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Dieser Artikel beschreibt die Grunanlage in Hamburg Zur auch als Moor Weide bezeichneten Pflanzenart siehe Heidelbeer Weide Die Moorweide ist eine offentliche Grunanlage im Hamburger Stadtteil Rotherbaum nordlich des Dammtor Bahnhofes Ursprunglich war sie von der Edmund Siemers Allee der Moorweidenstrasse dem Mittelweg der Neuen Rabenstrasse und dem Alsterglacis begrenzt Der Teil westlich der Rothenbaumchaussee ist seit 1919 mit dem Hauptgebaude der Universitat bebaut und wird heute offiziell nicht mehr zur Moorweide im engeren Sinne gerechnet Der verbliebene Hauptteil zwischen Rothenbaumchaussee und Mittelweg wird auch als Grosse Moorweide der Streifen zwischen Mittelweg und Neuer Rabenstrasse als Kleine Moorweide bezeichnet Insgesamt ist der heutige Park ca 4 3 Hektar gross 1 und als bedeutendes Gartendenkmal 2 in die Hamburger Denkmalliste eingetragen 3 Grosse Moorweide Ansicht von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ausstellungshalle auf der Moorweide 1881 nbsp Zombeck Bunker auf der Moorweide nbsp Bronze von Henry Moore Reclining Figure Hand 1979 Die Flache vor dem Dammtor wurde ursprunglich als Viehweide genutzt spater diente sie als Glacis vor der Stadtbefestigung und als Exerzierplatz des Burgermilitars Bei der Stadterweiterung im 19 Jahrhundert wurde der Platz mit Rucksicht auf die Villenbewohner im angrenzenden Rotherbaum bewusst freigelassen 1881 wurde auf dem westlichen Teil der Moorweide eine Ausstellungshalle gebaut und am 14 September mit einer Ausstellung des Gartenbau Vereins eroffnet 4 Die kreuzformige Glas Eisen Konstruktion mit einer 46 Meter hohen Kuppel stammte aus dem Atelier von Gustave Eiffel und war zuerst auf der Pariser Weltausstellung 1878 genutzt worden Die Halle diente fur Grossveranstaltungen wie das Sangerbundfest 1882 oder Erste Allgemeine deutsche Kriegerfest 1883 brannte aber 1885 fast vollstandig ab und wurde 1889 endgultig abgerissen 5 1911 wurde am selben Ort das von Edmund Siemers der Stadt gespendete Vorlesungsgebaude eroffnet das seit 1919 als Hauptgebaude der Universitat Hamburg dient Bereits seit dem Ende des 19 Jahrhunderts ist die Moorweide ein beliebter Austragungsort fur politische Kundgebungen und Demonstrationen Auch die NSDAP nutzte den Ort fruh fur Grossveranstaltungen und Aufmarsche Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde auf der Moorweide nahe dem Dammtor Bahnhof einer der ersten Zombeck Rundbunker im Stadtgebiet errichtet Ab 1941 waren der westliche Park und die umliegenden Gebiete Sammelpunkt fur Deportationen von Juden zur Vernichtung Holocaust Zur Erinnerung an die Opfer des NS Regimes tragt der einstige Nordwestzipfel der Moorweide vor dem Logenhaus heute den Namen Platz der Judischen Deportierten Am 1 Februar 1966 wurde auf der Moorweide unter den Kastanien parallel zum Theodor Heuss Platz nach dem Vorbild des Londoner Speakers Corner im Hyde Park eine Meckerecke fur Laienredner eingerichtet Zu Hochstzeiten kamen hier bis zu 2 000 Zuhorer zusammen Die Stadt richtete auf Anregung der Besucher Sitzgelegenheiten und ein Podest ein Die Meckerecke fand aber im Laufe der Zeit immer weniger Beachtung und wurde nach einem Dreivierteljahr wieder aufgegeben 6 Die Moorweide wird heute fur Freizeitaktivitaten und verschiedene Aktionen genutzt Sie ist ein Naherholungsgebiet und steht in Konkurrenz zu den nahe gelegenen Wallanlagen Kommerziell und kulturell sind Teile der Flachen die der Stadt Hamburg gehoren nutzbar Unter anderem wurde 1987 das Kunstprojekt Luna Lunadort installiert und im Sommer 2003 in einer Ausstellung Teile der Terrakotta Armee des Kaisers von China in originalgetreuer Nachbildung gezeigt 7 Sie ist auch einer der Startplatze fur Heissluftballonfahrten in Hamburg und Umgebung Literatur BearbeitenErik Verg Vierzig Jahre Hamburger Abendblatt Eine Stadt und ihre Zeitung Axel Springer Verlag Hamburg 1988 S 180 Franklin Kopitzsch Daniel Tilgner Hrsg Hamburg Lexikon Ellert amp Richter Hamburg 2010 ISBN 978 3 8319 0373 3 S 472 Vaterstadtische Blatter Die Zukunft der Moorweide In Hamburger Nachrichten 3 Mai 1890 S 3 Digitalisat zeitgenossischer Bericht Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moorweide Hamburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grosse Moorweide auf hamburg deEinzelnachweise Bearbeiten Michael Goecke Stadtparkanlagen im Industriezeitalter das Beispiel Hamburg Patzer Berlin 1981 ISBN 3 87617 060 5 S 180 Grosse Moorweide Abgerufen am 27 Juni 2020 Denkmalliste Abgerufen am 27 Juni 2020 Tagesbericht In Hamburger Nachrichten Abendausgabe 15 September 1881 S 9 Ernst Christian Schutt Die Chronik Hamburgs Chronik Verlag Dortmund 1991 S 295 Die Hamburger Morgenpost uber die Meckerecke auf der Moorweide online dkn ivm Die Terrakotta Armee zu Gast in Hamburg In DIE WELT 11 August 2003 welt de abgerufen am 27 Juni 2020 Parks und Grunflachen im Bezirk Eimsbuttel Alstervorland Amsinckpark Bolivarpark Christa Siems Park Eichenpark Eidelstedter Muhlenteich Eimsbutteler Park Am Weiher Eva Hesse Park Grootsee Heilwigpark Henry Vahl Park Innocentiapark Kaiser Friedrich Ufer Licentiatenberg Lindenpark Lohbekpark Mansteinpark Moorweide Niendorfer Gehege Parkanlage Grindelberg Park am Rahweg Park am Ziegelteich Paul Abraham Park Sola Bona Park Stadtpark Eimsbuttel Stellinger Schweiz Tierpark Hagenbeck Unnapark Von Eicken Park Vossbarg Wassermannpark Wehbers Park 53 563055555556 9 9927777777778 Koordinaten 53 33 47 N 9 59 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moorweide amp oldid 228002028