einnisten konnten Unter den pathogenen Bakterien der Mundflora hat Streptococcus mutans als einer der Zahnkaries Ausloser eine besondere Bedeutung Die Besiedelung konzentriert sich vor allem auf die bakterielle Plaque und wird erst nach der Geburt von der Mutter auf das Kind ubertragen Neuere Forschungsarbeiten versuchen Streptococcus mutans selektiv aus der Mundflora zu verdrangen 1 Pilze Hefepilze Candida Dermatophyten Schimmelpilze kommen beim Gesunden nur in Form von oberflachlichen Haut und Schleimhautbesiedlungen vor vgl Mykose Bestimmte Candida Arten leben auch im Rachen der meisten Menschen als harmlose Saprophyten sie sind bei etwa 70 aller gesunden Probanden nachgewiesen worden Diese Haut und Schleimhautbesiedlungen durch Candida werden unter der Sammelbezeichnung Kandidose subsumiert Bissverletzungen BearbeitenWahrend vor Einfuhrung der Massenimpfungen noch Tollwut und Tetanus die gefurchtetsten Folgeerkrankungen bei Bissverletzungen waren spielt heute die Infektionsgefahr durch Mikroorganismen der normalen Mundflora die grossere Rolle Diese ist gegeben bei Bissen durch Hunde Katzen Affen und Menschen 2 Besonders tiefe und gelenksnahe Verletzungen fuhren haufiger zu einer Infektion Die Infektionsrate wird bei allen arztlich versorgten Bissverletzungen mit etwa 15 bis 20 Prozent angegeben Das Infektionsrisiko ist dabei beim Menschenbiss am hochsten und liegt bei etwa 50 Prozent 3 Einer US amerikanischen Veroffentlichung des Jahres 1989 zufolge erforderten in der zweiten Halfte der 1930er Jahre also bevor Antibiotika zur Verfugung standen bei einer arztlichen Erstversorgung innerhalb einer Stunde 10 Prozent der Falle von Menschenbissverletzungen Amputationen wahrend bei einer spateren Versorgung die Amputationsrate auf bis zu 33 Prozent anstieg 4 Allerdings sind hier die meisten Hand Verletzungen wohl nicht durch einen Biss verursacht worden sondern Folge eines Faustschlags ins Gesicht und auf die Zahne des anderen Menschen Siehe auch BearbeitenBakterienflora Darmflora KommensalismusEinzelnachweise Bearbeiten Karius gegen Baktus ein gentechnisch modifizierter Stamm des Streptococcus mutans Archiviert vom Original am 11 Januar 2007 abgerufen am 8 Januar 2017 Michael Gawenda Therapeutische Sofortmassnahmen und Behandlungsstrategien bei Bissverletzungen In Deutsches Arzteblatt 1996 abgerufen am 27 Juni 2014 Peter Kuntz Edeltraud Pieringer Muller Herbert Hof Infektionsgefahrdung durch Bissverletzungen In Deutsches Arzteblatt 1996 abgerufen am 27 Juni 2014 Goldstein EJC Management of human and animal bite wounds In Journal of the American Academy of Dermatology 1989 21 1275 127 Normdaten Sachbegriff GND 4040732 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mundflora amp oldid 180320601