Morgenrot (auch Morgenroth) war der Name einer Weberfamilie in Breslau, die zunächst teilweise im Rat saß und sich nach wenigen Generationen als Kaufmannsfamilie mit namhaften Breslauer Patrizierfamilien ehelich verband. Sigmund Morgenrot trug kurz nach dem Pönfall durch ein Darlehen zur Heimkehr der vielen wegen Zahlungsunfähigkeit in Prag inhaftierten Görlitzer Ratsherren bei.
Geschichte Bearbeiten
Die Geschichte beginnt bei Sigismund Morgenrot, einem Weber, der einzig für das Jahr 1440 als Zünftler im Breslauer Rat saß.
Sein Sohn Hans († 1499) heiratete Barbara Sinreich.
Mangels verfügbarer Quellen nicht möglich in die Stammlinie einzufügen ist eine der Familie Morgenrot unbekannten Taufnamens (⚭ Michael Gsellhofer von Gsellhofen, Glaubensflüchtling und durch Ferdinand II. bestätigter Ritter in Breslau), deren Tochter Martha Gsellhofer am 4. Juli 1656 Martin Luthers Verwandten Karl Lutther (* 9. Mai 1609 in Marienberg; † 1687) heiratete. Dieser Ehe entstammte Veronika Lutther (* um 1642; verheiratet; † 17. Juli 1660 in Rauckau, Kreis Nimptsch). Laut Oskar Pusch war Karl Lutther bzw. sein Vater Daniel Lutther (* 1574 in Genthin; † 1627 in Komotau) ein Nachkomme Luthers. Bei genauer genealogischer Betrachtung aber war dieser Daniel Luther ein Sohn Johannes Luthers (* 1537 in Nordhausen; † 1586 in Lodersleben), Enkel Johannes Luthers (* 1491 in Nordhausen; † 1558 ebd.), Urenkel des Schmalkaldener Bauern und Bergmanns Heine Luders (* 1430 in Möhra; † vor 1510 ebd.) und Urenkel eines Luders unbekannten Taufnamens (* 1396; † 1456 in Möhra; vielleicht Wigand v. L.). Letzterer war der früheste mit nachfolgender Stammlinie überlieferte Seitenverwandte Martin Luthers.
Wappen Bearbeiten
Ein Wappen der Familie Morgenrot findet sich weder bei Rietstap, noch im Generalindex zu Siebmacher und ist daher wahrscheinlich gar nicht geführt worden.
Literatur Bearbeiten
Morgenrot in: Oskar Pusch: Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741. Band 3. 1988. S. 101–103. PDF
Einzelnachweise Bearbeiten
- Regesten über den Pönfall. In: Ernst Tillich im Auftrag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften (Hrsg.): Neues Lausitzisches Magazin. Band 24. Oettel, Görlitz 1848, S. 24 (google.de [abgerufen am 10. Januar 2022]).
- Friedrich Pietsch: Görlitz im Pönfall. In: Richard Jecht (Hrsg.): Neues Lausitzisches Magazin. Band 111, 1935, S. 113–114 (google.de).
- Oskar Pusch: Lutther. In: Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741. Band 3, 1988, S. 55.
- Ludwig Schmidt: Luthers Seitenverwandte: eine Ergänzung zum Luther-Nachkommenbuch. Degener, 1984, ISBN 978-3-7686-5056-4, S. 1, 186, 258 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2022]).