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Moses Sofer deutscher Name Moses Schreiber oder Mosche Schreiber bekannt als Chatam Sofer geboren am 24 September 1762 in Frankfurt am Main gestorben am 3 Oktober 1839 in Pressburg Bratislava 1 war ein fuhrender orthodoxer Rabbiner des 19 Jahrhunderts Moses Schreiber Sofer Lithographie von Josef Kriehuber um 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Leben 3 Ehe und Nachkommen 4 Tod und Nachleben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Sofer ist eine Ubersetzung des deutschen Wortes Schreiber Die Bezeichnung Chatam Sofer hebr חת ם סופר ist ein Akronym fur Chidusche Torat Mosche hebr חידושי תורת משה Einsichten in die Tora des Moses eine Anspielung sowohl auf Sofers Vorname Moses als auch auf die Tora des Moses die dieser der judischen Uberlieferung nach am Berg Sinai von Gott empfangen hatte Leben BearbeitenSofer wuchs in Frankfurt am Main auf wo Pinchas Horowitz und Nathan Adler seine bedeutendsten Lehrer waren 1776 wechselte er an die Jeschiwa des Rabbi David Tebele Scheuer 1712 1782 im nahen Mainz Dort wurde er bis zu seiner Ruckkehr nach Frankfurt 1777 von Rabbi Mechel Scheuer 1739 1810 dem Sohn des Rabbi Tebele unterrichtet Als Adler aufgrund von internen Widerstanden in der judischen Gemeinde Frankfurt verlassen musste folgte ihm Sofer als 19 Jahriger auf seinen Wanderungen Obwohl er nie in seine Geburtsstadt zuruckkehrte war er stets stolz auf seine Herkunft und unterzeichnete seine Schreiben mit Moses ha Katan der Kleine Unbedeutende aus Frankfurt am Main Er war zunachst Rabbiner in Dresnitz in Mahren heute Straznice und Mattersdorf und wurde 1806 zum Oberrabbiner von Pressburg der damaligen Hauptstadt Ungarns ernannt wo er fur den Rest seines Lebens blieb Wahrend seines 33 jahrigen Aufenthalts in Pressburg wo damals die bedeutendste judische Gemeinde im Konigreich Ungarn lebte machte er sich einen Ruf als fuhrender Vertreter des orthodoxen Judentums im Kampf gegen das aufkommende Reformjudentum In Pressburg grundete er eine bedeutende Jeschiwa Sofer schrieb zahlreiche Werke doch zu seinen Lebzeiten wurde kaum etwas von ihm veroffentlicht Unmittelbar nach seinem Tod begann seine Familie seine Schriften herauszugeben Diese enthalten unter anderem sieben Bande Responsen und zwei Bande Predigten Novellen zum Talmud Kommentare zur Tora Briefe Gedichte und ein Tagebuch Ehe und Nachkommen BearbeitenSofers erste Frau starb 1812 kinderlos Einige Monate spater heiratete er die Tochter von Akiba Eger der als grosster Talmudist seiner Zeit angesehen wurde und spater Rabbiner von Posen wurde Nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete er die Witwe Chaja Heller mit der er keine gemeinsamen Kinder hatte Sofers Nachkommen bildeten eine bedeutende rabbinische Dynastie Seinen altesten Sohn Abraham Samuel Benjamin Sofer spater genannt Ktav Sofer oder Ksav Sofer 1815 1871 ernannte er zu seinem Nachfolger als Leiter der Pressburger Jeschiwa Sein zweiter Sohn Simon 1820 1883 wurde Rabbiner in Krakau Sein Schwiegersohn Salomon Salman Spitzer war Oberrabbiner der orthodoxen Gemeinde in Wien und Rabbiner der beruhmten Wiener Schiffschul Ein Sohn von Abraham Sofer Simon 1850 1944 grundete in Erlau eine Jeschiwa und war dort als Lehrer tatig bis er infolge der deutschen Besetzung Ungarns nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde Tod und Nachleben Bearbeiten nbsp Chatam Sofer MausoleumSofer wurde auf dem alten judischen Friedhof unterhalb des Burgbergs in Bratislava begraben Der Friedhof wurde in den Jahren 1942 1943 durch den Bau eines Strassentunnels fast vollstandig zerstort die meisten Graber wurden in ein Sammelgrab auf dem orthodoxen Friedhof umgebettet nur der wichtigste Abschnitt mit dem Grab von Moses Sofer blieb unter einer Betondecke erhalten Zu Beginn der 1980er Jahre wurde eine Strassenbahnlinie uber das Gelande gefuhrt Jahrzehntelang gab es nur einen versteckten Einstieg zu dem unterirdisch gelegenen Grab das ausserhalb der judischen Gemeinde weitgehend in Vergessenheit geriet 2 Nach 1992 begannen Verhandlungen um die Zuganglichmachung der Grabstatte die Strassenbahngleise wurden verlegt und im Jahr 2002 wurde ein Mausoleum eroffnet das von orthodoxen Pilgern aus aller Welt besucht wird 3 Nicht nur das Grab von Moses Sofer dient als Pilgerstatte Auch das Grab seiner Mutter Rosel Schreiber auf dem Alten Judischen Friedhof in Frankfurt wird von Glaubigen besucht die dort Quitteln ablegen beten und darauf hoffen dass die Verstorbene Fursprache fur sie einlegt Besonders bei unerfulltem Kinderwunsch zieht es die Besucher und Besucherinnen an das Grab da Rosel ihren Sohn erst ihm fortgeschrittenen Alter gebar was einem Wunder gleichkam Literatur BearbeitenAdolf Brull Sofer Moses In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 541 Evyatar Marienberg Aufklarung als innerjudische Herausforderung Rabbi Moses Schreiber haretische judische Arzte und Ritualbader In David Judische Kulturzeitschrift 94 Sep 2012 S 68 71 N Vielmetti Schreiber Sofer Hatam Sofer Moses In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 11 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1999 ISBN 3 7001 2803 7 S 197 f Direktlinks auf S 197 S 198 Carsten Wilke Sofer Moses In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 536 f Digitalisat Encyclopedia Judaica Band 15 S 77 79 John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 756 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moses Sofer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pressburger Kulturdenkmal Die Gruft des Rabbiners Chatam SoferEinzelnachweise Bearbeiten Sofer Moses Moses Schreiber Chatam Sofer Deutsche Biografie abgerufen am 1 Juli 2022 Dagmar Wienand Im Untergrund Pressburg Das Mausoleum des Rabbi Chatam Sofer liegt unter der lautesten Strasse der Stadt In Die Zeit 1 Mai 1992 abgerufen am 11 Oktober 2019 Peter Salner Martin Kvasnica Chatam Sofer Memorial Marencin PT Bratislava 2012 ISBN 978 80 8114 126 3 slowakisch Normdaten Person GND 120148552 lobid OGND AKS LCCN n83066204 VIAF 34556776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sofer MosesALTERNATIVNAMEN Sofer Chatam Schreiber Moses Schreiber MoscheKURZBESCHREIBUNG orthodoxer RabbinerGEBURTSDATUM September 1762GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 3 Oktober 1839STERBEORT Pressburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moses Sofer amp oldid 233901795