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Der Mosambikanische Burgerkrieg begann 1977 zwei Jahre nachdem Mosambik die Unabhangigkeit von Portugal erkampft hatte und dauerte bis 1992 Die im Unabhangigkeitskrieg erfolgreiche Frente de Libertacao de Mocambique FRELIMO war damals die herrschende Partei in Mosambik Ab 1977 wurde sie von der Resistencia Nacional Mocambicana RENAMO bekampft Die RENAMO war von Rhodesien gegrundet worden und wurde von diesem Nachbarland Mosambiks auch tatkraftig unterstutzt spater ubernahm Sudafrika diese Funktion Der Burgerkrieg kostete durch Kampfe und Hungerkatastrophen bis zu 900 000 Menschenleben uber funf Millionen Zivilisten wurden vertrieben Die Beseitigung der Landminen durch die auch nach Kriegsende noch zahlreiche Menschen getotet oder verstummelt wurden dauerte bis 2015 Karte Mosambiks Inhaltsverzeichnis 1 Der Burgerkrieg 2 Mosambikanische Fluchtlinge in Sudafrika 3 Verseuchung mit Landminen bis 2015 4 Siehe auch 5 Literatur 6 QuellenDer Burgerkrieg Bearbeiten1977 grundete Rhodesien die RENAMO um die in Mosambik seit der Unabhangigkeit 1975 regierende FRELIMO militarisch zu bekampfen Grund war dass die Frelimo ihrerseits die Zimbabwean National African Liberation Army ZANLA die gegen die Herrschaft der Weissen in Rhodesien kampfte mit Waffen und Ruckzugsgebieten im mosambikanischen Grenzgebiet unterstutzte 1980 wurde dieses Ziel erreicht die Herrschaft der Weissen in Rhodesien war zu Ende und das Land nannte sich von nun an Simbabwe Fortan ubernahm Sudafrika die Unterstutzung der RENAMO Die Apartheidsregierung in Sudafrika wollte damit verhindern dass sich Kampfer des sudafrikanischen oppositionellen African National Congress ANC Ruckzugsbasen in Mosambik einrichten konnten Weiter hatte der mosambikanische Burgerkrieg den Charakter eines Stellvertreterkriegs da die regierende FRELIMO marxistisch ausgerichtet war und von der Sowjetunion unterstutzt wurde wahrend die RENAMO von den USA Waffenlieferungen erhielt Der im April 1988 dem U S State Department uberreichte Gersony Report eine Zusammenfassung der mosambikanischen Fluchtlingszahlen durch den Konflikt in Mosambik berichtete von Augenzeugenberichten oder anderen glaubwurdigen Beweisen der Fluchtlinge uber RENAMO Morde durch Erschiessungen Messer Axt Bajonett Angriffe lebendiges Verbrennen Zu Tode Prugeln gewaltsames Ersticken erzwungenes Verhungern und gelegentliches Schiessen auf zivile Dorfbewohner wahrend ihrer Angriffe Mosambikanische Zivilisten waren das Hauptziel der RENAMO im Krieg obwohl auch Einrichtungen der Regierung und die wirtschaftliche Infrastruktur angegriffen wurden Weiters war die Renamo beruchtigt dafur Kindersoldaten einzusetzen Die FRELIMO Regierung geleitet von Prasident Samora Machel wurde durch die RENAMO Rebellen wirtschaftlich ruiniert Das militarische und diplomatische Bundnis mit der Sowjetunion konnte die wirtschaftlichen Schaden und den dadurch verursachten Hunger nicht wettmachen Schliesslich musste Prasident Machel deswegen am 16 Marz 1984 den Nicht Aggressions Pakt Nkomati Accord mit Sudafrika unterschreiben Darin versprach die sudafrikanische Regierung in Pretoria wirtschaftliche Hilfe im Austausch fur die Versicherung der FRELIMO den ANC davon abzuhalten Mosambik als Ruckzugsbasis fur Uberfalle auf Sudafrika zu benutzen Nach dem Nkomati Accord nahm die Unterstutzung der RENAMO durch die sudafrikanische Regierung tatsachlich ab allerdings bewiesen Dokumente die im August 1985 bei der Eroberung eines RENAMO Hauptquartiers in Gorongosa in Zentralmosambik erbeutet werden konnten dass die sudafrikanische Regierung weiter mit der RENAMO kommunizierte und ihr auch Waffenlieferungen