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Der Moossee ist ein seit 1963 unter Naturschutz stehender See bei der Ortschaft Moosseedorf im Kanton Bern Schweiz MoosseeDer Moossee bei der BadeanstaltGeographische Lage Schweizer MittellandZuflusse UrtenenAbfluss UrtenenOrte am Ufer MoosseedorfDatenKoordinaten 603221 207928 47 022391666667 7 4809944444444 521 Koordinaten 47 1 21 N 7 28 52 O CH1903 603221 207928Moossee Kanton Bern Hohe uber Meeresspiegel 521 m u M Lange 1 1 kmBreite 300 mMaximale Tiefe 21 1 mVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFE Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Umgebung 3 Nutzung 4 Absenkungen des Seespiegels 5 Archaologie 6 Nutzung heute 7 Okologie 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Moossee liegt im Schweizer Mittelland in den Gemeinden Moosseedorf und Urtenen Schonbuhl etwa 10 km nordlich von Bern Rund 2 km westlich des Moossees liegt die Gemeinde Munchenbuchsee Das Einzugsgebiet des Sees betragt 20 8 km Mit der Urtenen wird der See mit der Mundung in die Emme bei Batterkinden entwassert Umgebung BearbeitenNordlich und ostlich des Moossees verlauft die Autobahn A6 Im Westen zwischen dem See und Munchenbuchsee liegen ein Golf und ein Campingplatz Direkt am See auf der Sudwestseite befinden sich ein Restaurant eine Bootsvermietung und eine ehemalige Fischzucht 1 am sudostlichen Ende das Strandbad der Gemeinde Moosseedorf Ein direkter Waldanschluss ist nicht vorhanden der Moossee liegt relativ isoliert in landwirtschaftlich genutztem Gebiet Nutzung BearbeitenDer zunehmende Mangel an Brennholz fuhrte ab 1777 dazu dass der Rat von Bern sich in Holland erkundigte ob mit Torf gefeuert werden konnte In der Folge wurden um 1795 aus dem Munchenbuchseemoos jahrlich etwa 6000 Fuder zu gut 2 m vor allem fur die obrigkeitliche Feuerung nach Bern gefuhrt Durch die massiven Torfgrabungen stiess man dabei rasch ins Grundwasser und damit war der Anstoss fur die Absenkung des Moossees gegeben Damals war der Urtenenbach im Dorf Urtenen auf die Kote 523 m gestaut um die dortige Sage und Ole anzutreiben Durch das Einwirken des Landvogts Karl Ludwig von Erlach in Landshut subventionierte der Rat von Bern die Verlegung der Sage nach Hindelbank und der Ole nach Jegenstorf Die anliegenden Gemeinden bezahlten ebenfalls einen Teil und so konnte der Urtenenbach abgesenkt werden dass der Seespiegel um 2 35 m tiefer zu liegen kam Damit konnten weiteres Land zur Torfausbeutung und zusatzlicher Boden fur landwirtschaftliche Zwecke gewonnen werden Absenkungen des Seespiegels BearbeitenStarke Niederschlage fuhrten am Moossee fruher wie heute zu Uberschwemmungen im angrenzenden Gebiet Die Schwelle in Schonbrunnen liegt zwischen Moosseetal Urtenenbach und Lyssbach auf 528 m Hohe Ausser der Moospinte liegen alle vor etwa 1850 erstellten Dorfteile hoher Um die Wasserkraft nutzen zu konnen war der Bach in Urtenen auf 523 m gestaut Ferner gab es seit alter Zeit in Schonbuhl einen naturlichen Hochwasser Uberlauf auf 525 m Der Spiegel des Sees liegt heute bei 521 m In den 1770er Jahren wirkte Johann Rudolf Tschiffeli der Mitbegrunder der Oekonomischen und Gemeinnutzigen Gesellschaft des Kantons Bern 2 von seinem Landsitz Hof Tschiffelihaus Schlossliweg 6 aus auf eine verbesserte Landwirtschaft und die Entsumpfung des Moosseetals hin Infolge der Torfgrabungen gab es eine erste Tieferlegung des Sees um 1780 Die Urtenen wurde ausgegraben und eine erste Guterzusammenlegung vorgenommen Weil aber spatere Hochwasser und mangelhafter Grundwasserabfluss erneut zur Versumpfung fuhrten grundete man Ende 1853 eine Vorbereitungsgesellschaft Im Februar 1856 genehmigte der Grosse Rat die Ausfuhrung welche den See um weitere 2 4 m absenken sollte Ende 1857 waren die Arbeiten im Wesentlichen beendet 1865 konnte die Gesellschaft nach abgeschlossener Rechnung aufgelost und der Unterhalt des Werks einer Schwellengenossenschaft heute Wasserbauverband Urtenenbach ubertragen werden Anfang des 20 Jahrhunderts fuhrten der ungenugende Abfluss des Grundwassers und die Absenkung der Oberflache des Landes durch den weiterhin betriebenen Torfabbau zu einem erneuten Versumpfen des Gebiets Erst nach Ende des Ersten Weltkrieges bewilligten Regierung und Grosser Rat eine weitere Melioration Diesmal wurde dabei im Gegensatz zu den beiden