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Muhammad bin Tughluq auch Fakru d Din Muhammad Dschauna Khan arabisch محمد بن تغلق DMG Muḥammad b Tuġluq um 1300 20 Marz 1351 in Sindh war von 1325 bis 1351 Sultan von Delhi Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Sonstiges 3 Nachfolge 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenMuhammad bin Tughluq war der alteste Sohn von Ghiyas ud din Tughluq Shah I des damaligen Gouverneurs des Panjab einer nordlichen Grenzprovinz im Sultanat von Delhi Er erhielt eine umfassende Erziehung und Ausbildung Historiker beschreiben ihn als intelligent belesen ehrgeizig und skrupellos Er wurde Soldat und erwarb betrachtlichen Ruhm als General Im Jahr 1319 wurde sein Vater Ghiyas ud din nach erheblichen Unruhen Sultan da sein Vorganger keine mannlichen Nachkommen hatte Muhammad blieb im Militar und fuhrte weitere Eroberungen durch jedoch wurde sein Machthunger immer grosser Sein Vater starb im Jahr 1325 doch zuvor hatte er seinen Sohn als seinen Nachfolger bestimmt Dieser bestieg den Thron als Sultan al Mujahid Muhammad bin Tughluq nbsp Kupfermunze Muhammad bin Tughluqs nbsp Kupfermunze Muhammad bin TughluqsEr war als Herrscher sehr ambitioniert und nahm ehrgeizige Projekte in Angriff die sich allerdings zumeist als Fehlschlage erwiesen So wollte er die Staatsfinanzen optimieren und liess daher in allen Gebieten des Reiches Daten uber Einkunfte und Ausgaben sammeln Seine darauf basierende Steuerreform brachte fur die Mehrzahl der Produzenten massive Steuererhohungen mit sich und trieb viele Bauern in die Armut Auch sein Versuch diesen Fehler durch Darlehen zu beheben schlug fehl da die Bauern inmitten einer Hungersnot nicht in neues Saatgut investieren konnten Er richtete ein Landwirtschaftsministerium ein das die Kultivierung bisher unbebauter Flachen mittels finanzieller Anreize vorantreiben sollte jedoch waren die ausfuhrenden Beamten korrupt und das Projekt wurde nach nur drei Jahren abgebrochen bevor es Resultate hatte erbringen konnen Er fuhrte eine Kupferwahrung ein die aber leicht zu kopieren war schnell an Wert verlor und bald nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert wurde Daraufhin nahm er die Wahrungsreform zuruck Sein grosster Fehlschlag war die Verlegung der Hauptstadt von Delhi in das uber 1000 km weiter sudlich gelegene Deogiri das er in Daulatabad umbenannte um sein Reich das bis an die Sudspitze des indischen Subkontinentes reichte besser verwalten zu konnen Dies fuhrte allerdings dazu dass die Nordwestgrenzen nicht mehr ausreichend verteidigt wurden So konnte man dem Mongoleneinfall von 1328 29 der das Land bis in die Region von Delhi verwustete nichts entgegensetzen Stattdessen bestach Muhammad den Mongolenfuhrer und offenbarte so seinen Feinden die Schwache seiner Regierung verlegte aber die Hauptstadt zuruck nach Delhi All dies fuhrte dazu dass der Sultan im Laufe seiner Regierungszeit immer unpopularer wurde und das Vertrauen seiner Untergebenen verlor So kam es in Muhammads Herrschaftsgebiet zu zahlreichen Rebellionen in deren Folge er grosse Teile seines Reiches aufgeben musste darunter alle Gebiete sudlich der Narmada wo sich im Jahr 1335 das Malabar Konigreich und 1336 das Vijayanagar Reich sowie nach 1347 das Bahmani Sultanat etablieren konnten und einen Teil des zentralen Gebietes im heutigen Rajasthan Dazu kamen zahlreiche Rebellionen im nordwestlichen Grenzgebiet heutiges Pakistan und Kaschmir sowie in Bengalen Im Jahr 1351 erkrankte er wahrend eines Versuchs eine Rebellion in Sindh niederzuschlagen und verstarb dort am 20 Marz 1351 Er wurde wahrscheinlich im Mausoleum seines Vaters in Delhi beigesetzt Muhammad bin Tughluq galt schon bei den Zeitgenossen als ausserst exzentrisch ja bizarr und war bekannt fur seine Grausamkeit die an Wahnsinn grenzte 1 Ibn Batuta der ihn personlich kannte schildert ihn in der Einleitung zu dessen Lebensbeschreibung Die gute und die schlechte Regierung des Muhammad bin Tughluq Mohammad liebt es am meisten von allen Menschen Geschenke zu verteilen und Blut zu vergiessen An seiner Pforte sieht man immer irgendeinen Fakir der reich und irgendein Lebewesen das hingerichtet wird Die Zuge seiner Grosszugigkeit und Tapferkeit sind bei den Leuten ebenso beruhmt wie die Beispiele seiner Grausamkeit und Gewalttaten gegen Schuldige 2 Der muslimische Historiker Firishta endet seine biographische Skizze mit dem Verdikt Und so wurde dieser grausame Tyrann das Opfer des Todes nach einer Regierungszeit von 27 Jahren 3 Sonstiges BearbeitenZiya ud Din Barani lebte uber 17 Jahre an seinem Hof Ibn Batuta verbrachte sieben Jahre an seinem Hof und in seinen Diensten Firishta 1560 ca 1625 Historiker gibt in seinem Geschichtswerk Bd II S 409 443 eine ausfuhrliche Lebensbeschreibung von Muhammad bin Tughluq Nachfolge BearbeitenDa Muhammad bin Tughluq keine Nachkommen hatte wurde sein Cousin Firuz Schah Tughluq sein Nachfolger Literatur BearbeitenAshirbadi Lal Srivastava The Sultanate of Delhi 711 1526 A D Including the Arab Invasion of Sindh Hindu Rule in Afghanistan and Causes of the Defeat of the Hindus in early medieval Age 6th edition Shiva Lal Agarwala amp Company Agra 1969 Peter Jackson The Delhi Sultanate A Political and Military History Cambridge University Press Cambridge u a 1999 ISBN 0 521 40477 0 Weblinks BearbeitenSultane von Delhi 1300 1526 engl Muhammad bin Tughluq englisch Einzelnachweise Bearbeiten Noer Kaiser Akbar Bd 2 S 391 Ibn Battuta Voyages II De la Mecque aux steppes russes et a l Inde Paris 1982 S 403 f aus dem Frz ubs Firishta ed Briggs History of the Rise of the Muhammedan Power in India Bd 1 1908 S 443 Aus d Engl ubs VorgangerAmtNachfolgerGhiyas ud din TughluqSultan von Delhi Tughluq Dynastie 1325 1351Mahmud Ibn MuhammadNormdaten Person GND 119089696 lobid OGND AKS LCCN n88184152 VIAF 31094695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muhammad bin TughluqALTERNATIVNAMEN Fakr ud Din Muhammad Jauna KhanKURZBESCHREIBUNG Sultan von DelhiGEBURTSDATUM um 1300STERBEDATUM 20 Marz 1351STERBEORT Sindh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhammad bin Tughluq amp oldid 240663267