zukommen liess Auf dem Gebiet der Provinz Niassa ereignete sich am 6 Dezember 1984 ein bewaffnetes Attentat Anschlag von Unango auf einen Fahrzeugkonvoi bei dem DDR Entwicklungshelfer und andere Personen starben Die Herkunft und Motive der Attentater blieben ungeklart Als Folge dieses Ereignisses reduzierte die DDR ihre Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik und etwa sechs Monate spater verliessen 1000 Personen das afrikanische Land Am 19 Oktober 1986 starb Samora Machel bei einem Flugzeugabsturz in Sudafrika nahe der mosambikanischen Grenze Eine internationale Untersuchung erklarte spater dass der Absturz durch Fehler der Besatzung verursacht worden war jedoch ist dies bis heute strittig Machels Nachfolger wurde Joaquim Alberto Chissano der von 1975 bis zu Machels Tod Aussenminister gewesen war Chissano fuhrte Machels Politik weiter und versuchte die internationalen Verbindungen Mosambiks auszuweiten vor allem in Richtung Westen ausserdem fuhrte er innere Reformen durch Als 1990 schliesslich der Kalte Krieg zu Ende ging und das Apartheidsregime in Sudafrika zusammenbrach und dadurch auch die Unterstutzung fur die RENAMO aus Sudafrika und den USA ausblieb kam es zu den ersten direkten Gesprachen zwischen FRELIMO und RENAMO Der FRELIMO Entwurf einer neuen Verfassung im Juli 1989 ebnete ausserdem den Weg zu einem Mehrparteien Staat der im November 1990 mit der neuen Verfassung endgultig festgeschrieben wurde Mosambik war damit ein Mehrparteienstaat mit regelmassigen Wahlen und garantierten demokratischen Rechten Am 4 Oktober 1992 wurde mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrags zwischen den Parteien in Rom dem Allgemeinen Friedensabkommen von Rom der Burgerkrieg offiziell beendet Der Friedensvertrag trat am 15 Oktober 1992 in Kraft Eine 7500 Mann starke UNO Friedenstruppe ONUMOZ wurde nach Mosambik entsandt und uberwachte zwei Jahre lang den Weg in die Demokratie Die ersten Wahlen vom 27 bis 28 Oktober 1994 wurden ausserdem von 2400 internationalen Beobachtern uberwacht Die letzten ONUMOZ Krafte verliessen das Land im Fruhjahr 1995 Mosambikanische Fluchtlinge in Sudafrika BearbeitenAuf sudafrikanischer Seite waren Fluchtlinge die zur Zeit des Burgerkriegs die mosambikanisch sudafrikanische Grenze uberwanden durch Schusswaffengebrauch seit etwa 1985 durch einen Elektrozaun mit todlicher Wirkung oder durch fragwurdige Lebens und Unterbringungsbedingungen infolge einer Nichtanerkennung ihres Fluchtlingsstatus existenziell bedroht gewesen 1 Verseuchung mit Landminen bis 2015 BearbeitenEine der Folgen des Burgerkrieges war die Verseuchung weiter Teile des Landes mit Landminen 2 Noch 2009 wurden nach offiziellen Angaben 15 Menschen durch Landminen getotet Im Marz 2010 erklarte das Nationale Institut fur Minenentfernung 63 von 128 Distrikten Mosambiks fur minenfrei Am 17 September 2015 deklarierte die mosambikanische Regierung das Land als minenfrei Fast 171 000 Landminen waren seit 1992 entfernt worden 3 Siehe auch BearbeitenGeschichte MosambiksLiteratur BearbeitenLance S Young Mozambique s Sixteen Year Bloody Civil War United States Air Force 1991 Olaf Tataryn Juergensen Angonia Why RENAMO Southern Africa Report Archive 1994Quellen Bearbeiten SACBC SACBC Statement on Electric Border Fence between South Africa and Mozambique 18 9 89 auf www sacbc org za Memento vom 8 Februar 2015 im Internet Archive englisch Angaben bei poptel org za Mozambique declared free of landmines bei bbc com vom 17 September 2015 englisch abgerufen am 11 Oktober 2015Normdaten Sachbegriff GND 4315463 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mosambikanischer Burgerkrieg amp oldid 235754881