fruheren eine geringe Tieferlegung des Seespiegels vorgesehen Hauptmassnahmen waren die Drainage des Gebiets und die Verbesserung der Abflussverhaltnisse Um das erforderliche Gefalle fur die in Rohren gefassten zufliessenden Bache und Drainageleitungen zu erhalten musste der offene Hauptkanal oberhalb des kleinen Sees sehr flach angelegt werden Unterhalb des grossen Sees wurde die Kanalsohle um etwa einen Meter abgesenkt und das Gefalle auf ein Promille ausgeglichen Am Ausfluss des Sees wurde zusatzlich ein Wehr gebaut damit in trockenen Zeiten der Grundwasserspiegel gehalten und bei Hochwasser Uberschwemmungen in talwarts gelegenen Gebieten vermieden werden konnten Ausgehend von den Absenkungen ist anzunehmen dass der See fruher deutlich grosser war als heute Archaologie BearbeitenDie Tieferlegung 1780 bewirkte eine Freilegung des Ufers In der Folge entdeckte der Arzt Uhlmann aus Munchenbuchsee 1856 die Reste von Pfahlbauten an den beiden Enden des Sees 3 Zur Bekanntheit des Fundgebiets trug das SJW Heft Nr 18 Die Pfahlbauer vom Moossee von Hans Zulliger mit einer Auflage von 200 000 bei Bei den Baumassnahmen fur das Strandbad am Ostende des Sees konnten bei den Notgrabungen des Archaologischen Dienstes 4 2011 weitere Funde dokumentiert und sichergestellt werden Man fand einen Bohlenweg und Palisaden die wohl als Zugang und Abgrenzung zum jungsteinzeitlichen Dorf dienten Im Juli 2011 wurde bei Ausgrabungen ein Einbaum aus Lindenholz entdeckt 5 6 Das rund 6500 Jahre alte und 5 77 m lange Boot ist seit Sommer 2018 in einer Aussenvitrine am Seeufer fur Besucher frei zuganglich 7 nbsp Strandbad 2014 nbsp Moossee zugefroren Februar 2012Nutzung heute BearbeitenDer Moossee wird von verschiedenen Seiten beansprucht Er stellt ein beliebtes Ausflugsziel fur Bewohner der Region Bern dar und ist besonders im Sommerhalbjahr dementsprechend gut besucht Ausser im Freibad beim Ausfluss der Urtenen ist das Baden verboten In kalten Wintern kann der Moossee zum Schlittschuhlaufen genutzt werden Das seit 1924 bestehende Strandbad wurde wiederholt umgebaut Die mit der letzten Bauetappe 2011 2012 entstandenen Gebaude sind auf massiven Grundmauern erhoht aufgestellt um vor den wiederholt auftretenden Hochwassern kunftig geschutzt zu sein Ebenfalls mit grossem Aufwand wurde ein neuer Uferweg mit grosserem Abstand zum Sudufer gebaut neuer Raum fur die Renaturierung des Uferschutzgebiets Das neue Strandbad und der neu erstellte Uferweg wurden am 2 Juni 2012 eroffnet 8 Am See besteht ein privates Fischereirecht Wahrend 8 Monaten 15 April bis 31 Dezember ist der See fur die Sportfischerei geoffnet Fur die Ausubung der Fischerei konnen Boote gemietet werden eigene Boote durfen nicht verwendet werden Gefischt wird im Moossee hauptsachlich auf Hecht Zander Barsch und Karpfen Am Sudufer des Sees ist eine Fischzucht angesiedelt Diese futtert ihre Fische mit Plankton welches sie im Moossee fangt Die Fischzucht die auch Besatzfische aufzieht fangt ihre Laichtiere teilweise ebenfalls im Moossee Okologie BearbeitenDie Sedimente des Sees sind stark mit Pestiziden belastet 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moossee Sammlung von Bildern Moossee auf der Website der Gemeinde Moosseedorf Absenkungen des Moossees auf der Website der Gemeinde Moosseedorf Strandbad auf der Website der Gemeinde MoosseedorfEinzelnachweise Bearbeiten Ein nationales Zentrum fur Fischerei am Moossee In Berner Zeitung 2 Dezember 2020 abgerufen am 2 Mai 2022 Stefan Bosshardt Geschichte OGG Bern abgerufen am 3 Juni 2020 Pfahlbauten am Moo s see Website der Gemeinde Moosseedorf abgerufen am 3 Juni 2020 Moosseedorf Strandbad Moossee Memento vom 25 Marz 2016 im Internet Archive Archaologischer Dienst Sensationelle Funde am Moossee Memento vom 16 August 2013 im Internet Archive Website der Gemeinde Moosseedorf Beschlusse des Gemeinderates vom 29 Mai und 26 Juni 2017 Website der Gemeinde Moosseedorf abgerufen am 3 Juni 2020 Park am See Einbaumvitrine Website der Gemeinde Moosseedorf abgerufen am 2 Juni 2020 Uferweg Moossee Memento vom 31 Juli 2015 im Internet Archive Website der Gemeinde Moosseedorf Pflanzenschutzmittel schadigen auch Okosysteme in Seeboden Universitat Bern 20 Oktober 2020 abgerufen am 21 Oktober 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moossee amp oldid 235247830